Geld macht glücklich. Jeder hat schon mal diesen Spruch gehört. Doch entspricht dies wirklich der Wahrheit oder ist es nur ein Mythos? Macht Geld wirklich den Menschen glücklich? Und wenn ja, ist es wirklich das Geld an sich, das uns glücklich macht? Diese Frage, die im Volksmund kursiert, habe ich mir zur Aufgabe gemacht, in dieser Abhandlung wissenschaftlich zu untersuchen.
Ich halte es für interessant, diese von Laien diskutierte Aussage einmal aus philosophischer Perspektive zu betrachten und zu durchdenken, sodass ich zu folgender Themenwahl gelangte: Macht Geld glücklich? Die Rolle des Geldes in Bezug auf ein glückseliges Leben. Seneca und Kant im Vergleich.
Dazu möchte ich das im Seminar erarbeitete Verständnis von „Geld“ Senecas als Stoiker und Experte glücklicher Lebensführung auf den konkreten Zusammenhang der Glückseligkeit mit dem von Immanuel Kant Ansicht von Geld vergleichen. Ich werde zuerst auf Senecas „Glücksphilosophie“ eingehen und anhand der Aspekte „Naturgemäßigkeit“, „Tugend“, und „Indifferenz“ versuchen es zu erläutern. Seneca habe ich ausgewählt, da er als Anhänger der stoischen Schule ein Experte auf dem Gebiet glücklicher Lebensführung ist und ein für heutige Verhältnisse sehr außergewöhnliches Verständnis glückseliger Lebensbewältigung vertritt.
Beim Aufbau des Vergleiches habe ich mich für die diachrone Methode entschieden. So werde ich zunächst Senecas Position bezüglich der Relation von Geld und Glückseligkeit darstellen, indem ich sein Verständnis von Geld und die ihm zugesprochene Funktion erläutere. Danach komme ich auf die Kants Position zu sprechen. Sein Verhältnis von Arbeit, Geld und Glückseligkeit werde ich als erstes charakterisieren und darauf folgend werde ich auf die menschliche Ausrichtung auf Annehmlichkeiten in Form der Neigung zu sprechen kommen.
Zudem wird die Maßlosigkeit in Gestalt des Geizes bzw. der Verschwendung Thematisierung finden. Im Anschluss daran wird eine vergleichende Darstellung zwischen Seneca und Kant folgen. Dieses Vorgehen habe ich bewusst gewählt, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede pointiert darstellen zu können und nicht Wiederholungen zu vermeiden. Und zu guter Letzt folgt mein Schluss.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Stoische Glücksphilosophie
- Begriffliche Differenzierungen
- Naturgemäßheit
- Tugend
- Indifferenz
- Proegmena - Aproegmena
- Reichtum
- Kants Position
- Der allgemeine Charakter des Geldes bei Kant
- Arbeit - Geld – Glückseligkeit
- Neigung
- Maβlosigkeit
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Abhandlung befasst sich mit der Frage, ob Geld tatsächlich zum Glück führt und welche Rolle es im Kontext eines glücklichen Lebens spielt. Im Zentrum der Analyse steht ein Vergleich der Positionen von Seneca, einem Vertreter der stoischen Philosophie, und Immanuel Kant. Die Arbeit untersucht, wie diese beiden Denker das Verhältnis von Geld und Glückseligkeit konzeptionalisieren und welche Schlussfolgerungen sich daraus ziehen lassen.
- Die stoische Glücksphilosophie Senecas und ihre Anwendung auf die Rolle des Geldes.
- Kants Sicht auf die Beziehung zwischen Arbeit, Geld und Glückseligkeit.
- Der Einfluss von Neigung und Maßlosigkeit auf das Streben nach Glück.
- Die Bedeutung von Tugend und Indifferenz für ein glückliches Leben nach Seneca.
- Ein Vergleich der Positionen von Seneca und Kant hinsichtlich der Rolle des Geldes im Leben.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz der Arbeit vor. Im zweiten Kapitel wird die stoische Glücksphilosophie Senecas erläutert. Dabei werden die zentralen Konzepte „Naturgemäßheit“, „Tugend“ und „Indifferenz“ im Kontext des Strebens nach Glück untersucht. Das dritte Kapitel widmet sich Kants Position zum Verhältnis von Arbeit, Geld und Glückseligkeit. Hierbei werden die Themen „Neigung“ und „Maβlosigkeit“ beleuchtet.
Schlüsselwörter
Stoische Philosophie, Glückseligkeit, Seneca, Kant, Geld, Tugend, Indifferenz, Naturgemäßheit, Arbeit, Neigung, Maβlosigkeit, Geiz, Verschwendung.
- Quote paper
- Steffan Mahler (Author), 2016, Macht Geld glücklich? Die Rolle des Geldes für ein glückseliges Leben bei Seneca und Kant, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341133