Viele bisherige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass ein Simon Effekt in go-nogo Aufgaben sowohl durch soziale als auch durch nicht-soziale, räumliche Manipulationen auftreten kann, solange das Auftreten eines Kompatibilitätseffekts möglich ist. Nach der Ideomotor-Theorie wird bei der gemeinsamen Bearbeitung einer Aufgabe ein sozialer Simon Effekt ausgelöst, weil die Handlungen des anderen Mitarbeiters sozusagen mitgedacht werden.
Genauso kann aber auch das bloße Ticken einer Uhr einen Simon Effekt in go-nogo Situationen auslösen. Die Uhr dient dabei als Referenz für die räumliche Kodierung der eigenen Handlungen. Durch die Elimination möglicher Kompatibilitätseffekte in der (sozialen) Simon Aufgabe, zeigt diese Studie, dass sich soziale Kodierungsreize von nichtsozialen, räumlichen Kodierungsreizen durchaus unterschiedlich auf die Aufgabenbearbeitung auswirken. Zwischen sozialen und nicht-sozialen, räumlichen Kodierungsreizen zeigen sich sowohl signifikante Unterschiede bezüglich der Anzahl der richtigen Antworten als auch Unterschiede hinsichtlich der Reaktionen auf Stimuli, die an unterschiedlichen Stellen des Bildschirms präsentiert wurden.
Es wird vermutet, dass der Simon Effekt in go-nogo Aufgaben, in bisherigen Forschungen, durch einen Kompatibilitätseffekt überlagert wurde und sowohl durch soziale als auch durch nicht-soziale Kodierungsreize ausgelöst werden kann. Tatsächlich ist aber eine soziale und keine räumliche Komponente für das Auftreten eines sozialen Simon Effekts verantwortlich. Die Ergebnisse sprechen daher für die Ideomotor-Theorie.
Inhaltsverzeichnis
- Theoretischer und empirischer Hintergrund
- Einleitung
- Theorien zur Erklärung sozialer Effekte in der Simon Aufgabe
- Herleitung der Fragestellung
- Experiment 1
- Methode
- Stichprobe
- Material
- Durchführung
- Ergebnisse
- Diskussion
- Experiment 2
- Methode
- Stichprobe
- Material
- Durchführung
- Ergebnisse
- Diskussion
- Experiment 3
- Methode
- Stichprobe
- Material
- Durchführung
- Ergebnisse
- Diskussion
- Vergleich der Ergebnisse
- Allgemeine Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den Einfluss von sozialen und nicht-sozialen, räumlichen Reiz-Reaktions-Kodierungen auf den Social-Simon-Effekt in go-nogo Aufgaben. Sie zielt darauf ab, die Rolle der Ideomotor-Theorie bei der Entstehung des Social-Simon-Effekts zu beleuchten und die spezifischen Auswirkungen von verschiedenen Kodierungsarten auf die Aufgabenbearbeitung zu analysieren.
- Untersuchung des Social-Simon-Effekts in go-nogo Aufgaben
- Analyse der Rolle der Ideomotor-Theorie in der Entstehung des Social-Simon-Effekts
- Vergleich des Einflusses von sozialen und nicht-sozialen Reiz-Reaktions-Kodierungen
- Beurteilung der Auswirkungen von horizontaler und vertikaler Reiz-Reaktions-Kodierung
- Identifizierung von möglichen Kompatibilitätseffekten in der Simon Aufgabe
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel dieser Arbeit beleuchtet den theoretischen und empirischen Hintergrund des Social-Simon-Effekts. Es werden verschiedene Theorien zur Erklärung sozialer Effekte in der Simon Aufgabe vorgestellt und die Herleitung der Fragestellung der Arbeit erläutert. Die Kapitel 2, 3 und 4 präsentieren die Ergebnisse von drei Experimenten, die jeweils verschiedene Aspekte der Reiz-Reaktions-Kodierung und den Social-Simon-Effekt untersuchen. Jedes Experiment wird mit einer detaillierten Beschreibung der Methode, der Ergebnisse und einer anschließenden Diskussion der Ergebnisse abgeschlossen. Das Kapitel 5 vergleicht die Ergebnisse der drei Experimente und bietet eine umfassende Diskussion der Erkenntnisse.
Schlüsselwörter
Social-Simon-Effekt, Reiz-Reaktions-Kodierung, Ideomotor-Theorie, go-nogo Aufgaben, Kompatibilitätseffekt, horizontale und vertikale Kodierung, soziale und nicht-soziale Kodierung, Reaktionszeiten, Fehlerhäufigkeit.
- Quote paper
- Katrin Simon (Author), 2013, Untersuchung des Response-Kodierungs-Ansatzes im Rahmen des Social-Simon-Effects. Einfluss horizontaler und vertikaler Reiz-Reaktions-Kodierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/344478