In dieser Arbeit soll versucht werden, zwei Möglichkeiten zu präsentieren, wie Martens' Methoden im Philosophieunterricht angewandt werden könnten. Dabei soll sich erstere an einer Thematik orientieren, die mit Hilfe von Texten bearbeitet werden soll, letztere soll einem freieren Philosophieren gewidmet sein.
In der deutschen Schulbildungslandschaft wird spätestens seit dem PISA-Schock eine Debatte um den Kompetenzerwerb geführt, welcher nicht zuletzt mit den Kerncurricula in den Vordergrund rückte. Der Schulunterricht soll sich stärker als bisher an messbaren Ergebnissen orientieren. Die Rolle der Schule ist dabei im Wandel, sie ist nicht mehr nur als eine Institution der reinen Wissensvermittlung anzusehen. Den Lernenden sollen zudem grundlegende Kompetenzen vermittelt werden. Diese sollen die Schülerinnen und Schüler dazu befähigen, sich in einer demokratischen Gesellschaft zurechtzufinden und aktiv zu beteiligen.
Die neuen Kerncurricula benennen in diesem Zusammenhang eine Vielzahl von Kompetenzen, wie Empathiefähigkeit, Sozialkompetenz, oder interkulturelle Kompetenz. Dabei wird mehr und mehr angenommen, dass der Ethik- bzw. Philosophieunterricht, aufgrund seiner strukturellen und thematischen Konzeption, diese gut vermitteln kann, unter anderem, weil er offen für alltägliche Problemstellungen und schülerorientiert ausgerichtet ist. Heutige Kompetenzen zielen darauf ab, dass die Lernenden in die Lage versetzt werden, Probleme zu diskutieren, mit gegebenen Argumenten zu arbeiten und eigene zu entwickeln, eine Fähigkeit, die sich viele Fächer zum Ziel setzen.
Hierbei leistet Ekkehard Martens einen Beitrag. Dieser bezieht sich auf die konkreten Arbeitsmethoden des Philosophieunterrichts. Martens spricht von fünf Methoden als Kompetenzen des Philosophierens: der phänomenologischen, hermeneutischen, analytischen, dialektischen und spekulativen Methode, die dem Philosophieunterricht eigens seien. Nach Martens sei Philosophieren eine lehr- und lernbare „Kulturtechnik". Der Autor erkennt damit, wie auch die Schulpolitik, Methoden als wichtigen Bestandteil einer Förderung zur Reflexionsfähigkeit und Persönlichkeitsentwicklung an.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Martens Methodenkompetenzen
- 1.1. Verbindung zu den Kompetenzbereichen im Kerncurriculum
- 2. Martens Methodik im Unterricht
- 2.1. Die Frage nach der Vorstellung von Moral – Kants und Benthams Moralbegründungen.
- 2.1.1. Begründung des Themas
- 2.1.2. Mögliche Lernziele
- 2.1.3. Anwendung der Methodenkompetenzen am Text
- 2.2. Die Frage nach der Verantwortung beim moralischen Werten – Nagels Antwort auf Kant
- 2.2.1. Begründung des Themas
- 2.2.2. Mögliche Lernziele
- 2.2.3. Textfreie Anwendung der Methodenkompetenzen als sokratisches Gespräch
- 2.1. Die Frage nach der Vorstellung von Moral – Kants und Benthams Moralbegründungen.
- Fazit
- Anhang
- Literaturangaben
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit widmet sich der Methodik von Ekkehard Martens im Philosophieunterricht. Die Hauptziele sind es, zwei mögliche Anwendungen von Martens' Methoden im Unterricht zu präsentieren und die Verbindung dieser Methoden zu den Kompetenzbereichen im Kerncurriculum aufzuzeigen. Die Arbeit fokussiert sich auf die Anwendung der Methoden anhand von Texten und in textfreien sokratischen Gesprächsformaten.
- Martens’ Konzept der Methodenkompetenz des Philosophierens
- Die Anwendung von Martens' Methoden im Unterricht
- Die Verbindung der Methoden zu den Kompetenzbereichen im Kerncurriculum
- Die Rolle des Philosophieunterrichts in der Förderung von Reflexionsfähigkeit und Persönlichkeitsentwicklung
- Die Bedeutung von Textarbeit und sokratischen Gesprächen im Philosophieunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die aktuelle Debatte um Kompetenzerwerb in der deutschen Schulbildungslandschaft vor und beleuchtet die veränderte Rolle der Schule als Institution der Wissensvermittlung und Kompetenzförderung. Der Text hebt die Bedeutung von grundlegenden Kompetenzen für die Lernenden in einer demokratischen Gesellschaft hervor und erläutert die Rolle des Ethik- und Philosophieunterrichts in diesem Kontext.
1. Martens Methodenkompetenzen
Dieses Kapitel widmet sich Martens' Konzept der Methodenkompetenz des Philosophierens. Es stellt die fünf von Martens identifizierten Methoden – phänomenologisch, hermeneutisch, analytisch, dialektisch und spekulativ – vor und erläutert deren Bedeutung für die Förderung der Reflexionsfähigkeit und Persönlichkeitsentwicklung im Philosophieunterricht.
2. Martens Methodik im Unterricht
2.1. Die Frage nach der Vorstellung von Moral – Kants und Benthams Moralbegründungen
Dieser Abschnitt präsentiert die Anwendung von Martens' Methoden im Unterricht anhand eines Themas, das mit Hilfe von Texten bearbeitet werden soll. Die Auswahl von Kants und Benthams Moralbegründungen als Fallbeispiel ermöglicht eine konkrete Darstellung der Anwendung der Methodenkompetenzen auf konkrete Inhalte.
2.2. Die Frage nach der Verantwortung beim moralischen Werten – Nagels Antwort auf Kant
Dieser Abschnitt beleuchtet die Anwendung von Martens' Methoden in einem freieren, textfreien Philosophieren. Die Diskussion um die Frage nach der Verantwortung beim moralischen Werten im Anschluss an Nagels Kritik an Kant bietet die Grundlage für ein sokratisches Gespräch, das die Methodenkompetenzen in ihrer Praxis erfahrbar macht.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter, die die Arbeit charakterisieren, sind: Martens, Methodenkompetenz, Philosophieren, Kerncurriculum, Kompetenzbereiche, Reflexionsfähigkeit, Persönlichkeitsentwicklung, Textarbeit, sokratisches Gespräch, Moral, Verantwortung, Ethik, Philosophie, Unterricht.
- Quote paper
- Anika Mehner (Author), 2016, Ekkehard Martens und seine Methodik im Philosophieunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/345333