In Anbetracht der jüngst durchgeführten Bildungsvergleichsuntersuchungen im Rahmen der Bildungsforschung, ist es unumstritten, dass das Hochschulsystem der Bundesrepublik Deutschland einiger grundlegender Reformen bedarf. Der tertiäre Bereich durchlief im vergangenen Jahrhundert eine Welle von Neuordnungen, Reformen und Neustrukturierungen. Natürlich genießen die deutschen Universitäten heute ein hohes Ansehen im Sinne der Lehre und Forschung. Das war allerdings nicht immer so. Noch in der Weimarer Republik konnten sich die Hochschulen auf ihre, bereits seit Anfang des neunzehnten Jahrhunderts erworbene, hohe Bedeutung berufen. Einrichtungen, wie zum Beispiel die Friedrich- Wilhelm- Universität oder die Wilhelm von Humboldt- Universität waren maßgeblich daran beteiligt, das Hochschulwesen auf eine Stufe enormer Tradition und Wichtigkeit zu bringen. Mit dem Ende der Weimarer Republik wandelte sich dieses Bild jedoch. Durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten verlor die Universität ihre Tradition. Das NS-Regime und die Professoren standen sich ‚feindlich’ gegenüber. Nach außen sollte es den Anschein erwecken, dass die Regierung am Plan des Ausbaus der Hochschulen festhält. Wirft man jedoch einen Blick in entsprechende Literatur, so stellt man fest, dass eine systematische und durchdachte Strategie nicht vorhanden war, sondern ein großer Teil der Geschehnisse vom Faktor Zufall gesteuert wurden. Im Zuge der Regierungszeit der Nationalsozialisten sollte der tertiäre Bereich zu einem Werkzeug des in dieser Zeit verankerten, Bildungsgedanken werden. Die Zerstörung traditioneller Strukturen und die Schaffung eines neuen Lehrertyps waren zwei entscheidende Aspekte, die die NSDAP zur Durchführung der Maßnahmen in Erwägung zog. Die folgende Ausarbeitung soll die Entwicklung des Hochschulwesens ab dem Ende des 2. Weltkrieges näher beleuchten. Dazu ist die Arbeit in zwei wesentliche Teile untergliedert. Der erste Teil wurde von Marcel Jobst bearbeitet und befasst sich mit der Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik von 1945-1988. Im zweiten Teil beschreibt Christian Conrad die Weiterentwicklung im wiedervereinigten deutschen Staat bis hin zur heutigen Situation. Schwerpunkt in beiden Abschnitten ist die Untersuchung der Punkte Befunde, Probleme und Reformen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das deutsche Hochschulsystem von 1945 bis 1989 – Strukturen, Probleme, Reformen
- 2.1. Das Hochschulsystem nach dem II. Weltkrieg bis 1949.
- 2.2. Die Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland bis 1989.
- 2.3. Die Entwicklung in der DDR bis 1989.
- 3. Zusammenfassung,
- 4. Das deutsche Hochschulsystem von 1989 bis heute – Strukturen, Probleme, Reformen
- 4.1. Die Integration des ostdeutschen Hochschulwesens in die westdeutschen Strukturen
- 4.2. Die Entwicklung der Hochschulen in den neunziger Jahren
- 4.3. Die Struktur des deutschen Hochschulwesens
- 4.3.1. Anzahl der Hochschulen
- 4.3.2. Träger der Hochschulen
- 4.3.3. Die Studierenden
- 4.3.4. Personalbestand und Ausgaben_
- 4.3.5. Vergleich von Universitäten und Fachhochschulen
- 4.4. Probleme innerhalb des deutschen Hochschulwesens
- 4.4.1 Entwicklungen in Lehre und Studium
- 4.4.2. Qualität des Studiums und Studiendauer
- 4.4.3. Der Zusammenhang zwischen Überfüllung an Hochschulen und der Unterfinanzierung..
- 4.5. Reformen innerhalb des deutschen Hochschulwesens
- 4.5.1. Gestufte Studiengänge
- 4.5.2. Internationalisierung.
- 4.5.3. Akkreditierung..
- 4.5.4. Evaluation
- 4.5.5. Modularisierung und Leistungspunktesystem
- 5. Schluss...
- Die Entwicklung des Hochschulsystems in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR von 1945 bis 1989.
- Die Integration des ostdeutschen Hochschulwesens in die westdeutschen Strukturen nach der Wiedervereinigung.
- Die Herausforderungen und Veränderungen im deutschen Hochschulwesen in den neunziger Jahren.
- Die aktuelle Struktur des deutschen Hochschulwesens, einschließlich der Anzahl der Hochschulen, der Träger, der Studierendenzahl und des Personalbestands.
- Die Probleme und Reformen innerhalb des deutschen Hochschulwesens, insbesondere in Bezug auf Lehre, Studium, Qualität und Finanzierung.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit der Entwicklung des deutschen Hochschulsystems vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis in die Gegenwart. Sie analysiert die Strukturen, Probleme und Reformen, die das Hochschulwesen im Laufe der Zeit prägten.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik des deutschen Hochschulsystems ein und beleuchtet die Notwendigkeit von Reformen. Kapitel 2 analysiert die Entwicklung des Hochschulsystems in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR von 1945 bis 1989. Dabei werden die Strukturen, Probleme und Reformen dieser Zeit untersucht. Kapitel 3 fasst die zentralen Punkte der beiden ersten Kapitel zusammen. Kapitel 4 befasst sich mit der Weiterentwicklung des deutschen Hochschulsystems nach der Wiedervereinigung und beleuchtet die Integration des ostdeutschen Hochschulwesens, die Entwicklung in den neunziger Jahren sowie die Struktur und die Probleme des heutigen Hochschulwesens.
Schlüsselwörter
Das deutsche Hochschulsystem, Strukturen, Probleme, Reformen, Wiedervereinigung, Integration, ostdeutsches Hochschulwesen, westdeutsche Strukturen, Entwicklung, Lehre, Studium, Qualität, Finanzierung, Studierendenzahl, Personalbestand, Akkreditierung, Evaluation, Modularisierung, Leistungspunktesystem.
- Arbeit zitieren
- Christian Conrad (Autor:in), Marcel Jobst (Autor:in), 2004, Das deutsche Hochschulsystem von 1945 bis heute - Strukturen, Probleme, Reformen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34430