Obwohl mir in der vorliegenden Arbeit noch weniger an Material von Nepos zur Analyse und Erläuterung zur Verfügung stehen, versuche ich dennoch, anhand der Biographie des Thimotheos, Elemente der sprachlichen Besonderheiten, Satzstrukturen, Wortwahl und der Stilistik darzulegen. Zuvor werde ich den untersuchten Textabschnitt im lateinischen Wortlaut wiedergeben, um danach eine mir angemessene Übersetzung nachzustellen.
„Non dubito fore plerosque, Attice, qui hoc genus scripturae leve et non satis dignum summorum virorum personis iudicent [...]“ (Nepos, De viris illustribus, I, 1). Mit diesem Satz war Nepos dem Urteil späterer lateinischer Philologen und Autoren schon weit voraus. Daher ist es weniger verwunderlich, dass der römische Historiker bis ins 19. Jahrhundert hinein den verbreitetsten Schulautor personifizierte und in seinem Stil, im Vergleich zu Cicero, den damaligen Zeitgenossen nach, als solcher auch ausreichte.
Jedoch wurde das Urteil über dessen literarische Hinterlassenschaft, welche als künstlerisch anspruchslos, dürftig reflektiert und ungenau galt, im nachfolgenden Jahrhundert revidiert, als man den verstaubten Historiographen nicht mehr in Relation zur griechischen Gattung der Geschichtsschreibung setzte, sondern zur römischen Biographie á la Sueton. Zudem musste man sich eingestehen, dass die wenigen Fragmente, die aus den Biographien über berühmte Männer, einer Weltgeschichte (Chronica) und weiteren Prosawerken bestehen, kaum ein adäquates Urteil über ihn erlauben. Darüber hinaus wäre eine solche Kritik in Bezug auf den Inhalt auch nicht möglich, ignorierte doch Nepos die Aspekte der römischen Geschichtsschreibung mit seinen Biographien über nichtrömische Feldherren und mit seinem Geschichtswerk über die orientalische sowie griechische Kultur. Daher müssten Stil, Sprache und Struktur ebenso von einer neuen Perspektive her betrachtet werden, da „fast jedes der bekannten Werke des Autors […] ein Novum darstellt“.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Lateinischer Text
- Übersetzung
- Erläuterungen zur Übersetzung und syntaktische Analyse
- Inhaltliche Analyse und deren Ausdruck im Stil Nepos
- Textkritik
- Ausgaben
- Handschriften
- Analytischer Vergleich der Handschriften und Ausgaben
- Vorstellung des Lemmas obsidium mithilfe des Thesaurus
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der sprachlichen und stilistischen Analyse der Biographie des Thimotheos aus Cornelii Nepos' Werk „De viris illustribus“. Sie zielt darauf ab, die sprachlichen Besonderheiten, Satzstrukturen, Wortwahl und Stilistik des Autors zu erforschen und anhand des ausgewählten Textabschnitts zu veranschaulichen.
- Analyse der sprachlichen Eigenheiten in Nepos' Werk
- Untersuchung der Satzstruktur und Wortwahl in der Biographie des Thimotheos
- Erläuterung des Stils Nepos im Vergleich zu anderen römischen Biographen
- Bewertung des Beitrags der Biographie des Thimotheos zur Gesamtinterpretation von Nepos' „De viris illustribus“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und diskutiert die Bedeutung des Werkes von Nepos für die römische Geschichtsschreibung. Es wird die Notwendigkeit einer neuen Perspektive auf Nepos' Werk betont und der Fokus der vorliegenden Arbeit auf die Biographie des Thimotheos festgelegt.
Der Hauptteil der Arbeit präsentiert den lateinischen Text der Biographie des Thimotheos, bietet eine detaillierte Übersetzung und analysiert die sprachlichen Besonderheiten des Textes. Dazu gehören die Untersuchung der Satzstruktur, die Verwendung von Partizipialkonstruktionen, die Behandlung griechischer Namen und die Anwendung grammatischer Besonderheiten.
Schlüsselwörter
Cornelius Nepos, De viris illustribus, Biographie, Thimotheos, Sprachliche Analyse, Stilistik, Satzstruktur, Wortwahl, Übersetzung, Textkritik, Handschriften, Ausgaben, Thesaurus.
- Quote paper
- Markus Hofbauer (Author), 2012, Cornelius Nepos "Timotheus". Übersetzung und Erläuterung zu Textausschnitt XIII, 1-2,2, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/340109