In dieser Arbeit wird die Lyrik am Beispiel der Elegie im fremdsprachigen Literaturunterricht untersucht. Mit dieser Untersuchung soll die Einstellung der Studenten über die Elegie ermittelt werden. Für diesen Zweck wurde eine Befragung durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Befragung wurden dargestellt.
Die Elegie im fremdsprachigen Literaturunterricht. Eine Untersuchung
Chaabani Mohamed
Abstract
In dieser Arbeit wird die Lyrik am Beispiel der Elegie im fremdsprachigen Literaturunterricht untersucht. Mit dieser Untersuchung soll die Einstellung der Studenten über die Elegie ermittelt werden. Für diesen Zweck wurde eine Befragung durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Befragung wurden dargestellt.
Zur Elegie
Die Elegie gilt als eine lyrische Textsorte, die im fremdsprachigen Literaturunterricht eingesetzt werden könnte. In diesem Sinne wird dieser lyrischen Gattung nachfolgend gewidmet. Bei SPÖRL, U. (2006, 181) finden sich folgende Ausführungen zur Elegie:
„Gedichtform: Gedicht in (elegischen) Distichen (lyrische) Gattung: Gedicht, da seine verhaltene resignative Klage artikuliert.„[1]
Die Elegie beschäftigt sich laut EHLERS, S. (2011, 220) mit Themen wie Tod, Trennung, oder Verlust einer geliebten Frau.
Zur Elegie führt DRÜGH, H., et al. (2012, 430) Folgendes zur Elegie aus:
„Die Elegie war in der Antike durch das Distichon bestimmt, in der Regel wurde sie mit Musik begleitet. Die thematische Verengung auf Gedichte mit klagendem Charakter prägte u.a. Johann Georg Sulzer…“[2]
In diesem Sinne äußert sich EHLERS, S. (2011, 220) Folgendes zur Elegie:
“…ein Trauer- und Klagegedicht, das zur Flötenmusik vorgetragen wurde, war ursprünglich im Distichon (ein Zweizeiler aus Hexameter und Pentameter) verfasst.”[3]
Bei HOMBERGER, D. (2013, 70) führt folgende Gedanken zur Elegie aus:
„Gedichtform, die ursprünglich rein formal bestimmt war als ein Gedicht in Distichen (Verbindung von Hexameter und Pentameter).“[4]
In der Antike behandeln Elegien nach HOMBERGER, D. (2013, 70) Themen wie Trauer, Schwermut, Sehnsucht ohne Distichon. Im Barock findet sich Elegie mit englischem Alexandriner anstatt von Distichon. Diese Veränderung wurde von M. Opitz herbeigeführt. So HOMBERGER, D. (2013, 70).
Bei F.G. Klopstock wurde erneut das Distichon bei Elegie aufgenommen und damit entstand die deutsche klassische Elegie. So HOMBERGER, D. (2013, 70).
Bekannte Autoren sind laut HOMBERGER, D. (2013, 70):
- Klopstock „Elegie 1748“
- JW Goethe „Römische Elegien 1795“
- R.M. Rilke „Duineser Elegien 1923“
- B. Brecht „Buckower Elegien 1953“
Bei ESSER, R. (2007, 57) finden sich die folgenden Gedanken zur Elegie:
„Mit dem Begriff Elegie wird ein Gedicht bezeichnet, das aus Doppelversen (Distichen, Singular: Distichon) besteht. Die ursprünglichen Formen der Elegie entstehen in der griechischen und römischen Antike. Inhaltlich handelt es sich um ein Klagelied, das Wehmut und Resignation zum Ausdruck bringt.“[5]
Elegien thematisieren nach ESSER, R. (2007, 57) Themen wie Trennung, Trauer und Verlust. Der deutsche Dichter Martin Opitz schrieb Elegien über die Vergangenheit. Klopstock hat auch die Elegie entwickelt, indem er auf die alte Form der Elegie zurückgreift. In diesem Sinne haben auch Goethe und Schiller Elegien verfasst. Es geht „Römische Elegien“ von Goethe und „Das ideal und das Leben“ von Schiller. So ESSER, R. (2007, 57). Andere Dichter wie Friedrich Hölderlin haben Elegien geschrieben. Es handelt sich um „Menons Klage um Diotima“, „Heimkunft“, „Der Wander“. In der modernen befassen sich Dichter immer noch mit der Elegie. Es geht beispielsweise um Bertolt Brecht, Eduard Mörike, Franz Grillparzer, Rainer Maria Rilke, Georg Trakl, Paul Celan, Inceborg Bachmann, Nelly Sachs usw. So ESSER, R. (2007, 57).
Der Inhalt der Elegie gilt laut WINKLER, W. (2000, 104)[6] als entscheidendes Merkmal dieser lyrischen Gattung. Hierbei werden Themen wie melancholische Erinnerung, Liebesklage, Zeitlichkeit des Schönen, Wunschtraum nach dem Ideal ausgedrückt.
Deutsche Dichter von Elegien sind laut WINKLER, W. (2000, 104):
- Fleming
- Schiller
- Goethe (Römische Elegien, Marienbader Elegie)
- Hölderlin (Menons Klage um Diotima)
- Lenau
- Platen
- Rilke (Duineser Elegien)
- Trakl.
Bekannte Autoren sind laut DRÜGH, H., et al. (2012, 430):
- Goethe: Römische Elegien 1795
- Rilke: Duineser Elegien 1923
Der Begriff Elegie war laut BANTEL, O./ SCHAEFER, D. (2006, 37)[7] nicht eindeutig, denn er hat mehrere Bedeutungen.
Bei den Griechen befasst sich die Elegie mit Themen Kampflieder des Tyrtaios und Erotik bei Mimmermo. Bei den Römern gab es erotische, bukolische und idyllische Elegien. So BANTEL, O./ SCHAEFER, D. (2006, 37).
In der Epoche der Empfindsamkeit wird die Elegie bei der deutschen Literatur wichtiger und beleibter. Dabei wurden Themen aus den römischen bukolischen Elegien übernommen. Elegien waren auch in der Zeit der Klassik in Deutschland anzutreffen. So BANTEL, O./ SCHAEFER, D. (2006, 37).
Diese Elegien waren ohne Distichen. Sie war in Jamben. Im 19. Jh. wurden Elegien ohne Distichen verfasst. Wichtig war der Inhalt. So FELSNER, K.; HELBIG, H.; MANZ, T. (2012).
Bei SCHUSTER, J. (2007, 183f.) finden sich die folgenden Überlegungen zur Elegie:
„Lyrische Gattung, die entweder formal oder inhaltlich definiert werden kann: 1. als ein in Distichen verfasstes Gedicht, das sich meist aufgrund seines größeren Umfangs vom Epigramm unterscheidet. 2 a) als sanfte, melancholische Klage oder b) besonders vor der Mitte des 18. Jhs als Liebesgedicht in der Tradition der lateinischen erotischen Elegie.“[8]
In der „Marienbader Elegie“ 1825 war Goethe laut FELSNER, K.; HELBIG, H.; MANZ, T. (2012)[9] traurig darüber, dass seine Liebe zu Ulrike nicht erwidert wurde.
Nachdem nun die theoretischen Grundlagen zur Elegie aufgezeigt sind, gilt es im Folgenden eine schriftliche Befragung zur Einstellung der Studenten zur Elegie durchzuführen.
Der Fragebogen
Charakterisierung der Stichprobe
Die schriftliche Befragung wurde im Januar 2016 an der Universität Sidi Bel Abbes durchgeführt. An der Umfrage beteiligten sich 100 Germanistikstudenten. Die befragten Studenten befanden sich zur Zeit der Befragung im ersten Jahr Masterstudium. Das Durchschnittsalter der Untersuchungsgruppe betrug 24 Jahre. Unter den Befragten waren 15% männlich und 85% weiblich.
Konzipierung und Durchführung der Umfrage
Die Befragung wurde anonym in Form eines Fragebogens im Januar 2016 durchgeführt. Der Fragebogen besteht aus 24 Fragen, die Auskunft über die Einstellung der Studenten über die lyrische Textsorte Elegie geben sollten. Die erste Frage klärt, wie die Studierende die Elegie im fremdsprachigen Literaturunterricht finden und warum. Die zweite beleuchtet, welche Elegien sie kennen. Die dritte Frage soll darüber Auskunft geben, wie oft sie Elegien lesen. Die nächste Frage klärt, was sie mit Elegien lieber machen. Weiterhin sollte erörtert werden, wie oft sie Elegien im fremdsprachigen Literaturunterricht behandelt haben. Die Einschätzung erfolgt auf einer vierteiligen Skala (selten, manchmal, oft, sehr oft). Danach sollen die Befragten angeben, ob die sie möchten, dass Elegien im Unterricht behandelt werden und wie oft. Anschließend sollte ermittelt werden, wie die Befragten die Elegien im fremdsprachigen Literaturunterricht lernen möchten. Danach sollte untersucht werden, welche Elegien sie gelesen haben. Die nächste Frage befasst sich damit, welche Elegien ihnen gefallen haben. Die darauf folgende Frage ermittelt, was ihnen besonders an diesen Elegien gefallen hat. Die nächste Frage beschäftigt sich damit, was sie an Elegien nicht mögen. Anschließend wird untersucht, ob die Befragten vorhaben, eigene Elegien zu schreiben. Die nächste Frage thematisiert, wie schwierig die Befragten das Verstehen von Elegien finden. Die darauf folgende Frage untersucht, ob ein einmaliges Lesen ausreicht, um eine Elegie zu verstehen. Anschließend sollte ermittelt werden, ob die Sprache oder Ausdrucksweise der Elegie schwer verständlich ist, z.B. Lexik, Satzbau…Die nächste Frage untersucht, aus welchen Quellen die Befragten diese Elegien gelesen haben. Des Weiteren wird eruiert, ob die Befragten schon Elegien in einem Lehrwerk behandelt oder gelesen haben. Nachfolgend wird darauf eingegangen, welche Vorteile die Elegien im fremdsprachigen Literaturunterricht haben. Die nächste Frage thematisiert, welche Nachteile die Elegien im fremdsprachigen Literaturunterricht haben. Die nächste Frage sollte klären, welche Figuren häufiger in den Elegien auftauchen. Die darauf folgende Frage sollte ebenfalls klären, welche allgemeine Struktur eine Elegie hat. Danach sollen die Befragten angeben, welche neuen Wörter die Befragten durch Elegien gelernt haben. Ferner wird eruiert, ob Elegien aus Sicht der Befragten für den fremdsprachigen Literaturunterricht geeignet sind und wieso. Die letzte Frage untersucht, ob die Befragten Dichter von Elegien kennen.
Rücklauf und Repräsentativität
Der Fragebogen erreichte gut 100 Studenten. Die Nettorücklaufquote liegt bei 100%. Dem Fragebogen war ein Anschreiben beigefügt, das die Untersuchungsziele erläutert, sowie einen Hinweis auf die Freiwilligkeit der Teilnahme und eine Erklärung zum Datenschutz enthält. Die Rücklaufquote kann man als zufrieden stellend bezeichnen. Es lassen sich also Aussagen treffen, die für die Einstellungen über die lyrische Gattung Elegie hinreichend verlässlich sind. Natürlich rechtfertigt die begrenzte Anzahl der Befragten keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Auswertung der Ergebnisse
Auf die erste Frage, wie die Studierende Elegien finden und warum, sind unterschiedliche Antworten gefallen. Rund 32 % der Befragten finden, dass die Elegien sehr interessant sind.. Dagegen haben 52% kein Interesse an dieser Textsorte gezeigt, ohne welche Gründe hierfür anzugeben. Auf der anderen Seite haben rund 16% keine Angaben gemacht. Nachfolgend geht es um die Frage, welche Elegien sie kennen. Die Befragten gaben unterschiedliche Antworten an:
Klopstock: „Elegie “
JW Goethe: „Römische Elegien“
Schiller: „Das ideal und das Leben“
R.M. Rilke: „Duineser Elegien“
B. Brecht :„Buckower Elegien “
Friedrich Hölderlin: „Menons Klage um Diotima“
Des Weiteren wird auf die Frage eingegangen, wie oft sie Elegien lesen. 13% der Befragten haben mit „ manchmal“ geantwortet. Allerdings haben 10% keine Angaben hinsichtlich dieser Frage gemacht. Lediglich 79 % der Befragten haben mit selten geantwortet. Darüber hinaus wird geklärt, was sie mit Elegien lieber machen.
Auf diese Frage wurden unterschiedliche Antworten angegeben. Nur wenige Studierende möchten Elegien außerhalb des Unterrichts lesen (13%). 78% der Befragten möchten diese Gattung so oft im Literaturunterricht lernen. 05% der Befragten gaben keine Angaben über diese Frage. In einem weiteren Schritt wird untersucht, wie oft sie Elegien im fremdsprachigen Literaturunterricht behandelt haben. Die Einschätzung erfolgt auf einer vierteiligen Skala (selten, manchmal, oft, sehr oft). 21% der Befragten antworteten mit manchmal. Dagegen gaben 76% der Befragten die Antwort selten an. Lediglich 03% der Befragten gaben keine Angaben über diese Frage. Nachfolgend wird darauf eingegangen, ob die Befragten möchten, dass Elegien im Unterricht behandelt werden und wie oft. 48% der Befragten haben mit ja und oft geantworte t. Lediglich 05% der Befragten gaben keine Angaben über diese Frage.
[...]
[1] SPÖRL, UWE (2006): Basislexikon Literaturwissenschaft. 2. Auflage. Paderborn, u.a. Schöningh/ UTB
[2] DRÜGH, HEINZ (Hrsg.), et al. (2012): Germanistik. Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft, Schlüsselkompetenzen. Metzler Verlag, Stuttgart
[3] EHLERS, SWANJERS (2011): Studienbuch zur Analyse und Didaktik literarischer Texte. 2. Auflage. Baltmannsweiler. Schneider Verlag Hohengehren
[4] HOMBERGER, DIETRICH (2013): Fachlexikon Deutschunterricht. Schneider Verlag Hohengehren
[5] ESSER, ROLF (2007): Das große Arbeitsbuch Literaturunterricht. Lyrik, Epik, Dramatik. Müllheim an der Ruhr, Verlag an der Ruhr
[6] WINKLER, WERNER (2000): ABITUR-WISSEN, Deutsch, Prüfungswissen Oberstufe. Verlag Stark
[7] BANTEL, OTTO/ SCHAEFER, DIETER (2006): Grundbegriffe der Literatur. 17. Auflage. Berlin, Cornelsen
[8] SCHUSTER, JÖRG (2007): Elegie. In: Metzler-Literatur-Lexikon: Begriffe und Definitionen/ Hrsg. von Burdorf, Dieter/ Fabender, Christoph und Moennighoff, Burkhard. 3., überarb. Aufl. – Stuttgart/ Weimar: Metzler, 183-184
[9] FELSNER, KRISTIN; HELBIG, HOLGER; MANZ, THERESE (2012): Arbeitsbuch Lyrik. 2. Aktualisierte Auflage. Berlin. Akademie Verlag
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.