Jeder, jede Sozialarbeitende wird im beruflichen Alltag früher oder später mit diesem Konflikt konfrontiert und sollte sich Handlungsmöglichkeiten erarbeiten, um seine, ihre Handlungsfähigkeit sicherzustellen. Diese Arbeit bietet Handlungsempfehlungen für Sozialarbeitende, wie sie das Nähe-Distanz-Gleichgewicht besser herstellen können.
Trotz der großen Bedeutung der Thematik Nähe und Distanz für die Soziale Arbeit sind theoretische Erkenntnisse bisweilen schwer zu finden.
Durch die geringe wissenschaftliche Dichte, die das Begriffspaar Nähe und Distanz vorweist, trägt diese Arbeit dazu bei, die wissenschaftlichen Erkenntnisse durch weitere zu ergänzen. Daher wurde die Form der qualitativen Forschung gewählt. Diese Form eignet sich hervorragend, um Informationen nicht nur zu erfassen, sondern auch zu hinterfragen.
Die empirische Leitfrage für diese Forschung lautet:
„Welche Indikatoren sind zu beachten, um ein gelingendes Gleichgewicht von Nähe und Distanz herzustellen?“
Zusätzlich sollen Besonderheiten in der Arbeit mit Borderline-Erkrankten im Umgang mit Nähe und Distanz herausgearbeitet werden, da insbesondere dieses Krankheitsbild Probleme mit dieser Thematik vorweist und Professionelle vor besondere Herausforderungen stellt. Grenzüberschreitungen gehören für Menschen mit dieser Form der Persönlichkeitsstörung zur vorwiegenden Symptomatik. Daher gilt es für Professionelle, die Grenze zwischen professioneller und laienhafter Nähe, zwischen professioneller und laienhafter Distanz, zwischen Arbeitsbeziehung und privater Beziehung, zwischen Authentizität und Verletzlichkeit sowie zwischen Empathie und Belastung zu überwachen – die Borderline. Die Arbeit mit Menschen mit dieser Krankheit erfordert besondere Arbeitsweisen, welche herausgearbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition der Schlüsselbegriffe
- 2.1. Definition „Professionelles Handeln“
- 2.2. Definition „Nähe“ und „Distanz“ als Begriffspaar
- 3. Verschiedene Formen von Nähe und Distanz
- 3.1. Nähe und Distanz im Alltag
- 3.2. Nähe und Distanz in professioneller Sozialer Arbeit
- 4. Indikatoren für die Bewältigung der Nähe-Distanz-Problematik
- 4.1. Handlungsmaximen
- 4.2. Organisationsbezogene Unterstützung
- 4.3. Berufsbezogene Unterstützung
- 4.4. Konzept der strukturierten Offenheit
- 5. Besonderheiten in der Arbeit mit an der Borderline-Persönlichkeitsstörung erkrankten Menschen
- 5.1. Krankheitsdefinition
- 5.2. Indikatoren zur Bewältigung der Nähe-Distanz-Problematik mit Borderline-Persönlichkeiten
- 6. Empirische Forschung
- 6.1. Forschungsrahmen
- 6.1.1. Ziel der Untersuchung
- 6.1.2. Methodenwahl
- 6.1.3. Vorbereitung und Durchführung der Interviews
- 6.1.4. Kurzporträts der Befragten
- 6.2. Ergebnisdarstellung der Interviews
- 6.2.1. Bisherige Erfahrungen mit Nähe und Distanz
- 6.2.2. Indikatoren für die eigene Person
- 6.2.3. Unterstützung durch die Einrichtung
- 6.2.4. Unterstützung durch die Profession „Soziale Arbeit“
- 6.2.5. Besonderheiten im Umgang mit Borderline-Persönlichkeiten
- 6.3. Bezug zur theoretischen Diskussion
- 6.3.1. Indikatoren die eigene Person betreffend
- 6.3.2. Unterstützung durch die Einrichtung
- 6.3.3. Berufsbezogene Unterstützung
- 6.3.4. Besonderheiten im Umgang mit Borderline-Persönlichkeiten
- 6.4. Weitere Forschungserkenntnisse
- 6.1. Forschungsrahmen
- 7. Reflexion
- 8. Handlungsempfehlungen
- 9. Fazit & Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht das professionelle Handeln in der Sozialen Arbeit, insbesondere das Spannungsfeld zwischen Nähe und Distanz. Ziel ist es, Indikatoren für eine erfolgreiche Bewältigung dieser Herausforderung zu identifizieren und Handlungsempfehlungen für Sozialarbeiter*innen und Einrichtungen zu entwickeln.
- Professionelles Handeln in der Sozialen Arbeit
- Das Spannungsfeld zwischen Nähe und Distanz
- Indikatoren für eine gelingende Nähe-Distanz-Regulation
- Unterstützung durch die Einrichtung und die Profession
- Besonderheiten im Umgang mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung führt in die Thematik des professionellen Handelns in der Sozialen Arbeit und die damit verbundene Herausforderung des richtigen Umgangs mit Nähe und Distanz ein. Sie skizziert die Relevanz des Themas und benennt die Forschungsfrage der Arbeit.
2. Definition der Schlüsselbegriffe: Dieses Kapitel liefert präzise Definitionen von "professionellem Handeln" und dem Begriffspaar "Nähe" und "Distanz". Es legt die Grundlage für das Verständnis der zentralen Konzepte der Arbeit und klärt mögliche Mehrdeutigkeiten.
3. Verschiedene Formen von Nähe und Distanz: Hier werden verschiedene Ausprägungen von Nähe und Distanz im Alltag und im professionellen Kontext der Sozialen Arbeit beleuchtet. Es wird der Unterschied zwischen diesen Kontexten herausgearbeitet und der spezifische Umgang in der professionellen Sozialen Arbeit thematisiert.
4. Indikatoren für die Bewältigung der Nähe-Distanz-Problematik: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Indikatoren, die eine erfolgreiche Bewältigung der Nähe-Distanz-Problematik in der Sozialen Arbeit ermöglichen. Es werden Handlungsmaximen, organisatorische und berufsbezogene Unterstützungsmaßnahmen sowie das Konzept der strukturierten Offenheit vorgestellt und diskutiert.
5. Besonderheiten in der Arbeit mit an der Borderline-Persönlichkeitsstörung erkrankten Menschen: Dieses Kapitel widmet sich den spezifischen Herausforderungen im Umgang mit Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen. Es beschreibt die Krankheit und analysiert die besonderen Aspekte der Nähe-Distanz-Regulation in diesem Kontext.
6. Empirische Forschung: Das Kapitel beschreibt den methodischen Ansatz der empirischen Untersuchung, die Ergebnisse der Interviews und deren Einordnung in den theoretischen Rahmen. Es werden die Erfahrungen der Befragten in Bezug auf Nähe und Distanz analysiert und mit den zuvor entwickelten theoretischen Modellen abgeglichen.
7. Reflexion: Die Reflexion des Forschungsprozesses wird in diesem Kapitel durchgeführt, kritische Punkte des Forschungsdesigns und der gewonnenen Erkenntnisse werden diskutiert.
8. Handlungsempfehlungen: Basierend auf den Ergebnissen der Arbeit werden konkrete Handlungsempfehlungen für Sozialarbeiter*innen und Einrichtungen formuliert. Diese Empfehlungen sollen den Umgang mit Nähe und Distanz verbessern und die Qualität der Sozialen Arbeit steigern.
Schlüsselwörter
Professionelles Handeln, Soziale Arbeit, Nähe, Distanz, Borderline-Persönlichkeitsstörung, Handlungskompetenz, Fallarbeit, Beziehungsarbeit, Selbstreflexion, Supervision, Organisationsentwicklung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Professionelles Handeln in der Sozialen Arbeit - Nähe und Distanz
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht das professionelle Handeln in der Sozialen Arbeit, insbesondere die Herausforderungen im Umgang mit Nähe und Distanz zu Klienten. Ein besonderer Fokus liegt auf der Arbeit mit Menschen, die an einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leiden.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, Indikatoren für eine erfolgreiche Bewältigung des Spannungsfelds zwischen Nähe und Distanz zu identifizieren und daraus Handlungsempfehlungen für Sozialarbeiter*innen und Einrichtungen abzuleiten. Es soll ein besseres Verständnis für den professionellen Umgang mit Nähe und Distanz geschaffen werden, insbesondere im Kontext von Borderline-Persönlichkeitsstörungen.
Welche Schlüsselbegriffe werden definiert?
Die Arbeit definiert präzise die Begriffe „Professionelles Handeln“ und das Begriffspaar „Nähe“ und „Distanz“. Dies bildet die Grundlage für das Verständnis der zentralen Konzepte.
Wie werden Nähe und Distanz in der Arbeit betrachtet?
Die Arbeit betrachtet verschiedene Formen von Nähe und Distanz im Alltag und im professionellen Kontext der Sozialen Arbeit. Es wird der Unterschied zwischen diesen Kontexten herausgearbeitet und der spezifische Umgang in der professionellen Sozialen Arbeit thematisiert. Besonderes Augenmerk liegt auf den Herausforderungen im Umgang mit Klienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen.
Welche Indikatoren für eine gelingende Nähe-Distanz-Regulation werden untersucht?
Die Arbeit analysiert verschiedene Indikatoren, die eine erfolgreiche Bewältigung der Nähe-Distanz-Problematik ermöglichen. Dazu gehören Handlungsmaximen, organisatorische und berufsbezogene Unterstützungsmaßnahmen sowie das Konzept der strukturierten Offenheit.
Wie wird die Arbeit mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen behandelt?
Die Arbeit widmet sich den spezifischen Herausforderungen im Umgang mit Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen. Sie beschreibt die Krankheit und analysiert die besonderen Aspekte der Nähe-Distanz-Regulation in diesem Kontext.
Welche Methoden wurden in der empirischen Forschung angewendet?
Die empirische Forschung basiert auf Interviews. Die Arbeit beschreibt den methodischen Ansatz, die Ergebnisse der Interviews und deren Einordnung in den theoretischen Rahmen. Es werden die Erfahrungen der Befragten in Bezug auf Nähe und Distanz analysiert und mit den zuvor entwickelten theoretischen Modellen abgeglichen.
Welche Ergebnisse liefert die empirische Forschung?
Die Ergebnisse der Interviews zeigen die Erfahrungen der Befragten im Umgang mit Nähe und Distanz in ihrer professionellen Praxis. Sie liefern Erkenntnisse zu Indikatoren für die eigene Person, Unterstützung durch die Einrichtung und die Profession Soziale Arbeit sowie Besonderheiten im Umgang mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen. Diese Ergebnisse werden mit der theoretischen Diskussion in Beziehung gesetzt.
Welche Handlungsempfehlungen werden gegeben?
Basierend auf den Ergebnissen der Arbeit werden konkrete Handlungsempfehlungen für Sozialarbeiter*innen und Einrichtungen formuliert, um den Umgang mit Nähe und Distanz zu verbessern und die Qualität der Sozialen Arbeit zu steigern.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Professionelles Handeln, Soziale Arbeit, Nähe, Distanz, Borderline-Persönlichkeitsstörung, Handlungskompetenz, Fallarbeit, Beziehungsarbeit, Selbstreflexion, Supervision, Organisationsentwicklung.
- Quote paper
- Lukas Löschner (Author), 2016, Professionelles Handeln in der Sozialen Arbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343459