Das Thema Sterbehilfe wird in Deutschland wieder und wieder diskutiert, doch wirklich zu einer Lösung scheint niemand kommen zu wollen. Politiker entscheiden, dass Gerichte eine Entscheidung im Einzelfall fällen sollen, wenn ein Arzt assistierten Suizid leistet. Rechtlich bewegen sich Ärzte in Deutschland in einer Grauzone. In der Schweiz dagegen ist der assistierte Suizid bereits seit Jahren erlaubt und wird, mit der Unterstützung diverser Sterbehilfeorganisationen, mehrfach im Jahr ausgeübt.
Das Beispiel Schweiz anzubringen, um Sterbehilfe als Dienstleistung in der freien Wirtschaft zu diskutieren, hat mehrere Gründe. Einmal beschränkt sich die Schweiz auf assistierten Suizid, im Gegensatz zu den Niederlanden oder Belgien, in denen die aktive Sterbehilfe erlaubt ist, was die ethische Diskussion zumindest etwas vereinfacht.
Zweitens lässt sich das Prinzip der Schweiz leichter auf Deutschland übertragen, da in Deutschland bereits einige Weichen gestellt wurden, um assistierten Suizid unter bestimmten Voraussetzungen zu erlauben, auch wenn Deutschland noch lange nicht so weit ist wie die Schweiz. Drittens wird Sterbehilfeorganisationen, wie z.B. Dignitas, vorgeworfen unter „selbstsüchtigen Beweggründen“ (Schweizer StGB 1937, §115) zu handeln, was in der Schweiz laut §115 StGB unter Strafe steht und die Frage aufwirft, ob man auch bereit wäre Sterbehilfe als Dienstleistung in der freien Wirtschaft zu akzeptieren und damit Handeln aus selbstsüchtigen Beweggründen hinzunehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Wäre Sterbehilfe als Dienstleistung ethisch vertretbar?
- Definition: Ethik
- Definition: Medizinethik
- Definition: Dienstleistung
- Definition: assistierter Suizid
- Ethische Auseinandersetzung: Sterbehilfe
- Das Beispiel Schweiz: Sterbehilfe als Dienstleistung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der ethischen Vertretbarkeit von Sterbehilfe als Dienstleistung, am Beispiel der Schweiz. Die Arbeit untersucht die Definitionen von Ethik, Medizinethik und Dienstleistung, sowie das Prinzip des assistierten Suizids. Sie analysiert die ethischen Argumente für und gegen Sterbehilfe, unter Verwendung der vier ethischen Prinzipien von Beauchamp und Childress (Autonomie, Schadensvermeidung, Fürsorge und Gerechtigkeit). Schließlich beleuchtet die Arbeit die Schweizer Praxis der Sterbehilfe als Dienstleistung und diskutiert die möglichen Folgen ihrer Legalisierung.
- Ethische Aspekte der Sterbehilfe
- Autonomie und Selbstbestimmungsrecht
- Risiko von Missbrauch und Druck auf Patienten
- Palliativmedizin als Alternative
- Die Rolle der Wirtschaft bei der Sterbehilfe
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Der Text stellt die Frage nach der ethischen Vertretbarkeit von Sterbehilfe als Dienstleistung, am Beispiel der Schweiz. Der Autor argumentiert, dass die Schweiz ein interessantes Beispiel bietet, da der assistierte Suizid dort bereits legal ist.
- Kapitel 2: Der Autor definiert den Begriff der Ethik als philosophische Reflexion auf die Moral.
- Kapitel 3: Der Text definiert Medizinethik als die Disziplin der angewandten Ethik, die sich mit moralischen Grundkonflikten im Handlungskontext der Medizin beschäftigt. Er stellt die vier ethischen Prinzipien von Beauchamp und Childress vor: Respekt vor der Autonomie des Patienten, Schadensvermeidung, Fürsorge und Gerechtigkeit.
- Kapitel 4: Der Autor definiert Dienstleistung als eine nicht mit der Herstellung von Waren erbrachte Leistung.
- Kapitel 5: Der Text definiert den assistierten Suizid als Beihilfe zur Selbsttötung, bei der der Patient selbst das Mittel zur Tötung einnimmt.
- Kapitel 6: Dieses Kapitel befasst sich mit der ethischen Auseinandersetzung mit Sterbehilfe im Allgemeinen. Der Autor präsentiert Argumente für und gegen Sterbehilfe, wobei er die Prognose unsicherheit, den Schutz des Lebens und die Palliativmedizin als Gegenargumente nennt. Er diskutiert auch den Fall von Laura-Emily, einer 24-jährigen Frau mit Depressionen, die Sterbehilfe in Belgien in Anspruch nehmen wollte.
- Kapitel 7: Der Autor betrachtet das Beispiel der Schweiz, wo Sterbehilfe als Dienstleistung in Form von Sterbehilfeorganisationen angeboten wird. Er diskutiert die Auswirkungen der Legalisierung der Sterbehilfe auf die Wirtschaft und die ethischen Prinzipien.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die ethischen und rechtlichen Aspekte der Sterbehilfe, insbesondere auf den assistierten Suizid. Sie untersucht die Bedeutung von Autonomie, Selbstbestimmung und die Rolle der Wirtschaft bei der Sterbehilfe. Weitere wichtige Themen sind die Palliativmedizin, der Werther-Effekt und die Gefahr des Missbrauchs.
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- Anonym (Author), 2016, Wäre Sterbehilfe als Dienstleistung ethisch vertretbar?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340731