Auch in der heutigen Zeit rascher Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und ausgeprägter technologischer Dynamik sind Unternehmen auf Humankapital als einen wesentlichen Erfolgsfaktor ihrer Tätigkeit angewiesen. Nur mit einer den konkreten Anforderungen entsprechenden personellen Qualität und Quantität zur gewünschten Zeit am benötigten Ort kann das Unternehmen mit seinen Mitarbeitern erfolgreich die modernen komplexen Aufgaben erfüllen und seine Existenz langfristig sichern. Trotz einer weiterhin angespannten Arbeitsmarktlage mit rund 4,23 Mio. Arbeitslosen (≈10,2% aller zivilen Erwerbspersonen) im Juni 20041 ist es für die Betriebe aufgrund einer rückläufigen Anzahl qualifizierter Bewerbungen, eines absehbaren Fachund Führungskräftemangels sowie des verschärften Wettbewerbs um qualifizierte und motivierte Arbeitskräfte mitunter problematisch, den quantitativen und qualitativen Personalbedarf frist- und bedarfsgerecht zu decken2.
Um hierbei dennoch möglichst erfolgreich zu sein, nutzen immer mehr Unternehmen die neuen Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten der Internettechnologie, welche das Personalmanagement wie kaum eine andere Innovation zuvor gravierend verändert hat und auch zukünftig beeinflussen wird3. Die digitale Unterstützung der Personalbeschaffung (=Electronic Recruiting) sollte Unternehmen im Wettbewerb um Humankapital zunächst den Zugang zu hochqualifiziertem Personal sichern und findet mittlerweile im gesamten Rekrutierungsspektrum Anwendung. Doch welche konkreten Anwendungsmöglichkeiten bietet die webgestützte Personalbeschaffung dem Unternehmen und welche möglichen betrieblichen Vorteile, aber auch Nachteile können hieraus resultieren? Welche technischen und konzeptionellen Voraussetzungen müssen erfüllt werden und welche Anwendungsregeln muss das Unternehmen beachten, um Electronic Recruiting erfolgreich zu praktizieren? Ziel dieser Arbeit ist es, diese Fragen zu beantworten, indem die Nutzungsmöglichkeiten des Internets bei der Personalrekrutierung dargestellt und deren möglichen Vor- und Nachteile aufgezeigt werden. Dies erfolgt jeweils aus Unternehmenssicht, da die Einsatzmöglichkeiten des Internets für die betriebliche Personalbeschaffung im Vordergrund dieser Arbeit stehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Gang der Untersuchung
- Die Entwicklung der klassischen Personalbeschaffung
- Einordnung der Personalbeschaffung in die Personalwirtschaft
- Definition und Ziele der Personalbeschaffung
- Die Phasen des Personalbeschaffungsprozesses
- Die Bedeutung der Personalbeschaffung im Wandel
- Abgrenzung von Personalbeschaffung und Personalmarketing
- Die Elemente des klassischen Personalbeschaffungsprozesses
- Maßnahmen und Differenzierungskriterien
- Die interne Personalbeschaffung
- Die interne Stellenausschreibung
- Vorgesetzten- und Betriebsratsvorschläge
- Personalinformationssysteme
- Die externe Personalbeschaffung
- Externe Stellenanzeigen
- Bundesagentur für Arbeit
- Privatwirtschaftliche Arbeitsvermittler
- Anwerbung in Ausbildungsinstitutionen
- Personalleasing
- Initiativbewerbungen und Sourcing
- Informelle Netzwerke
- Fach- und Rekrutierungsmessen
- Electronic Recruiting als modernes Personalbeschaffungskonzept
- Das Personalmanagement im Einflussbereich des Internets
- Die historische Entwicklung des Internets
- Electronic Human Resource Management (E-HRM)
- Inhalt und Ziele
- Wesentliche Instrumente des E-HRM
- Das Konzept des E-Recruiting
- Begriffliche Grundlagen und Definition
- Das Internet als Medium zur Personalbeschaffung
- Die Nutzenkategorien des E-Recruiting
- Die Kanäle und Instrumente des E-Recruiting
- Unternehmens-Homepage
- Hauptanwendungsfelder der Homepage im E-Recruiting
- Personalmarketing und E-Branding
- Online-Stellenposting
- Vorteile der Homepage gegenüber Printmedien
- Erfolgskriterien der Homepage als Rekrutierungskanal
- Online-Bewerbung
- E-Mail-Bewerbung
- Bewerbungs-Homepage
- Online-Fragebogen
- Bewerberdatenbanken
- Online-Assessments
- Online-Spiele
- Online-Jobbörsen
- Markt und Marktteilnehmer
- Leistungsspektrum
- Erfolgskriterien
- Aktuelle Situation der Online-Jobbörsen
- Der Virtuelle Arbeitsmarkt
- Aktuelle Trends im E-Recruiting
- Online-Jobmessen
- Outsourcing von Recruiting-Prozessen
- Applicant Tracking System
- Unternehmensübergreifende Kooperationen
- E-Relationship-Management
- Zusammenfassung der Möglichkeiten und Grenzen des E-Recruiting
- Vorteile und Möglichkeiten
- Nachteile und Grenzen
- Die Entwicklung des E-Recruiting und seine Integration in die klassische Personalbeschaffung
- Die relevanten Kanäle und Instrumente des E-Recruiting
- Die Chancen und Herausforderungen des E-Recruiting
- Die Nutzung von Online-Bewerbungsplattformen und Jobbörsen
- Die Rolle von Social Media und Online-Marketing im E-Recruiting
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema Electronic Recruiting. Sie untersucht die Möglichkeiten und Grenzen dieses modernen Personalbeschaffungskonzepts im Kontext der heutigen Arbeitswelt. Die Arbeit analysiert die Entwicklung des E-Recruiting und seine Integration in die klassische Personalbeschaffung, beleuchtet die relevanten Kanäle und Instrumente des E-Recruiting und diskutiert die damit verbundenen Chancen und Herausforderungen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Arbeit dar und erläutert den Aufbau der Untersuchung. Kapitel 2 befasst sich mit der Entwicklung der klassischen Personalbeschaffung. Es werden die Definition, die Ziele und die Phasen des Personalbeschaffungsprozesses im Kontext der Personalwirtschaft erläutert. Das Kapitel geht auch auf die Bedeutung der Personalbeschaffung im Wandel ein und grenzt Personalbeschaffung vom Personalmarketing ab. In Kapitel 3 wird das Konzept des Electronic Recruitings eingeführt. Es werden die Begrifflichen Grundlagen und die Definition des E-Recruiting erläutert, sowie das Internet als Medium zur Personalbeschaffung beleuchtet. Das Kapitel beleuchtet außerdem die Nutzenkategorien des E-Recruiting.
Kapitel 4 analysiert die Kanäle und Instrumente des E-Recruiting. Es werden die Unternehmens-Homepage, Online-Bewerbungsplattformen, Bewerberdatenbanken, Online-Assessments und Online-Spiele untersucht. Das Kapitel befasst sich außerdem mit den Online-Jobbörsen und dem Virtuellen Arbeitsmarkt. Im letzten Abschnitt werden aktuelle Trends im E-Recruiting betrachtet, wie z.B. Online-Jobmessen, Outsourcing von Recruiting-Prozessen, Applicant Tracking Systems und E-Relationship-Management.
Schlüsselwörter
Electronic Recruiting, Personalbeschaffung, E-HRM, Online-Bewerbung, Online-Jobbörsen, Social Media, Personalmarketing, E-Branding, Applicant Tracking Systems, Virtueller Arbeitsmarkt.
- Quote paper
- Stefan Eisele (Author), 2004, Electronic Recruiting als Form der Personalbeschaffung. Eine Analyse der Möglichkeiten und Grenzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33993