Für beide Stunden wurde ein Kapitel mit Vorbemerkungen an den Anfang gestellt. Es wird dem Leser so ermöglicht, die Stunden in einem größeren Zusammenhang zu sehen. Obwohl es sich um Einzelstunden handelt, sollen dennoch Möglichkeiten zur Weiterarbeit aufgezeigt werden. Einzelne Unterrichtsschritte werden so begründet und können leichter nachvollzogen werden.
Das Wortfeld „gehen“ wird behandelt, um zu einer Erweiterung des Grund-wortschatzes der Schüler zu führen und ihnen aufzuzeigen, wie sie durch Verwendung verschiedener Wörter eines Wortfeldes eigene Texte stilistisch verbessern können. Also ist es im Anschluss an die Einführung des Wortfeldes nötig, die Schüler Texte schreiben zu lassen, in denen sie die erworbenen Kenntnisse anwenden können. Sie sollen nun die Gelegenheit bekommen, Strategien anzuwenden, um ihre Texte überarbeiten zu können. Auch bei der ersten Stunde, die das sinnentnehmende Lesen trainieren soll, ist es durchaus angebracht, im Anschluss zu überprüfen, ob die angewendeten Methoden wirklich dazu geführt haben, dass die Schüler dem Text In-formationen entnehmen konnten. Ein weiterer Punkt ist bei dieser Stunde, dass der ausgewählte Text nicht vollständig bearbeitet werden konnte. Es werden konkrete Vorschläge gemacht, wie die folgenden Stunden gestaltet werden können.
Die Vorbemerkungen zu den Unterrichtsstunden sind also als Ergänzung zu sehen, die eigentliche Planung jedoch steht durchaus für sich und ist auch in sich abgeschlossen. Dem Leser soll nur deutlich werden, wie sich die Stunden in mögliche Unterrichtseinheiten einordnen lassen und wie sie sinnvoll weitergeführt werden können.
Außerdem soll noch auf zwei Dinge hingewiesen werden: 1. Um die Lesbarkeit des Textes zu erhalten, wurde darauf verzichtet, von „Lehrerinnen und Lehrern“ und „Schülerinnen und Schüler“ zu schreiben. Mit den verwendeten Begriffen „Lehrer“ und „der Schü-
ler / die Schüler“ sind sowohl die männlichen als auch die weiblichen gemeint.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1 Vorbemerkung zur ersten Unterrichtsstunde
1.1 Sachanalyse
1.2 Didaktische Analyse
1.3 Lehrziele
1.4 Methodische Überlegungen
1.5 Verlaufsplanung
2 Vorbemerkung zur zweiten Unterrichtsstunde
2.1 Sachanalyse
2.2 Didaktische Analyse
2.3 Lehrziele
2.4 Methodische Überlegungen
2.5 Verlaufsplanung
Literaturverzeichnis
Erklärung
Anhang
Einleitung
Für beide Stunden wurde ein Kapitel mit Vorbemerkungen an den Anfang gestellt. Es wird dem Leser so ermöglicht, die Stunden in einem größeren Zusammenhang zu sehen. Obwohl es sich um Einzelstunden handelt, sollen dennoch Möglichkeiten zur Weiterarbeit aufgezeigt werden. Einzelne Unter- richtsschritte werden so begründet und können leichter nachvollzogen wer- den.
Das Wortfeld „gehen“ wird behandelt, um zu einer Erweiterung des Grund- wortschatzes der Schüler zu führen und ihnen aufzuzeigen, wie sie durch Verwendung verschiedener Wörter eines Wortfeldes eigene Texte stilistisch verbessern können. Also ist es im Anschluss an die Einführung des Wort- feldes nötig, die Schüler Texte schreiben zu lassen, in denen sie die erwor- benen Kenntnisse anwenden können. Sie sollen nun die Gelegenheit be- kommen, Strategien anzuwenden, um ihre Texte überarbeiten zu können.
Auch bei der ersten Stunde, die das sinnentnehmende Lesen trainieren soll, ist es durchaus angebracht, im Anschluss zu überprüfen, ob die angewende- ten Methoden wirklich dazu geführt haben, dass die Schüler dem Text In- formationen entnehmen konnten. Ein weiterer Punkt ist bei dieser Stunde, dass der ausgewählte Text nicht vollständig bearbeitet werden konnte. Es werden konkrete Vorschläge gemacht, wie die folgenden Stunden gestaltet werden können.
Die Vorbemerkungen zu den Unterrichtsstunden sind also als Ergänzung zu sehen, die eigentliche Planung jedoch steht durchaus für sich und ist auch in sich abgeschlossen. Dem Leser soll nur deutlich werden, wie sich die Stunden in mögliche Unterrichtseinheiten einordnen lassen und wie sie sinnvoll weitergeführt werden können.
Außerdem soll noch auf zwei Dinge hingewiesen werden:
1. Um die Lesbarkeit des Textes zu erhalten, wurde darauf verzichtet, von „Lehrerinnen und Lehrern“ und „Schülerinnen und Schüler“ zu schreiben. Mit den verwendeten Begriffen „Lehrer“ und „der Schü- ler / die Schüler“ sind sowohl die männlichen als auch die weiblichen gemeint.
2. In den Verlaufsplanungen wurden folgende Abkürzungen verwen- det: „L.“ für „Lehrer“ und „Ss“ für „Schüler“. Dieses wurde getan, um die Verlaufsplanung so kurz und übersichtlich wie möglich zu halten.
Vorbemerkung zur ersten Unterrichtsstunde
Thema der Stunde:
„Die Ballade „Die Heinzelmännchen“ von August Kopisch (Strophen 1-4 und 6)“ ausgearbeitet für die vierte Klassenstufe Die erste Unterrichtsstunde behandelt nur einen Teil der Ballade „Die Heinzelmännchen“ von August Kopisch. Die 5. Strophe wird ganz weggelassen, die Strophen 7 und 8 werden zunächst nicht behandelt.
So bietet diese erste Stunde einen Ausgangspunkt dafür, sich näher mit der Ballade zu befassen und sie im weiteren Unterricht zum Gegenstand zu ma- chen. Die folgende Übersicht soll eine mögliche Weiterarbeit mit der Balla- de aufzeigen, stellt jedoch keinesfalls eine ausgearbeitete Unterrichtseinheit dar.
Das Arbeitsblatt zur Überprüfung des Textverständnisses ist im Anhang beigefügt (Arbeitsblatt zu „Die Heinzelmännchen“), ebenso die Aufgaben- stellung zum Schreibanlass „Wie geht es weiter mit den Heinzelmänn- chen?“. So soll dem Leser ein Eindruck vom Fortgang der Unterrichtsein- heit vermittelt werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1.1 Sachanalyse
Bei dem vorliegenden Text „Die Heinzelmännchen zu Köln“1 handelt es sich um eine Ballade von August Kopisch aus dem Jahre 1848, in der es, wahrscheinlich beruhend auf einer Kölner Sage2, um eine Schar von Heinzelmännchen geht, die den faulen Kölner Handwerkern nachts die Arbeit erledigen, bis eines nachts die Frau des Schneiders die Helfer beobachten will und sie so für immer vertreibt.
Der 1799 in Breslau geborene August Kopisch3 studierte zunächst Malerei in Prag, Wien und Dresden, widmete sich aber dann zunehmend der Dich- tung. Mit seiner Rückkehr in die Heimat im Jahre 1829 beteiligte er sich aktiv beim „Breslauer Künstlerverein“, wie u.a. auch Eichendorff und Hof- mann von Fallersleben. Neben seiner Dichtung beschäftigte er sich weiter- hin mit der Malerei und war am Hofe von Friedrich Wilhelm IV. als Kunst- experte tätig. Zu seinen Werken zählen neben mehreren lyrischen Texten auch Dramen, Novellen, Übersetzungen und weitere Veröffentlichungen. Literaturgeschichtlich sind viele von Kopischs Arbeiten in der Spätromantik entstanden, die vorliegende Ballade jedoch ist eher dem Biedermeier zuzu- ordnen4. August Kopisch starb im Alter von 53 Jahren in Berlin.
Die Ballade „Die Heinzelmännchen“ besteht aus acht Strophen mit jeweils 14 Versen. Jede Strophe besteht aus sieben Paarreimen (aa, bb, cc, dd,...). Das Versmaß wechselt in regelmäßigen Abständen, die Zeilen 1-4 und 13- 14 jeder Strophe stehen im vierhebigen Jambus mit männlicher Kadenz. Die Zeilen 5-12 stehen im zweihebigen Daktylus und haben jeweils einen Auf- takt und enden auf einer weiblichen Kadenz (außer die Zeilen 5 und 6, die eine männliche Kadenz haben). Die Ausnahme in jeder Strophe bilden die Zeilen 9 und 10, die jeweils nur drei Silben haben und zusammen einen ein- hebigen Daktylus, ebenfalls mit Auftakt und weiblicher Kadenz, ergeben.
In der ersten Strophe werden die Umstände der Geschichte geschildert: Jede Nacht erhalten die faulen Kölner Hilfe von fleißigen Heinzelmännchen, die die ganze Arbeit erledigen. In den Strophen 2-6 werden einige Berufe he- rausgegriffen, denen konkret geholfen wird: Den Zimmerleuten wird das Haus gebaut, dem Bäcker wird das Brot gebacken, dem Fleischer wird die Wurst gemacht, dem Küfer der Wein abgefüllt und dem Schneider wird die schwere Aufgabe, dem Bürgermeister einen neuen Rock zu nähen, abge- nommen. In Strophe sieben kommt es zur Wende, die neugierige Schnei- dersfrau möchte die Heinzelmännchen auf frischer Tat ertappen und streut Erbsen auf die Treppe. Die Heinzelmännchen stolpern und lärmen die Trep- pe hinunter und die Frau des Schneiders vertreibt mit ihrem Licht die fleißi- gen Helfer. In der letzten Strophe herrscht nun große Klage darüber, dass die Heinzelmännchen seitdem nicht mehr wieder gekommen sind und dass die Kölner wieder selbst arbeiten müssen.
Wie bereits erwähnt, ist die Geschichte in Balladenform verfasst. Das Wort Ballade stammt vom italienischen „ballata“ ab und bedeutet soviel wie „Tanzlied“. In der heutigen Bedeutung stellt die Ballade ein dramatisches Gedicht dar, das ein ungewöhnliches, oft tragisches Geschehen im Mittelpunkt hat. In Deutschland taucht die Ballade in Begriff und Form seit 1770 auf, bekannte Balladendichter sind u.a. Heine, Schiller und Goethe, die erste deutsche Kunstballade ist „Leonore“ von Bürger.5
Bei der vorliegenden Ballade handelt es sich jedoch nicht um eine Helden- sage, welche vor allem in der Klassik weit verbreitet war, sondern um eine volkstümliche Ballade mit sagenhaftem Charakter, welcher zu Beginn schon erwähnt wurde. Die Ballade zeichnet sich aus durch die Anhäufung von Verben im Mittelteil einer jeden Strophe. Dadurch wird die Emsigkeit der Heinzelmännchen unterstrichen. Phantastische Elemente (die Heinzelmänn- chen) und die durch die Balladenform geförderten sprachmalerischen Ele- mente laden dazu ein, mit dem Text spielerisch zu arbeiten.
1.2 Didaktische Analyse
Die ausgearbeitete Unterrichtsstunde ist gedacht für eine vierte Klasse mit ca. 24 Schülern. Vorausgesetzt werden für diese Stunde Erfahrungen in der Gruppenarbeit und der Einsatz des (pantomimischen) Rollenspiels als Form der Wiedergabe von Texten. Auch der Vortrag vor der Klassengemeinschaft sollte den Schülern bekannt sein. Die Schüler sollten bereits erste Erfahrungen gemacht haben, Texte rhythmisch vortragen zu können, das betonte Lesen sollte bereits im Unterricht behandelt worden sein.
Der Schwerpunkt der Stunde zielt darauf ab, die Schüler zum selbstständi- gen Lesen zu führen. Da die Ballade der Altersstufe der Schüler bezogen auf Textlänge und Schwierigkeitsgrad zwar angemessen ist, aber dennoch als anspruchsvoll einzuordnen ist, sollten die Schüler bereits über fundierte Le- seerfahrungen verfügen und dazu in der Lage sein, bei Verständnisproble- men gezielt Fragen an den Text zu richten, entweder an Mitschüler oder aber an den Lehrer.
Mehrere Aspekte in Bezug auf die Sachanalyse werden in der ausgearbeiteten Stunde nicht berücksichtigt. Die Schüler lernen zwar eine Ballade des Biedermeier kennen, es soll in der Stunde aber weder auf die Entstehungszeit noch auf die Textart „Ballade“ näher eingegangen werden. Lediglich die Struktur der Ballade, die Anhäufung von Verben und der rhythmische Textverlauf sind hier relevant, da sie einzelne Stundenelemente ermöglichen, so z.B. die pantomimische Gestaltung.
Die vorliegende Ballade „Die Heinzelmännchen“ von August Kopisch soll primär dazu dienen, das sinnentnehmende Lesen zu trainieren, das Einsetzen sprecherischer Mittel zu üben und die kreative Umsetzung von Texten zu erproben. Warum sich diese Ballade dazu eignet, wird an späterer Stelle erläutert. Zunächst soll deutlich gemacht werden, wie die angesprochenen Aufgabenbereiche in den Niedersächsischen Rahmenrichtlinien für das Fach Deutsch und den von der Kultusministerkonferenz beschlossenen Bil- dungsstandarts im Fach Deutsch für den Primarbereich verankert sind.
Bezug zu den Rahmenrichtlinien (RRL)
In den RRL sind folgende Lernbereiche6 für das Fach Deutsch festgelegt: „Sprechen und Hören“, „Lesen“, „Schreiben“, „Sprache betrachten und un- tersuchen“. In dieser Unterrichtsstunde wird vor allem der Bereich „Lesen“, genauer „Weiterführendes Lesen“, aber auch der Bereich „Sprechen und Hören“ behandelt.
Im Umgang mit Texten sollen die Schüler der Grundschule Lesefreude ent- wickeln, sich auf Texte einlassen und dazu in der Lage sein, Texten Infor- mationen zu entnehmen. Das Hören, Lesen und Vortragen von Texten ge- hört dabei zu den konkret genannten Aufgaben und Zielen, genauso wie das Darstellen von Situationen, das Darstellen im Spiel und der bewusste und kontrollierte Einsatz der eigenen sprachlichen Mittel, auch beim Vortrag von Texten.
Diese Aufgabenbereiche sind in der vorliegenden Stunde eingearbeitet und sollen die Schüler dahin trainieren, diese Kompetenzen zu erreichen. In den RRL ist der Umgang mit Gedichten durch „Vorsprechen, Nachsprechen, Spielen, Lesen und Auswendiglernen“7 vorgesehen. So soll eine behutsame Hinführung zu dieser Gattung ermöglicht werden.
Bezug zu den Bildungsstandards im Fach Deutsch für den Primarbereich
Die neu entwickelten Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz legen Kompetenzbereiche für das Fach Deutsch für die Primarstufe fest, worin sich die vier Bereiche, die schon in den RRL angesprochen sind, wiederfin- den.
Der Bereich „Sprechen und Zuhören“8 (Lernbereich „Sprechen und Hören“ in den RRL für Niedersachsen) umfasst u.a. die Kompetenzen „zu anderen sprechen“, „verstehend zuhören“ und „szenisch spielen“. In den Ausführun- gen zu diesem Kompetenzbereich wird des Weiteren das bewusst gestaltete Sprechen aufgeführt. In der vorliegenden Unterrichtsstunde sollen diese Bereiche geschult werden, um den Schülern die geforderten Kompetenzen zu vermitteln. Ein weiterer Bereich ist „Lesen - mit Texten und Medien umgehen“9 (Lern- bereich „Lesen, weiterführendes Lesen“ in den RRL). Die Kompetenzen dieses Bereiches liegen darin, über „Lesefähigkeiten“ und „Leseerfahrun- gen“ zu verfügen und Texte zu „erschließen“ und zu „präsentieren“. Gerade das Erschließen von Texten bildet einen Schwerpunkt in der vorliegenden Stunde, aber auch die anderen Punkte werden automatisch mit einbezogen. In den Bildungsstandarts werden außerdem Methoden und Arbeitstechniken angesprochen, die „jeweils in Zusammenhang mit den Inhalten jedes einzel- nen Kompetenzbereichs erworben“10 werden sollen. Die verschiedenen Me- thoden der Texterschließung, die in der Stunde angewendet werden tragen zur Erfüllung dieser Forderung bei.
Nun soll ausführlicher erläutert werden, warum sich die vorliegende Ballade zur Umsetzung der angesprochenen Lernbereiche eignet. Durch die Balla- denform sind Textstruktur und Satzbau stark gegliedert und vereinfachen dem Schüler so den Umgang mit dem Text. Die Wortwahl ist bedingt durch die Entstehungszeit des Textes eher anspruchsvoll, weshalb auch zunächst nur einzelne Strophen behandelt werden, die Strophe 5 wird sogar ganz weggelassen, da der dort erwähnte Beruf „Küfer“ den Schülern fremd ist und nähere Erläuterungen erfordern würde. Diese Strophe muss jedoch kei- nesfalls ganz ausgelassen werden, sie kann zu einem späteren Zeitpunkt eingesetzt werden, Anregungen dazu finden sich in den „Vorbemerkungen zur ersten Unterrichtsstunde“ (siehe Seite 4). Doch auch der Umgang mit unbekannten Wörtern muss geschult werden, die Schüler müssen dazu in der Lage sein, Strategien anzuwenden, um die Bedeutung solcher Wörter herauszufinden.
Selten führt das einmalige Lesen oder Hören eines Textes zum sofortigen Verständnis.11 Das wird an diesem Text deutlich und drängt die Schüler dazu, den Text aufmerksam und wiederholt zu lesen. Der Schüler muss bestimmte Maßnahmen ergreifen, um den vollständigen Inhalt des Textes zu erschließen. Um ihm das zu ermöglichen, muss er im Unterricht verschiedene Methoden kennen lernen und ihre Anwendung trainieren. Dem wird in der vorliegenden Stunde Rechnung getragen.
Zum Abschluss der Stunde kommt zum Tragen, dass sich der vorliegende Text aufgrund seiner Balladenform besonders gut zum Vortrag eignet. Einzelne Schüler sollen in einem gut artikulierten und betonten Vortrag die einzelnen Strophen vor der Klasse präsentieren, unterstützt durch die pantomimische Gestaltung ihrer Gruppe.
1.3 Lehrziele
Grobziel:
Die Schüler sollen Teile der Ballade „Die Heinzelmännchen“ von August Kopisch kennen lernen und den Inhalt erfassen,...
Feinziele:
- ...indem sie ohne Kenntnis der Ballade die Aufgaben der darin vor- kommenden Berufe mündlich benennen. (FZ 1)
- ...indem sie ihr Vorwissen über „Heinzelmännchen“ mündlich for- mulieren. (FZ 2)
- ...indem sie Fragen zur ersten Strophe der Ballade stellen. (FZ 3)
- ...indem sie Vermutungen darüber äußern, welcher Zusammenhang zwischen den Berufen und den Heinzelmännchen steht. (FZ 4)
- ...indem sie ausgewählte Strophen selbstständig erlesen. (FZ 5)
- ...indem sie sich ausgewählte Strophen gegenseitig vorlesen. (FZ 6)
- ...indem sie Fragen zur Strophe in der Gruppe klären. (FZ 7)
- ...indem sie offen gebliebene Fragen an den Lehrer richten. (FZ 8)
- ...indem einzelne Schüler ausgewählte Strophen betont vortragen (FZ 9)
- ...indem sie die Handlung während des Vortrags der Strophe panto- mimisch darstellen. (FZ 10)
- ...indem sie sich in Gruppen ihren durch Pantomime untermalten Vortrag gegenseitig vorstellen. (FZ 11)
1.4 Methodische Überlegungen
Wie bereits in der Didaktischen Analyse erwähnt, eignet sich die Ballade „Die Heinzelmännchen“ von August Kopisch außerordentlich gut, um das sinnentnehmende Lesen zu trainieren.
An dieser Ballade können mehrere Methoden zum selbstständigen Lesen nach Erika Altenburg12 angewendet werden. Sie stellt insgesamt zehn verschiedenen Wege zur Texterschließung vor, durch die das sinnentnehmende Lesen gefördert wird und stellt heraus, dass das Erschließen des Inhaltes eines Textes deutlich getrennt werden muss vom bloßen Vortrag eines Textes. Dazu merkt sie folgendes an:
Beim Vorlesen eines unbekannten Textes muss nahezu gleichzeitig der Inhalt erfasst werden und die Artikulation erfolgen. Damit sind viele restlos überfordert. Sie konzentrieren sich so sehr auf das Arti- kulieren, dass die Sinnentnahme ganz oder teilweise verloren geht; das Lesen halten sie für eine Technik, sie interessieren sich kaum mehr für die Inhalte. (Altenburg in Barnitzky/Hecker 1991) Dementsprechend fordert sie die Trennung von inhaltlichem Erschließen von Texten und dem Vortragen von Texten.
In der vorliegenden Stunde soll nun beides voneinander getrennt werden, indem die Schüler zunächst den Inhalt des Textes durch das Anwenden mehrerer Methoden nach Altenburg erschließen, um zum Abschluss der Stunde einen gut artikulierten Vortrag des Textes zu halten. Welche der Verfahren nach Altenburg genau zum Einsatz kommen, wird an betreffender Stelle ausführlich erläutert und begründet.
Als Unterrichtseinstieg werden Bildkarten, auf denen vier der fünf im Ge- dicht genannten Berufe dargestellt und benannt sind, verwendet. Durch die- se Bildkarten erhalten die Schüler erste Hinweise auf die Aufgaben der Be- rufsfelder, die durch Wortmeldungen genannt und an der Tafel festgehalten werden sollen. So entsteht ein differenzierter Stundeneinstieg: Gerade leis- tungsstärkere Schüler können ihr Vorwissen einbringen, den leistungs- schwächeren Schülern hingegen sind durch die Bildkarten erste Anhalts- punkte gegeben, die es ihnen erleichtern, sich ins Unterrichtsgeschehen ein- zubringen.
Die erste Methode nach Altenburg, „Schlüsselbegriff(e) eines Textes klä- ren“ kommt hier zum Einsatz. Versteht man die im Gedicht genannten Beru- fe als zentrale Begriffe, dann führt eine vorangegangene Reflexion über diese Schlüsselwörter dazu, dass die Schüler zunächst ihre eigenen Gedan- ken formulieren, welche sie anschließend beim Erlesen des Textes mit den tatsächlichen Geschehnissen vergleichen. So finden sie einen ersten Zugang zum Inhalt des Textes.
Bevor nun in der ersten Erarbeitungsphase über den Beginn des Gedichtes gesprochen wird, fragt der Lehrer zunächst das Vorwissen der Schüler über „Heinzelmännchen“ ab. Er tut dies, indem er als Stundeninhalt ein Gedicht mit dem Namen „Die Heinzelmännchen“ ankündigt, aber zunächst klären will, worum es sich dabei eigentlich handelt. Ohne Definition des Begriffes „Heinzelmännchen“ ist ein Verstehen des Textes nahezu unmöglich. Bei dieser Begriffsklärung sollte an der Tafel sinngemäß folgendes festgehalten werden: „Heinzelmännchen sind phantastische, zwergenhafte Wesen, die oft als fleißige Helferlein der Menschen auftreten.“ Auf diesen Merksatz sollte der Lehrer hinarbeiten und notfalls die Informationen selbst einfließen las- sen.
Nun trägt der Lehrer die erste Strophe vor, die gleichzeitig als Folie auf die Wand projiziert wird. Durch den Lehrervortrag erhalten die Schüler einen ersten Einblick in die Struktur der Ballade, was ihnen bei der späteren Arbeit am Text eine Hilfestellung sein kann. Durch die Folie können alle Schüler den Text mitverfolgen, wenn anschließend Fragen zum Text zu klären sind, benötigen die Schüler die Textvorlage sogar. Die erste Strophe enthält keine Begriffe, die unbedingt zu klären wären, falls die Schüler also keine Fragen stellen, kann weiter gearbeitet werden.
[...]
1 Entnommen von http://www.fortunecity.de/arbeit/industrie/229/HEINZEL/heinzelm/htm
2 Vgl. http://www.fortunecity.de/arbeit/industrie/229/HEINZEL/heinzelm/htm
3 Vgl. http://gutenberg.spiegel.de/autoren/kopisch.htm
3 Vgl. Kabisch 1997, S. 18-21 und 22f.
5 vgl. Ziesenis in Lange/Marquard/Petzold/Ziesenis 2001, S. 4-8.
6 Vgl. Rahmenrichtlinien für die Grundschule Deutsch, S. 4f
7 Vgl. ebd., S. 25
8 Vgl. Bildungsstandarts im Fach Deutsch für den Primarbereich, S. 9-11
9 Vgl. ebd.
10 Vgl. ebd., S. 9
11 Vgl. Rahmenrichtlinien für die Grundschule Deutsch, S. 24
12 Vgl. Altenburg
- Arbeit zitieren
- Britta Starke (Autor:in), 2004, Das Wortfeld 'gehen' und die Ballade 'Die Heinzelmännchen' - Zwei Unterrichtsentwürfe im Rahmen des Fachpraktikums in Deutsch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33859
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