Schiller verbindet in seinen Reflexionen über die gesellschaftlichen und sozialen Probleme seiner Zeit die an Bedeutung gewinnende und sich verselbständigende Disziplin der Ästhetik mit der der Ethik. Durch die Synthese der beiden versucht er neue Lösungswege zu finden. Eines seiner Werke, in welchem seine ästhetischen Überlegungen in den Bereich der Ethik münden, ist die philosophische Schrift „Über Anmut und Würde“. Er bestimmt dort die Anmut als „die Schönheit der durch Freiheit bewegten [menschlichen] Gestalt“ und die Würde als den „Ausdruck einer erhabenen Gesinnung.“
In seinen Ausführungen nimmt die Freiheit neben der Schönheit, Anmut, Grazie und Würde eine wichtige Rolle ein, da im Verlauf der Lektüre deutlich wird, dass Schiller von einem sich in Freiheit bildenden und autonomen Menschen ausgeht. Des Weiteren ist bei der Betrachtung der Schrift zu berücksichtigen, dass ein zentraler Entstehungsgrund des Werkes in der Auseinandersetzung Schillers mit Kants Ästhetik und Ethik liegt.
Inhaltsverzeichnis
- Schillers „Über Anmut und Würde“
- Die Anmut als „die Schönheit der durch Freiheit bewegten [menschlichen] Gestalt“
- Die Würde als „Ausdruck einer erhabenen Gesinnung“
- Die Vereinigung von Anmut und Würde
- Der Dualismus in Schillers Denken
- Die Unterscheidung und Bestimmung von Anmut und Würde
- Die Würde als Ausdruck der erhabenen Gesinnung
- Die Charakterschönheit als Ideal
- Der moralische Wille als Ausdruck der Würde
- Die Freiheit des Geistes als Ausdruck der Würde
- Die Unterscheidung zwischen Anmut und Würde
- Die Rolle des Geistes bei Anmut und Würde
- Die Bedeutung des Leidens für die Würde
- Die Verbindung von Anmut und Würde
- Die Anmut als Ausdruck des Göttlichen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Schillers Schrift „Über Anmut und Würde“ setzt sich mit der Verbindung von ästhetischen und ethischen Prinzipien auseinander und sucht nach neuen Lösungswegen für die gesellschaftlichen und sozialen Probleme seiner Zeit. Das Werk untersucht das Verhältnis von Anmut und Würde, die als Ausdruck von Schönheit und erhabener Gesinnung verstanden werden. Schiller versucht, Kants strikte Trennung von Sinnlichkeit und Sittlichkeit durch die Konzeption der schönen Seele zu überwinden.
- Die Verbindung von Anmut und Würde als Ausdruck der vollendeten Menschheit
- Die Rolle der Freiheit in Schillers ästhetischen und ethischen Überlegungen
- Der Dualismus zwischen körperlich-sinnlicher und geistig-vernünftiger Natur des Menschen
- Die Bedeutung des moralischen Willens und der Geistesfreiheit für die Würde
- Die Unterscheidung zwischen Anmut und Würde im Kontext von Stärke und Schwäche
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die Anmut als Ausdruck der Schönheit der durch Freiheit bewegten menschlichen Gestalt. Schiller untersucht die Beziehung zwischen Anmut und Freiheit und zeigt auf, wie die Anmut als Ausdruck einer harmonischen Verbindung zwischen Sinnlichkeit und Sittlichkeit verstanden werden kann. Das zweite Kapitel widmet sich der Würde als Ausdruck einer erhabenen Gesinnung. Schiller analysiert die Rolle des moralischen Willens und der Geistesfreiheit für die Würde und zeigt auf, wie die Würde im Falle von Leid und Schwäche zum Ausdruck kommt. Der dritte Abschnitt untersucht die Beziehung zwischen Anmut und Würde und zeigt auf, wie die beiden Konzepte unterschiedliche Sphären einnehmen und dennoch in einer Person vereint sein können. Schillers Ausführungen zur Anmut als Ausdruck des Göttlichen werden in diesem Kapitel ebenfalls beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Schrift sind Anmut, Würde, Freiheit, moralische Kraft, Geistesfreiheit, Sinnlichkeit, Sittlichkeit, schöne Seele, erhabene Gesinnung, Charakterschönheit, Dualismus, Leid, Stärke, Schwäche und Göttliches. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Verbindung von ästhetischen und ethischen Prinzipien, der Überwindung der Trennung von Sinnlichkeit und Sittlichkeit, der Bedeutung des moralischen Willens und der Geistesfreiheit sowie der Unterscheidung zwischen Anmut und Würde.
- Quote paper
- Sina Klar (Author), 2012, Trieb und Moral in Friedrich Schillers "Über Anmut und Würde", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341452