In der heutigen sogenannten postmodernen Gesellschaft ist der Mensch nicht nur als Funktionsträger anwesend. Er muss nicht nur leistungsfähig sein, sondern will auch gesund bleiben, sich selbst verwirklichen und befriedigende Beziehungen haben. Die Arbeitsverdichtung, der zunehmende Informationsfluss und komplexer gewordene Privatleben stellen zunehmend höhere Anforderungen. Auch Menschen, die an sich hochmotiviert und leistungsfähig im Leben stehen, können durch eine unselige Verkettung beruflicher und privater Einflussfaktoren an Kraft verlieren.. Das Problem ist die einseitige Orientierung nach Außen, die Orientierung nach Leistung und Ergebnis. Die Gesellschaft orientiert sich an wirtschaftlichen und effizienten Werten. Burnout, Depression, Suchterkrankungen und Angstzustände sind das Ende der langen Kette.
Der Anstieg psychosozialer Erkrankungen in Deutschland ist ein Anzeichen dafür, dass das Gleichgewicht zwischen Herausforderung und Kompetenz bei vielen Personen aus dem Gleichgewicht geraten ist. Gesellschaftlich gesehen benötigen alle Menschen mehr Wissen und Kompetenzen über Gesundheit und Prävention von Krankheit. Die Themen Resilienz und Salutogenese bergen neben der Betrachtung von Krisenbewältigungen durch Widerstandskraft und Flexibilität auch den Präventionsgedanken in Bezug auf psychische Gesundheit. Es geht darum einzeln und kollektiv zu lernen, ein ausbalanciertes, bewusstes, erfülltes und glückliches Leben zu führen.
In den letzten Jahrzehnten wurde die These entwickelt, religiöser Glaube könne ein wichtiger Bestandteil von Copingprozessen sein. Studien zeigen, dass sich insbesondere kranke Menschen ihrem persönlichen Glauben zuwenden, um Hilfe bei der Verarbeitung krankheitsbedingter Belastungen und Bedrohungen zu finden. Religiosität geht tendenziell auch mit einer geringeren Ausprägung an depressiven Symptomen einher. Der protektive Effekt des Phänomens Religiosität scheint demnach für Menschen mit einem höheren Stressniveau stärker zu sein als für Menschen, die geringen Stress erleben. Das lässt vermuten, dass religiöse Überzeugungen Menschen vor dem Auftreten depressiver Symptome schützen können, indem diese ihnen helfen, die mit kritischen Lebensereignissen assoziierten psychologischen Stressphasen besser von sich abwenden zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zentrale Erklärungsmodelle für psychische Gesundheit
- Resilienz
- Salutogenese
- Religiosität
- Die Beziehung zu Gott aus religionspsychologischer Perspektive
- Eine tröstliche Glaubenswahrheit
- religiöse Selbsterfahrung
- Religiosität als Form der Sinnfindung
- Religiosität und subjektives Wohlbefinden
- christliche Identitätsvermittlung
- Religiosität als fördernder Faktor im Berufsleben
- Religiosität als Bestandteil der Persönlichkeit
- intrinsische Motive für Religiosität
- ausgewählte Religiositätsmotive im Kontext Resilienz
- Religiöses Coping
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob christliche Religiosität ein fördernder Faktor für Resilienz und Salutogenese sein kann. Ziel ist es, die potentiellen Beiträge von Religiosität für die Bewältigung von Herausforderungen und die Förderung psychischer Gesundheit zu untersuchen. Im Fokus steht dabei die persönliche Gottesbeziehung und deren Einfluss auf das individuelle Leben.
- Resilienz und Salutogenese als Modelle zur Erklärung von psychischer Gesundheit
- Religiosität aus religionspsychologischer und theologischer Perspektive
- Die Rolle der persönlichen Gottesbeziehung in der Bewältigung von Stress und Krisen
- Religiöse Selbsterfahrung als Quelle von Sinn und Wohlbefinden
- Religiöses Coping als Bewältigungsstrategie im Lebensalltag
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beleuchtet die aktuelle Situation von psychischer Gesundheit in der Gesellschaft. Es werden die Herausforderungen und die Bedeutung von Resilienz und Salutogenese für die Bewältigung von Belastungen hervorgehoben. Außerdem wird die Forschungsfrage der Arbeit formuliert, die die potentielle Verbindung zwischen christlicher Religiosität und psychischer Gesundheit untersucht.
- Zentrale Erklärungsmodelle für psychische Gesundheit: Dieses Kapitel stellt die beiden zentralen Modelle der Resilienz und der Salutogenese vor, die den Fokus auf Schutzfaktoren und Ressourcen im Umgang mit Herausforderungen legen. Die theoretischen Grundlagen und die Bedeutung dieser Modelle für die Erforschung von psychischer Gesundheit werden erläutert.
- Religiosität: Der Abschnitt beleuchtet den Einfluss von Religiosität auf die psychische Gesundheit und die Bewältigung von Stress und Krisen. Studien und Forschungsergebnisse werden vorgestellt, die den Zusammenhang zwischen Religiosität und psychischen Zuständen wie Depressionen untersuchen.
- Die Beziehung zu Gott aus religionspsychologischer Perspektive: Dieses Kapitel betrachtet die Gottesbeziehung aus der Perspektive der Religionspsychologie und analysiert die Bedeutung von Glauben und spirituellen Erfahrungen für das individuelle Leben. Es werden verschiedene Aspekte der Gottesbeziehung und deren Bedeutung für die psychische Entwicklung beleuchtet.
- Eine tröstliche Glaubenswahrheit: Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit dem Einfluss von Glauben auf die Bewältigung von Herausforderungen und die Suche nach Sinn und Trost. Die Bedeutung von religiösen Werten und Überzeugungen für die eigene Identität und die Verarbeitung von Lebenskrisen wird diskutiert.
- religiöse Selbsterfahrung: Dieses Kapitel widmet sich der persönlichen Selbsterfahrung im Kontext von Religiosität. Die Rolle von religiösen Praktiken und Ritualen, sowie die Suche nach Sinn und spirituellem Wachstum werden analysiert.
- Religiosität als Bestandteil der Persönlichkeit: Dieser Abschnitt untersucht die intrinsischen Motive von Menschen, sich mit Religion zu beschäftigen und beleuchtet die Rolle von Religiosität im Lebensalltag. Es werden verschiedene Aspekte der Persönlichkeit im Kontext von Religiosität beleuchtet.
- Religiöses Coping: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Einsatz von religiösen Ressourcen im Umgang mit Stress und Belastungen. Es werden verschiedene Strategien des religiösen Copings vorgestellt und ihre Auswirkungen auf die psychische Gesundheit untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Resilienz, Salutogenese, christliche Religiosität, persönliche Gottesbeziehung, religiöse Selbsterfahrung und religiöses Coping. Im Fokus stehen die potenziellen Beiträge von Religiosität für die Bewältigung von Herausforderungen und die Förderung psychischer Gesundheit. Zentrale Themenfelder sind die Bedeutung von Glaube und spirituellen Erfahrungen für das menschliche Leben, sowie die Rolle von Religion im Kontext von Stress und Krisen.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2016, Über die persönliche Gottesbeziehung und religiöse Selbsterfahrung zu psychischer Gesundheit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342967