Wie interpretiere ich die überlieferte Darstellung Jesu? Welches Bild von Jesus habe ich überhaupt und welche Worte sprechen mich an? Welches Selbstverständnis bietet diese Arbeit? Aufgrund persönlichem Unverständnis und Unwohlseins, will ich diesen Text nicht verleugnen, sondern mich mit seiner Aussage auseinandersetzen, ihn als persönliche Herausforderung und Überlieferung des Matthäus anerkennen, lesen will ich den Text, als eine Botschaft an mich.
Hierbei handelt es sich um eine historisch kritische Exegese, allerdings ohne Übersetzung aus dem Alt-Griechischen, dafür mit Übersetzungsvergleich.
In der Erstbetrachtung ergeben sich mehr Fragen, als abgeschlossene Gedanken, nicht von mir selbst an den Text gerichtet, sondern die der Text an mich stellt, mich als Christ in Frage stellt, fordert. Doch wer hat überhaupt das Recht, so sehr mein Leben und Bekenntnis einzufordern? Der Text lebt auf ersten Eindruck von einem dualistischen Unwohlsein, Furcht gegen Furcht, die Entscheidung würde für die Jeweilige fallen, die größer wäre.
Wer ist dieser durch eine Rede dargestellte Jesus überhaupt, der nach Matthäus solche Dinge sagt, ein furchterregendes Gottesbild zeichnet und dem Spannungsbogen mit „fürchtet euch nicht“ Abbruch und Einseitigkeit verleiht, mein Bekenntnis schon vorwegnimmt? Darf Glauben so eine Radikalität und Unvernunft annehmen, dass das eigene Leben im Bekenntnis beherbergt ist? Kann ich den Text als Chance und Offenbarung annehmen, um auch Jesus Christus neu zu begegnen?
Zu vielen Fragen an mein Heute, will mir der Text mit seiner Vergangenheit begegnen, diese Arbeit will durch eine historische Betrachtung meine heutige Anfechtung sortieren und kritisch betrachten. Als Abschluss der Arbeit ist die Aktualität der Rede Jesu an immer noch gegenwärtigen Phänomenen und Herausforderungen aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Persönliche Annäherung an den Text
- Textanalyse
- Abgrenzung des Textes und Einordnung in den Kontext
- Übersetzungsvergleich
- Textkritik
- Narrative Analyse
- Analyse der Textsemantik
- Abschließende zusammenfassende Gliederung des Ersten Teiles
- Historisch-kritische Textrekonstruktion
- Vorannahmen der historisch kritischen Methode
- Literarkritik und Überlieferungsgeschichte
- Formkritik und Gattungsgeschichte
- Traditionsgeschichte
- Redaktionsgeschichte
- Historischer Ort und ursprüngliche Intention des Textes
- Gegenwartsbedeutung
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Matthäus 10,26b-33 im Kontext des gesamten Kapitels und des Matthäusevangeliums. Ziel ist es, den Text historisch-kritisch zu rekonstruieren und seine Gegenwartsbedeutung herauszuarbeiten. Die persönliche Auseinandersetzung des Autors mit dem Text spielt dabei eine wichtige Rolle.
- Die Abgrenzung des Textes innerhalb des Matthäusevangeliums
- Die historisch-kritische Analyse des Textes unter Einbezug verschiedener Methoden (Literarkritik, Formkritik, Traditionsgeschichte, Redaktionsgeschichte)
- Die Bedeutung von Menschenfurcht und Gottesfurcht im Text
- Das Bekenntnisgebot und seine Implikationen
- Die Aktualität der Botschaft Jesu für die Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
Persönliche Annäherung an den Text: Der Autor beschreibt seine anfängliche Irritation und Unverständnis gegenüber dem Text, insbesondere der scheinbaren Widersprüchlichkeit zwischen der Aufforderung "fürchtet euch nicht" und dem furchterregenden Gottesbild. Er sieht den Text als persönliche Herausforderung und möchte ihn als Botschaft an sich selbst verstehen. Die Arbeit soll helfen, seine eigenen Anfechtungen im Licht der historischen Betrachtung zu sortieren und kritisch zu reflektieren. Die Aktualität der Botschaft Jesu soll im Abschluss aufgezeigt werden.
Textanalyse: Dieses Kapitel befasst sich mit der Abgrenzung des Textabschnitts (Matthäus 10, 26b-33) innerhalb des größeren Kontextes der Aussendungsrede. Es wird untersucht, wie sich der Abschnitt von den vorhergehenden und nachfolgenden Versen abgrenzt, sowohl inhaltlich als auch strukturell. Die Analyse beleuchtet die Frage nach der Einheitlichkeit der Rede und diskutiert verschiedene Interpretationsmöglichkeiten. Der Fokus liegt auf der Ergründung der Sinneinheiten und deren Zusammenhänge, um die Bedeutung des Abschnitts im Gesamtkontext der Aussendungsrede zu verstehen. Die Einbindung in den größeren Kontext des Matthäusevangeliums wird ebenfalls beleuchtet, indem die Positionierung der Perikope innerhalb der narrativen Struktur und der theologischen Argumentation des Evangeliums erörtert wird.
Historisch-kritische Textrekonstruktion: Dieses Kapitel wendet verschiedene historisch-kritische Methoden auf den Text an, darunter Literarkritik, Formkritik, Traditionsgeschichte und Redaktionsgeschichte. Ziel ist es, den Text in seinen historischen Kontext einzuordnen und die ursprüngliche Intention des Autors zu rekonstruieren. Es werden verschiedene Interpretationen und Theorien vorgestellt und diskutiert, um ein umfassendes Verständnis des Textes zu ermöglichen. Die Analyse umfasst eine tiefgehende Auseinandersetzung mit den verschiedenen literarischen und theologischen Aspekten des Textes, um ein möglichst präzises Bild der Entstehung und Entwicklung des Textes zu liefern.
Schlüsselwörter
Matthäus 10,26b-33, Aussendungsrede, Menschenfurcht, Gottesfurcht, Bekenntnis, historisch-kritische Methode, Textanalyse, Gegenwartsbedeutung, Exegese, Biblische Theologie.
Häufig gestellte Fragen zu Matthäus 10,26b-33
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den Bibeltext Matthäus 10,26b-33. Der Fokus liegt auf einer historisch-kritischen Rekonstruktion des Textes und der Herausarbeitung seiner Bedeutung für die Gegenwart. Die persönliche Auseinandersetzung des Autors mit dem Text spielt eine wichtige Rolle.
Welche Methoden werden in dieser Arbeit angewendet?
Die Arbeit verwendet verschiedene Methoden der historisch-kritischen Textanalyse, darunter Literarkritik, Formkritik, Traditionsgeschichte und Redaktionsgeschichte. Zusätzlich wird eine narrative Analyse durchgeführt, um den Text im Kontext des Matthäusevangeliums zu verstehen. Die Textsemantik wird ebenfalls analysiert.
Welche Themen werden in Matthäus 10,26b-33 behandelt?
Zentrale Themen sind die Menschenfurcht und Gottesfurcht, das Bekenntnisgebot und seine Implikationen, sowie die Aktualität der Botschaft Jesu für die Gegenwart. Der Text wird im Kontext der Aussendungsrede Jesu analysiert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Eine persönliche Annäherung an den Text, eine umfassende Textanalyse (einschließlich Abgrenzung des Textes, Übersetzungsvergleich und Textkritik), eine historisch-kritische Textrekonstruktion, eine Betrachtung der Gegenwartsbedeutung und eine Schlussbemerkung. Ein Inhaltsverzeichnis bietet einen detaillierten Überblick.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden angeboten?
Die Zusammenfassung der Kapitel beschreibt die persönliche Auseinandersetzung des Autors mit dem Text und dessen anfängliche Irritation. Die Textanalyse erklärt die Abgrenzung des Textes im Kontext der Aussendungsrede und des gesamten Matthäusevangeliums. Die Zusammenfassung der historisch-kritischen Textrekonstruktion beschreibt die angewandten Methoden und das Ziel der Rekonstruktion der ursprünglichen Intention des Autors.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Matthäus 10,26b-33, Aussendungsrede, Menschenfurcht, Gottesfurcht, Bekenntnis, historisch-kritische Methode, Textanalyse, Gegenwartsbedeutung, Exegese, Biblische Theologie.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist die historisch-kritische Rekonstruktion von Matthäus 10,26b-33 und die Erarbeitung seiner Gegenwartsbedeutung. Die Arbeit soll dazu beitragen, den Text besser zu verstehen und seine Botschaft für heutige Leser zugänglich zu machen.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit richtet sich an Personen, die sich wissenschaftlich mit dem Matthäusevangelium und dem Abschnitt Matthäus 10,26b-33 auseinandersetzen möchten. Sie eignet sich insbesondere für akademische Zwecke und die Analyse theologischer Themen.
- Quote paper
- Marcel Gundermann (Author), 2014, Die Exegese Matthäus 10, 26[b] - 33. Analyse und historisch-kritische Textrekonstruktion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341176