Die Alternative für Deutschland (AfD) ist eine verhältnismäßig neue Partei, die seit ihrer Gründung im Februar 2013 enorme öffentliche Resonanz in der bundesdeutschen Medienlandschaft erzeugt und im Zuge einer programmatischen Neuausrichtung mittlerweile wohl klar als rechtspopulistisch eingeordnet werden kann. Auf allen politischen Ebenen, abseits der Bundesebene (Europa-, Länder- und Kommunalebene), konnte sie mittlerweile beachtliche Wahlergebnisse bis zum zweistelligen Prozentbereich einfahren. In ihrer Stärke und Ausrichtung erscheint die Partei hierbei für die Bundesrepublik als neues Phänomen, gab es doch erfolgreiche rechtspopulistische Parteien hierzulande bislang noch nicht. Im rechten Parteienspektrum waren wahlweise rechtsextreme Parteien, wie die NPD oder die DVU, bzw. deren Zusammenschluss, vorzufinden, oder rechtspopulistische Avancen, wie die der Republikaner blieben erfolglos.
Dies war und ist in den weiteren Ländern Europas anders gewesen, in denen rechts- (und links-) populistische Parteien schon früher breiteren Erfolg hatten. Dies wurde in der Ausgabe „Populismus“ der Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ (APuZ) im Jahr 2012 zum Thema gemacht. In der vorliegenden Arbeit werden die von Karin Priester in ebendieser APuZ-Ausgabe erarbeiteten „Wesensmerkmale des Populismus“ auf die Entwicklung der AfD bezogen um hiermit prüfen zu können, inwiefern sich selbige in bestehende theoretische Konzepte einpassen lässt und zu analysieren, welche Art von populistischer Rechtspartei sie darstellt.
Die Forschungsfrage für die folgenden Seiten lautet hieran anschließend: Inwieweit erscheint die Alternative für Deutschland im Sinne Priesters als exkludierende, sich auf ein ideologisches Minimum von Volk und Elite stützende Partei, die es schafft das Thema der „nationalen Identität“ im Parteienspektrum der BRD neu zu besetzen? Die in der Fragestellung repräsentierten Eigenschaften sind die „Wesensmerkmale des Populismus“, die Priester in ihrem Artikel herausarbeitet und die hier zu prüfen sind.
Inhaltsverzeichnis
- Wesensmerkmale der AfD – Welche Art von Populismus vertritt die Alternative für Deutschland?
- Populismus - einführende historische und theoretische Perspektiven
- Exklusion durch relationale Abgrenzung
- Ideologisches Minimum: Elite, Volk und dessen Mobilisierung
- Zwischen Protest und Identität
- Nationale Identität: Krisensymptome und leere Räume der deutschen Politik bzw. Parteienlandschaft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Wesensmerkmale der Alternative für Deutschland (AfD) und analysiert, welche Art von Populismus die Partei vertritt.
- Exklusion und relationale Abgrenzung
- Ideologisches Minimum von Volk und Elite
- Mobilisierung und politische Identität
- Nationale Identität und die deutsche Parteienlandschaft
- Rechtspopulismus als Krisensymptom
Zusammenfassung der Kapitel
- Wesensmerkmale der AfD – Welche Art von Populismus vertritt die Alternative für Deutschland?: Dieses Kapitel gibt eine Einführung in die AfD und ihre Entstehung als rechtspopulistische Partei in Deutschland. Es stellt die Forschungsfrage der Arbeit dar und führt die wichtigsten Konzepte und Begriffe ein.
- Populismus - einführende historische und theoretische Perspektiven: Dieses Kapitel beleuchtet die historischen und theoretischen Grundlagen des Populismus, insbesondere im Hinblick auf die Definition und Charakterisierung von Rechtspopulismus. Es werden relevante Beispiele für rechtspopulistische Parteien in Europa vorgestellt.
- Exklusion durch relationale Abgrenzung: Dieses Kapitel analysiert die Strategie der AfD, durch Abgrenzung und Exklusion von bestimmten Bevölkerungsgruppen (z.B. Migranten, Flüchtlingen) ihre politische Identität zu definieren. Es untersucht die Flexibilität und Wandelbarkeit der AfD in Bezug auf ihre politischen Ziele und Themen.
- Ideologisches Minimum: Elite, Volk und dessen Mobilisierung: Dieses Kapitel befasst sich mit dem ideologischen Fundament der AfD und untersucht, wie die Partei die Begriffe „Volk“ und „Elite“ verwendet, um eine bestimmte Wählerschaft zu mobilisieren. Es analysiert die Strategien der AfD, um sich gegen eine vermeintliche „Elite“ zu positionieren.
- Zwischen Protest und Identität: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der AfD als Protestpartei und ihre Fähigkeit, eine neue politische Identität zu etablieren. Es analysiert die Faktoren, die zur Mobilisierung von Wählern und zur Entstehung einer AfD-Identität beitragen.
- Nationale Identität: Krisensymptome und leere Räume der deutschen Politik bzw. Parteienlandschaft: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der AfD im Kontext der deutschen Politik und ihrer Fähigkeit, das Thema der „nationalen Identität“ neu zu besetzen. Es analysiert die Rolle der AfD als Krisensymptom der deutschen Parteienlandschaft und die Gründe für ihren Erfolg.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie Rechtspopulismus, AfD, Exklusion, relationale Abgrenzung, ideologisches Minimum, Volk und Elite, Mobilisierung, nationale Identität, Krisensymptome und die deutsche Parteienlandschaft. Darüber hinaus werden Konzepte wie „ethnonationalistische“ Partei, „Protestpopulismus“ und „Identitätspopulismus“ diskutiert.
- Quote paper
- Christoph Peters (Author), 2016, Wesensmerkmale der AfD. Welche Art von Populismus vertritt die Alternative für Deutschland?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/344446