Mit einer Musikkapelle am Bahnhof, Beifall und Blumen wurden die ersten Arbeitsmigranten aus der Türkei empfangen. Im Jahr 2001 jährte sich der Beginn der größten in Deutschland lebenden Zuwanderungsgruppe, der Türken, zum 40.mal. Ein großer Teil der Türken, die in Deutschland leben, sind bereits auch hier geboren. Diese kennen die Türkei häufig nur noch aus Erzählungen und von Reisen. Dennoch leben, entgegen dem Rotationsprinzip, auch noch viele Türken, der ersten Generation hier. Da es zwischen den Generation deutliche Unterschiede gibt, gehe ich auf die erste und zweite Generation separat ein. Neben diesem Schwerpunkt beschäftigt sich diese Arbeit noch mit dem geschichtlichen Aspekt und aktuellen Statistiken.
2. Die Migrationgeschichte der Türken nach Deutschland
2.1 Die Türkei
Die Türkei erlebte nach dem ersten Weltkrieg tief greifende Veränderungen. Mustafa Kemal Atatürk, der Vater der Türken, schuf die moderne Türkei durch umfassende Reformen. Diese Reformaßnahmen brachten drei Folgerungen mit sich. Zum einen sah sich Atatürk gezwungen, um einer Unterlegenheit und Abhängigkeit zu entkommen, den Staat und die Gesellschaft zu verwestlichen. Zum zweiten wurde das Türkentum zu einer Nationalität erklärt. Jahre zuvor war Türke zu sein noch negativ behaftet, glich einem unwissenden Bauern oder Hirten. Nun durfte bzw. sollte man stolz sein ein Türke zu sein. Die dritte Folgerung betraf den Islam. Dieser trat als Identifikationsmerkmal in den Hintergrund. Religion sollte nun nicht mehr Staatsreligion sein, sondern Privatangelegenheit jedes einzelnen.
Diese Reformmaßnahmen erreichten jedoch vornehmlich die Städter. Bei den Bewohnern auf dem Land blieben die alten Zustände mehr oder weniger bestehen. So entstand, und besteht auch heute noch, eine Kluft zwischen Städtern und Dörflern hinsichtlich ökonomischer, sozialer, kultureller und familiärer Lebensbedingungen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Migrationgeschichte der Türken nach Deutschland
- 2.1 Die Türkei
- 2.2 Die Migrationsgeschichte
- 2.3 Rechtliche Lage
- 3. Aktuelle Situation
- 3.1 Ausländerbestand nach Geburtsland
- 3.2 Aufenthaltsdauer
- 3.3 Altersstruktur
- 3.4 Wohnumfeld /Lebensform
- 3.5 Familienstand
- 4. Türken der 1. Generation (vgl. Spohn, 133-144; 151-438)
- 4.1 Herkunftsgebiete
- 4.2 Schulbildung
- 4.3 Familiäre Situation
- 4.4 Situation auf dem Arbeitsmarkt
- 4.5 Alter
- 4.6 Studie: Selbstverständnis der türkischen Migranten der ersten Generation als Sohn, Vater, Ehemann und Großvater.
- 5. Türken der zweiten und dritten Generation
- 5.1 Ausbildung und Arbeitsmarkt
- 5.2 Beschäftigungsstruktur
- 5.3 Heiratsverhalten
- 5.4 Interkulturelle Kontakte und Sprache
- 5.5 Identität
- 5.6 Einbürgerung und Rückkehrabsichten
- 6. Schluß
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Migration türkischer Bevölkerungsgruppen nach Deutschland. Die Zielsetzung besteht darin, einen Überblick über die Migrationsgeschichte, die aktuelle Situation und die Unterschiede zwischen den Generationen türkischer Migranten zu geben. Dies geschieht anhand von historischen Daten, Statistiken und soziologischen Betrachtungen.
- Die Migrationsgeschichte der Türken nach Deutschland seit dem Anwerbeabkommen von 1961.
- Die sozioökonomische Situation türkischer Migranten in Deutschland, unterteilt nach Generationen.
- Die rechtliche Situation türkischer Migranten in Deutschland.
- Der Einfluss der türkischen Kultur und Identität auf die Integration in die deutsche Gesellschaft.
- Vergleichende Betrachtung der Lebensumstände der ersten und zweiten/dritten Generationen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar und führt in die Thematik der türkischen Migration nach Deutschland ein. Sie erwähnt den 40. Jahrestag des Beginns der Arbeitsmigration und hebt die Unterschiede zwischen den Generationen hervor, welche im weiteren Verlauf der Arbeit detailliert behandelt werden. Der Fokus liegt auf der historischen Entwicklung und der aktuellen sozioökonomischen Situation der türkischen Bevölkerung in Deutschland.
2. Die Migrationgeschichte der Türken nach Deutschland: Dieses Kapitel beleuchtet die historischen Hintergründe der türkischen Migration nach Deutschland. Es beginnt mit einer Beschreibung der tiefgreifenden Veränderungen in der Türkei nach dem Ersten Weltkrieg unter Atatürk, einschließlich der Verwestlichung, der Stärkung des Nationalbewusstseins und der Veränderung der Rolle des Islams in der Gesellschaft. Der Abschnitt beschreibt dann das Anwerbeabkommen von 1961 und den damit verbundenen Arbeitsmarkt in Deutschland im Vergleich zu den Arbeitsbedingungen in der Türkei. Es wird auf den Anwerbestopp von 1973 und die darauf folgenden Migrationswellen eingegangen, inklusive der anfänglichen Rückkehrer und der späteren Familienzusammenführung. Schließlich behandelt das Kapitel die rechtliche Situation der türkischen Arbeitsmigranten, von der speziellen Verbindungsstelle in den 60er und 70er Jahren bis hin zur Aufenthaltserlaubnis im Jahr 2002.
4. Türken der 1. Generation (vgl. Spohn, 133-144; 151-438): Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Lebensumstände der ersten Generation türkischer Migranten in Deutschland. Es untersucht ihre Herkunftsgebiete, ihren Bildungsstand, ihre familiäre Situation, ihre Position auf dem Arbeitsmarkt, ihr Alter und ihr Selbstverständnis als Söhne, Väter, Ehemänner und Großväter. Der Fokus liegt auf der Analyse der Herausforderungen und Erfahrungen, denen diese Gruppe in der neuen Gesellschaft begegnet ist, und wie diese Erfahrungen ihre Identität und Integration geprägt haben. Durch die Einbeziehung der Studie zum Selbstverständnis wird ein tiefes Verständnis für die subjektive Perspektive dieser Generation vermittelt.
5. Türken der zweiten und dritten Generation: Dieses Kapitel widmet sich den folgenden Generationen und vergleicht ihre Lebensumstände mit denen der ersten Generation. Es behandelt Themen wie Ausbildung und Arbeitsmarkt, Beschäftigungsstruktur, Heiratsverhalten, interkulturelle Kontakte und Sprache, Identität und Einbürgerung sowie Rückkehrabsichten. Der Schwerpunkt liegt auf den Veränderungen im Vergleich zur ersten Generation und auf der Integration der nachfolgenden Generationen in die deutsche Gesellschaft, inklusive der Herausforderungen und des Bewältigungsmechanismen die damit einhergehen.
Schlüsselwörter
Türkei, Deutschland, Migration, Migranten, Arbeitsmigration, Integration, Identität, Generationen, Sozioökonomie, Rechtliche Lage, Anwerbeabkommen, Atatürk, Familienstrukturen, Kultur, Sprache, Einbürgerung.
Häufig gestellte Fragen zur Migration türkischer Bevölkerungsgruppen nach Deutschland
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht umfassend die Migration türkischer Bevölkerungsgruppen nach Deutschland. Sie beleuchtet die Migrationsgeschichte, die aktuelle sozioökonomische Situation und die Unterschiede zwischen den Generationen türkischer Migranten in Deutschland.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt die Migrationsgeschichte seit dem Anwerbeabkommen von 1961, die sozioökonomische Situation der Migranten (unterteilt nach Generationen), die rechtliche Lage, den Einfluss der türkischen Kultur und Identität auf die Integration, und einen Vergleich der Lebensumstände zwischen den Generationen. Es werden historische Daten, Statistiken und soziologische Betrachtungen verwendet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Migrationsgeschichte der Türken nach Deutschland (inkl. rechtlicher Lage), Aktuelle Situation (demografische Daten), Türken der 1. Generation (inkl. einer Studie zum Selbstverständnis), Türken der zweiten und dritten Generation (inkl. Aspekte wie Integration, Identität und Einbürgerung) und Schluss.
Was ist der Fokus des Kapitels zur Migrationsgeschichte?
Dieses Kapitel beleuchtet die historischen Hintergründe, beginnend mit den Veränderungen in der Türkei unter Atatürk, dem Anwerbeabkommen von 1961, dem Anwerbestopp von 1973, den darauf folgenden Migrationswellen, Familienzusammenführungen und der rechtlichen Situation der Migranten über die Jahre.
Worauf konzentriert sich das Kapitel über die erste Generation türkischer Migranten?
Das Kapitel analysiert die Lebensumstände der ersten Generation: Herkunftsgebiete, Bildung, familiäre Situation, Arbeitsmarktposition, Alter und Selbstverständnis (basierend auf einer Studie). Es untersucht die Herausforderungen und wie diese die Identität und Integration geprägt haben.
Was wird im Kapitel über die zweite und dritte Generation behandelt?
Dieses Kapitel vergleicht die Lebensumstände der zweiten und dritten Generation mit denen der ersten. Es betrachtet Ausbildung, Arbeitsmarkt, Heiratsverhalten, interkulturelle Kontakte, Sprache, Identität, Einbürgerung und Rückkehrabsichten. Der Fokus liegt auf Veränderungen im Vergleich zur ersten Generation und der Integration in die deutsche Gesellschaft.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Türkei, Deutschland, Migration, Migranten, Arbeitsmigration, Integration, Identität, Generationen, Sozioökonomie, Rechtliche Lage, Anwerbeabkommen, Atatürk, Familienstrukturen, Kultur, Sprache, Einbürgerung.
Welche Quellen werden genannt?
Im Text wird explizit auf Spohn (Seiten 133-144; 151-438) verwiesen, was auf eine wissenschaftliche Arbeit mit Literaturangaben hindeutet.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit will einen Überblick über die Migrationsgeschichte, die aktuelle Situation und die Unterschiede zwischen den Generationen türkischer Migranten in Deutschland geben.
- Quote paper
- Melanie Öd (Author), 2004, Türken in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33840