Beschäftigt man sich in der heutigen Zeit mit den Kapitalmärkten, ist es vor allem der Wunsch über die Kenntnis des künftigen Kursverlaufes von Aktien, Rohstoffen, Devisen und anderen Wertpapieren. Prognosen diesbezüglich sind allgegenwärtig an den Finanzmärkten und geben dem Finanzmarktteilnehmer sowohl Phantasie für zukünftige Entwicklungen, als auch die notwendige Sicherheit für das Eingehen von Engagements. Das Fundament der meisten dieser Prognosen bildet die sogenannte neoklassische Kapitalmarkttheorie, die den Versuch unternimmt die Risiken und Renditen der Kapitalmärkte in regelbasierte Konzepte und mathematische Modelle einzubetten um damit eine gewisse Vorhersage für zukünftige Entwicklungen zu treffen.
Trotz dieser vermeintlich logischen Herangehensweise gab es in der Vergangenheit viele negative Vorkommnisse die, auf dieser Basis nicht erklärbar sind oder gar nicht hätten vorkommen dürfen. Als Beispiel dürfen hier die zahlreichen Spekulationsblasen der älteren oder jüngeren Vergangenheit herangezogen werden, auf welche in den nachfolgenden Ausführungen noch genauer eingegangen wird. Aus dieser Lage heraus entwickelte sich in den letzten Jahren die Wissenschaft der Behavioral Finance. Diese Forschung stellt die klassische Theorie der Kapitalmärkte in Frage und möchte vermeintlich irrationale Entwicklungen mithilfe der Psyche der Menschen erklären, da diese nicht als rational bezeichnet werden kann.
Im Rahmen dieser Ausarbeitung soll zuerst die Forschung der Behavioral Finance und ihre Annahmen erklärt werden, wobei anschließend genauer auf die in Frage zu stellenden Annahmen der klassischen Kapitalmarkttheorie eingegangen wird. Nach der Erarbeitung dieser Grundlagen sollen die in der Realität auftretenden irrationalen Verhaltens- und Wahrnehmungsfehler der Marktteilnehmer und Ihre Auswirkungen auf die Kapitalmärkte bzw. die einzelnen Portfolien beleuchtet werden. Im letzten Kapitel geht es um den Transfer des erlangten Wissens in die Praxis und um die Frage, welche Nutzen sich in der Kundenberatung sowohl für die Kunden, als auch den Anlageberater ergeben können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Die Theorie der Behavioral Finance
- 2.1. Was ist Behavioral Finance?
- 2.2. Rationales Anlegerverhalten
- 3. Praktischer Nutzen in der Kundenberatung vor dem Hintergrund der wichtigsten Verhaltens- und Wahrnehmungsfehler
- 3.1. Die wichtigsten Verhaltens- und Wahrnehmungsfehler
- 3.2. Praktischer Nutzen in der Kundenberatung
- 4. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Theorie der Behavioral Finance und ihrer praktischen Anwendung in der Kundenberatung im Kontext des Portfoliomanagements. Sie untersucht die Annahmen der klassischen Kapitalmarkttheorie und analysiert, wie Verhaltens- und Wahrnehmungsfehler von Investoren die Kapitalmärkte beeinflussen.
- Das Wesen der Behavioral Finance und ihre Abgrenzung zur klassischen Kapitalmarkttheorie
- Die wichtigsten Verhaltens- und Wahrnehmungsfehler von Investoren
- Der Einfluss dieser Fehler auf die Kapitalmärkte und Portfolien
- Der praktische Nutzen der Behavioral Finance in der Kundenberatung
- Die Implikationen der Behavioral Finance für das Portfoliomanagement
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einführung: Die Einleitung präsentiert die Motivation der Arbeit und beleuchtet die Relevanz der Behavioral Finance im Kontext von Kapitalmarktprognosen und der Kritik an der klassischen Kapitalmarkttheorie.
- Kapitel 2: Die Theorie der Behavioral Finance: Dieses Kapitel stellt die grundlegenden Prinzipien der Behavioral Finance vor, erläutert die Annahme des irrationalen Anlegerverhaltens und grenzt diese von der klassischen Kapitalmarkttheorie ab.
- Kapitel 3: Praktischer Nutzen in der Kundenberatung vor dem Hintergrund der wichtigsten Verhaltens- und Wahrnehmungsfehler: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die wichtigsten Verhaltens- und Wahrnehmungsfehler, die Investoren beeinflussen, und analysiert deren Implikationen für die Kundenberatung. Es wird der praktische Nutzen der Behavioral Finance in der Kundenberatung beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der Behavioral Finance, darunter die Annahmen des irrationalen Anlegerverhaltens, die wichtigsten Verhaltens- und Wahrnehmungsfehler, die Auswirkungen auf die Kapitalmärkte und die Implikationen für die Kundenberatung. Die Forschung befasst sich mit Themen wie dem Dispositionseffekt, dem Herdenverhalten, dem Framing-Effekt, der Überreaktion und der Risikobereitschaft von Investoren. Sie beleuchtet den Nutzen der Behavioral Finance für die Erstellung von individuellen Portfolien und die Entwicklung von kundenspezifischen Anlagestrategien.
- Quote paper
- Quirin Laubmeier (Author), 2016, Die Theorie der Behavioral Finance ihr praktischer Nutzen in der Kundenberatung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/338670