Eine kleine Heranführung an das Denken Dietrich Bonhoeffers.
Der Fokus liegt auf dem Zitat aus seinem Werk "Gemeinsames Leben":
"Wer nicht allein sein kann, der hüte sich vor der Gemeinschaft. Wer nicht in der Gemeinschaft steht, der hüte sich vor dem Alleinsein" (S.65f) .
Darin wird ein Spannungsfeld des christlichen Lebens beschrieben und entfaltet.
Dietrich Bonhoeffers entschied sich dazu, von einer universitären Karriere absehend, in die Leitung einer Ausbildungsstätte für angehende Pfarrer zu investieren. Einer der Beweggründe könnte in dem Brief an seinen Bruder im Januar 1935 gesucht werden: „Die Restauration der Kirche kommt gewiß aus einer Art neuen Mönchtums, das mit dem alten nur die Kompromißlosgkeit eines Lebens nach der Bergpredigt in der Nachfolge Christi gemeinsam hat. Ich glaube, es ist an der Zeit, hierfür die Menschen zu sammeln.“
Als Reflexion des geleiteten Predigerseminars der Bekennenden Kirche Berlin-Brandenburg, schreibt Dietrich Bonhoeffer seine Erfahrungen in »Gemeinsames Leben« nieder. Kompromisslos soll Dietrich Bonhoeffer in seinem Leben bleiben, konsequent in seiner Nachfolge. An der Gestaltung gemeinsamen Miteinanders zeigt sich allerdings das ganze Herz des Theologen. Psalm 133,1 leitet »Gemeinsames Leben« ein. Das Bonhoeffer sich bewusst ist, diese Gemeinschaft nicht als alleinige Schöpfung zu betrachten, geht aus folgender Formulierung hervor: „Gemeinschaft christlicher Brüder [ist] ein Gnadengeschenk aus dem Reich Gottes“. Diese Gemeinschaft ist eine „Vorwegnahme der letzten Dinge“.
Inhaltsverzeichnis
- Gemeinschaft und Einsamkeit
- Christsein im Spannungsfeld
- Wie entsteht so ein Satz?
- Begründeter Widerstand
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Dietrich Bonhoeffers Gedanken zur Gemeinschaft und Einsamkeit im Kontext seiner theologischen und ethischen Überzeugungen. Sie beleuchtet seine Erfahrungen in der Bekennenden Kirche und die Bedeutung des christlichen Zusammenlebens im Widerstand gegen das NS-Regime.
- Die Spannung zwischen Gemeinschaft und Einsamkeit im Christsein
- Die Bedeutung des Wortes Gottes in der christlichen Gemeinschaft
- Die Rolle der geistlichen Liebe und des christlichen Widerstands
- Bonhoeffers Kritik an der Abgrenzung und Weltferne in der Gemeinschaft
- Die Verbindung von Gemeinschaft und sozialer Verantwortung
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit einer Einführung in Bonhoeffers Aussage „Wer nicht allein sein kann, der hüte sich vor der Gemeinschaft. Wer nicht in der Gemeinschaft steht, der hüte sich vor dem Alleinsein.“ Es wird darauf hingewiesen, dass diese Worte das Grunddilemma des Christseins widerspiegeln.
Anschließend wird die Entstehung dieser Aussage im Kontext von Bonhoeffers Leben und Werk beleuchtet. Insbesondere wird seine Zeit im Predigerseminar der Bekennenden Kirche und sein Werk »Gemeinsames Leben« betrachtet. Bonhoeffers Verständnis von Gemeinschaft als Gnadengeschenk Gottes und als „Vorwegnahme der letzten Dinge“ wird erläutert.
Der Text beleuchtet die Bedeutung des Wortes Gottes in der christlichen Gemeinschaft und Bonhoeffers Kritik an einer Abgrenzung von der Welt. Er betont die Notwendigkeit des christlichen Widerstands gegen Unrecht und die Verbindung von Gemeinschaft und sozialer Verantwortung.
Schlüsselwörter
Dietrich Bonhoeffer, Gemeinschaft, Einsamkeit, Christsein, Bekennende Kirche, Widerstand, Nationalsozialismus, Wort Gottes, geistliche Liebe, soziale Verantwortung.
- Quote paper
- Marcel Gundermann (Author), 2016, Gemeinschaft und Einsamkeit. Wiederaufgenommene Gedanken Dietrich Bonhoeffers, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341168