Die aktuelle Wettbewerbssituation im Markt der Kreditinstitute stellt die Bankenlandschaft vor neue Herausforderungen. Zunehmende Wettbewerbsintensität, schnell wachsende Kundenwünsche und daraus resultierender Qualitäts-, Zeit- und Kostendruck sind die bezeichnenden Faktoren des aktuellen Umfelds im Bankgewerbe.
Damit stellt die Situation das Management der Banken vor neuen Aufgaben. Dabei bestehen im Wettbewerb nur solche Institute, denen es gelingt, Veränderungen frühzeitig zu antizipieren und ein geeignetes strategisches Konzept zeitnah auf die Bankorganisation zu übertragen. Eben diese geforderte interne Flexibilität ist es, durch welche die Strukturen einer Bank an die Geschäftsprozesse angepasst werden müssen.
Das Management von Geschäftsprozessen wird zunehmend seit den 90er Jahren als ganzheitlicher Ansatz und Erfolgsfaktor zur Ausrichtung der Unternehmensstrategie in Banken eingesetzt. Damit einhergehend hat der Prozessgedanke „vom Kunden zum Kunden“ und dadurch die bereichsübergreifende durchgängige Prozessgestaltung in die Organisation der Banken Einzug gehalten.
Erfolgspotenziale, Kernkompetenzen, Erfolgsfaktoren und Managementsysteme wie die Balanced Scorecard sind ohne Bezug auf Prozesse nicht umsetzbar bzw. in ihrer Wirksamkeit beschränkt.
Die Balanced Scorecard mit ihren einzelnen Segmenten ist ein Instrument, das strategisch wertschöpfende Prozesse identifiziert und gestaltet. Das von Robert S. Kaplan und David P. Norton entworfene Konzept hat hohen Anklang und weite Verbreitung in der Praxis gefunden.
Es obliegt der Unternehmensführung einer Kreditanstalt, eine Strategie zu entwerfen, mit der die Bank diesen Herausforderungen erfolgreich begegnen kann. Diese Strategie kann nur dann ihre Wirkungskraft entfalten, wenn es gelingt, sie gemeinsam mit den Mitarbeitern der Bank umzusetzen. Eine gemeinsame strategische Ausrichtung der Gesamtbank kann in Anbetracht dieser geforderten strategischen Neuausrichtung nur als Rahmenkonzept dienen, die individuellen strategischen Maßnahmen jedoch nicht ersetzen.
Das Management ist gefordert, diesem Anspruch im Interesse seiner Shareholder und Stakeholder gerecht zu werden. Sie müssen ein auf ihre spezielle Situation abgestimmtes Managementsystem implementieren, das die wirtschaftliche Stärke des Instituts sichern und den Unternehmenserfolg nachhaltig gewährleisten kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Praktische Problemstellung und methodisches Vorgehen
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 2. Banken
- 2.1 Das deutsche Bankensystem
- 2.2 Geschäftsfeldstrategien einer Bank
- 2.2.1 Retailgeschäft
- 2.2.2 Firmenkundengeschäft
- 2.2.3 Handelsgeschäft
- 3. Unternehmensstrategien
- 3.1 Vision
- 3.2 Mission
- 3.3 Strategieanalyse
- 3.4 Strategieformulierung und -bewertung
- 3.5 Strategieumsetzung
- 4. Die Balanced Scorecard in Banken
- 4.1 Konzept der Balanced Scorecard
- 4.2 Aufbau einer Balanced Scorecard
- 4.3 Finanzperspektive
- 4.4 Kundenperspektive
- 4.5 Lern- und Entwicklungsperspektive
- 4.6 Prozessperspektive
- 4.6.1 Prozessqualität
- 4.6.2 Prozesszeit
- 4.6.3 Prozesskosten
- 4.6.4 Interne Geschäftsprozesse
- 4.6.4.1 Bankprozesse
- 4.6.4.2 Prozesse der Produktionsbank
- 4.6.4.3 Prozesse der Infrastrukturbank
- 4.6.4.4 Prozesse der Vertriebsbank
- 4.6.5 Wertschöpfungsprozesse
- 5. Bedeutung der Balanced Scorecard für die Unternehmensstrategie
- 5.1 BSC und Strategische Analyse
- 5.2 BSC und Strategieformulierung
- 5.3 BSC und Strategieumsetzung
- 5.4 Bedeutung der Prozessperspektive für die Unternehmensstrategie
- 5.5 Konzeptionelle Stärken der Prozessperspektive
- 5.6 Kritische Würdigung
- 6. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelor-Thesis befasst sich mit der Strategieumsetzung unter Verwendung der Balanced Scorecard in Banken und analysiert dabei insbesondere die Prozessperspektive. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der Prozessperspektive für die Unternehmensstrategie und untersucht die Einsatzmöglichkeiten der Balanced Scorecard als Werkzeug zur strategischen Steuerung von Geschäftsprozessen in Kreditinstituten.
- Die Herausforderungen der Bankenbranche im Kontext von Wettbewerb und Kundenanforderungen
- Die Rolle von Geschäftsprozessen für die Strategieumsetzung in Banken
- Die Balanced Scorecard als Instrument der strategischen Steuerung
- Die Bedeutung der Prozessperspektive innerhalb der Balanced Scorecard
- Die Integration der Prozessperspektive in die Unternehmensstrategie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung (Kapitel 1) skizziert die Problemstellung der Arbeit, definiert die Zielsetzung und erläutert den Aufbau der Thesis. Im zweiten Kapitel wird das deutsche Bankensystem sowie die Geschäftsfeldstrategien von Banken näher betrachtet. Kapitel 3 befasst sich mit dem Thema Unternehmensstrategien und erläutert die wichtigsten Elemente des strategischen Managementprozesses. In Kapitel 4 wird die Balanced Scorecard als Konzept und Instrument der strategischen Steuerung vorgestellt, wobei ein besonderer Fokus auf die Prozessperspektive gelegt wird. Das fünfte Kapitel analysiert die Bedeutung der Balanced Scorecard für die Unternehmensstrategie und untersucht insbesondere die Rolle der Prozessperspektive. Abschließend werden im Kapitel 6 die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und ein Ausblick auf mögliche weitere Forschungsfragen gegeben.
Schlüsselwörter
Balanced Scorecard, Strategieumsetzung, Prozessperspektive, Unternehmensstrategie, Banken, Geschäftsprozesse, strategische Steuerung, Wettbewerb, Kundenanforderungen.
- Quote paper
- Saso Jovanoski (Author), 2014, Strategieumsetzung mit der Balanced Scorecard. Die Prozessperspektive bei Banken und deren Bedeutung für die Unternehmensstrategie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/346508