Das Symptom Schmerz nimmt eine zentrale Rolle in der stationären Krankenversorgung ein. Nahezu jede stationäre Einweisung erfolgt auch aufgrund eines individuellen Schmerzgeschehens. Beispiele sind die kolikartigen Schmerzen bei Gallensteinen, dem Brustschmerz bei Herzinfarkt oder der progredienten Schmerz bei chronischen Durchblutungsstörungen.
Weiterhin sind viele der im Krankenhaus durchgeführten diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen ebenfalls mit Schmerzen verbunden. Angefangen bei der Blutabnahme, abführende Maßnahmen, Lagerungen, über Untersuchungen, Wundschmerzen, Verbandwechsel, bis hin zu krankengymnastischen Übungen.
Schmerzen sind somit unter zwei Aspekten zu betrachten. Zum einen sind sie oft der auslösenden Moment, welcher den Patienten dazu bewegt, sich in eine Behandlung zu begeben. Zum anderen können Schmerzen die Diagnostik, Therapie und den Heilungsprozess erschweren oder sogar verhindern.
Schmerzprävention und -therapie stellen daher eine wesentliche Voraussetzung für eine effiziente und erfolgreiche Krankenbehandlung dar.
Die Komplexität und Individualität des Schmerzerlebens machen einen übergreifenden Ansatz notwendig, der nicht nur die medizinische Diagnose fokussiert, sondern auch die Bedürfnisse des Patienten integriert. Insbesondere in der postoperativen Phase spielt die Mitarbeit des Patienten eine bedeutende Rolle. Zum einen bestimmen seine Schmerzäußerungen Art und Inhalt der Behandlung; zum anderen kann er durch sein eigenes Verhalten einen Beitrag zur Schmerzreduktion leisten. Damit der Patient in der Lage ist dies zu erfüllen, benötigt er verständliche Informationen, Beratung und Schulung. Ziel soll ein mündiger Patient sein, der seine persönlichen Ressourcen zum Gelingen der Behandlung zur Verfügung stellen kann. Hierfür bietet sich ein präoperatives Gespräch an, in dem der Patient spezifische Informationen erhält und Verhaltensmaßnahmen eingeübt werden. Durch den ständigen Kontakt des Patienten zum Pflegepersonal und die damit verbundenen Austauschbeziehung, erscheint eine Anleitung durch Pflegefachkräfte angebracht.
In der vorliegenden Studie sollen deshalb die Auswirkungen, einer präoperativen Pflegevisite, auf die perioperative Schmerzsituation des Patienten und dessen Zufriedenheit, untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen
- Das Phänomen „Schmerz“
- Schmerzbeeinflussende Faktoren
- Möglichkeiten zur Erfassung der Schmerzintensität
- Pflegerische Beratung und Anleitung in der Schmerztherapie
- Vorteile eines schmerztherapeutisch informierten Patienten
- Sicht des Gesetzgebers und der Berufsverbände
- Pflegewissenschaftliche Sicht
- Patientenedukation in der Schmerztherapie als Aufgabe der Pflege
- Planung der Studie
- Rahmenbedingungen
- Untersuchungsumfeld
- Schmerzerfassung und -therapie im Untersuchungsumfeld
- Planung der empirischen Methode
- Festlegung der Ein- und Ausschlusskriterien
- Aufteilung der Vergleichsgruppen
- Auswahl der Methoden
- Präoperatives pflegerisches Aufklärungsgespräch
- Rahmenbedingungen
- Standardisierung des Vorgehens
- Ethische Überlegungen
- Unterstützung durch das direkte Untersuchungsumfeld
- Einverständnis der Befragten
- Anonyme Datenerhebung
- Aufwand für die Teilnehmer
- Sinnhaftigkeit der Untersuchung
- Pretest
- Vortest des Aufklärungsgesprächs
- Vortest des Fragebogens
- Gütekriterien der Studie
- Reliabilität
- Validität
- Objektivität
- Erfassung und Aufbereitung der Daten
- Bildung der Auswertungsgesamtheit
- Aufbereitung der Daten
- Datenauswertung
- Ergebnisse und Interpretationen
- Zusammensetzung der Vergleichsgruppen
- Auswirkungen des pflegerischen Aufklärungsgesprächs auf das Befinden
- Auswirkungen der pflegerischen Aufklärung auf die Schmerzintensität
- Auswirkungen auf die Beurteilung des pflegerischen Teams
- Auswirkungen auf die Beurteilung der Partizipationsmöglichkeiten
- Individuelle Ausrichtung der Schmerztherapie
- Grundsätzliche Auswirkungen auf Selbstpflegekompetenz
- Persönliche Betrachtung und Ausblicke
- Praktikabilität des pflegerischen Aufklärungsgesprächs
- Effekte für den Patienten
- Effekte für das Personal
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Studie untersucht die Auswirkungen einer präoperativen Pflegevisite auf die perioperative Schmerzsituation des Patienten und dessen Zufriedenheit. Ziel ist es, die Effektivität der pflegerischen Beratung und Anleitung in der Schmerztherapie zu erforschen und die Bedeutung des pflegerischen Aufklärungsgesprächs für die Verbesserung der Selbstpflegekompetenz und die Steigerung der Patientenzufriedenheit zu beleuchten.
- Einfluss der präoperativen Pflegevisite auf die Schmerzintensität und das Befinden des Patienten
- Auswirkungen der pflegerischen Aufklärung auf die Selbstpflegekompetenz und die Partizipation des Patienten an der Therapie
- Bedeutung der pflegerischen Beratung und Anleitung für die Verbesserung der Kommunikation zwischen Patient und Pflegepersonal
- Bewertung der pflegerischen Intervention aus der Perspektive des Patienten und des Pflegepersonals
- Ethische und praktische Aspekte der präoperativen Pflegevisite im Zusammenhang mit der Schmerztherapie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema Schmerz in der stationären Krankenversorgung in den Mittelpunkt und erläutert die Bedeutung von Schmerzprävention und -therapie. Es wird auf die Notwendigkeit eines übergreifenden Ansatzes hingewiesen, der die Bedürfnisse des Patienten integriert. Die Studie untersucht die Auswirkungen einer präoperativen Pflegevisite auf die perioperative Schmerzsituation des Patienten und dessen Zufriedenheit.
Das Kapitel „Grundlagen“ befasst sich mit dem Phänomen „Schmerz“, schmerzbeeinflussenden Faktoren und Möglichkeiten zur Erfassung der Schmerzintensität.
Das Kapitel „Pflegerische Beratung und Anleitung in der Schmerztherapie“ beleuchtet die Vorteile eines schmerztherapeutisch informierten Patienten, die Sicht des Gesetzgebers und der Berufsverbände, die pflegewissenschaftliche Sicht sowie die Patientenedukation in der Schmerztherapie als Aufgabe der Pflege.
Das Kapitel „Planung der Studie“ beschreibt die Rahmenbedingungen der Untersuchung, die Planung der empirischen Methode, das präoperative pflegerische Aufklärungsgespräch, die ethischen Überlegungen, den Pretest sowie die Gütekriterien der Studie.
Das Kapitel „Erfassung und Aufbereitung der Daten“ befasst sich mit der Bildung der Auswertungsgesamtheit, der Aufbereitung der Daten und der Datenauswertung.
Das Kapitel „Ergebnisse und Interpretationen“ analysiert die Zusammensetzung der Vergleichsgruppen, die Auswirkungen des pflegerischen Aufklärungsgesprächs auf das Befinden, die Auswirkungen der pflegerischen Aufklärung auf die Schmerzintensität, die Auswirkungen auf die Beurteilung des pflegerischen Teams, die Auswirkungen auf die Beurteilung der Partizipationsmöglichkeiten, die individuelle Ausrichtung der Schmerztherapie sowie die grundsätzlichen Auswirkungen auf Selbstpflegekompetenz.
Das Kapitel „Persönliche Betrachtung und Ausblicke“ fasst die Ergebnisse zusammen und bietet eine persönliche Betrachtung der Praktikabilität des pflegerischen Aufklärungsgesprächs, der Effekte für den Patienten und das Personal sowie einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen.
Schlüsselwörter
Schmerztherapie, präoperative Pflegevisite, Patientenedukation, Schmerzintensität, Befinden, Selbstpflegekompetenz, Partizipation, Patientenzufriedenheit, Pflegewissenschaft, Schmerzmanagement, Empirische Forschung, klinische Studie.
- Rahmenbedingungen
- Citar trabajo
- Diplom Pflegewirt (FH) Frank Schneider (Autor), 2004, Untersuchung der Bedeutung einer präoperativen Pflegevisite für die perioperative Schmerztherapie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34489