Quṭb ad-Dīn Maḥmūd b. Masʿūd aš-Šīrāzī war ein persischer Wissenschaftler des 13. Jahrhunderts nach Christus, der vor allem in Schiraz, Anatolien, Maragha und Syrien wirkte. Aus seiner Biografie geht hervor, dass er in den unterschiedlichsten Bereichen fungiert hat. So hat er sich auch als Philosoph, Astronom, Mathematiker, Mediziner und als Gelehrter verwirklicht.
In diesem Essay werden sein Werdegang und sein Einfluss auf die Nachwelt - über seine Schüler und sein Werk - nachgezeichnet.
Inhalt
1.Einleitung:
2.Biografie:
3.Schüler von Quṭb ad-Dīn Maḥmūd b. Masʿūd aš-Šīrāzī:
4.Der Grund für Quṭb ad-Dīns Reise nach Anatolien:
5.Fazit:
6. Literaturverzeichnis
1.Einleitung:
Quṭb ad-Dīn Maḥmūd b. Masʿūd aš-Šīrāzī war ein persischer Wissenschaftler des 13. Jahrhundert nach Christus, welcher vor allem in Schiraz, Anatolien, Maragha und Syrien wirkte. Aus seiner Biografie geht hervor, dass er in den unterschiedlichsten Bereichen fungiert hat. Quṭb ad-Dīn Maḥmūd b. Masʿūd aš-Šīrāzī hat sich des Weiteren auch als Philosoph, Astronom, Mathematiker, Mediziner und als Gelehrter verwirklicht.[1]
2.Biografie:
Quṭb ad-Dīn Maḥmūd b. Masʿūd aš-Šīrāzī ist im Oktober 634 nach hiǧra bzw. 1236 nach Christus ist in der iranischen Großstadt Schiraz geboren. Seine Familie war bekannt für ihre lange Tradition des Sufismus. Quṭb ad-Dīn Maḥmūd b. Masʿūd aš-Šīrāzī hat seine ersten Unterrichtseinheiten im Bereich Religion, Medizin und Taṣawwuf unter der Obhut seines Vaters gelernt. Sein Vater Ḍiā’ ad-Dīn Masʿūd al-Kāzerūnī war ein Sufi und von Beruf war er Augenarzt. Er praktizierte und lehrte Medizin an der Mozaffari Krankenhaus in Schiraz. Als Quṭb ad-Dīn Maḥmūd b. Masʿūd aš-Šīrāzī 14 Jahre alt war, verstarb sein Vater. Nach dem Ableben seines Vaters wurde er im Bereich Medizin von seinem Onkel Kamal ad-Dīn Abū ‛l Ḫayr al-Kāzerūnī unterrichtet und gelehrt. Auch Šams ad-Dīn al-Kayşī und Šaraf ad-Dīn Ḍakī al-Būşakānī lehrten ihn diesbezüglich. Während dieser Zeit lehrten ihn die zuvor erwähnten Wissenschaftler, gemeinsam mit seinem Onkel, das medizinische Werk al-Qānūn fī ṭ-Ṭibb von Abū ʿAlī al-Ḥusain b. ʿAbdullāh b. Sīnā. Das Lehrbuch von Abū ʿAlī al-Ḥusain b. ʿAbdullāh b. Sīnā gehört zu den wichtigsten medizinischen Werken der iranischen Geschichte. Als er ein Schüler von Abū Ǧaʿfar Muḥammad b. Muḥammad b. al-Ḥasan Naṣīr ad-Dīn Ṭūsī[2] wurde, untersucht er den Kommentar zum medizinische Werk al-Qānūn fī ṭ-Ṭibb, geschrieben von Abū ʿAbd Allāh Muḥammad b. ʿUmar b. al-Ḥusain Faḫr ad-Dīn ar-Rāzī. Sein Interesse an diesem Werk veranlasste ihn dazu, sein eigenen Kommentar zu dieser Schrift niederzuschreiben. In den Jahren von 665 bis 667 n. H. bzw. 1267-1269 n Chr. ist er mit seinem Lehrer Abū Ǧaʿfar Muḥammad b. Muḥammad b. al-Ḥasan Naṣīr ad-Dīn Ṭūsī zusammen nach Horasan gegangen In Horasan hat Quṭb ad-Dīn Maḥmūd b. Masʿūd aš-Šīrāzī von einer Person namens Ali b. Ömer al-Kātibī Philosophie und Logik unterrichtet bekommen. Später zog er für eine kurze Zeit nach Bagdat. Dort hat er in der Niẓāmīya Madrasa unterrichtet. Nach 670 H. (1271 n. Chr.) machte er mehrere Reisen in den Irak, Ägypten und in Anatolien. In Konya traf er auf Ǧalāl ad-Dīn Muḥammad b. Šaiḫ Bahā’ ad-Dīn Muḥammad b. Ḥusain ar-Rūmī. Es wird berichtet, dass Quṭb ad-Dīn Maḥmūd b. Masʿūd aš-Šīrāzī von Ǧalāl ad-Dīn Muḥammad b. Šaiḫ Bahā’ ad-Dīn Muḥammad b. Ḥusain ar-Rūmī inspiriert wurde und mit ihm einige lehrreiche Gespräche führen konnte. Im Jahre 681 H. (1282 n. Chr.) reiste er nach Ägypten. Für eine Weile blieb er in Ägypten. Anschließend, bevor er zur seinem Heimatland Iran in die Stadt Täbris zurückkam, machte er einen Zwischenstopp in Damaskus. In der Stadt Täbriz verstarb er schließlich am 17 Ramazan 710 (nach islamischer Zeitrechnung) bzw. nach christlicher Zeitrechnung am 7 Februar 1311. In seinen letzten Lebensjahren zog er sich immer mehr zurück und lebte sein Leben als mutaṣawwuf weiter. Nach seinem Testament wurde er in einem Friedhof namens Çerendâb neben dem Grabmal von Qāḍī Baydāvī vergraben.[3]
3.Schüler von Quṭb ad-Dīn Maḥmūd b. Masʿūd aš-Šīrāzī:
Aus Quṭb ad-Dīns Lebensgeschichte geht deutlich hervor, dass er viele Menschen mit seinem Schaffen und Wirken beeinflussen und für sich gewinnen konnte. Seine Schüler hielten an seinen Lehren festen. Zu seinen wichtigsten Schülern zählt man Kamal ad-Dīn al-Fārisī, Tāc ad-Dīn Alī ʿAbdullāh at-Tabrīzī, Quṭb ad-Dīn Muḥammad b. Muḥammad al-Būveyhī, Nizām ad-Dīn an-Nīsābūrī und Maḥmūd b. ʿAbdu r-Raḥmān al-Isfahānī.[4]
4.Der Grund für Quṭb ad-Dīns Reise nach Anatolien:
Quṭb ad-Dīn Maḥmūd b. Masʿūd aš-Šīrāzī reiste, wie in Kapitel 2 erwähnt, nach seinem Bruch zu seinem Lehrer Abū Ǧaʿfar Muḥammad b. Muḥammad b. al-Ḥasan Naṣīr ad-Dīn Ṭūsī nach Anatolien. Im Vordergrund stand sein Interesse ein Superkommentar zum medizinischen Lehrwerk al-Qānūn fī ṭ-Ṭibb von Abū ʿAlī al-Ḥusain b. ʿAbdullāh b. Sīnā zu schreiben. Die Reise nach Anatolien sollte ihm bei der Suche nach der Lösung der unklar und unpräzise formulierten Aussagen im Lehrwerk von al-Qānūn fī ṭ-Ṭibb weiterhelfen. Ein weiteres Argument für sein Interesse nach Anatolien zu reisen, war, dass zu dieser Zeit sich in Anatolien viele große Gelehrte sich aufhielten, wie beispielsweise Ǧalāl ad-Dīn Muḥammad b. Šaiḫ Bahā’ ad-Dīn Muḥammad b. Ḥusain ar-Rūmī. Unter diesen Gelehrten hatte er die Möglichkeit sich weiterzubilden und sein Horizont zu erweitern.
5.Fazit:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Quṭb ad-Dīn Maḥmūd b. Masʿūd aš-Šīrāzī aus einer Familie stammte, welche viele Sufis hervorbrachte und schließlich wirkte er selber als solcher. In dieser Rolle schrieb er einen namhaften Kommentar zum Ḥikmatu-l-išrāq von Šihāb ad-Dīn Yaḥya Suhravardī, einem einflussreichen und angesehenen Werk innerhalb des Sufismus.
In seiner Lebenszeit galt er als einer der führenden Wissenschaftler sowohl in der Mathematik und Astronomie, als auch in der Philosophie und in Physik. Neben der Mathematik, Astronomie, Physik und Philosophie beschäftigte sich Quṭb ad-Dīn auch ausgiebig mit Medizin, Musik, sowie mit Theologie.
Im Bereich der Physik war er der erste Mensch, der eine fundierte und fachgemäße Erklärung für die Bildung des Regenbogens gab und gleichzeitig leitete er eine noch nie dagewesene und umfassende Auseinandersetzung über diese Thematik ein. Er gab Aufschluss darüber, wie ein Regenbogen zu Stande kommt.
Quṭb ad-Dīns bekannteste Werke zur Astronomie sind das 1284 fertiggestellte und At-Tuḥfatu-š-šāhīya („Das königliche Geschenk“) und Nihāyat al-idrāk fī dirāyat al-aflāk („Die Grenzen der Durchdringung des Wissens über den Himmel“) aus dem Jahre 1284. Beide seiner Werke handeln über sein Modell der Planetenbewegung, welches eine Verbesserung des ptolemäischen Epizyklenmodells repräsentierte.
In der Mathematik hingegen verfasste er eine Abhandlung mit dem Titel Fī ḥarakāt ad-daḥrağa wa-n-nisba baina-l-mustawā wa-l-munḥanā („Über Abrollbewegungen und das Verhältnis zwischen Ebene und Kurve“).
Eines der einflussreichsten Werke im Bereich der Medizin von Quṭb ad-Dīn ist sein umfassendes Kommentar namens Nuzhat al-Hokama wa Rawzat al-Atiba, welches aus fünf Bänden besteht, zu Abū ʿAlī al-Ḥusain b. ʿAbdullāh b. Sīnās Schrift namens al-Qānūn fī ṭ-Ṭibb.[5]
Auch in der Koranexegese war er tätig. Als sein bekanntestes Werk gilt Durrat al-tadš li-Ǧurrat ad-dibaġ. Sein Werk schrieb er auf persisch, wird wortwörtlich als Perlenkrone übersetzt und wurde im Jahre 1306 n. Chr. von ihm verfasst.[6]
Abschließend lässt sich sagen, dass Quṭb ad-Dīn Maḥmūd b. Masʿūd aš-Šīrāzī ein Universalgelehrter seiner Zeit war und etliche Werke in diversen Gebieten verfasst und gleichzeitig viele Kommentare zu einigen Werken niedergeschrieben hat.[7]
[...]
[1] Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Qutb_ad-Din_asch-Schirazi (letzter Zugriff: 05.08.2016).
[2] Von 658/ 1259 bis 671/1272 war Quṭb ad-Dīn Maḥmūd b. Masʿūd aš-Šīrāzī als Schüler von Abū Ǧaʿfar Muḥammad b. Muḥammad b. al-Ḥasan Naṣīr ad-Dīn Ṭūsī unter seiner Obhut. Der Grund für die Trennung von seinem damaligen Lehrer Abū Ǧaʿfar Muḥammad b. Muḥammad b. al-Ḥasan Naṣīr ad-Dīn Ṭūsī ist folgender. Al-Ḥasan Naṣīr ad-Dīn Ṭūsīs Wissen war in dem Bereich der Medizin nicht vollkommen. Als einen weiteren Anlass für den Bruch der Beziehung zwischen ihnen wird vermutet, dass Al-Ḥasan Naṣīr ad-Dīn Ṭūsī Druck auf Quṭb ad-Dīn ausgeübt hat, um ihn dazu bewegen, sich zur schiitischen Rechtsschule zu bekennen. Vgl. hier zu: Seyyid Hüseyin Nasr, Oliver Leaman: İslam felsefesi tarihi, London, 2001, II. S. 186.
[3] Eingehend zur Biografie von Quṭb ad-Dīn Maḥmūd b. Masʿūd aš-Šīrāzī: Vgl. http://www.tdvislamansiklopedisi.org/dia/ayrmetin.php?idno=260487 (letzter Zugriff: 05.08.2016).
[4] Vgl. http://www.tdvislamansiklopedisi.org/dia/ayrmetin.php?idno=260488 (letzter Zugriff: 05.08.2016).
[5] Vgl. http://www.tanaffosjournal.ir/files_site/paperlist/r_223_120919103325.pdf (letzter Zugriff: 05.08.2016).
[6] Vgl. http://www.eslam.de/begriffe/q/qutbaddin_schirazi.htm (letzter Zugriff: 05.08.2016).
[7] In dem darauffolgenden Link sind nahezu all seine Werke und Abhandlungen zu anderen Werken aufgelistet, vgl. hier zu: http://www.tdvislamansiklopedisi.org/dia/ayrmetin.php?idno=260488 (letzter Zugriff: 05.08.2016).
- Arbeit zitieren
- Ebu Bekir Semerci (Autor:in), 2016, Qutb ad-Din asch-Schirazi. Persischer Universalgelehrter des 13. Jahrhunderts n. Chr., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342366
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