Die folgende Ausarbeitung beschäftigt sich mit der Frage, ob und wie man den Titel Chlodwigs als christlichen Herrscher legitimieren und kritisieren kann.
Die Forschung setzte sich bereits häufig mit diesem Thema auseinander und es lässt sich sagen, dass die Interpretation über die These, es handle sich bei Chlodwig I. um einen christlichen Herrscher, ein Ungleichgewicht in der Forschung darstellt. Diese Arbeit beschäftigt sich anhand eines thematischen Aufbaus mit der Verbindung von Forschungsanalyse und Quellenkritik. Insbesondere wird hierbei Bezug auf Uta Heil und ihre Forschung über den Bischof Avitus von Vienne und seinem berühmten Brief an Chlodwig mit der Beglückwünschung zu seiner Entscheidung, sich katholisch taufen zu lassen, genommen.
Auch die Analysen von Ian Wood und Friedrich Prinz über Gregor von Tours und ihren Vermutungen, Chlodwig habe mit dem Gedanken gespielt sich dem Arianismus bzw. dem Quasiarismus zuzuwenden werden aufgegriffen. Des Weiteren fließt die quellenkritische Studie Wolframs Von den Steinen mit ein, die sich sowohl mit Gregor von Tours als auch mit Avitus von Vienne auseinandersetzt. Matthias Bechers Monographie über Chlodwig I. vertieft die Taufe Chlodwigs und geht hierbei auf die Rolle Chrodechildes, des Bischofs Remigius von Reims, den heiligen Martin von Tours, die zeitgenössische Reaktion und auf Avitus von Vienne, sowie die Auswirkungen der Taufe ein. Auch sein Aufsatz über die Taufe spielt eine große Rolle dieser Ausarbeitung, denn er nimmt starken Bezug auf Gregor von Tours in Hinsicht auf Bibliographie und Quellenkritik. Er analysiert den Quellenwert von Gregors Schriften und nimmt Bezug auf die aktuelle Forschung. Die politischen Handlungen und Strukturen der Merowinger werden von Eugen Ewig sehr gut und prägnant wiedergegeben.
Die Grundlage dieser Arbeit bildet Patrick Gearys Werk „Die Merowinger. Europa vor Karl dem Großen“, welches einen guten Einblick über die Regierungszeit von Chlodwig gewährt und ebenfalls Bezug zum aktuellen Forschungsstand nimmt. Auch Gearys Aufsatz über die Bedeutung von Religion und Bekehrung im frühen Mittelalter spielt eine wichtige Rolle und soll in dieser Ausarbeitung den Einstieg in die Thematik erleichtern, welche in zwei Felder unterteilt ist. Auf der einen Seite steht die Legitimation des Titels Chlodwig als christlicher Herrscher und auf der anderen dessen Kritik.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Chlodwig I. Ein christlicher Herrscher?
- Die Legitimation des Titels
- Die Kritik
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob Chlodwig I. als christlicher Herrscher bezeichnet werden kann. Sie analysiert die Legitimation und Kritik dieser Behauptung anhand von Quellenkritik und Forschungsanalysen. Die Arbeit verbindet die Analyse der historischen Quellen mit dem aktuellen Forschungsstand.
- Legitimation des Titels "Christlicher Herrscher" für Chlodwig I.
- Kritik an der Bezeichnung Chlodwigs als christlichen Herrscher.
- Die Rolle der Taufe Chlodwigs und deren Interpretation.
- Quellenkritik und die Hinterfragung bestimmter Thesen.
- Politische und machtstrategische Hintergründe von Chlodwigs Handlungen.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die historische Situation des Entstehens des Frankenreichs im 6. Jahrhundert ein und stellt Chlodwig I. im Kontext der Herrschaft seines Vaters Childerich dar. Sie beschreibt Childerichs politische Strategien und dessen Verhältnis zum römischen Reich und der christlichen Kirche. Die Einleitung betont die Ambivalenz Chlodwigs bezüglich des Christentums und kündigt die zentrale Forschungsfrage der Arbeit an: die Legitimation und Kritik der Bezeichnung Chlodwigs als christlicher Herrscher. Die Arbeit skizziert den methodischen Ansatz, der die Forschungsanalyse mit der Quellenkritik verbindet, und nennt wichtige Forschungsliteratur, die in der Arbeit herangezogen wird, wie die Werke von Geary, Heil, Wood, Prinz, Von den Steinen, Becher und Ewig.
Chlodwig I. Ein christlicher Herrscher?: Dieses Kapitel analysiert die komplexe Frage nach der christlichen Identität Chlodwigs. Es untersucht die Argumente für und gegen seine Bezeichnung als christlicher Herrscher, basierend auf den Schriften von Gregor von Tours, Remigius von Reims und Avitus von Vienne. Die Analyse umfasst die politische und militärische Situation der Zeit, einschließlich Chlodwigs Eroberungen und strategischer Allianzen. Das Kapitel beleuchtet Chlodwigs Bekehrung zum Christentum und diskutiert die verschiedenen Interpretationen der Beweggründe für diese Entscheidung, z.B. politische Opportunität versus echte religiöse Überzeugung. Die Quellenkritik spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewertung der verschiedenen Perspektiven auf Chlodwigs Regierungszeit und seiner religiösen Entwicklung.
Schlüsselwörter
Chlodwig I., Frankenreich, Merowinger, Christentum, Taufe, Quellenkritik, Gregor von Tours, Avitus von Vienne, Remigius von Reims, Machtpolitik, Religionspolitik, frühes Mittelalter.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Chlodwig I. - Ein christlicher Herrscher?
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese wissenschaftliche Arbeit untersucht die Frage, ob Chlodwig I. als christlicher Herrscher bezeichnet werden kann. Sie analysiert die Legitimation und Kritik dieser Behauptung anhand von Quellenkritik und Forschungsanalysen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Legitimation des Titels "Christlicher Herrscher" für Chlodwig I., die Kritik an dieser Bezeichnung, die Rolle seiner Taufe und deren Interpretation, die Quellenkritik und die Hinterfragung bestimmter Thesen sowie die politischen und machtstrategischen Hintergründe von Chlodwigs Handlungen.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Schriften von Gregor von Tours, Remigius von Reims und Avitus von Vienne. Sie verbindet die Analyse dieser historischen Quellen mit dem aktuellen Forschungsstand, wobei Werke von Geary, Heil, Wood, Prinz, Von den Steinen, Becher und Ewig zitiert werden.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Hauptkapitel ("Chlodwig I. Ein christlicher Herrscher?") und einen Schluss. Die Einleitung stellt den historischen Kontext dar und beschreibt den methodischen Ansatz. Das Hauptkapitel analysiert die Argumente für und gegen die Bezeichnung Chlodwigs als christlichen Herrscher. Der Schluss fasst die Ergebnisse zusammen.
Was ist die zentrale Forschungsfrage?
Die zentrale Forschungsfrage ist die Legitimation und Kritik der Bezeichnung Chlodwigs als christlicher Herrscher. Die Arbeit untersucht, ob seine Bekehrung zum Christentum aus religiöser Überzeugung oder aus politischen Gründen geschah.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit verwendet einen methodischen Ansatz, der die Forschungsanalyse mit der Quellenkritik verbindet. Die Quellen werden kritisch geprüft und unterschiedliche Interpretationen der Ereignisse werden diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Chlodwig I., Frankenreich, Merowinger, Christentum, Taufe, Quellenkritik, Gregor von Tours, Avitus von Vienne, Remigius von Reims, Machtpolitik, Religionspolitik, frühes Mittelalter.
Welche Kapitelzusammenfassung gibt es?
Die Einleitung führt in die historische Situation ein und stellt Chlodwig I. im Kontext der Herrschaft seines Vaters Childerich dar. Das Hauptkapitel analysiert die komplexe Frage nach Chlodwigs christlicher Identität, basierend auf den Schriften Gregor von Tours u.a. und unter Berücksichtigung der politischen und militärischen Situation. Der Schluss wird im Text nicht detailliert beschrieben.
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- Lisa Daunhauer (Autor), 2016, Handelt es sich bei Chlodwig I. wirklich um einen christlichen Herrscher?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/344731