Seit einigen Jahren ist das Thema Kindeswohlgefährdung und Kindesschutz in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Wir reagieren mit Entsetzen, wenn Sorgeberechtigte ihr Kind vernachlässigen oder misshandeln. Besonders große Aufmerksamkeit der Medien zum Thema Kinderschutz wird beim Kindestod erweckt. Schnell werden Forderungen nach gesetzlichen Maßnahmen und einer Verbesserung des Kinderschutzes laut.
Früher ging man davon aus, dass die Träger von Einrichtungen und Diensten pädagogische und soziale Aufgaben zu erfüllen haben. Die Kontrollfunktion bei Kindeswohlgefährdungen lag bei den Jugendämtern. Diese Trennung gilt nicht mehr. Der Gesetzgeber verspricht sich mit der Ausweitung des Schutzauftrags auch auf die Träger der Jugendhilfe eine bessere Früherkennung bezüglich gefährdeter Kinder und Jugendlicher. Der Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung wurde mit den Gesetzen auch auf die Träger der freien und öffentlichen Jugendhilfe ausgeweitet.
Heutzutage müssen Pädagogische Kräfte in den Kindertageseinrichtungen mit dem Thema „Kinderschutz“ vertraut sein, neue gesetzliche Veränderungen und Anforderungen kennen und wissen, wie man Kindeswohlgefährdung rechtzeitig erkennen kann und wie man damit umgehen sollte. Dazu dienen die Fortbildungen, die möglichst für alle pädagogischen Kräfte in einer Einrichtung zugänglich werden sollen, damit sich das ganze Team mit dem Thema auseinander setzen und eigene pädagogische Konzepte im Umgang mit Kindeswohlgefährdung erarbeiten kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rechtliche Grundlagen
- Kindliche Lebensbedürfnisse
- Kindeswohlgefährdung
- Begriffliche Abgrenzungen der Kindeswohlgefährdung
- Erscheinungsformen der Kindeswohlgefährdung
- Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung
- Die Feststellung einer Kindeswohlgefährdung
- Anforderungen an Fachkräfte und Institutionen
- Kollegiale Beratung
- Insoweit erfahrene Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe
- Das Jugendamt
- Familiengericht
- Handeln bei der Kindeswohlgefährdung
- Konkrete Schritte der Kooperation mit dem Jugendamt
- Vorgehen bei Gefahr im Verzug
- Anhaltspunkte für akute Gefährdung
- Der Notfallplan
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Schutz von Kindern vor Gefährdung und Missbrauch. Sie erläutert die rechtlichen Grundlagen des Kinderschutzes und die elementaren Bedürfnisse von Kindern. Darüber hinaus werden verschiedene Formen der Kindeswohlgefährdung sowie konkrete Handlungsempfehlungen für Fachkräfte im Umgang mit Gefährdungssituationen dargestellt.
- Rechtliche Grundlagen des Kinderschutzes in Deutschland
- Kindliche Lebensbedürfnisse und ihre Bedeutung für die Entwicklung
- Verschiedene Formen der Kindeswohlgefährdung, wie Vernachlässigung, Misshandlung und sexualisierte Gewalt
- Anforderungen an Fachkräfte im Umgang mit Kindeswohlgefährdung
- Praktische Handlungsempfehlungen zur Kooperation mit dem Jugendamt und im Fall von Gefahr im Verzug
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die aktuelle Bedeutung des Themas Kindeswohlgefährdung und Kinderschutz in der Gesellschaft. Sie betont die Notwendigkeit von qualifizierten Fachkräften im Umgang mit gefährdeten Kindern und Jugendlichen.
- Rechtliche Grundlagen: Dieses Kapitel behandelt die rechtlichen Grundlagen des Kinderschutzes in Deutschland. Es werden die wichtigsten Gesetze und Verordnungen, die den Schutz von Kindern gewährleisten, vorgestellt.
- Kindliche Lebensbedürfnisse: In diesem Kapitel werden die elementaren Bedürfnisse von Kindern aus entwicklungspsychologischer Sicht betrachtet. Die Bedeutung von physischen, psychischen und sozialen Bedürfnissen für die gesunde Entwicklung von Kindern wird herausgestellt.
- Kindeswohlgefährdung: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Begriff der Kindeswohlgefährdung. Es werden verschiedene Formen der Gefährdung wie Vernachlässigung, Misshandlung und sexualisierte Gewalt beschrieben. Darüber hinaus werden Anhaltspunkte für die Feststellung einer Kindeswohlgefährdung erläutert.
- Handeln bei der Kindeswohlgefährdung: Dieses Kapitel behandelt die konkreten Handlungsmöglichkeiten von Fachkräften im Umgang mit Kindeswohlgefährdung. Es werden verschiedene Schritte der Kooperation mit dem Jugendamt und das Vorgehen bei Gefahr im Verzug erläutert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen Kinderschutz, Kindeswohlgefährdung, rechtliche Grundlagen, kindliche Lebensbedürfnisse, Formen der Kindeswohlgefährdung, Handlungsmöglichkeiten und Kooperation mit dem Jugendamt. Wichtige Konzepte im Kontext der Arbeit sind die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention, der Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung und die Bedeutung von kollegialer Beratung im Umgang mit komplexen Fallkonstellationen.
- Quote paper
- I. Seel (Author), 2014, Kindeswohlgefährdung und Kindesschutz im KiTa, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/346791