Nicht jeder weiß mit dem Begriff „Controlling“ etwas anzufangen, geschweige denn, ihn richtig zu verstehen. Der herrschenden Lehre folgend, ist Controlling eine Führungsfunktion, die für die Koordination innerhalb und zwischen den anderen betrieblichen Führungsteilfunktionen zuständig ist. Dies umfasst insbesondere die Abstimmung zwischen dem betrieblichen Zielbildungsprozess, der Planung und Entscheidungsfindung, sowie der damit verbundenen rechentechnischen Vorbereitung.
Investitionsentscheidungen sind hierfür ein bedeutsames Praxisbeispiel, die aus der professionellen Controlling-Tätigkeit nicht mehr wegzudenken sind. Im Sinne der entscheidungsorientierten Informationsbereitstellungsfunktion des Controlling gilt es den Manager bei seiner Entscheidung zielgerichtet zu unterstützen. Dabei hat sich herausgestellt, dass umso entscheidungslogischer das interne Rechnungswesen – ein Schwerpunktbereich des Controlling – vorgeht, d.h. nach dem Teilkostenprinzip arbeitet, desto stärker zeigt sich die Tragweite von Investitionen. Denn als fixe oder gar irreversibel vordisponierte Kosten können sie die späteren Handlungsalternativen maßgeblich beeinflussen. Dementsprechend erklärt sich die Bedeutung korrekter Investitionsrechnungen.
Investitionen beziehen sich heute nicht mehr ausschließlich auf Grundstücks- oder Anlagenkäufe. Stattdessen ist es so, dass die Methodik der Investitionsentscheidung auf ein breites Anwendungsfeld im Bereich der Bewertung betrieblicher Projekte trifft. Deshalb sind Investitionsrechnungen im Allgemeinen als entscheidungsbezogene Projektrechnungen zu verstehen. Trivial ist, dass Investitionsprojekte häufig in Konkurrenz zueinander stehen. Das heißt es bedarf geeigneter (Rechen-)Verfahren um sie beurteilen und Vorteilhaftigkeitsaussagen zielsetzungsgerecht treffen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Zur Führungsfunktion des Controlling in der Investitionsrechnung
- Die Marktzinsmethode als Ansatz zur Beurteilung betrieblicher Investitionen
- Bankwirtschaftlicher Ursprung und Idee der Marktzinsmethode
- Zur Rechentechnik der Marktzinsmethode
- Berechnung und Bedeutung von impliziten Terminzinssätzen
- Kritische Analyse der Finanzierungsannahmen im Marktzinsmodell
- Marktbezogenheit der Finanzierungsannahmen
- Risikovermeidung durch Kassageschäfte
- Trennung von Projekterfolg und Fristentransformationserfolg
- Zum Nutzen der Marktzinsmethode innerhalb einer verallgemeinerten Standardfinanzierung
- Die begrenzte Regelfinanzierung als Modell zum Umgang mit unterschiedlichen Soll- und Habenzinssätzen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Referat „Die Marktzinsmethode zur Beurteilung von Investitionen“ befasst sich mit der Anwendung der Marktzinsmethode zur Bewertung betrieblicher Investitionen. Es beleuchtet den Ursprung des Konzepts im Bankensektor und untersucht seine Übertragbarkeit auf nicht-bankwirtschaftliche Investitionsentscheidungen. Dabei werden die spezifischen Eigenschaften der Standardfinanzierung, die der Methode zugrunde liegen, kritisch analysiert.
- Die Führungsfunktion des Controlling in der Investitionsrechnung
- Die Marktzinsmethode als ein Instrument der Investitionsrechnung
- Die kritische Analyse der Finanzierungsannahmen im Marktzinsmodell
- Die begrenzte Regelfinanzierung als Modell für den Umgang mit unterschiedlichen Zinssätzen
- Die Bedeutung von Investitionsrechnungen für die Entscheidungsfindung
Zusammenfassung der Kapitel
Zur Führungsfunktion des Controlling in der Investitionsrechnung
Dieses Kapitel führt in die Rolle des Controlling bei Investitionsentscheidungen ein. Es unterstreicht die Bedeutung von Investitionsrechnungen für die Entscheidungsfindung im Unternehmen und die Abstimmung von betrieblichen Zielen und Planungsprozessen. Die entscheidungsorientierte Informationsbereitstellung des Controlling und die Tragweite von Investitionen im Hinblick auf fixe und irreversible Kosten werden hervorgehoben.
Die Marktzinsmethode als Ansatz zur Beurteilung betrieblicher Investitionen
Dieses Kapitel stellt die Marktzinsmethode als ein Rechenkonzept vor, das aus der Kosten- und Leistungsrechnung des Bankensektors stammt. Es beschreibt die Übertragung dieses Modells auf die Investitionsrechnung im Nicht-Bankenbereich. Die besonderen Eigenschaften der Standardfinanzierung, die der Marktzinsmethode zugrunde liegen, werden erläutert. Die Unterschiede zur herkömmlichen Kapitalwertrechnung werden hervorgehoben.
Bankwirtschaftlicher Ursprung und Idee der Marktzinsmethode
Dieser Abschnitt erklärt den Ursprung der Marktzinsmethode im Bankwesen und die Übertragung auf die Investitionsrechnung. Die Marktzinsmethode ermöglicht die Bewertung von Investitionen anhand der Kapitalwertrechnung und bezieht dabei die spezifischen Eigenschaften der Standardfinanzierung ein.
Zur Rechentechnik der Marktzinsmethode
Dieser Abschnitt verdeutlicht die Rechentechnik der Marktzinsmethode anhand eines Beispiels. Es wird dargestellt, wie ein Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren anhand der Marktzinsmethode bewertet werden kann. Die Vorgehensweise und die Berechnung des Kapitalwerts werden anhand einer Tabelle erläutert.
Kritische Analyse der Finanzierungsannahmen im Marktzinsmodell
Dieser Abschnitt befasst sich mit den kritischen Aspekten der Finanzierungsannahmen, die im Marktzinsmodell zugrunde liegen. Die Marktbezogenheit dieser Annahmen, die Risikovermeidung durch Kassageschäfte und die Trennung von Projekterfolg und Fristentransformationserfolg werden untersucht. Die Bedeutung der Marktzinsmethode im Kontext einer verallgemeinerten Standardfinanzierung wird ebenfalls beleuchtet.
Marktbezogenheit der Finanzierungsannahmen
Dieser Abschnitt beleuchtet die Annahme eines vollkommenen Kapitalmarktes, die für die Marktzinsmethode gilt. Die realitätsferne Annahme wird hinterfragt und die Bedeutung der Annahme eines vollkommenen Kapitalmarktes für die Anwendbarkeit der Marktzinsmethode diskutiert.
Risikovermeidung durch Kassageschäfte
Dieser Abschnitt behandelt die Annahme der Risikovermeidung durch Kassageschäfte. Die Auswirkungen der Annahme auf die Anwendung der Marktzinsmethode und die Bedeutung der Risikobetrachtung für die Investitionsentscheidung werden erläutert.
Trennung von Projekterfolg und Fristentransformationserfolg
Dieser Abschnitt thematisiert die Trennung von Projekterfolg und Fristentransformationserfolg. Die Auswirkungen der Trennung auf die Bewertung von Investitionen mit der Marktzinsmethode und die Berücksichtigung von Fristentransformationserfolgen bei der Entscheidungsfindung werden erläutert.
Zum Nutzen der Marktzinsmethode innerhalb einer verallgemeinerten Standardfinanzierung
Dieser Abschnitt untersucht den Nutzen der Marktzinsmethode im Kontext einer verallgemeinerten Standardfinanzierung. Die Anwendungsbereiche der Marktzinsmethode und die Bedeutung der Standardfinanzierung für die Investitionsentscheidung werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter, die in diesem Referat behandelt werden, sind: Marktzinsmethode, Investitionsrechnung, Standardfinanzierung, Kapitalwertrechnung, Controlling, Finanzierungsannahmen, Kassageschäfte, Fristentransformationserfolg, Projekterfolg, Investitionsentscheidung.
- Citar trabajo
- Joachim Krautter (Autor), 2013, Die Marktzinsmethode zur Beurteilung von Investitionen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/345403