Mit seinen „Forschungen eines Hundes“ schreibt sich Kafka in eine Jahrtausende alte literarische Tradition sprechender Hunde ein, die ebensowenig wie Kafkas Erzählung der Gattung der Fabel zuzurechnen ist. Die Motivgeschichte wird in der vorliegenden Arbeit skizziert, um einen Einblick in das Sujet zu ermöglichen. Zahlreiche Übereinstimmungen in Inhalt und Formulierungen zwischen den „Forschungen eines Hundes“ und E.T.A. Hoffmanns Rezeption der Cervantinischen Novelle „El Collo-quio de los Perros“ unter dem Titel „Nachricht von den neusten Schicksalen des Hundes Berganza“ weisen darauf hin, dass Kafka das Motiv des sprechenden Hundes“ von E.T.A. Hoffmann übernommen hat. Um diese These zu belegen, werden die intertextuellen Bezüge zwischen den Texten von E.T.A. Hoffmann und Kafka herausgearbeitet. Bei aller Übereinstimmung sind es aber schließlich die signifikanten Unterschiede zu der Hoffmannschen Erzählung, die die Darstellung der Kafkaschen Hundewelt prägen. So wird in dieser Arbeit analysiert, wie die programmatische Unentschiedenheit zwischen Distanz und Nähe die komplexe universelle Weltsicht der Erzählung repräsentiert. Die Machtinstanz, die der Forscherhund als äußeren Zwang wahrnimmt, aber nicht deuten kann, ist der Mensch. Das Prinzip der hündischen Nähe (Abhängigkeit) und gleichzeitigen Ferne (fehlende Wahrnehmung) zum Menschen setzt sich bei Kafka sprachlich und inhaltlich fort, was der Schwerpunkt dieser Arbeit, die Textanalyse der „Forschungen eines Hundes“ zeigen wird.
Inhaltsverzeichnis
Danksagung
1. Einleitung
2. Das Motiv der sprechenden Hunde
2.1 Platons „Politeia“
2.2 Lukians „Totengespräche“
2.3 Das „Cymbalum Mundi“
2.4 Cervantes „El Colloquio de los Perros“
2.5 E.T.A. Hoffmann: „Nachricht von den neusten Schicksalen des Hundes Berganza“
3. Die „Forschungen eines Hundes“ als Fabel?
4. Kafka und E.T.A. Hoffmann
4.1 „Forschungen eines Hundes“ und die „Nachricht von den neusten Schicksalen des Hundes Berganza“
4.2 Zusammenfassung
4.3 Unterschiede
5. Der fehlende Mensch
5.1 Die These Winkelmans’
5.2 Die Musikerhunde
5.3 Die Lufthunde
5.4 Die Quelle der Nahrung
5.5 Der Jägerhund
5.6 Die Fragen des Forscherhundes
5.7 Zusammenfassung
6. Exkurs: Hunde in den Texten Kafkas
7. Interpretation
7.1 Isolation und Kommunikation
7.1.1 Zwischen Fragen und Schweigen
7.1.2 Isolation im Erzählen – zwischen Distanz und Nähe
7.1.2.1 Das Hungerexperiment
7.1.3 Fokalisierung – Erzählen aus dem Off
7.1.3.1 Autor – Leser
7.1.3.2 Figuren und Erzähler
7.2 Natur, Gesetz und Wissenschaft
7.2.1 Wider die Natur: Die Musikerhunde
7.2.2 Die Wissenschaft von der Nahrung
7.2.3 Zwischen Natur und Zwang: Der Jägerhund
7.3 Erkenntnis oder Resignation?
7.4 Schuld am Hundeleben
8. Schluss
9. Bibliographie
Erklärung:
Lebenslauf
Hinweise:
NB.: In der vorliegenden Arbeit wird aus den „Forschungen eines Hundes“ nach folgendem Werk zitiert:
Franz Kafka: „Forschungen eines Hundes“, in: „Das Ehepaar“, Gesammelte Werke, nach der krit. Ausgabe von Hans-Gerd Koch (Hrsg.), Bd. 8, S. Fischer, Frankfurt, 1994.
Anmerkungen des Verfassers sind durch die Initialen „P.K.“ (Patrick Körber) gekennzeichnet.
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich Prof. Dr. Heiner Boehncke und PD Dr. Thomas Borgstedt dafür danken, dass sie sich als Gutachter für diese Arbeit zur Verfügung gestellt haben. Ferner gilt mein Dank meiner Schwester Pamela Schurk, Miriam Schaefer und Dorothée Werner, die inhaltlich und sprachlich mit Rat und Tat zur Seite standen.
1. Einleitung
Die Erzählung „Forschungen eines Hundes“ schrieb Franz Kafka im Jahre 1922, vermutlich in der Sommerwohnung seiner Schwester Ottla in Planá, also nur zwei Jahre bevor er 1924 im Sanatorium Dr. Hugo Hoffmann in Kierling bei Wien an Tuberkulose starb.[1] Der Text ist erst nach Kafkas Tod veröffentlicht worden. Der Titel „Forschungen eines Hundes“ ist nicht von Kafka, sondern von seinem Nachlassverwalter und Freund Max Brod gewählt worden.
Wie viele andere Kurzgeschichten Kafkas sind die „Forschungen eines Hundes“ aus Kafkas Oktavheften, in diesem Fall aus dem so genannten „Hungerkünstler-Heft“ und die Fortsetzung im zwölften Tagebuchheft, überliefert.[2] Die Forschungsliteratur ist sich uneins, ob „Die Forschungen eines Hundes“ nur ein Fragment, also von Kafka unvollendet, geblieben, sind, oder ob die Erzählung in sich geschlossen ist. Die vorliegende Arbeit behandelt den Kafkaschen Text als abgeschlossen und wird nicht darüber spekulieren, ob beziehungsweise wie, der Text hätte fortfahren können. Kafka hatte begonnen, seine „Forschungen eines Hundes“ zu überarbeiten. In den nachgelassenen Schriften findet sich in Kafkas Heften im Anschluss an die Erzählung „Forschungen eines Hundes“ der Beginn einer zweiten, überarbeiteten Fassung, die aber nach wenigen Seiten mitten im Satz abreißt. Dieses Fragment eignet sich aber aufgrund seiner Kürze und Unvollständigkeit nicht für die literaturwissenschaftliche Untersuchung.
In den Jahren seines Schaffens hat Kafka zahlreiche Tiergeschichten verfasst: „Die Verwandlung“ (1912), „Schakale und Araber“ (1917), „Bericht für eine Akademie“ (1917), „Eine Kreuzung“ (1917), „Der Geier“ (1920) die „Kleine Fabel“ (1920), „Der Bau“ (1923/1924) und „Josefine die Sängerin oder Das Volk der Mäuse“ (1924).
Diese Arbeit konzentriert sich aber auf die Erzählung „Die Forschungen eines Hundes“, weil sie sich von den anderen Tiergeschichten in einigen Aspekten signifikant abhebt: Ein Ich-Erzähler berichtet allein aus der Tierperspektive, ohne dass ein Mensch vorhanden zu sein scheint. Bemerkenswert ist auch die Wahl der Hundefigur, weil der Hund in einer besonderen Beziehung zum Menschen steht. Er ist vom Menschen domestiziert worden und lebt in besonderer Abhängigkeit vom Menschen. Das unterscheidet den Hund von anderen Tieren.
Mit seinen „Forschungen eines Hundes“ schreibt sich Kafka in eine Jahrtausende alte literarische Tradition sprechender Hunde ein, die ebensowenig wie Kafkas Erzählung der Gattung der Fabel zuzurechnen ist. Die Motivgeschichte wird in der vorliegenden Arbeit skizziert, um einen Einblick in das Sujet zu ermöglichen. Zahlreiche Übereinstimmungen in Inhalt und Formulierungen zwischen den „Forschungen eines Hundes“ und E.T.A. Hoffmanns Rezeption der Cervantinischen Novelle „El Colloquio de los Perros“ unter dem Titel „Nachricht von den neusten Schicksalen des Hundes Berganza“ weisen darauf hin, dass Kafka das Motiv des sprechenden Hundes“ von E.T.A. Hoffmann übernommen hat. Um diese These zu belegen, werden die intertextuellen Bezüge zwischen den Texten von E.T.A. Hoffmann und Kafka herausgearbeitet. Bei aller Übereinstimmung sind es aber schließlich die signifikanten Unterschiede zu der Hoffmannschen Erzählung, die die Darstellung der Kafkaschen Hundewelt prägen. So wird in dieser Arbeit analysiert, wie die programmatische Unentschiedenheit zwischen Distanz und Nähe die komplexe universelle Weltsicht der Erzählung repräsentiert. Die Machtinstanz, die der Forscherhund als äußeren Zwang wahrnimmt, aber nicht deuten kann, ist der Mensch. Das Prinzip der hündischen Nähe (Abhängigkeit) und gleichzeitigen Ferne (fehlende Wahrnehmung) zum Menschen setzt sich bei Kafka sprachlich und inhaltlich fort, was der Schwerpunkt dieser Arbeit, die Textanalyse der „Forschungen eines Hundes“ zeigen wird.
Von autobiographischen Bezügen und Allegorisierungen, wie sie für die Kafka-Forschung typisch sind, wird hier Abstand genommen. Denn wie auch Steinmetz feststellt, kann die Kafkasche Geschichte „schlechterdings nicht allegorisiert werden. Möglich ist höchstens die Übertragung und modifizierende Adaption der Thematik mit ihren erkenntnistheoretischen und lebensproblematischen Implikationen.“[3]
Die vorliegende Arbeit will mit ihrer Textanalyse einen neuen Zugang zu Kafkas Erzählung „Die Forschungen eines Hundes“ schaffen. Um den festgesetzten Umfang dieser Arbeit nicht zu überschreiten, konzentriert sich die Textanalyse auf Kafkas „Forschungen eines Hundes“.
2. Das Motiv der sprechenden Hunde
2.1 Platons „Politeia“
Im Folgenden soll skizziert werden, dass sich Kafkas „Forschungen eines Hundes“ in eine lange literarische Tradition ‚sprechender Hunde’ einreihen. Hierbei wird auf die Arbeiten zu diesem Thema von Heselhaus[4] und Ziolkowski[5] zurückgegriffen. Heselhaus[6] sieht den Ursprung sprechender Hunde in Platons „Politeia“. Zwar handelt sich bei der Hundefigur in der „Politeia“ nicht um einen sprechenden Hund, sondern um eine Metapher für die „Unterwerfung des Natürlichen unter das Kulturelle, Zivilisierte“[7]. Aber die Themen in der „Politeia“ gehörten wie selbstverständlich „zum Grundrepertoire ‚sprechender Hunde’“[8]: „Neben dem fundamentalen Thema der Ethik (...) spiegeln sich in der Unterscheidungsfähigkeit des Hundes sowohl die der platonischen Metaphysik zugrundeliegende Schein-Sein-Problematik als auch die grundsätzliche Vorstellung des idealen Menschen als Einheit und die damit einhergehende Frage nach der Identität und ihren Garanten.“,[9] sagt Heselhaus. Auch Ziolkowski sieht in Platons „Politeia“ den Ursprung des Motivs der sprechenden Hunde:
„It was the curious union of Plato and his philosophical dog with the cynophilic philosophers that produced what seems to be the first example in Western literature of a philosophical dialogue involving a talking dog.“[10]
2.2 Lukians „Totengespräche“
Der wohl erste sprechende Hund der Weltliteratur[11] taucht bei Lukian in den „Totengesprächen des Menippes“ auf. Der kurze Text ist ein „Schwellendialog“[12] vor dem Hades zwischen dem gerade erst verstorbenen Menippes und dem Höllenhund Cerberos. Die Sprachfähigkeit des Hundes Cerberos legitimiert sich durch seinen göttlichen Status. Verhandelt wird die Wahrhaftigkeit der sokratischen, beziehungsweise kynischen Einstellung zur Welt und damit verknüpft der Wahrheitsanspruch der beiden philosophischen Lehren. Die ganz ‚reale’ Verhaltensweise in der Ausnahmesituation (angesichts des schrecklichen Höllenhundes und der Endgültigkeit des Todes) soll über die Bewertung des jeweiligen philosophischen Ansatzes entscheiden. Cerberos entlarvt Sokrates als einen Philosophen, dessen berühmte Beständigkeit den Tod zwar ertragbar mache, dem aber die freudige Naturverbundenheit und die damit einhergehende Todesverachtung der Kyniker abgehe. Zentral bei Lukian sei die Frage nach dem Wesen und den Bedingungen der menschlichen Existenz aus der marginalen Perspektive eines philosophiebegabten Hundes[13]. Ziolkowski macht an Lukians „Totengesprächen“ drei grundlegende Charakteristika fest, die für die Betrachtung des Motivs der sprechenden Hunde von herausragender Bedeutung seien:
„First, our interest is solicited for the dog’s comments on human affairs as witnessed from his unique and literally ‚cynical’ point of view. Second, this philosophical comment sustained by a strong narrative element. Third, the dog’s ability to speak is not taken for granted: it is possible only because it occurs under unusual circumstances (that is the underworld) and because of the unique kinship between the dog and the human Cynic.”[14]
2.3 Das „Cymbalum Mundi“
Es ist Bonaventure Des Périers mit seinem in Französisch verfassten Text „Cymbalum Mundi“ von 1537, „der für die spätere Literatur vom ‚sprechenden Hund’ eine entscheidende gerierende Funktion erfüllt“[15]. Des Périers greift in seinem Text den Mythos von Diana und Aectaeon aus Ovids Metamorphosen auf. Bei Ovid wirft sich die Meute Jagdhunde auf ihren Herren Aectaeon, den Diana zuvor in die Gestalt eines Hirsches verwandelt hat, und zerfleischt ihn. In seiner Bearbeitung verändert Des Périers den Stoff. Er lässt den ebenfalls von Diana in einen Hirsch verwandelten Jäger Aectaeon von nur zwei seiner Hunde zerfleischen. Diese beiden Hunde fressen von der Zunge des verzauberten Menschen und erlangen dadurch die Fähigkeit zu sprechen.
„What we find in this mysterious work is, formally a philosophical dialogue involving two talking dogs and displaying a strong narrative element. The dogs’ ability to speak is justified magically, and the discussion revolves around the question whether or not the dogs should disclose this ability to human beings. The canine point of view is exploited as an alienating device that enables us to look at human affairs with critical detachment. Although it is somewhat longer, this dialogue clearly shares the principal characteristics of the dialogue between Cerberus and the Cynic in the Lucian’s ‘Dialogues of the Death’.”[16]
Alle drei angeführten Texte, so Heselhaus, haben in den
„nachfolgenden Texten der Neuzeit ihre äußerst unterschiedlichen, sich teilweise aber auch überdeckenden Spuren hinterlassen: Der Mythos eröffnet eine genealogische Kette, und die Texte, die sich hier einschreiben, inszenieren die ‚Geburt’ des sprechenden Hundes und koppeln die Frage nach der Erkenntnis an die Körperlichkeit und das Begehren des sprechenden Subjektes.“[17]
2.4 Cervantes „El Colloquio de los Perros“
Ziolkowski meint, es gebe gute Gründe anzunehmen, dass Cervantes mit den Lukianischen Dialogen vertraut war und möglicherweise sogar Des Périers’ „Cymbalum Mundi“ kannte[18]. Cervantes Novelle „El Colloquio de los Perros“ – „Gespräch zwischen Cipión und Berganza, den Hunden des Auferstehungshospitals, das da steht in der Stadt Valladolid, vor dem Campotore“[19] - ist eingebettet in die Novelle „Die betrügliche Heirat“. Darin berichtet der Fähnrich Campuzano dem Lizentiat Peralta von seiner Heirat mit Doña Estefanía und wie sie ihn betrogen und hintergangen hat. In Folge seiner misslichen Ehe erkrankte der Fähnrich und musste sich ins Auferstehungshopital von Valladolid begeben. Dort habe er etwas Wunderliches belauscht, erzählt der Fähnrich dem Lizentiat, nämlich ein Gespräch zwischen den Hunden des Hospitals Cipión und Berganza. Mit dem Dialog der beiden Hunde setzt die Novelle „El Colloquio de los Perros“ dann ein. In Anekdoten gibt Berganza die Stationen seines Lebens wieder. Er erzählt von den Gründen, die ihn immer wieder zwangen seine Herren zu verlassen. Cervantes entwirft in der Novelle ein Sittenbild der Gesellschaft seiner Zeit. Nicht zuletzt flieht Berganza seine Herren, weil er entweder ihr unmoralisches Verhalten nicht billigen will oder selbst geprügeltes Opfer ihrer Intrigen wird. „Es ist dem Autor darum zu tun, die Menschenwelt von außen zu betrachten und ihr Treiben lächerlich zu machen.“[20] Dazu Heselhaus:
„Die pikarischen Elemente in Berganzas Lebensgeschichte tragen die Kritik des Hundes an der Unzulänglichkeit der Menschen als Individuen wie als Repräsentanten bestimmter sozialer Gruppen aus einer ‚niederen’, bodenständigen Perspektive.“[21]
Und: „Der Amoralität des Menschen wird durch die pikareske Hundefigur die Qualität des Tieres immer wieder gegenübergestellt.“[22] Dem Hund Cipión kommt in dem Dialog die Rolle des ungeduldigen Zuhörers und Literaturkritikers zu, der Berganza ermahnt, nicht abzuschweifen:
„Es gibt nämlich Erzählungen, die ihre Anmut in sich selber eingeschlossen tragen; bei andern aber besteht sie in der Art der Darstellung, das heißt, es gibt manche, die auch dann Vergnügen machen, wenn sie ohne lange Einleitung und ohne Wortschmuck vorgetragen werden (...) Vergiß diesen Wink nicht und mache ihn dir für den Rest deiner Erzählung zunutze.“[23]
Cipión belehrt Berganza, wie Satiren darzustellen seien:
„Ich habe gehört, ein großer Dichter aus dem Altertum habe den Ausspruch getan, es sei schwer, keine Satiren zu schreiben, und deshalb will ich dir erlauben, ein wenig zu schelten, aber nur um deiner Erzählung ein wenig äußeren Glanz zu verleihen, und nicht bis aufs Blut. Ich will damit sagen, du sollst die Dinge treffen, aber nicht verwunden, und keinen Totschlag begehn, indem du die Dinge triffst.“[24]
Den Höhepunkt der Novelle markiert die Episode, in der Berganza der Hexe Cañizares begegnet. Sie hält ihn für den in einen Hund verzauberten Menschen Montiela. „It was this transformation, (...) that endowed Berganza with the power of speech”[25], vermutet Ziolkowski. Doch beachtet Ziolkowski nicht, dass im Werk nicht bezeugt wird, ob die Hunde wirklich gesprochen haben. So hat der Fähnrich, der dem Lizentiaten Peralta das niedergeschriebene Gespräch zum Lesen gibt, die beiden Hunde nicht gesehen, sondern vermeint nur, sie gehört zu haben. So endet die Novelle „Die betrügliche Heirat“, die den abschließenden Rahmen des Gespräches der beiden Hunde bildet, im von Peralta ausgesprochenen Zweifel, ob die Hunde wahrhaftig gesprochen haben. Hierzu Heselhaus:
„(...) die Eckpfeiler dieses Textes sind allesamt der Welt des Scheins, des Unnatürlichen, Erträumten entnommen: eine haarsträubende Hexengeschichte, der Bericht eines betrügerischen, kranken Fähnrichs und das Gespräch zweier sprechender Hunde, dessen Wahrhaftigkeit noch vor Einsetzen des Dialoges schon explizit in Frage gestellt wird.“[26]
Beide Hunde bei Cervantes fürchten selbst, dass ihr unerklärliches Sprachvermögen nur die eine Nacht andauern wird, wodurch das Phantastische der Sprachbegabung noch besonders betont wird.
2.5 E.T.A. Hoffmann: „Nachricht von den neusten Schicksalen des Hundes Berganza“
E.T.A. Hoffmann greift den Berganza-Stoff, und damit das Motiv des sprechenden Hundes, von Cervantes auf und schreibt den Dialog als „Nachricht von den neusten Schicksalen des Hundes Berganza“ fort. Wie bei Cervantes packt Hoffmann die episodischen Berichte des Hundes Berganza in eine Rahmenhandlung. Ein Ich-Erzähler, „der öfter ein Glas Wein zuviel im Kopf hat“[27] macht die Bekanntschaft mit dem Hund Berganza, „der vor länger als hundert Jahren in Valladolid im Hospital zur Auferstehung [dem Hund Cipión sein Leben schilderte]“[28]. Berganza erzählt ihm, wie er ein zweites Mal auf die Hexe Cannizares trifft (bei Cervantes begegnet er ihr zum ersten Mal), die versucht, ihn im Beisein von sechs weiteren Hexen in Montiel zurück zu verwandeln. Der Hexe und dem für Berganza schrecklichen Zauberritual entronnen, wählt der Hund seinen neuen Herren in der Person des Kapellmeisters Johannes Kreisler[29], bis er diesen wieder verlassen muss. Im Hause der lieblichen Cäcilia findet Berganza ein neues Heim (dieser Teil der Erzählung Berganzas nimmt den größten Teil des Textes ein), das er ebenfalls wieder flieht (nachdem er Cäciliens Ehegatten zerfleischt hat), um dann in einem Theater als tanzender Hund unterzukommen. Berganza lehnt das Angebot des Ich-Erzählers ab, bei ihm zu bleiben, und springt nach dem Versuch weiterzusprechen davon: „Berganza wollte reden, aber die versuchten Worte gingen unter in dem Bellen des gewöhnlichen Hundes.“[30]
Im Gegensatz zu Cervantes Konzeption tritt der sprechende Hund „vorwiegend als Kritiker und weniger als Erzähler seiner Geschichte [auf]“[31]:
„Der Hund erscheint bei Hoffmann (...) nicht nur als tierischer Kritiker der Menschheit, sondern darüber hinaus als Kunstkritiker, der im Laufe des Gespräches mit dem Ich-Erzähler die unterschiedlichsten Aspekte künstlerischen Lebens und Strebens Revue passieren lässt und alle Bereiche und Genres wie die aktuellen Interpretationen und Produktionen der Zeit einer strengen Kritik unterzieht.“[32]
Wie vor ihm Cervantes erklärt Hoffmann nicht, welche Ursache die ‚unnatürliche’ Sprachbegabung Berganzas hat, stellt sie aber nicht einmal, wie noch bei Cervantes geschehen, in Frage. Cervantes lässt die Möglichkeit zu, dass das in der Nacht belauschte Gespräch zwischen Berganza und Cipión schlicht der Phantasie des kränkelnden Fähnrichs Campuzano entsprungen sein könnte. Bei Hoffmann ist der Ich-Erzähler als einziger Zeuge des nächtlichen Gesprächs, offenbar angetrunken, so dass der Dialog auch eine dem Rausch zuzuschreibende Einbildung sein könnte.
3. Die „Forschungen eines Hundes“ als Fabel?
Da in den „Forschungen eines Hundes“ von sprechenden Tieren die Rede ist, liegt es nahe, den Vergleich zu Tierfabeln der Äsopischen Tradition zu ziehen. Die Fragestellung lautet, ob oder inwieweit Kafka Tierfabeln als Motiv seines sprechenden Hundes herangezogen hat. Um in dieser Frage zu fruchtbaren Ergebnissen zu kommen, soll im Folgenden geklärt werden, ob die „Forschungen eines Hundes“ der Gattung Fabel überhaupt zuzurechnen ist. Kurz gefasst definiert von Wilpert die Fabel als eine
„selbständig kurze episch-didaktische Gattung der Tierdichtung in Vers oder Prosa, die eine allgemein anerkannte Wahrheit, einen moralischen Satz, eine praktische Lebensweisheit an Hand eines überraschenden, doch analogen Beispiels in uneigentlicher Darstellung veranschaulicht und besonders aus der Übertragung menschlicher Verhältnisse, Sitten, auch der Rede, auf die beseelte oder unbeseelte Natur (Pflanzen, Steine, besonders Tiere) witzig-satirische oder moralisch-belehrende Effekte erzielt. Die Tierfabel erspart durch Benutzung der feststehenden, allgemein anerkannten Charaktereigenschaften der einzelnen Tiere (List des Fuchses, Majestät des Löwen u.ä.) eine vorgegebene Charakterschilderung.“[33]
Bereits die Gestaltung der Kafkaschen Erzählung widerspricht dieser Definition der Tierfabel. Weder handelt es sich um eine kurze Darstellung, noch lässt sich an Kafkas Text eine Didaxe oder gar „eine anerkannte allgemeine Wahrheit“ oder auch ein moralischer Satz herauslesen. Die „Forschungen des Hundes“ sind vielmehr bestimmt von der Suche nach Wahrheit und Erkenntnis. Eine ‚Lösung’, beziehungsweise ein Lehrsatz ergibt sich aus der Kafkaschen Erzählung nicht. Ebenso fehlt dem Kafkaschen Text das Dialogische, die Interaktion mit anderen (Tier-) Figuren[34], was zu den typischen Merkmalen der Tierfabel zählt. Wir können davon ausgehen, dass Kafka mit den „Forschungen eines Hundes“ menschliche Verhältnisse überträgt, wie es von Wilpert für die Gattung der Fabel als typisch beschreibt. Doch, so Fingerhut, gehe es Kafka
„nicht um die Herausarbeitung von Strukturen des sozialen, zwischenmenschlichen Raumes, um Spiegelbildlichkeit und Modellhaftigkeit, seiner Kunst-Welt. Er baut vielmehr eine grotesk verzerrte, fiktive Szenerie auf, in die nur bruchstückhafte Trümmer der Lebenswelt des Lesers eingehen. Machte die Fabel die Wirklichkeit des Menschen also durchsichtiger, klarer verständlich, indem sie sie auf das ‚Charakteristische’ reduzierte, so lässt die Kafkasche Erzählung sie unkenntlich erscheinen, stellt Fremdes und Befremdliches heraus. Sie zeigt sie als Labyrinth.“[35]
Zu einem Teil erfüllt die Kafkasche Erzählung auch Dithmars Definition, wonach die Fabel in „ihrem Wesen nach existenz- und gesellschaftskritisch“[36] sei. Doch gibt es ein überzeugendes Argument, für die Annahme, dass Kafka mit seinen „Forschungen eines Hundes“ nicht der Gattung der Tierfabel folgt. Denn wie Dithmar ausführt, wird in der Fabel „kein Charakter gezeigt und kein Typus, sondern das Abbild einer bestimmten Verhaltensweise“[37]. Lessing vertritt sogar die Meinung, dass es „die allgemein bekannte Bestandheit der Charaktere“[38] ist, die den Fabelerzähler zu Tieren greifen lässt. Aber eben genau der Topos von der Verhaltensweise des Hundes in der Tierfabel, nämlich in der Regel treu, gefräßig oder bequem, findet sich bei Kafkas Forscherhund nicht wieder. Ganz im Gegenteil: Kafka überträgt weder eine fabelhafte, für den Menschen stehende spezifische Verhaltensweise (wie etwa treu oder gefräßig), auf seinen Forscherhund, noch zeichnet sich der Forscherhund durch ein der Tierfabel gemäßes gattungstypisches Verhalten aus. Vielmehr charakterisiert ihn sein Denken, Fragen, Infragestellen, und sein Wahrheitsdrang. Dabei ist es Kafka trotzdem stark daran gelegen, die Körperlichkeit seines Ich-Erzählers ausschließlich als Hund darzustellen und die Fiktion einer Hundegeschichte bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Und dies sogar weit ausgeprägter, als es in Tierfabeln traditionell üblich ist, etwa: „(...) die immer wieder bewältigte Zunge hing doch gleich wieder schlapp aus den Mäulern (...)“[39] oder „(...) indem etwa einer die Vorderpfoten auf des andern Rücken stützte (...)“[40].
Zwar steht die von Kafka entworfene Hundewelt zweifelsohne stellvertretend für die menschliche Gesellschaft. Doch das „mit Tierfiguren belebte Modell des Menschlichen bleibt offen oder leer. Der Leser kann mehrere Versuche zur Überwindung der Rätselhaftigkeit unternehmen, am Ende seiner Interpretation erkennt er immer wieder die Willkür seiner ‚Lösung’“.[41] So ist Fingerhut zuzustimmen, wenn er für Kafkas Erzählung den Gattungsbegriff der Fabel ablehnt. Denn „bei Kafka (...) fehlt diese zur Gattung notwendig hinzugehörende Überbrückung zwischen ‚Gesagtem’ und ‚Gemeintem’“.[42] Insofern sieht die vorliegende Arbeit von Vergleichen zwischen den „Forschungen eines Hundes“ und Tierfabeln ab. Auch die oben angeführten Texte von Platons „Politeia“ bis hin zu E.T.A. Hoffmanns „Nachricht von den neusten Schicksalen des Hundes Berganza“ weisen keine Züge einer Fabel auf.
4. Kafka und E.T.A. Hoffmann
4.1 „Forschungen eines Hundes“ und die „Nachricht von den neusten Schicksalen des Hundes Berganza“
E.T.A. Hoffmanns „Nachricht von den neusten Schicksalen des Hundes Berganza“ hat für die motivgeschichtliche Untersuchung von Kafkas „Forschungen eines Hundes“ eine herausragende Bedeutung. Bereits Binder[43] verweist auf Übereinstimmungen zwischen beiden Texten, die nicht nur darauf hindeuten, dass Kafka den Text von Hoffmann kannte[44], sondern ebenfalls darauf, dass Kafka daraus das Motiv des sprechenden Hundes entlehnt hat, sprich sich in die Jahrhunderte alte Tradition der sprechenden Hunde von Lukian über Cervantes bis zu E.T.A. Hoffmann einschreibt. Um die Annahme zu stützen, dass die „Nachricht von den neusten Schicksalen des Hundes Berganza“ als Vorlage für Kafka diente, sollen hier Binders wegweisende Untersuchungen zu diesem Punkt wiedergegeben und ergänzt werden. Zunächst gilt es, ins Auge fallende Übereinstimmungen herauszuarbeiten.
Kafkas Forscherhund ist wie seine hündischen Vorgänger bei Cervantes und Hoffmann ein Kritiker der Gesellschaft – nicht der menschlichen, aber der Hundegesellschaft. Während Cervantes die Verruchtheit und die Verlogenheit der Menschen aus der Perspektive des Hundes Berganza betrachtet, sie karikiert und kritisiert, setzt sich Hoffmanns Berganza vor allem mit der zeitgenössischen Kunst (Musik, Literatur und Schauspiel) auseinander. Er beklagt die Kunstproduktion seiner Zeit, der das Wahrhaftige mangelt und wünscht sich die alten Zeiten herbei:
„Damals glühte noch in der Brust der Berufenen, das innige heilige Bestreben, das im Innersten Empfundene in herrlichen und selbst die, welche nicht berufen waren, hatten Glauben und Andacht; sie ehrten die Dichter wie Propheten, die von einer herrlichen unbekannten Welt voll glänzenden Reichtums weissagen, und wähnten nicht, auch unberufen selbst in das Heiligtum treten zu dürfen, von dem ihnen die Poesie die ferne Kunde gab. Nun ist aber alles anders geworden.“[45]
Kafkas Forscherhund kritisiert indes die Wissenschaft:[46]
„Gewiß, die Wissenschaft schreitet fort, das ist unaufhaltsam, sie schreitet sogar mit Beschleunigung fort, immer schneller, aber was ist daran zu rühmen? Es ist so wie wenn man jemanden deshalb rühmen wollte, weil er mit zunehmenden Jahren älter wird und infolgedessen immer schneller der Tod sich nähert. Das ist ein natürlicher und überdies ein häßlicher Vorgang an dem ich nichts zu rühmen finde.“[47]
In den Texten von Hoffmann und Kafka zeichnet die Hunde ein gleichermaßen außergewöhnliches Verhältnis zur Musik aus. Berganza ist davon überzeugt,
„daß gerade mein Geschlecht sehr musikalisch gezogen werden könnte, wenn ich nicht jenen verhaßten Tieren den Vorzug einräumen muß, die die Natur mit einem besondern musikalischen Produktionsvermögen ausgestattet hat“.[48]
Und Kafkas Forscherhund „wußte (...) noch fast nichts von der nur dem Hundegeschlecht verliehenen Musikalität“.[49] Auch das Heulen zur Musik scheint den Hunden bei Hoffmann wie bei Kafka eigen zu sein. Berganza sagt:
„Weil ihr uns oft mit dem abscheulichsten Kratzen, Pfeifen und Plärren quält und wir dann vor lauter Angst und Ungeduld heulen, so sprecht ihr uns allen Sinn für Musik ab.“[50]
Der Ich-Erzähler bei Kafka schildert das Erlebnis mit den Musikerhunden wie folgt:
„[Dann] nahm allmählich die Musik überhand, faßte einen förmlich, zog einen hinweg von diesen wirklichen kleinen Hunden und ganz wider Willen, sich sträubend mit allen Kräften, heulend als würde einem Schmerz bereitet“[51].
Eine ebenfalls verblüffende Parallele zeigt sich in beiden Texten bei der Beschreibung des Klanges der Musik. Hoffmann schreibt:
„Nun erklang ein ferner Akkord, lang ausgehalten und in die Lüfte verschwebend. (...) Nun hörte man wie aus höchster Ferne einen Choral weiblicher Stimmen, ein Werk des Musikers.“[52]
Bei Kafka ‚schwebt’ die Musik ebenfalls durch die Lüfte:
„Ich glaubte nämlich zu erkennen, daß der Hund schon sang ohne es noch zu wissen, daß die Melodie, von ihm getrennt, nach eigenem Gesetz durch die Lüfte schwebte und über ihn hinweg, als gehöre er nicht dazu, nach mir, nur nach mir hin zielte.“[53]
Hoffmann fällt in „Nachricht von den neusten Schicksalen des Hundes Berganza“ ein vernichtendes Urteil über die, beziehungsweise den Musiker, „der wieder in höheren Regionen schwebte“[54]. Aber auch die Dichter und Maler mit ihren „Kunstgaukeleien“[55] nimmt er in die Kritik:
„Hast du nicht bemerkt, wie die Maler meistens so störrisch und eigensinnig sind, wie sie bei übler Laune kein Lebensgenuß freut, wie die Dichter nur im Genuß ihrer Werke sich Wohlbefinden? Aber die Musiker schweben geflügelten Fußes über alles hinweg; leckere Esser und noch bessere Trinker, befinden sie sich bei der guten Schüssel und bei der Prima-Sorte von allen Sorten Wein im Himmel, alles um sich vergessend, sich versöhnend mit der Welt, die sie zuweilen schadenfroh stachelt“[56].
Berganzas Beschreibung der Kunstwelt erinnert an den Bericht des Forscherhundes über die Lufthunde; auch hier wird wieder vom „Schweben“ gesprochen:
„Aber viel wunderbarer ist für mein Gefühl die Unsinnigkeit, die schweigende Unsinnigkeit dieser Existenzen. Im Allgemeinen wird sie gar nicht begründet, sie schweben in der Luft und dabei bleibt es, das Leben geht weiter seinen Gang, hie und da spricht man von Kunst und Künstlern, das ist alles.“[57]
Während Berganza das Schmarotzertum der eitlen zeitgenössischen Künstler anprangert, urteilt der Forscherhund in ähnlichem Ton über die „unerträgliche Geschwätzigkeit“[58] der Lufthunde[59], die „ja nicht viel mehr als ein schönes Fell“[60] sind.
[...]
[1] Vgl. Franz Kafka: „Forschungen eines Hundes“, in: „Das Ehepaar“, Gesammelte Werke, nach der krit. Ausgabe von Hans-Gerd Koch (Hrsg.), Bd. 8, S. Fischer, Frankfurt, 1994, S. 247-258.
[2] Vgl. Franz Kafka: „Die Erzählungen. Originalfassung“, 4. Aufl., S.Fischer, Frankfurt, 1998, S. 573.
[3] Horst Steinmetz: „Suspensive Interpretation. Am Beispiel Franz Kafkas“, Göttingen, 1977, S. 124.
[4] Herrad Heselhaus: „Sprechende Hunde: zur Verortung des sprechenden Subjektes im Spannungsfeld von Naturbegehren und Intertextualität“, München, Univ., Diss.,1993.
[5] Theodore Ziolkowski: „Talking Dogs: The Caninization of Literature”, in: “Varities of Literary Thematics”, Princteton University Press, Princeton, New Jersey, 1983, S. 86-122.
[6] Heselhaus: „Sprechende Hunde: zur Verortung des sprechenden Subjektes im Spannungsfeld von Naturbegehren und Intertextualität“, op.cit., S. 11f..
[7] Ibid., S. 22.
[8] Ibid., S. 28.
[9] Ibid., S. 28.
[10] Ziolkowski, „Talking Dogs: The Caninization of Literature”, op.cit., S. 97.
[11] Heselhaus: „Sprechende Hunde: zur Verortung des sprechenden Subjektes im Spannungsfeld von Naturbegehren und Intertextualität“, op.cit., S. 51.
[12] Ibid., S. 51.
[13] Ibid., S. 53.
[14] Ziolkowski, „Talking Dogs: The Caninization of Literature”, op.cit., S. 98.
[15] Heselhaus: „Sprechende Hunde: zur Verortung des sprechenden Subjektes im Spannungsfeld von Naturbegehren und Intertextualität“, op.cit., S. 54.
[16] Ziolkowski, „Talking Dogs: The Caninization of Literature”, op.cit., S. 99f..
[17] Heselhaus: „Sprechende Hunde: zur Verortung des sprechenden Subjektes im Spannungsfeld von Naturbegehren und Intertextualität“, op.cit., S. 79.
[18] Ziolkowski, „Talking Dogs: The Caninization of Literature”, op.cit., S. 100. Ziolkowski verweist hier auf die Untersuchung von Antonio Olivier: „La Filosofia Cinica y el ‚Colloquio de los Perros’, Anales Cervantinos, 3, 1953, S. 291-307 [Anm. P.K.].
[19] Miguel de Cervantes: „Die betrügliche Heirat“ und „Gespräch zwischen Cipión und Berganza, den Hunden des Auferstehungshospitals, das da steht in der Stadt Valladolid, vor dem Camptore“, in „Cervantes Novellen“, Übers. von Konrad Thorer, Insel Taschenbuch, Frankfurt, 1997, S.532-627.
[20] August Rüegg: „Miguel de Cervantes und sein Don Quijote", Bonn, 1949, S. 425.
[21] Heselhaus: „Sprechende Hunde: zur Verortung des sprechenden Subjektes im Spannungsfeld von Naturbegehren und Intertextualität“, op.cit., S. 114.
[22] Ibid., S. 122.
[23] Cervantes: „Gespräch zwischen Cipión und Berganza“, op.cit., S. 554.
[24] Cervantes: „Gespräch zwischen Cipión und Berganza“, op.cit. S. 557.
[25] Ziolkowski, „Talking Dogs: The Caninization of Literature”, op.cit., S. 102.
[26] Heselhaus: „Sprechende Hunde: zur Verortung des sprechenden Subjektes im Spannungsfeld von Naturbegehren und Intertextualität“, op.cit., S. 133.
[27] E.T.A. Hoffmann: „Nachricht von den neusten Schicksalen des Hundes Berganza“ in: „Fantasiestücke in Callots Manier“, Insel Taschenbuch, Frankfurt, 1990, S. 107.
[28] Ibid., S. 107.
[29] Die Figur Johannes Kreisler taucht in mehreren Werken Hoffmanns auf. Hoffmann benutzte den Namen ‚Johannes Kreisler’ auch als Pseudonym, wenn er als Musikkritiker für Zeitungen schrieb [Anm. P.K.].
[30] E.T.A. Hoffmann: „Nachricht von den neusten Schicksalen des Hundes Berganza“, op.cit., S. 182.
[31] Heselhaus: „Sprechende Hunde: zur Verortung des sprechenden Subjektes im Spannungsfeld von Naturbegehren und Intertextualität“, op.cit., S. 145.
[32] Heselhaus: „Sprechende Hunde: zur Verortung des sprechenden Subjektes im Spannungsfeld von Naturbegehren und Intertextualität“, op.cit., S. 153.
[33] Gero von WILPERT: „Sachwörterbuch der Literatur“, Stuttgart 1989, S. 282.
[34] Zwar begegnet der Forscherhund anderen Hunden, wie beispielsweise den Musikerhunden, doch nehmen sie den „jungen Hund“ überhaupt nicht wahr. Von einer Kommunikation, einem Dialog, ist hier also nicht zu sprechen. Erst mit dem Jägerhund kommt es zu einem Gespräch. Allerdings hat Kafka diese Episode so gestaltet, dass man bei diesem Dialog von einer Vision, einer Phantasie auszugehen hat. [Anm. P.K.].
[35] Karl-Heinz Fingerhut: “Die Funktion der Tierfiguren im Werke Franz Kafkas. Offene Erzählgerüste und Figurenspiele“, Bonn, 1969, S. 182.
[36] Dithmar, Reinhard: „Die Fabel“, 8. Aufl., Paderborn, Wien, 1997, S. 222.
[37] Ibid., S. 200.
[38] Lessing: Sämtliche Schriften“, op.cit., Bd. 7, S. 450.
[39] Kafka: „Forschungen eines Hundes“, op.cit., S. 53f..
[40] Ibid., S. 52.
[41] Fingerhut: “Die Funktion der Tierfiguren im Werke Franz Kafkas“, op.cit., S. 175.
[42] Ibid., S. 175.
[43] Binder, Hartmut: „Motiv und Gestaltung bei Franz Kafka“, Bonn, 1987, S. 153ff..
[44] Binder hält es für wahrscheinlich, dass Kafka die Erzählung gekannt hat, kann es aber nur für den „Kater Murr“ von E.T.A. Hoffmann nachweisen (vgl. Ibid., S. 152) Weit stichhaltiger ist die Argumentation von Beicken (vgl. Peter Beicken: „Franz Kafka. Leben und Werk“, Stuttgart, Düsseldorf, Berlin, Leipzig, 1993.), dass Kafka mit den Schriften E.T.A. Hoffmanns vertraut war. [Anm. P.K.].
[45] E.T.A. Hoffmann: „Nachricht von den neusten Schicksalen des Hundes Berganza“, op.cit., S. 123.
[46] Vgl. Paul Heller: „Franz Kafka. Wissenschaft und Wissenschaftskritik“, Tübingen, 1989, S. 215 ff..
[47] Franz Kafka: „Forschungen eines Hundes“, in: „Das Ehepaar und andere Schriften aus dem Nachlaß“, Bd. 8, Gesammelte Werke, nach der krit. Ausgabe von Hans-Gerd Koch (Hrsg.) in 12 Bänden (Taschenbuchausgabe), S.Fischer, Frankfurt, 1994, S. 72. NB.: Im angeführten Werk ist die Erzählung „Forschungen eines Hundes“ nicht betitelt, sondern beginnt mit den Worten „Wie sich mein Leben verändert hat (...)“. Nachfolgend wird die Erzählung: „Kafka: ’Forschungen eines Hundes’, op.cit.“ zitiert [Anm. P.K.].
[48] E.T.A. Hoffmann: „Nachricht von den neusten Schicksalen des Hundes Berganza“, op.cit., S. 127.
[49] Kafka: „Forschungen eines Hundes“, op.cit., S. 51.
[50] E.T.A. Hoffmann: „Nachricht von den neusten Schicksalen des Hundes Berganza“, op.cit., S. 126f..
[51] Kafka: „Forschungen eines Hundes“, op.cit., S. 52f..
[52] E.T.A. Hoffmann: „Nachricht von den neusten Schicksalen des Hundes Berganza“, op.cit., S. 154.
[53] Kafka: „Forschungen eines Hundes“, op.cit., S. 90.
[54] E.T.A. Hoffmann: „Nachricht von den neusten Schicksalen des Hundes Berganza“, op.cit., S. 140.
[55] Ibid., S. 144.
[56] Ibid., S. 137.
[57] Kafka: „Forschungen eines Hundes“, op.cit., S. 66.
[58] Ibid., S. 67.
[59] Für Binder „stehen die Lufthunde offensichtlich für eine unwirkliche, unsinnige, gemeinschaftsferne und nicht mit den Grundlagen des Lebens verbundene Existenzform, deren Paradigma für alle nationalbewussten Juden, denen auch Kafka zuzurechnen ist.“, Vgl. Hartmut Binder: „Kafka-Kommentar“, München, 1975, S. 278.
[60] Kafka: „Forschungen eines Hundes“, op.cit., S. 68.
- Arbeit zitieren
- Patrick Körber (Autor:in), 2004, Franz Kafkas "Forschungen eines Hundes" - Eine motivgeschichtliche Untersuchung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33820
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