Vorwort
Erwin Piscator (Abb. 6) war einer der bedeutendsten Männer für das Deutsche Theater der 20er, aber auch der 60er Jahre. Die vorliegende Arbeit wird sich ausschließlich mit dem politischen Theater des frühen Piscator befassen.
Um die Art von Piscators Inszenierungen und die Hintergründe seines Wirkens besser verstehen zu können, sollte man auch über die Person dieses wichtigen Schauspielers, Lyrikers, Regisseurs, Theaterleiter, Dramaturgen und Kommunisten Bescheid wissen. Denn Piscator wurde, wie folgendes Kapitel deutlich zeigen wird, von den Irrungen und Wirrungen des Ersten Weltkrieges und der Politik des Ostens stark beeinflusst. Seine Arbeit schaffte ihm die Möglichkeit die Wirklichkeit als Ausgangspunkt zu nehmen, die gesellschaftliche Diskrepanz zu einem Element der Anklage, des Umsturzes und der Neuordnung im Sinne marxistischer Zielsetzung zu steigern. Piscator war sozusagen ein Lehrmeister, der dem Publikum den Spiegel der Realität vor Augen hielt, es aufklärte und ihm Wissen vermittelte, um so zu einer Veränderung beizutragen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- I Zur Person Erwin Piscator und der Herausbildung des politischen Theaters
- II Das politische Theater Piscators
- III Die Aufführung des „Rasputin“ von Tolstoi
- III.I Gründe für die Stoffwahl
- III.II Die Inszenierung
- IV Piscators Wirken auf die Nachwelt
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem politischen Theater des frühen Erwin Piscator und untersucht seine Inszenierungen und Hintergründe. Sie beleuchtet die prägende Wirkung des Ersten Weltkriegs auf Piscator und zeigt, wie er die gesellschaftliche Diskrepanz als Mittel der Anklage und des Umsturzes nutzte. Piscators Arbeit hatte das Ziel, das Publikum mit der Realität zu konfrontieren, es aufzuklären und zu einem gesellschaftlichen Wandel anzuregen.
- Erwin Piscators Entwicklung vom Schauspieler zum politischen Theatermacher
- Der Einfluss des Ersten Weltkriegs und die Entstehung des politischen Theaters
- Die Rolle der Dada-Bewegung und der Kommunistischen Partei Deutschlands in Piscators Werk
- Die Inszenierung von „Rasputin“ als Beispiel für Piscators politisches Theater
- Piscators Einfluss auf das deutsche Theater der Nachkriegszeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich der Person Erwin Piscator und seinem Werdegang. Es beleuchtet seine Anfänge als Schauspieler und seine prägenden Erfahrungen im Ersten Weltkrieg, die ihn zum politisch engagierten Theatermacher machten. Das zweite Kapitel behandelt das politische Theater Piscators und seine Intention, gesellschaftliche Missstände aufzudecken und zu bekämpfen. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Aufführung des „Rasputin“ von Tolstoi, einem Schlüsselwerk des politischen Theaters Piscators. Es analysiert die Gründe für die Stoffwahl und die wichtigsten Elemente der Inszenierung.
Schlüsselwörter
Erwin Piscator, Politisches Theater, Erster Weltkrieg, Dadaismus, Kommunistische Partei Deutschlands, Rasputin, Inszenierung, gesellschaftliche Diskrepanz, Klassenkampf, Realität, Aufklärung, Wandel.
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- Yvonne Fischer (Author), 1998, Die Piscatorbühne - das politische Theater des frühen Piscator, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3460