Spätestens seit dem Pisa-Schock 2000 steht das deutsche Bildungswesen in Deutschland unter starker Kritik. Es wurden neue Ansätze von Teilreformen diskutiert, deren Umsetzung dann doch nicht umgesetzt worden sind. Ursachenforschung wird betrieben und die Verantwortlichkeit von den Akteuren von sich gewiesen. Die Kritik an einem überholten System und der fehlenden Chancengleichheit wurden lauter. Das schwedische Bildungswesen zeichnete diesbezüglich lange Zeit ein entgegengesetztes Bild. Interessant ist hierbei, dass die Leistungsspanne (Streuung) der Schülerschaft in den Leistungen nicht so weit auseinander liegen wie in Deutschland.
Daher soll das Ziel dieser Arbeit sein, die Leitmotive, die Strukturelle Ausrichtung und die Finanzierung der Bildungswesen in Schweden und in Deutschland aufzuzeigen, um eventuell mögliche Verbesserungsmöglichkeiten, aber auch Störfaktoren in der vergangen Reformen ausfindig zu machen.
Es wird daher auf die historischen Entwicklungen der beiden Bildungssysteme eingegangen und die prägnanten Besonderheiten in den Strukturen und dem Aufbau der Schulwesen aufgezeigt. Anschließend sollen die beiden Bildungssysteme im aktuellen Vergleich begutachtet werden. Dabei sollen auch Aspekte von Förderungsmaßnahmen zur Herstellung von Chancengleichheit betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Eine historische Perspektive auf das Schulwesen
- 1. Deutschland
- 2. Schweden
- 3. Fazit
- II. Schule Heute
- 1. Deutschland
- 2. Schweden
- 3. Fazit
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die Leitmotive, die strukturelle Ausrichtung und die Finanzierung der Bildungssysteme in Schweden und Deutschland aufzuzeigen, um mögliche Verbesserungsmöglichkeiten und Störfaktoren in vergangenen Reformen zu identifizieren.
- Historische Entwicklungen der Bildungssysteme in Schweden und Deutschland
- Prägnante Besonderheiten in den Strukturen und dem Aufbau der Schulwesen beider Länder
- Aktueller Vergleich der Bildungssysteme im Hinblick auf Förderungsmaßnahmen zur Herstellung von Chancengleichheit
- Einfluss der Politik auf die Gestaltung und Entwicklung der Bildungssysteme
- Analyse der Rolle der Gesellschaft und der Wirtschaft bei der Gestaltung der Bildungssysteme
Zusammenfassung der Kapitel
1. Eine historische Perspektive auf das Schulwesen
1. Deutschland
Das Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des deutschen Bildungswesens, beginnend mit den divergierenden Regelungen vor 1920 und der Etablierung der Schulpflicht für eine vierjährige Grundschulzeit mit der Weimarer Republik. Es wird auf die Einführung eines meritokratischen Systems und die Entscheidungen zur Weiterführung der föderalen Ordnung in der Nachkriegszeit eingegangen. Abschließend werden die Schulreformen der sechziger Jahre, die Einführung der polytechnischen Oberschule in der DDR und die Entwicklungen nach der Wiedervereinigung beleuchtet.
2. Schweden
Der Abschnitt behandelt die Entwicklungen des schwedischen Schulsystems im 20. Jahrhundert. Er beschreibt die Transformation von traditionell christlichen Lehransätzen zu modernen pädagogischen Ansätzen, die Einführung der Einheitsschule und die Verlängerung der Grundschulzeit auf sieben Jahre. Außerdem werden die Etablierung des Ganztagsunterrichts, die kostenlose Verpflegung der Schulkinder und die Bildung einer Schulkommission mit dem Ziel einer gesellschaftlich orientierten und individualisierten Bildung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen wie Bildungssystem, Schulwesen, Schulreformen, Chancengleichheit, Föderalismus, Zentralismus, Einheitsschule, meritokratisches System, Ganztagsunterricht, Schulpflicht und politischer Einfluss.
- Quote paper
- Hamid Bulut (Author), 2016, Reformen der Schulwesen Schwedens und Deutschlands im historischen und aktuellen Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/344623