In einer Familie haben sowohl Eltern als auch Geschwister großen Einfluss auf die Entwicklung jedes einzelnen Kindes. Ist ein Kind schwer behindert oder chronisch erkrankt, verändert sich die Familien- und Lebenssituation für alle Beteiligten erheblich. Insbesondere aber für die nichtbeeinträchtigten Kinder kann diese Situation phasenweise oder dauerhaft sehr belastend sein. Ist schon das Leben mit einer eigenen schweren Behinderung kaum vorstellbar, so lässt sich nur vermuten, wie schwierig sich das Leben der Eltern eines behinderten Kindes unter diesem Gesichtspunkt darstellt. Der Aspekt, Geschwister eines beeinträchtigten Kindes zu sein, erscheint dagegen fast bedeutungslos. Es überwiegt die Ansicht, dass sich die unversehrten Kinder ohne Hindernisse entwickeln können, auch wenn sie teilweise altersuntypische Aufgaben übernehmen, von ihnen Rücksichtnahme erwartet wird und sie von ihren Eltern nur unzureichend beachtet werden.
Dieses Buch befasst sich mit der Situation von Geschwistern behinderter Kinder und der Frage, welche Faktoren Resilienz fördern, um die Heranwachsenden positiv in ihrer psychosozialen Entwicklung zu beeinflussen. Ferner wird auf Einflüsse eingegangen, die diese Entwicklung gefährden können. Abschließend wird untersucht, welcher resilienzfördernder Unterstützungsmöglichkeiten Geschwister behinderter Kinder und deren Familien in diesem Zusammenhang bedürfen.
Aus dem Inhalt:
- psychosoziale Entwicklung;
- Resilienzförderung;
- Intrafamiliäre Beziehungen;
- Geschwisterbeziehung;
- Soziales Umfeld
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 1 Einleitung
- 2 Annäherung an verwendete Fachbegriffe
- 2.1 Behinderung und chronische Erkrankung
- 2.1.1 Behinderung
- 2.1.2 Chronische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter
- 2.2 Resilienz
- 2.2.1 Resilienz - dynamischer Anpassungs- und Entwicklungsprozess
- 2.2.2 Resilienzforschung – Neue Sichtweisen
- 2.3 Schutz- und Risikofaktoren
- 2.3.1 Risikofaktoren
- 2.3.2 Schutzfaktoren
- 2.3.3 Zusammenwirken von Risiko- und Schutzfaktoren
- 2.3.4 Resilienzfaktoren
- 3 Intrafamiliäre Beziehungen
- 3.1 Klassische Geschwisterbeziehung
- 3.2 Familienleben mit einem behinderten Kind
- 3.3 Spezielle Geschwisterbeziehung
- 3.3.1 Einstellung der Eltern und Familienatmosphäre
- 3.3.2 Art und Schwere der Behinderung
- 3.3.3 Alter und Geschlecht
- 3.3.4 Soziale und sozioökonomische Rahmenbedingungen
- 3.3.5 Soziales Umfeld der Familie
- 4 Die psychosoziale Entwicklung nichtbehinderter Geschwister
- 4.1 Behinderung- Wahrnehmungs- und Bewältigungsprozess für die nichtbeeinträchtigten Kinder
- 4.2 Entwicklungspsychologische Konsequenzen
- 4.2.1 Mögliche Risiken für nichtbehinderte Geschwisterkinder
- 4.2.2 Positive Auswirkungen für die gesunden Kinder
- 5 Förderung der psychosozialen Entwicklung nichtbeeinträchtigter Kinder
- 5.1 Aufklärung und Information
- 5.2 Resilienzförderung
- 6 Unterstützungsmöglichkeiten für die Geschwister behinderter Kinder
- 6.1 Möglichkeiten zur Förderung resilienter Eigenschaften
- 6.2 Hilfekonzepte für die nichtbeeinträchtigten Kinder
- 6.3 Professionelle Beratung und Hinweise für die Eltern
- 6.4 Empfehlungen für professionelle Fachkräfte und Pädagogen
- 7 Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Förderung der Resilienz bei Geschwistern behinderter oder chronisch kranker Kinder. Ziel ist es, die psychosoziale Entwicklung dieser Kinder positiv zu beeinflussen und Unterstützungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Arbeit analysiert die Herausforderungen und Chancen, die mit dem Aufwachsen in einer solchen Familienkonstellation verbunden sind.
- Resilienz und ihre Bedeutung für die psychosoziale Entwicklung
- Risiko- und Schutzfaktoren für Geschwister behinderter Kinder
- Intrafamiliäre Beziehungen und ihre Dynamik
- Förderung von Resilienz und Unterstützungsmöglichkeiten
- Professionelle Beratung und Unterstützung für Familien
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und beschreibt die Bedeutung der Geschwisterrolle in Familien mit behinderten Kindern. Es skizziert die Forschungsfrage und die methodische Vorgehensweise der Arbeit.
2 Annäherung an verwendete Fachbegriffe: Dieser Abschnitt definiert zentrale Begriffe wie Behinderung, chronische Erkrankung und Resilienz. Es werden verschiedene Perspektiven auf Resilienz beleuchtet, und der Zusammenhang zwischen Risiko- und Schutzfaktoren wird erläutert. Der Abschnitt legt die Grundlage für das Verständnis der komplexen Zusammenhänge im weiteren Verlauf der Arbeit.
3 Intrafamiliäre Beziehungen: Das Kapitel untersucht die intrafamiliären Beziehungen in Familien mit behinderten Kindern. Es vergleicht klassische Geschwisterbeziehungen mit den Besonderheiten, die sich aus der Behinderung eines Kindes ergeben. Verschiedene Faktoren wie die Einstellung der Eltern, die Art der Behinderung, Alter und Geschlecht der Geschwister sowie soziale und sozioökonomische Bedingungen werden als Einflussfaktoren auf die Geschwisterbeziehung analysiert.
4 Die psychosoziale Entwicklung nichtbehinderter Geschwister: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die psychosoziale Entwicklung nichtbehinderter Geschwister. Es beleuchtet den Wahrnehmungsprozess der Behinderung und die Bewältigungsstrategien der Kinder. Sowohl mögliche Risiken als auch positive Auswirkungen auf die Entwicklung werden detailliert dargestellt und mit empirischen Befunden untermauert.
5 Förderung der psychosozialen Entwicklung nichtbeeinträchtigter Kinder: Hier werden verschiedene Ansätze zur Förderung der psychosozialen Entwicklung nichtbehinderter Geschwister vorgestellt. Es wird zwischen Aufklärung und Information einerseits und der gezielten Resilienzförderung andererseits unterschieden. Die Kapitel beschreibt konkrete Maßnahmen und Strategien zur Stärkung der Kinder.
6 Unterstützungsmöglichkeiten für die Geschwister behinderter Kinder: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten für die Geschwister behinderter Kinder. Es werden Konzepte zur Förderung resilienter Eigenschaften, Hilfen für die Kinder selbst sowie professionelle Beratung und Hinweise für Eltern und Fachkräfte präsentiert. Der Fokus liegt auf der ganzheitlichen Unterstützung der Familie.
Schlüsselwörter
Resilienz, Behinderung, chronische Erkrankung, Geschwister, psychosoziale Entwicklung, Familie, Schutzfaktoren, Risikofaktoren, Förderung, Unterstützung, Beratung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Förderung der Resilienz bei Geschwistern behinderter oder chronisch kranker Kinder
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit befasst sich mit der Förderung der Resilienz bei Geschwistern von Kindern mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen. Sie untersucht die psychosoziale Entwicklung dieser Kinder und zeigt Möglichkeiten zur Unterstützung auf. Die Arbeit analysiert Herausforderungen und Chancen, die mit dem Aufwachsen in einer solchen Familienkonstellation verbunden sind.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: die Bedeutung von Resilienz für die psychosoziale Entwicklung, Risiko- und Schutzfaktoren für Geschwister behinderter Kinder, die Dynamik intrafamiliärer Beziehungen, die Förderung von Resilienz und verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten sowie professionelle Beratung und Unterstützung für Familien.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und was ist ihr jeweiliger Inhalt?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) führt in die Thematik ein und beschreibt die Forschungsfrage. Kapitel 2 (Fachbegriffe) definiert zentrale Begriffe wie Behinderung, chronische Erkrankung und Resilienz. Kapitel 3 (Intrafamiliäre Beziehungen) untersucht die Beziehungen in Familien mit behinderten Kindern. Kapitel 4 (Psychosoziale Entwicklung) konzentriert sich auf die psychosoziale Entwicklung nichtbehinderter Geschwister, einschließlich möglicher Risiken und positiver Auswirkungen. Kapitel 5 (Förderung der psychosozialen Entwicklung) stellt Ansätze zur Förderung der Entwicklung vor. Kapitel 6 (Unterstützungsmöglichkeiten) bietet einen Überblick über Unterstützungsmöglichkeiten für die Geschwister und die Familie. Kapitel 7 (Resümee) fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für die Arbeit?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind Resilienz, Behinderung, chronische Erkrankung, Geschwister, psychosoziale Entwicklung, Familie, Schutzfaktoren, Risikofaktoren, Förderung, Unterstützung und Beratung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die psychosoziale Entwicklung von Geschwistern behinderter oder chronisch kranker Kinder positiv zu beeinflussen und Möglichkeiten zur Unterstützung aufzuzeigen. Es soll ein besseres Verständnis der Herausforderungen und Chancen dieser Familienkonstellation geschaffen werden.
Wer profitiert von den Erkenntnissen dieser Arbeit?
Von den Erkenntnissen profitieren Familien mit behinderten Kindern, Fachkräfte in der Beratung und Betreuung von Familien, Pädagogen und alle, die sich mit der Unterstützung von Kindern und Familien in herausfordernden Lebenssituationen auseinandersetzen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit enthält ein Inhaltsverzeichnis, eine Beschreibung der Zielsetzung und der Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter.
Wo finde ich detailliertere Informationen zu den einzelnen Kapiteln?
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Kapiteln finden sich in den jeweiligen Kapiteln der vollständigen Arbeit. Die oben bereitgestellten Zusammenfassungen geben jedoch einen guten Überblick über den Inhalt der einzelnen Kapitel.
- Quote paper
- Ines Schrötter (Author), 2016, ‚Ich bin auch noch da‘. Förderung der Resilienz zur positiven Beeinflussung der psychosozialen Entwicklung von Geschwistern behinderter oder chronischer erkrankter Kinder, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/345572