„Wenn euch das Video gefallen hat, gebt dem Video einen Daumen nach oben und abonniert meinen Channel“, fordern die Videomacher der Generation YouTube am Ende ihrer Videos. Je mehr Abonnenten sie haben, desto höher ist die mediale Aufmerksamkeit und desto mehr Geld verdienen sie. Bisher unbekannte Personen, die in ihrem Kinderzimmer Videos über Make-Up drehen, sind zu einer erfolgreichen Marke geworden.
In den letzten Jahren hat sich YouTube beträchtlich gewandelt. Ursprünglich wurde das Videoportal entwickelt, um Videos wie zum Beispiel Musikvideos so einfach wie möglich weiterzuleiten. Mittlerweile produzieren und kreieren YouTuber ihre eigenen Videos so erfolgreich selber, dass die junge Generation die Videoplattform dem klassischen Fernsehprogramm vorzieht. Die ZDF Mediathek hat beispielsweise so viele „Views“ in einem Jahr, wie YouTube in einem Monat. Bei YouTube sind es ungefähr 500 Millionen monatlich. Die junge Generation will ihr Programm selber bestimmen und sich die Zeit einteilen, wann sie was sehen möchten. Dieser Wandel lässt sich unter anderem dadurch begründen, dass die jungen Nutzer durchgehend online und im Web 2.0 aktiv sind. Sie verbreiten selber Videos, Fotos und Kommentare.
Doch wieso nutzen so viele Menschen YouTube als Plattform, um sich zu präsentieren und sich selbst zu inszenieren? In der vorliegenden Arbeit soll u. a dieses Phänomen geklärt werden. Ziel dieser Arbeit ist zudem sozialpsychologische Aspekte der Selbstdarstellung zu diskutieren und anschließend auf das Web 2.0 zu beziehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. „User Generated Content“ als Hauptaspekt des Web 2.0
- 2.1 Web 2.0 - Eine Begriffserklärung
- 2.1.1 Web 1.0 vs. Web 2.0
- 2.2 „User Generated Content“
- 2.2.1 Definition
- 2.2.2 Arten und Plattformen von „User Generated Content“
- 2.3 Die Medienkultur der „Generation C“
- 3. Selbstdarstellung: Die Präsentation der eigenen Person
- 3.1 Soziale Interaktion und Motive der Selbstdarstellung
- 3.2 Selbstdarstellungstheorie nach Hans D. Mummendey
- 3.2.1 Selbstdarstellungstechniken und Impression-Management
- 3.3 Virtuelle Identität und Selbstdarstellung im Web 2.0
- 4. Selbstdarstellung auf der Videoplattform YouTube
- 4.1 YouTube - Das Videoportal
- 4.1.1 Die Entstehung der Plattform
- 4.1.2 Professionalisierung: Von Katzenvideos bis zur Unterhaltungsindustrie
- 4.2 Selbstdarstellung auf YouTube
- 4.2.1 Aufmerksamkeitsökonomie und Authentizität auf der Videoplattform
- 5. Fallbeispiel „Mrs. Bella“: Die Optimierung des Selbst
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der Selbstdarstellung im Web 2.0, insbesondere auf der Videoplattform YouTube. Ziel ist es, die sozialpsychologischen Aspekte der Selbstdarstellung zu diskutieren und diese auf das Web 2.0 zu beziehen. Die Arbeit beleuchtet die Entstehung und Entwicklung von YouTube als Plattform der „Aufmerksamkeitsökonomie“ und analysiert, wie Videomacher ihr Selbst auf der Plattform inszenieren und zur Bekanntheit gelangen.
- Das Web 2.0 und die Bedeutung von „User Generated Content“
- Die Medienkultur der „Generation C“ und der Wandel zur „digitalen Medienwelt“
- Theoretische Grundlagen der Selbstdarstellung, insbesondere die Selbstdarstellungstheorie nach Hans D. Mummendey
- YouTube als Plattform der „Aufmerksamkeitsökonomie“ und die Strategien der Selbstdarstellung auf YouTube
- Die „Ökonomie der Aufmerksamkeit“ und die Optimierung des Selbst im Kontext der Videoplattform YouTube
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Selbstdarstellung im Web 2.0 ein und stellt YouTube als Plattform der „Aufmerksamkeitsökonomie“ vor. Sie beleuchtet den Wandel der Medienkultur und den Einfluss des Web 2.0 auf die junge Generation. Die Bedeutung der Interaktion mit der Community und die Nutzung von YouTube als Chance der Selbstverwirklichung werden ebenfalls angesprochen.
- Kapitel 2: „User Generated Content“ als Hauptaspekt des Web 2.0: Dieses Kapitel erläutert den Begriff Web 2.0 und die Bedeutung von „User Generated Content“ als zentraler Aspekt dieser Entwicklung. Es werden verschiedene Arten und Plattformen von „User Generated Content“ vorgestellt und die Medienkultur der „Generation C“ im Kontext des Web 2.0 beschrieben.
- Kapitel 3: Selbstdarstellung: Die Präsentation der eigenen Person: In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundlagen der Selbstdarstellung behandelt, insbesondere die Selbstdarstellungstheorie nach Hans D. Mummendey. Die Rolle der sozialen Interaktion, die Motive der Selbstdarstellung und die Bedeutung von Selbstdarstellungstechniken und Impression-Management werden beleuchtet.
- Kapitel 4: Selbstdarstellung auf der Videoplattform YouTube: Dieses Kapitel befasst sich mit der Videoplattform YouTube. Es werden die Entstehung und Entwicklung der Plattform, der Trend zur Professionalisierung und Kommerzialisierung sowie die Rolle der „Aufmerksamkeitsökonomie“ und der Authentizität auf YouTube beleuchtet. Die Arbeit geht der Frage nach, wie Videomacher auf YouTube zu bekannten Persönlichkeiten werden.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der Selbstdarstellung im Web 2.0, „User Generated Content“, YouTube, „Aufmerksamkeitsökonomie“, „Generation C“, Selbstdarstellungstheorie nach Hans D. Mummendey, virtuelle Identität, Impression-Management, und die Optimierung des Selbst in der digitalen Medienwelt.
- Quote paper
- Julia Paschen (Author), 2016, Selbstdarstellung im Web 2.0. YouTube als Plattform der Aufmerksamkeitsökonomie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/344573