Diese Arbeit soll die Bedeutung zeigen, die sinnliche Erfahrung der Natur in den ausgewählten Texten zur Umweltpädagogik hat und wie diese Bedeutung begründet wir.
Das Thema der Arbeit ist die vieldiskutierte Bedeutung der sinnlichen Erfahrung von Natur in der Umweltpädagogik und ihr Einfluss auf umweltbewusstes Handeln. Der Gedanke, Naturerfahrung pädagogisch nutzbar zu machen, um damit der sich anbahnenden ökologischen Krise zu begegnen, ist nicht neu. Seit den Veröffentlichungen des Club of Rome 19721, welche die Grenzen des Wachstums beschreiben und die ökologische Krise verdeutlichen, ist das Interesse für Umweltpädagogik und ihre Möglichkeiten, individuelles und gesellschaftliches Handeln in ökologischer Hinsicht verträglicher zu machen, erheblich angestiegen. 2 Einen kleinen Ausschnitt der Bedeutung, welche Naturerfahrung heute, 25 Jahre nach den ersten Ansätzen, für die Umweltpädagogik und deren Aufgabe, der ökologischen Krise zu begegnen, zugeschrieben werden kann, soll diese Arbeit darstellen. Gerhard Becker formuliert die gegenwärtige Situation folgendermaßen: „Die aktuelle Betonung und Begründung der sinnlichen Zuwendung zur Natur ist durchaus umstritten und bei genauerem Hinsehen auch in sich sehr vielfältig, widersprüchlich, zum Teil diffus, weil jeweils verschiedene Vorstellungen und Begriffe von Wahrnehmung, aber auch Natur zugrundegelegt werden oder weil der theorethische Hintergrund im Dunkeln bleibt.“ (Becker 2000, S.131)
Seit den 70er Jahren erlangten unterschiedliche Formen der Orientierung zur Natur hohe Bedeutung.3 Diese Orientierungen zur Natur verwendeten oft Naturerfahrung als Ausgangspunkt ihrer praktischen Umsetzung. Mittlerweile wird, anknüpfend an die entwickelten Konzepte, Wahrnehmungsfähigkeit als notwendiger Bestandteil für die Umweltbildungs betrachtet. Entsprechend formuliert Becker weiter: „Selbstverständlich gehört zu den Zielen einer ökologisch orientierten Bildung die (...) bewußte, sinnliche Wahrnehmungsfähigkeit (...).
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Naturerfahrung in der Umweltpädagogik
- 1.1 Das Verständnis des Begriffs „Erfahrung“
- 1.2 Das Verständnis des Begriffs „Natur“
- 1.3 Theoretisch direkte Wirkung von Naturerfahrung auf das Umwelthandeln
- 2. Naturerfahrung im komplexen Gefüge der Umweltpädagogik
- 2.1 Zweifel an der direkten Wirkung von Naturerfahrung auf das Umwelthandeln
- 2.2 Theoretisches Ziel von Naturerfahrung im komplexen Gefüge der Umweltpädagogik
- 3. Empirische Untersuchung zur Wirkung von Naturerfahrung auf Umwelthandeln
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Bedeutung sinnlicher Naturerfahrung in der Umweltpädagogik und ihren Einfluss auf umweltbewusstes Handeln. Sie stellt heraus, wie der Gedanke, Naturerfahrung pädagogisch zu nutzen, um der ökologischen Krise zu begegnen, sich seit den 1970er Jahren entwickelt hat.
- Die Rolle von Naturerfahrung in der Umweltpädagogik
- Die theoretische und praktische Verbindung zwischen Naturerfahrung und Umwelthandeln
- Die Bedeutung der sinnlichen Wahrnehmung von Natur für Umweltbildung
- Die kritische Auseinandersetzung mit der direkten Wirkung von Naturerfahrung
- Empirische Studien zur Wirkung von Naturerfahrung auf Umwelthandeln
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und beleuchtet den historischen Kontext der Bedeutung von Naturerfahrung in der Umweltpädagogik. Sie referiert auf die Veröffentlichungen des Club of Rome und die steigende Bedeutung der Umweltpädagogik seit den 1970er Jahren. Das erste Kapitel analysiert das Verständnis der Begriffe „Erfahrung“ und „Natur“ im Kontext der Umweltpädagogik. Es untersucht auch die theoretische Verbindung zwischen Naturerfahrung und Umwelthandeln. Das zweite Kapitel befasst sich mit der komplexen Rolle von Naturerfahrung innerhalb der Umweltpädagogik. Es hinterfragt die direkte Wirkung von Naturerfahrung auf Umwelthandeln und betrachtet das theoretische Ziel von Naturerfahrung im Kontext der Umweltbildung. Das dritte Kapitel präsentiert empirische Untersuchungen zur Wirkung von Naturerfahrung auf Umwelthandeln. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse.
Schlüsselwörter
Naturerfahrung, Umweltpädagogik, Umwelthandeln, sinnliche Wahrnehmung, Umweltbildung, ökologische Krise, Kulturlandschaft, Wahrnehmung, Erfahrung, Natur.
- Quote paper
- Robert Gandert (Author), 2004, Naturerfahrung in der Umweltpädagogik. Die Bedeutung unmittelbarer, sinnlicher Erfahrung von Natur für umweltgerechtes Verhalten., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/34406