Neben zahlreichen Praxisprojekten innerhalb der jeweiligen Disziplinen der Erlebnispädagogik und der Tiergestützten Therapie ist in den letzten Jahren auch ein Anstieg derjenigen Angebote zu verzeichnen, die sich als sogenannte »Tiergestützte Erlebnispädagogik«, also als eine Art Verknüpfung der beiden Ansätze, bezeichnen. Die Suche nach diesem Schlagwort im Internet liefert innerhalb kurzer Zeit über fünfzehntausend Treffer und nicht selten finden sich darunter Initiativen und Projekte, die sich als Begründer dieses neuen Ansatzes betiteln.
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dieser Disziplin kann dabei mit den schnellen Entwicklungen in der Praxis nicht Schritt halten. Der theoretischen Fundierung dieses neuen Ansatzes, der Begriffsklärung und der umfassenden Auseinandersetzung mit Qualitätskriterien kommt allerdings ein hoher Stellenwert zu; insbesondere, um negative Auswirkungen auf die Glaubwürdigkeit und Seriosität der beiden Ursprungsdisziplinen aufgrund der teils wenig professionellen Angebote Tiergestützter Erlebnispädagogik zu verhindern.
Aus diesem Grund widmet sich die vorliegende Arbeit der Auseinandersetzung mit dieser Thematik. Dabei steht der folgende Fragenkomplex im Vordergrund: Welche Potentiale und Grenzen ergeben sich aus einer Verknüpfung von Erlebnispädagogik und Tiergestützten Interventionen für die Theorie und Praxis? Welche theoretischen Grundprinzipien liegen den Ursprungsdisziplinen zu Grunde und welche Kombinations- oder Abgrenzungsmöglichkeiten ergeben sich daraus? Welche Kriterien müsste eine Maßnahme erfüllen, um als »Tiergestützte Erlebnispädagogik« bezeichnet werden zu können? Diese Fragen sollen im Verlauf dieser Arbeit behandelt und beantwortet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. THEORETISCHE GRUNDLAGEN DER ERLEBNISPÄDAGOGIK
- 2.1 Definition
- 2.2 Zentrale Grundprinzipien
- 2.3 Aktionsräume und Zielgruppen
- 2.4 Zielsetzungen
- 2.5 Wirkzusammenhänge der Erlebnispädagogik
- 2.5.1 Transfer und Wirksamkeit
- 2.5.2 Wirksamkeitsforschung
- 2.6 Aktualität und gesellschaftliche Relevanz der Erlebnispädagogik
- 3. THEORETISCHE GRUNDLAGEN TIERGESTÜTZTER INTERVENTIONEN
- 3.1 Definitionen, Teilbereiche und strukturelle Voraussetzungen Tiergestützter Interventionen
- 3.1.1 Exkurs: Therapie oder Pädagogik? – Probleme der begrifflichen Abgrenzung
- 3.1.2 Arbeitsdefinition: Tiergestützte Interventionen
- 3.1.3 Voraussetzungen für die Durchführung Tiergestützter Interventionen
- 3.2 Die Mensch-Tier-Beziehung
- 3.2.1 Erklärungskonzepte zur Verbundenheit zwischen Mensch und Tier
- 3.2.2 Kommunikation und Interaktion zwischen Mensch und Tier
- 3.3 Wirkzusammenhänge Tiergestützter Interventionen
- 3.3.1 Physische, psychische und kognitive Einwirkungsbereiche Tiergestützter Interventionen
- 3.3.2 Wirksamkeitsforschung zu Tiergestützten Interventionen
- 3.4 Aktualität und gesellschaftliche Relevanz Tiergestützter Interventionen
- 4. MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN DER KOMBINATION VON ERLEBNISPÄDAGOGIK UND Tiergestützten InterventIONEN IN THEORIE UND PRAXIS
- 4.1 Überblick über den Forschungsstand der vorhandenen Literatur zur Verknüpfung von Erlebnispädagogik und Tiergestützten Interventionen
- 4.2 Theoretisch-vergleichende Analyse der Strukturmerkmale von Erlebnispädagogik und Tiergestützten Interventionen
- 4.2.1 Strukturelle Gemeinsamkeiten und Überschneidungsbereiche
- 4.2.2 Strukturelle Unterschiede und Abgrenzungsmöglichkeiten
- 4.3 Theoretische Synthese: Tiergestützte Erlebnispädagogik – ein Definitionsversuch
- 4.4 Schlussfolgerungen für die Praxis Tiergestützter Erlebnispädagogik – Potentiale und Grenzen
- 4.4.1 Der Erlebnisbauernhof – Ein Praxisbeispiel für Tiergestützte Erlebnispädagogik?
- 5. FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Möglichkeiten und Grenzen sich bei der Kombination von Erlebnispädagogik und Tiergestützten Interventionen ergeben. Ziel ist es, die beiden Konzepte auf ihren Strukturmerkmalen hin zu analysieren und auf Basis dieser Analyse eine theoretische Synthese zu entwickeln. Dabei werden zentrale Fragen nach der Definition, den Wirkzusammenhängen und der gesellschaftlichen Relevanz der beiden Konzepte beleuchtet.
- Definition und Abgrenzung der Begriffe Erlebnispädagogik und Tiergestützte Interventionen
- Analyse der zentralen Grundprinzipien, Aktionsräume und Zielsetzungen der beiden Konzepte
- Untersuchung der Wirkzusammenhänge und der Wirksamkeitsforschung zu Erlebnispädagogik und Tiergestützten Interventionen
- Bewertung der Möglichkeiten und Grenzen einer Kombination von Erlebnispädagogik und Tiergestützten Interventionen in Theorie und Praxis
- Entwicklung einer theoretischen Synthese und eines Definitionsversuchs für den Begriff »Tiergestützte Erlebnispädagogik«
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Erlebnispädagogik. Es werden Definition, zentrale Grundprinzipien, Aktionsräume, Zielsetzungen und Wirkzusammenhänge erläutert. Kapitel 3 befasst sich mit den theoretischen Grundlagen Tiergestützter Interventionen. Es werden Definitionen, Teilbereiche und strukturelle Voraussetzungen sowie die Mensch-Tier-Beziehung und deren Wirkzusammenhänge betrachtet. Kapitel 4 analysiert die Möglichkeiten und Grenzen der Kombination von Erlebnispädagogik und Tiergestützten Interventionen in Theorie und Praxis. Es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Konzepte sowie ein Definitionsversuch für »Tiergestützte Erlebnispädagogik« vorgestellt.
Schlüsselwörter
Erlebnispädagogik, Tiergestützte Interventionen, Mensch-Tier-Beziehung, Wirkzusammenhänge, Theoretische Synthese, Tiergestützte Erlebnispädagogik, Erlebnisbauernhof
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- Simone Feller (Autor), 2016, Tiergestützte Erlebnispädagogik? Möglichkeiten und Grenzen der Kombination von Erlebnispädagogik und tiergestützten Interventionen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342711