Zwischen Monteverdi und Artusi gab es Anfang des 17. Jahrhunderts eine Kontroverse bezüglich ihrer Auffassung von Komposition, Behandlung von Dissonanzen und den Stellenwert der Harmonik und des Textes. Im Folgenden werde ich mich damit auseinander setzten, in wie fern es sich hierbei um ein Aufeinandertreffen von konträren Positionen handelt oder ob es vielleicht doch gar keinen so großen Unterschied zwischen beiden Ansichten und Meinungen gab.
Beginnen möchte ich mit einer kurzen Erklärung, was unter der prima und seconda pratica zu verstehen ist, genauer werde ich darauf noch zu sprechen kommen
Inhaltsverzeichnis
- Die prima und seconda pratica und ihre Entwicklung
- Die Kontroverse zwischen Giovanni M. Artusi und Claudio Monteverdi
- Claudio Monteverdis Bekanntheit zu Lebzeiten und nach seinem Tod
- Die Kontroverse - ein Streit von Gegensätzen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Kontroverse zwischen Giovanni Maria Artusi und Claudio Monteverdi im frühen 17. Jahrhundert bezüglich ihrer kompositorischen Ansätze. Sie analysiert, inwieweit es sich um einen fundamentalen Gegensatz oder eher um einen Meinungsaustausch handelte. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklung der „prima“ und „seconda pratica“ und deren Einfluss auf die musikalische Moderne.
- Entwicklung der prima und seconda pratica
- Artusi's Kritik an Monteverdis Madrigalen
- Der Stellenwert von Text und Harmonik
- Die Rolle der Florentiner Camerata
- Behandlung von Dissonanzen in beiden Praktiken
Zusammenfassung der Kapitel
Die prima und seconda pratica und ihre Entwicklung: Dieses Kapitel erläutert die Entstehung und Entwicklung der „prima“ und „seconda pratica“. Es wird deutlich gemacht, dass die Bezeichnung auf die Kontroverse zwischen Monteverdi und Artusi zurückgeht, wobei die Frage nach Monteverdis bewusstem Einlassen auf die Debatte offen bleibt. Das Kapitel hebt zwei Entwicklungslinien hervor: Monteverdis Madrigale, die die Bildlichkeit des Textes betonen und chromatische Mittel einsetzen, und die Florentiner Camerata, die sich für den Sologesang und antike Strukturen einsetzten. Die unterschiedlichen Schwerpunkte beider Linien – Theoriebildung versus praktische Komposition – werden herausgestellt. Der Einfluss von Cipriano de Rore auf die Madrigalkomposition wird ebenfalls angesprochen. Monteverdis Vorstellung vom Textvortrag als „Herrin“ des musikalischen Satzes im Gegensatz zur prima pratica wird diskutiert.
Die Kontroverse zwischen Giovanni M. Artusi und Claudio Monteverdi: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Kern der Arbeit – der Kontroverse zwischen Artusi und Monteverdi. Es wird untersucht, ob es sich um einen wirklichen Gegensatz in den Auffassungen von Komposition, Dissonanzen und der Rolle von Harmonik und Text handelte. Der Fokus liegt auf der Analyse der unterschiedlichen Behandlung von Dissonanzen. Während die prima pratica strenge Regeln für den Gebrauch von Dissonanzen kennt (Durchgangston, Vorhalt, Synkope), ist in der seconda pratica alles erlaubt, um die Textverständlichkeit zu gewährleisten. Die Verbindung zwischen den beiden Entwicklungslinien (Florentiner Camerata und Monteverdi) wird erörtert, wobei der Unterschied im Schwerpunkt – Theorie versus Praxis – hervorgehoben wird. Trotz zeitlicher Unterschiede wird die Möglichkeit aufgezeigt, dass Monteverdi die Erkenntnisse der Florentiner Camerata kannte und in seine Kompositionen integrierte.
Schlüsselwörter
Prima pratica, seconda pratica, Claudio Monteverdi, Giovanni Maria Artusi, Madrigalkomposition, Dissonanzen, Textverständlichkeit, Florentiner Camerata, Sologesang, Harmonik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Die Kontroverse zwischen Giovanni Maria Artusi und Claudio Monteverdi
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Kontroverse zwischen Giovanni Maria Artusi und Claudio Monteverdi im frühen 17. Jahrhundert über kompositorische Ansätze. Sie analysiert, ob es sich um einen fundamentalen Gegensatz oder eher um einen Meinungsaustausch handelte und beleuchtet die Entwicklung der „prima“ und „seconda pratica“ und deren Einfluss auf die musikalische Moderne. Die Arbeit beinhaltet eine detaillierte Analyse der "prima" und "seconda pratica", Artusi's Kritik an Monteverdis Madrigalen, die Rolle von Text und Harmonik, den Einfluss der Florentiner Camerata und die Behandlung von Dissonanzen in beiden Praktiken.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit deckt folgende Themen ab: Die Entwicklung der „prima“ und „seconda pratica“, Artusi's Kritik an Monteverdis Madrigalen, den Stellenwert von Text und Harmonik in der musikalischen Komposition, die Rolle der Florentiner Camerata, die Behandlung von Dissonanzen in der „prima“ und „seconda pratica“, Monteverdis Bekanntheit und den Einfluss von Cipriano de Rore.
Was sind die „prima“ und „seconda pratica“?
Die „prima“ und „seconda pratica“ sind zwei kompositorische Ansätze des frühen 17. Jahrhunderts. Die „prima pratica“ folgt strengen Regeln für den Gebrauch von Dissonanzen, während die „seconda pratica“ flexibler mit Dissonanzen umgeht, um die Textverständlichkeit zu gewährleisten. Die Arbeit untersucht die Entstehung und Entwicklung dieser beiden Praktiken und ihre unterschiedlichen Schwerpunkte: Theoriebildung versus praktische Komposition.
Wie wird die Kontroverse zwischen Artusi und Monteverdi dargestellt?
Die Arbeit analysiert die Kontroverse zwischen Artusi und Monteverdi im Detail, wobei untersucht wird, ob es sich um einen fundamentalen Gegensatz in den Auffassungen von Komposition, Dissonanzen und der Rolle von Harmonik und Text handelte. Der Fokus liegt auf der unterschiedlichen Behandlung von Dissonanzen und der Frage, ob Monteverdi die Erkenntnisse der Florentiner Camerata kannte und in seine Kompositionen integrierte.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst Kapitel zu folgenden Themen: Die Entwicklung der „prima“ und „seconda pratica“, die Kontroverse zwischen Artusi und Monteverdi, Claudio Monteverdis Bekanntheit zu Lebzeiten und nach seinem Tod und eine Auseinandersetzung mit der Frage, ob die Kontroverse einen Streit von Gegensätzen darstellte.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Prima pratica, seconda pratica, Claudio Monteverdi, Giovanni Maria Artusi, Madrigalkomposition, Dissonanzen, Textverständlichkeit, Florentiner Camerata, Sologesang, Harmonik.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Kontroverse zwischen Artusi und Monteverdi, analysiert den Grad des Gegensatzes in ihren kompositorischen Ansätzen und beleuchtet die Entwicklung der „prima“ und „seconda pratica“ und deren Einfluss auf die musikalische Moderne.
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- Jennifer Böker (Author), 2013, Die prima und seconda pratica und die Kontroverse zwischen Giovanni Maria Artusi und Claudio Monteverdi. Streit der Gegensätze oder doch nur ein Meinungsaustausch?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/339339