Dieser Text stellt die Ausarbeitung eines Referats zu Joseph Roths Werk "Die Kapuzinergruft" von 1938 dar.
Aus dem Inhalt: Perspektive; Einordnung der Kapuzinergruft in das Gesamtwerk; Erzählverfahren; Funktionsweise des Romans; Rekonstruktion des Österreichbilds in der Kapuzinergruft; Zentrale Österreichaspekte, die ein Modell für menschliches Zusammenleben ermöglichen; Österreichaspekte, die sich durch ihre Reformbedürftigkeit kennzeichnen; Roths ethisch-religiös motivierter Legitimismus; Symbolische Grablegung der Idee Österreich
Inhaltsverzeichnis
- Perspektive
- Einordnung der Kapuzinergruft in das Gesamtwerk
- erschienen 1938 im niederländischen Verlag De Gemeenschap
- Titel Kapuzinergruft: Symbol für das Ende einer Welt (vorläufige Arbeitstitel: „Ein Mann sucht sein Vaterland“, „Kelch des Lebens“)
- Widerspiegelung des Untergangs der österreichisch-ungarischen Monarchie im Schicksal von Einzelpersonen
- Erzählverfahren
- Erzählperspektive: aus der Sicht Franz Ferdinand Trottas in der Ich-Form erzählter Lebensbericht; Trotta verfügt zum Zeitpunkt des Erzählens über revidierte Ansichten etwa zur Religion und Tradition
- Zeitstruktur: Rückgriff auf die Form des Zeitromans, bei dem das Geschehen bis an die Gegenwart herangeführt wird; Beginn der Handlung im Frühjahr 1913, Handlungsende im März 1938 mit dem „Anschluss“ Österreichs an das Dritte Reich
- Funktionsweise des Romans
- das Historische kann im erzählten Privaten hintergründig mitgelesen werden
- große Zäsur 1918: kontrastreiche Gegenüberstellung des Österreichs vor dem Zusammenbruch der Monarchie und des Österreichs nach dem Ersten Weltkrieg → Kritik und Verklärung als zwei gegenläufige Erzählintentionen – der Erzähler rückt kritisch von der biographischen Vergangenheit ab und bewegt sich gleichzeitig verherrlichend auf die historische zu
- der Verlust von „Heimaten“ durch den Untergang der k. und k. Monarchie löst eine spezifische Trauer, Verzweiflung und Resignation aus
- Folge des Vaterlandverlusts sind Sprachlosigkeit und Verdrängungsprozesse
- Rekonstruktion des Österreichbilds in der Kapuzinergruft
- Rückbesinnung und Neubewertung des Gewesenen
- Reformbedürftigkeit des Kaiserreichs
- Idee Österreich als Lösung gegen den Nationalismus
- → Legitimes Österreich, das einem nicht-legitimen NS-Staat entgegengehalten wird
- Zentrale Österreichaspekte, die ein Modell für menschliches Zusammenleben ermöglichen
- Übernationalität
- Dezentralismus
- Peripherie als wahrhafte Identität Österreichs
- Österreichaspekte, die sich durch ihre Reformbedürftigkeit kennzeichnen
- Verhaltensweisen der Gesellschaft: Versagen in der Vergangenheit, das zum Scheitern in der Gegenwart führt
- Roths ethisch-religiös motivierter Legitimismus
- Symbolische Grablegung der Idee Österreich
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert Joseph Roths Roman "Die Kapuzinergruft" und untersucht, wie Roth in seinem Werk ein differenziertes und realistisches Bild Österreichs zeichnet. Dabei wird die Einordnung des Romans in Roths Gesamtwerk beleuchtet, die Erzählperspektive und -technik analysiert, sowie die Funktionsweise des Romans im Hinblick auf die Darstellung der historischen und gesellschaftlichen Entwicklungen Österreichs im 20. Jahrhundert untersucht.
- Die Rekonstruktion des Österreichbilds in "Die Kapuzinergruft"
- Die Rolle des Nationalismus und des Antisemitismus in der österreichischen Gesellschaft
- Die Kritik an den Versäumnissen der österreichischen Gesellschaft in der Vergangenheit
- Die ethisch-religiöse Dimension von Roths Österreichbild
- Die symbolische Grablegung der Idee Österreichs
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit widmet sich der Perspektive des Romans und stellt den Entwurf eines differenzierteren und realistischeren Österreichbilds in "Die Kapuzinergruft" im Vergleich zu Roths Feuilletons dar. Der zweite Teil der Arbeit ordnet den Roman in Roths Gesamtwerk ein und beleuchtet die Entstehungsgeschichte und die Bedeutung des Titels "Die Kapuzinergruft". Der dritte Teil analysiert das Erzählverfahren des Romans, insbesondere die Erzählperspektive und die Zeitstruktur. Der vierte Teil analysiert die Funktionsweise des Romans und untersucht, wie das Historische im erzählten Privaten hintergründig mitgelesen werden kann. Der fünfte Teil der Arbeit rekonstruiert das Österreichbild in "Die Kapuzinergruft" und untersucht die zentralen Österreichaspekte, die ein Modell für menschliches Zusammenleben ermöglichen, sowie die Aspekte, die sich durch ihre Reformbedürftigkeit kennzeichnen. Der sechste Teil der Arbeit analysiert Roths ethisch-religiös motivierten Legitimismus und untersucht die Rolle der Religion in "Die Kapuzinergruft". Der siebte Teil der Arbeit schließlich thematisiert die symbolische Grablegung der Idee Österreichs und analysiert, wie Roth den Untergang der österreichischen Monarchie und den Aufstieg des Nationalsozialismus darstellt.
Schlüsselwörter
Joseph Roth, Die Kapuzinergruft, Österreichbild, Habsburger Monarchie, Nationalismus, Antisemitismus, Religion, ethisch-religiöser Legitimismus, Untergang Österreichs, Zeitroman, Erzählperspektive, Vergangenheit, Gegenwart
- Quote paper
- Verena Fendl (Author), 2011, Joseph Roths "Die Kapuzinergruft" (1938). Handout und Ausführungen zum Referat, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340618
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