Die Entwicklung neuer Formen von Unterhaltungsangeboten durch Streaming Portale und weitere online Medienformen sowie die Digitalisierung an sich fördern das Wachstum der Unterhaltungsbranche enorm. Neue Unterhaltungsformen bieten den potentiellen Rezipienten erhöhte Flexibilität, Individualisierbarkeit und globale Aktualität. Diese Entwicklung der Unterhaltungsmedien passt sich den gesellschaftlichen Megatrends der Individualisierung und Globalisierung an.
Damit zieht die Unterhaltungsbranche immer mehr Zuschauer in ihren Bann und verdoppelte allein im digitalen Entertainment Markt zwischen 2011 und 2013 ihre Einnahmen.
Parallel zu diesem Unterhaltungsboom lässt sich unter den Individuen in der westlichen Welt vermehrtes Auftauchen von Depressionen, Stress und Persönlichkeitsstörungen beobachten, die aus hohem wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Druck resultieren.
Dazu gesellen sich erhöhte Vereinsamung und die quantitativ zurückgehende direkte Kommunikation. Problemstellungen und zu hohe Anforderungen des Alltags, können den Wunsch zum ‚Abschalten‘ oder gar Entkommen aus den Anforderungen der Realität hervorrufen.
Eskapismus und Unterhaltung treffen aufeinander. Inwiefern diese Entwicklungen miteinander zusammenhängen und sich gegenseitig bedingen erkundet diese Arbeit auf einer theoretischen Grundlage. Dabei liegt der Fokus auf der detaillierten Untersuchung der beiden Kernaspekte, stets unter Beachtung der persönlichen und gesellschaftlichen Kontexte.
Besonders in den 40er und 50er Jahren wurde Eskapismus vermehrt als Konzept untersucht. Zuletzt erfuhr die Eskapismus-These hohes Forschungsinteresse in den 00er Jahren, was die Betrachtung des Phänomens aus einem aktuellen Blickwinkel noch interessanter gestaltet.
Ziel der aktuellen Arbeit ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Eskapismus und Unterhaltung herauszuarbeiten. Ist Unterhaltung immer eine Form von Eskapismus? Brauchen wir eskapistisches Verhalten, um unterhalten zu werden oder gibt es auch andere Formen? Warum haben wir das Bedürfnis aus der Realität zu flüchten? Leistet Eskapismus einen Beitrag zum Unterhaltungserleben und kann somit als Unterhaltungsfaktor gesehen werden?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eskapismus
- Begriffsklärung: Realitätsflucht
- Wirklichkeit und Realität
- Flucht
- Fazit
- Eskapismus im medienwissenschaftlichen Kontext
- Uses-and-Gratifications-Ansatz
- Eskapismus
- Auslöser eskapistischer Mediennutzung
- Zusammenfassung
- Begriffsklärung: Realitätsflucht
- Unterhaltung
- Bedeutung
- Unterhaltungstheorien
- Mood-Management
- Metaemotion
- Triadisch-Dynamische Unterhaltungstheorie (TDU)
- Unterhaltungsfaktoren
- Unterhaltung als Bedürfnis
- Unterhaltung versus Information
- Kritik und Legitimation von Unterhaltung
- Zusammenfassung
- Unterhaltungstheorien
- Bezug zur Forschungsfrage
- Zusammenhänge zwischen Eskapismus und Unterhaltung
- Vergleich der Merkmale
- Vergleich der Gratifikationen
- Fazit
- Zusammenhänge zwischen Eskapismus und Unterhaltung
- Ausblick
- Bedeutung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Beziehung zwischen Eskapismus und Unterhaltung. Ziel ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Konzepte herauszuarbeiten und zu analysieren, inwiefern Eskapismus als Unterhaltungsfaktor betrachtet werden kann. Dabei werden die relevanten Theorien und Forschungsansätze in Bezug auf Eskapismus und Unterhaltung beleuchtet, um die komplexen Zusammenhänge zwischen beiden Phänomenen zu verstehen.
- Definition und Analyse von Eskapismus als Realitätsflucht im medienwissenschaftlichen Kontext
- Bedeutung und Theorien der Unterhaltung
- Untersuchung der Auslöser eskapistischer Mediennutzung
- Vergleich der Merkmale und Gratifikationen von Eskapismus und Unterhaltung
- Analyse der Rolle von Eskapismus im Unterhaltungserleben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den aktuellen Kontext der Unterhaltungsbranche und die Bedeutung von Eskapismus in der heutigen Gesellschaft beleuchtet. Anschließend wird der Begriff Eskapismus aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven betrachtet, wobei die Definitionen und die medienwissenschaftliche Relevanz des Konzepts im Fokus stehen. Das Kapitel über Unterhaltung behandelt verschiedene Theorien und Faktoren, die das Unterhaltungserleben beeinflussen. Der dritte Teil der Arbeit widmet sich der Analyse der Zusammenhänge zwischen Eskapismus und Unterhaltung, indem die Merkmale und Gratifikationen beider Konzepte verglichen werden. Abschließend wird ein Ausblick auf die zukünftige Bedeutung von Eskapismus und Unterhaltung in der digitalen Welt gegeben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Schlüsselwörter Eskapismus, Unterhaltung, Realitätsflucht, Mediennutzung, Uses-and-Gratifications-Ansatz, Mood-Management, Metaemotion, Triadisch-Dynamische Unterhaltungstheorie (TDU), Gratifikationen und Unterhaltungsfaktoren.
- Arbeit zitieren
- Sandy Gisa (Autor:in), 2016, Eskapismus als Unterhaltungsfaktor, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/342038