Unternehmen organisieren ihre Aufgaben und Mitarbeiter i.d.R. über Organisationseinheiten in hierarchischen Stufen. In der Entwicklung von Organisationen kommt es zunehmend zu einem Hierarchieabbau. Ziele hierbei sind die Reduktion der Organisationskomplexität, die Erweiterung des Gestaltungsspielraums auf allen Ebenen und die stärkere Beteiligung von Mitarbeitern in Entscheidungsprozessen. Auch die gestiegenen Ansprüche und Erwartungen hinsichtlich der Flexibilität, Qualität und Quantität in der Auftragserfüllung, führen zur Verstärkung von bereichsübergreifenden Arbeitsformen und Bottom-Up-Entscheidungen bspw. durch Arbeitsgruppen. In diesen partizipativen Formen der Zusammenarbeit wird vermehrt auf die Führung durch Kollegen, d.h. die laterale Führung zurückgegriffen. Die Führung ohne Weisungsbefugnis wird auch zukünftig von Bedeutung sein und sollte daher näher betrachtet werden.
Die nicht-disziplinarische Führung steht vor vielen Herausforderungen. Ziel dieser Arbeit ist diese aufzuzeigen, aber auch mögliche Handlungs- und Gestaltungsspielräume für Führungskräfte ohne Weisungsbefugnis darzustellen.
Nach der thematischen Einleitung, wird auf den klassischen Führungsbegriff eingegangen. Das Kapitel „Laterale Führung“ beginnt mit der Definition von Führung ohne Weisungsbefugnis, sowie dem Zusammenhang mit Partizipation. Anschließend werden die Aufgaben einer lateralen Führungskraft erläutert und Schnittstellen, aber auch Grenzen zur klassischen Führung benannt. Für das bessere Verständnis werden einige Praxisbeispiele für die Formen von Führung ohne Weisungsbefugnis (z.B. Projektleitung) benannt und erläutert.
Laterale Führung bedeutet Aushandlung und Partizipation statt Weisung. Mögliche Einflussfaktoren in der Kooperationsbeziehung zwischen der laterale Führungskraft und Mitarbeiter werden im Kapitel „Wesentliche Einflussfaktoren auf laterale Führung“ benannt. Diese sind aber nicht als vollständige Aufzählung zu betrachten. Sie werden größtenteils aus Sicht der lateralen Führung dargestellt. Im „Fazit“ werden die Erkenntnisse knapp zusammengefasst, Bedingungen für das Gelingen von lateraler Führung benannt und weitere Entwicklungsbedarfe bzw. Forschungsfragen aufgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Bearbeitungshinweise und Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Führung
- 2.1. Führungsmerkmale
- 2.1.1. Hierarchie
- 2.1.2. Mitarbeiter und Gruppe
- 2.2. Führungsansätze und -theorien
- 2.2.1. Der Eigenschaftsansatz
- 2.2.2. Der Verhaltensansatz
- 2.2.3. Situativer Ansatz
- 2.2.4. Systemansatz
- 2.2.5. Kritik
- 2.3. Triangulation der Führung
- 2.3.1. Führung durch Strukturen
- 2.3.2. Führung durch Menschen
- 2.3.3. Politische Führung
- 2.4. Führungshandeln
- 2.5. Führungspositionen
- 2.5.1. Stelle, Position und Rolle
- 2.5.2. Entstehung von Führungspositionen
- 2.1. Führungsmerkmale
- 3. Laterale Führung
- 3.1. Definition und Abgrenzung
- 3.2. Aufgaben einer lateralen Führung
- 3.3. Formen der lateralen Führung: Praxisbeispiele
- 3.3.1. Leitung von Kleingruppen
- 3.3.2. Führung von Ehrenamtlichen und Honorarkräften
- 3.3.3. Interimsmanagement
- 4. Wesentliche Einflussfaktoren bei lateraler Führung
- 4.1. Das gemeinsame Ziel
- 4.2. Rahmenbedingungen
- 4.2.1. Informelle Gegebenheiten
- 4.2.2. Formelle Gegebenheiten
- 4.2.3. Entstehung der lateralen Führungsposition
- 4.3. Die Mitarbeiter und die Gruppe
- 4.3.1. Führung von Gruppen
- 4.3.2. Auswahl der Gruppenmitglieder
- 4.3.3. Gruppenklima
- 4.3.4. Verweigerung und Widerstand
- 4.3.5. Informelle Mitglieder
- 4.3.6. Entwicklungsphasen einer Gruppe
- 4.4. Kommunikation
- 4.4.1. Besprechung
- 4.4.2. Moderation
- 4.4.3. Zuhören
- 4.4.4. Feedback
- 4.5. Macht
- 4.5.1. Formelle Macht
- 4.5.2. Macht durch Belohnung
- 4.5.3. Macht durch Zwang
- 4.5.4. Macht durch Identifikation
- 4.5.5. Macht durch Information
- 4.5.6. Macht durch Wissen
- 4.6. Persönlichkeit und Kompetenzen der lateralen Führung
- 4.6.1. Rollenträger
- 4.6.2. Kompetenzen
- 4.7. Motivation
- 4.7.1. Motivation in der Gruppe
- 4.7.2. Motivation Einzelner
- 4.7.3. Belohnung
- 4.7.4. Vertrauen
- 5. Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Master-Thesis befasst sich mit dem Thema der lateralen Führung und untersucht diese Führungsform in ihren verschiedenen Facetten. Die Arbeit verfolgt das Ziel, ein tiefergehendes Verständnis für laterale Führung zu entwickeln und ihre Bedeutung in der Praxis aufzuzeigen.
- Definition und Abgrenzung der lateralen Führung
- Aufgaben und Herausforderungen der lateralen Führung
- Wesentliche Einflussfaktoren auf die laterale Führung
- Praxisbeispiele für laterale Führung in verschiedenen Kontexten
- Zusammenhänge zwischen lateraler Führung und Motivation, Kommunikation und Macht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext der Master-Thesis und die Relevanz des Themas erläutert. Im zweiten Kapitel werden grundlegende Konzepte der Führung erörtert, darunter Führungsmerkmale, Führungsansätze und -theorien sowie verschiedene Formen der Führung. Das dritte Kapitel widmet sich der lateralen Führung, definiert den Begriff und grenzt ihn von anderen Führungsformen ab. Es werden verschiedene Aufgaben und Herausforderungen der lateralen Führung beleuchtet, sowie Praxisbeispiele aus verschiedenen Bereichen vorgestellt. Im vierten Kapitel werden die wichtigsten Einflussfaktoren auf die laterale Führung untersucht, wie beispielsweise das gemeinsame Ziel, Rahmenbedingungen, die Gruppe und die Kommunikation. Das Kapitel analysiert auch die Rolle von Macht und Motivation im Kontext der lateralen Führung. Abschließend bietet das fünfte Kapitel ein Fazit, das die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammenfasst und einen Ausblick auf zukünftige Forschungsmöglichkeiten gibt.
Schlüsselwörter
Laterale Führung, Führungsformen, Führungsansätze, Einflussfaktoren, Motivation, Kommunikation, Macht, Praxisbeispiele, Gruppenführung, Teamwork, Zusammenarbeit, Selbstorganisation, Führungskompetenz, Führungsstil.
- Quote paper
- Bachelor of Arts/ Master of Arts Mirjam Bernad (Author), 2015, Laterale Führung. Führung ohne Weisungsbefugnis, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339558