Unter dem Titel „Körpergröße als Steuernachteil - Tagging als effiziente Verteilung der Steuerlast?“ möchte ich einen Einblick in die Besteuerung mit Hilfe von Tagging mit dem konkreten Beispiel der Besteuerung von Körpergröße geben.
Die Arbeit soll das Thema der Besteuerung unter Zuhilfenahme von Tagging in Grundlagen, aber auch in direkter Anwendung sowohl erklären als auch aufbereiten und einen Einblick in Schwachstellen der generellen Theorie geben.
Dazu werde ich zunächst Akerlofs Theorie des Tagging erläutern und eine Besteuerung mit Tagging mit einer Besteuerung ohne Tagging vergleichen und Effizienzgewinne aufzeigen. Danach werde ich den Taggingmerkmal „Körpergröße“ als Beispiel des Taggings und als Methode ein Steuerschema zu erstellen nutzen und zum Schluss hin einen Schritt über die eigentliche Fragestellung hinausgehen und über Gründe einer Körpergrößenrente und mögliche politische Einflusspunkte schreiben.
Tagging spielt in der heutigen Steuerpolitik eine entscheidende Rolle bei der Vergabe von Steuerfreibeträgen und Zahlung von Renten für körperlich beeinträchtigte Menschen. Das theoretische Grundgerüst dahinter stammt aus dem Jahre 1967 von George Akerlof und wirkt universell anwendbar. Das System des Taggings und die Ökonomie dahinter werde ich in Kapitel 2 erläutern.
Diverse Studien zeigen eine Korrelation der Körpergröße mit Einkommen, Macht, sozialem Status und weiteren sozioökonomischen Merkmalen. Hier scheint es einen systematischen Zusammenhang und zudem eine Chancenungleichheit in der Gesellschaft zu geben. Wir sehen systematische Körpergrößenunterschiede zwischen verschiedenen Berufen, zwischen Karrierestufen innerhalb des gleichen Berufes, politischen Ämtern und Gehältern im Allgemeinen.
George Mankiw und Matthew Weinzierl haben 2007 ein Paper über die Anwendung von Tagging auf die Körpergröße herausgebracht und damit ein Beispiel gefunden, bei dem sich die einfachen Regeln des Taggings nicht universell anwenden lassen.
Sie bilden die Tagging-Theorie in Ihrer Gesamtheit ab und erstellen ein Steuerschema, welches sich an Daten aus der realen Welt orientiert und einen gewissen Vorteil von großen Menschen abbildet. Im Ergebnis werden große Menschen deutlich höher besteuert als kleine Menschen. Dies ist zwar effizient, politisch und gesellschaftlich jedoch schwierig durchzusetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Effizienzgewinne einer Einkommensbesteuerung mit Hilfe von Tagging
- Umverteilung in einem Steuersystem ohne Tagging
- Optimale Steuern in einem System mit Tagging
- Effizienzgewinne durch die Einbeziehung von Tagging
- Die Besteuerung der Körpergröße als Anwendung von Tagging
- Studien zur Evidenz der Körpergrößenrente
- Datenanalyse zur Bestimmung der Körpergrößenrente
- Suche nach einer effizienten Möglichkeit zur Besteuerung der Körpergröße
- Steuerschema mit Tagging der Körpergröße
- Zusammenfassung von Mankiw und Weinzierl (2008)
- Daten aus Deutschland
- Herkunft und Maßnahmen zur Verringerung der Körpergrößenrente
- Herkunft der Körpergrößenrente
- Geschwindigkeit des Wachstums von Kindern
- Zusammenhang von Körpergröße und kognitiven Fähigkeiten
- Theoretisches Modell zur Korrelation Körpergröße und Karriereerfolg
- Konkrete Maßnahmen zur Verringerung der Körpergrößenrente
- Förderung durch Nährstoffversorgung und Gesundheit
- Förderung der kognitiven Fähigkeiten
- Fazit zu den Maßnahmen zur Förderung
- Schlussfolgerung und Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Besteuerung mit Hilfe von Tagging anhand des konkreten Beispiels der Körpergröße zu beleuchten. Die Arbeit soll die Theorie der Besteuerung unter Verwendung von Tagging sowohl in ihren Grundlagen als auch in ihrer praktischen Anwendung erläutern und aufzeigen, wo die Grenzen der generellen Theorie liegen.
- Erklärung des Taggings und seiner Effizienzgewinne im Vergleich zu einer Besteuerung ohne Tagging
- Anwendung von Tagging auf die Körpergröße als Steuerschema
- Analyse der Korrelation von Körpergröße und Erfolg
- Diskussion der Gründe für eine Körpergrößenrente
- Vorstellung von Maßnahmen zur Förderung von Chancengerechtigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Thema der Besteuerung mit Tagging vor, wobei die Körpergröße als konkretes Beispiel dient. Es wird auf die Bedeutung des Taggings in der heutigen Steuerpolitik hingewiesen, sowie auf die Korrelation von Körpergröße mit Einkommen, Macht und sozialem Status.
- Effizienzgewinne einer Einkommensbesteuerung mit Hilfe von Tagging: Dieses Kapitel erläutert die Theorie des Taggings und vergleicht eine Besteuerung mit Tagging mit einer Besteuerung ohne Tagging. Es werden Effizienzgewinne durch die Einbeziehung von Tagging aufgezeigt.
- Die Besteuerung der Körpergröße als Anwendung von Tagging: Dieses Kapitel untersucht die Evidenz der Körpergrößenrente und zeigt Beispiele dafür auf. Es werden Daten zur Bestimmung der Körpergrößenrente analysiert und ein Steuerschema mit Tagging der Körpergröße vorgestellt. Die Arbeit von Mankiw und Weinzierl (2008) wird zusammengefasst und Daten aus Deutschland werden berücksichtigt.
- Herkunft und Maßnahmen zur Verringerung der Körpergrößenrente: In diesem Kapitel werden verschiedene Theorien und Studien vorgestellt, die die Vorteile großer Menschen beschreiben. Es wird der Zusammenhang zwischen Körpergröße, kognitiven Fähigkeiten und Karriereerfolg untersucht. Maßnahmen zur Verringerung der Körpergrößenrente werden diskutiert, wie z. B. Förderung durch Nährstoffversorgung und Gesundheit, sowie Förderung der kognitiven Fähigkeiten.
Schlüsselwörter
Tagging, Körpergröße, Steuernachteil, Einkommensbesteuerung, Effizienz, Umverteilung, Chancenungleichheit, Körpergrößenrente, Mankiw & Weinzierl, Karriereerfolg, Förderung, Chancengerechtigkeit.
- Arbeit zitieren
- Fabian Seibt (Autor:in), 2016, Körpergröße als Steuernachteil. Tagging als effiziente Verteilung der Steuerlast?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/343249