In dieser Arbeit wird die Frage gestellt: Kann Krieg eine extreme Form des Theaters sein? Daraus entwickeln sich weitere Fragen: Was ist Theater, Theatralität und Inszenierung? Mit welchen Mitteln und in welchen Formen kann Krieg zu einer theatralen Situation werden?
Das Ziel dieser Arbeit ist es, für das Thema „Krieg“ zu sensibilisieren und Manipulationen sichtbar werden zu lassen. Um die Forschungsfrage zu beantworten, wird mit Fachliteratur über Krieg und Theater gearbeitet, außerdem werden zwei Spielfilme und eine Dokumentation analysiert.
Krieg wird in westeuropäischen Ländern vor allem durch die Medien erfahrbar, anhand von Videos, Fernsehnachrichten, Bildern, Zeitungsberichten, Büchern, Filmen, Theaterstücken. Und manchmal auch durch Erzählungen von Soldaten, Politikern oder Opfern des Krieges. Was davon Wahrheit ist, was davon Übertreibung oder Untertreibung und was davon gelogen ist, kann auf den ersten Blick oftmals nichts erkannt werden. Krieg erscheint als eine Tatsache, als eine Realität, die nicht manipulierbar ist, sondern brutal und nackt, pure Wahrheit.
Aber Krieg kann auch inszeniert werden. Mithilfe von Propagandafilmen oder anderen Propagandamedien wird der Krieg als ein Abenteuer voller Helden und Ruhm und Ehre dargestellt, Kriege werden aus Gründen der Profitgier begonnen, es werden aber andere Gründe vorgeschoben, die von den Menschen akzeptiert werden, zum Beispiel Verteidigung des Vaterlandes, Demokratisierung eines Landes, Suche nach Atom-, Chemie- und Biowaffen in einem Land, zum Schutz der Weltgemeinschaft. Kriege werden mit Bildern gesteuert, Politik kann mit Kriegen – oder Inszenierungen von Kriegen – gesteuert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theater und Film
- Die Welt als Theaterbühne
- Theater, Theatralität und Inszenierung
- Unterschiede zwischen Theater und Film
- Leib, Körper und Figur
- Der (phänomenale) Leib
- Der (kultivierte) Körper
- Die (fiktive) Figur
- Krieg
- Definition des Begriffs „Krieg“
- Das Genfer Abkommen - Spielregeln des Kriegs
- Krieg als theatrale Situation
- Die Kriegsikone
- Die Rote Fahne auf dem Reichstag
- Raising the Flag on Iwo Jima
- Raising the Flag at Ground Zero
- The Falling Soldier
- The Napalm Girl
- Aylan Kurdi
- Kriegspropaganda
- Der Informationskrieg
- Theater und Film als Propagandainstrument der Nationalsozialisten
- Propaganda durch die Medien im Irakkrieg
- Inszenierte Kriege in Spielfilmen und in Dokumentationen
- Inszenierung eines Krieges in dem Spielfilm Wag the Dog
- Inszenierung einer Kriegsberichterstattung in dem Spielfilm Special Correspondents
- Inszenierung von Kriegshandlungen in der ZDF-Dokumentation Machtmensch Putin
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Krieg als eine extreme Form des Theaters betrachtet werden kann. Sie untersucht die Verbindung von Theater und Krieg, insbesondere die Möglichkeiten der Inszenierung und Manipulation im Kontext von Kriegssituationen.
- Definitionen von Theater, Theatralität und Inszenierung
- Analyse von Kriegsikonen und deren Rolle in der Propaganda
- Die Bedeutung von Medien und Propaganda im Krieg
- Die Inszenierung von Krieg in Film und Dokumentation
- Die Rolle von Spielregeln und Konventionen im Krieg
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema „Krieg als extreme Form des Theaters“ ein und stellt die Forschungsfrage sowie die Zielsetzung der Arbeit dar. Kapitel 2 definiert die Begriffe „Theater“, „Theatralität“ und „Inszenierung“ und beleuchtet die Unterschiede zwischen Theater und Film. Kapitel 3 beschäftigt sich mit den Begriffen „Leib“, „Körper“ und „Figur“ im Kontext des Theaters. Kapitel 4 definiert den Begriff „Krieg“ sowie die „Genfer Konventionen“ und untersucht den Krieg als theatrale Situation. Kapitel 5 analysiert verschiedene Formen der Kriegspropaganda, darunter die Rolle von Kriegsikonen und die Inszenierung von Krieg in Spielfilmen und Dokumentationen.
Schlüsselwörter
Krieg, Theater, Theatralität, Inszenierung, Kriegsikone, Propaganda, Medien, Spielfilm, Dokumentation, Genfer Konventionen.
- Quote paper
- Manuel Kröger (Author), 2016, Krieg als extreme Form des Theaters, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/341034