Die vorliegende Arbeit soll den Unterschied der Mensch-Natur-Verhältnis-Konzeption bei Marx und Bloch herausarbeiten und die Frage klären, inwiefern Blochs Version des Marx'schen Diktums heute gesellschaftliche Relevanz hat.
Folgt man Ernst Bloch in seiner Annahme, dass Welt und Geschichtsprozess nicht determiniert und abgeschlossen sind, sondern nach vorne hin offen, sich im Prozess entwickelnd nach etwas Noch-nicht dagewesenem streben, so stellt sich die Frage nach dem Zielinhalt dieses Prozesses.
Bloch sieht diesen Zielinhalt komprimiert beschrieben in der Formel „Naturalisierung des Menschen, Humanisierung der Natur“. Dieses Diktum stammt aus den Ökonomisch-philosophischen Manuskripten von Karl Marx und wird von Bloch mehrmals zitiert. Im „Prinzip Hoffnung“ ist es dem 37. Kapitel „Wille und Natur, die technischen Utopien“ sogar als Motto vorangestellt. Aber nicht nur das, es wird von Bloch auch eigenwillig interpretiert und gewinnt im Zuge seiner Naturphilosophie eine neue Bedeutung.
Bloch wurde von verschiedenen Seiten für seine angeblich mystischen und spekulativen Überlegungen kritisiert.
Es stellt sich also weiter die Frage, ob diese Kritik berechtigt ist und ob Bloch überhaupt noch als Weiterführung von Marx gesehen werden kann. Um dies zu klären wird im ersten Teil dieser Arbeit der erwähnte Satz von Marx: „Naturalismus des Menschen, Humanismus der Natur“ interpretiert und sein naturphilosophischer Kontext untersucht. Im zweiten Teil werden dann Blochs Weiterentwicklungen desselben erläutert und Unterschiede zu Marx thematisiert. Abschließend wird im dritten Teil versucht, die aufgekommenen Fragen zu klären und ein Fazit zu ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „Naturalismus des Menschen, Humanismus der Natur“ in Marx Ökonomisch-Philosophischen Manuskripten
- Die Versöhnung von Mensch und Natur als Zielinhalt bei Ernst Bloch
- ,,Allianztechnik“ als Vermittlung von Mensch und Natur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Frage, wie sich die Konzepte von Mensch-Natur-Verhältnis bei Karl Marx und Ernst Bloch unterscheiden, wobei die Formel „Naturalisierung des Menschen, Humanisierung der Natur“ als Ausgangspunkt dient. Die Arbeit analysiert Blochs Weiterentwicklungen von Marx' Gedanken und untersucht, inwiefern diese für die heutige Gesellschaft relevant sind.
- Der naturphilosophische Kontext von Marx' Formel „Naturalismus des Menschen, Humanismus der Natur“
- Blochs Interpretation und Weiterentwicklung der Marx'schen Formel
- Unterschiede zwischen den Konzepten von Marx und Bloch
- Die Relevanz von Blochs Ansatz für die heutige Gesellschaft
- Kritik an Blochs mystischen und spekulativen Überlegungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Stellt die Forschungsfrage nach dem Zielinhalt des historischen Prozesses und die Rolle der Formel „Naturalisierung des Menschen, Humanisierung der Natur“ in Blochs Werk vor.
- „Naturalismus des Menschen, Humanismus der Natur“ in Marx Ökonomisch-Philosophischen Manuskripten: Analysiert Marx' anthropologische und naturphilosophische Überlegungen und die Bedeutung der Formel im Kontext seiner Kritik an der kapitalistischen Produktionsweise.
- Die Versöhnung von Mensch und Natur als Zielinhalt bei Ernst Bloch: Behandelt Blochs Interpretation der Marx'schen Formel und seine Konzeption der „Allianztechnik“ als Mittel zur Vermittlung von Mensch und Natur.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie Mensch-Natur-Verhältnis, Naturalisierung des Menschen, Humanisierung der Natur, Utopie, Marxismus, Ernst Bloch, „Prinzip Hoffnung“, „Allianztechnik“, Entfremdung, Kapitalismus, Arbeit.
- Quote paper
- Kolja Buchmeier (Author), 2015, Die Vermittlung von Mensch und Natur bei Karl Marx und Ernst Bloch, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/344803