Dieser Essay behandelt die Mediävalisierung von antiken Stoffen und deren Funktion. Als Grundlage dient dazu der "Eneasroman", welcher um 1170 bis 1174 und nach 1183 von Heinrich von Veldeke verfasst worden ist. Im Hinblick auf die Mediävalisierung sollen sowohl die hier angewandten Strategien als auch die Motive im Antikenroman untersucht werden, wobei sich eine chronologische Vorgehensweise anbietet, um der Komplexität des Eneasromans gerecht zu werden.
Zur Erarbeitung historischer Grundlagen wird "Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter" von Joachim Bumke und hinsichtlich der Thematik der Antikenromane "Deutsche Antikenromane des Mittelalters" von Elisabeth Lienert verwendet.
Inhaltsverzeichnis
- Mediävalisierung von antiken Stoffen und deren Funktion
- Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter
- Deutsche Antikenromane des Mittelalters
- Die drei matière des Chanson de Saisnes
- Die Mediävalisierung im Eneasroman
- Die Rolle der Liebe in der Mediävalisierung
- Höfische Rollen der Protagonisten
- Das Motiv der Minne
- Die antike Mythologie
- Höfische Verhaltensweisen
- Der Prunk
- Die Kampfhandlungen
- Die Ehre
- Das Motiv der Minne in Verbindung mit höfischen Verhaltensweisen
- Die Rolle der Götter
- Lavinia's Liebe zu Eneas
- Die Entscheidung über Lavinia's Partner
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay untersucht die Mediävalisierung von antiken Stoffen im Eneasroman von Heinrich von Veldeke. Der Fokus liegt auf den Strategien der Mediävalisierung und deren Funktion im Kontext der höfischen Kultur des Mittelalters.
- Die Projektion antiker Stoffe auf das mittelalterliche Leben
- Die Bedeutung der höfischen Kultur und ihrer Werte
- Die Rolle der Liebe und Minne in der Mediävalisierung
- Die Verknüpfung von antiker Mythologie und mittelalterlichen Idealen
- Die Darstellung von Kämpfen und Schlachten im Kontext der Ritterlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Der Essay beginnt mit einer Einführung in die Thematik der Mediävalisierung und beleuchtet die Funktion der Antike als Ideal für Normen und Werte im mittelalterlichen Hof. Anschließend werden die höfischen Rollen der Protagonisten, insbesondere Eneas und Dido, analysiert. Im weiteren Verlauf wird das Motiv der Minne im Eneasroman untersucht, wobei der Fokus auf die Liebe zwischen Dido und Eneas und die Darstellung von Emotionen liegt. Der Essay beleuchtet auch die Integration der antiken Mythologie und die Reduzierung des Polytheismus, mit besonderem Augenmerk auf die Rolle der Göttin Venus.
Darüber hinaus werden höfische Verhaltensweisen, wie zum Beispiel das Essen von Schüsseln als „hoveslich dinch“, analysiert. Der Essay erörtert das Motiv des Prunks und die detaillierte Beschreibung der Kleidung und Kampfausrüstung der Protagonisten. Die Kampfhandlungen werden im Kontext der Ritterlichkeit und der „degenheit“ als wichtige Tugend eines idealen Ritters beleuchtet. Die Darstellung des Kampfes zwischen Pallas und Turnus wird als Beispiel für die Verknüpfung von antiken Helden und mittelalterlichen Rittertum untersucht.
Der Essay beleuchtet auch die Bedeutung der Ehre in Bezug auf Kämpfe und Schlachten und die Beziehung zwischen Ehre und Minne. Das Motiv der Minne wird im Kontext der höfischen Verhaltensweisen weiter erörtert, wobei der Fokus auf die Wahl des Geliebten und die Rolle der Götter liegt. Abschließend wird die Liebe von Lavinia zu Eneas und ihre Emotionen im Zusammenhang mit der Minne analysiert.
Schlüsselwörter
Mediävalisierung, Antikenroman, Eneasroman, Heinrich von Veldeke, höfische Kultur, Rittertum, Minne, antike Mythologie, Ehre, Prunk, Kampfhandlungen, Idealbild des Ritters, Götter.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2014, Mediävalisierungsstrategien bei antiken Stoffen. Motive im "Eneasroman" von Heinrich von Veldeke, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341098