Ziel dieser Arbeit ist es aus den lebensweltlichen Schilderungen eines schizophrenen Psychotikers Erkenntnisse zur Bedeutung von und Einflussmöglichkeiten auf die soziale Inklusive hieran erkrankter Menschen zu erhalten. Da die Schizophrenie jedoch eine Krankheit ist die von unterschiedlichsten Erlebensformen der Kranken geprägt ist kann in dieser Einzelfallanalyse selbstverständlich nur exemplarisch der Versuch unternehmen, die subjektiv rekonstruierte Krankheitsbiografie eines betroffenen Menschen zu erfassen. Nichts desto trotz soll ein Ansatz gefunden werden, die gewonnenen Erkenntnisse mit den theoretischen Erkenntnissen in der wissenschaftlichen Literatur zum konkreten Einzelfall von Herrn L gegenüberzustellen.
In der Auswertung des Interviews stehen folgende Forschungsfragen im Vordergrund:
– Was für ein Beispiel gibt uns Herr L. darüber wie ein an Schizophrenie erkrankter Mensch seine Biografie beschreiben kann?
– Inwiefern decken sich die lebensweltlichen Beschreibungen von Herrn L. bzgl. seiner Erkrankung und Lebenssituation mit den Beschreibungen und Annahmen zur Schizophrenie in den Diagnosekriterien und der wissenschaftlichen Literatur?
– Welche Coping-Strategien hat Herr L. bisher zur Krankheitsbewältigung für sich gefunden und wie sind diese Ansätze unter Zugrundelegung der wissenschaftlichen Theorien zu bewerten?
– Nutzt Herr L. bereits (sozialarbeiterische) Hilfsangebote und welche Erfahrungen hat er damit gemacht? Hat er insbesondere in Bezug auf den Aspekt sozialer Inklusion einen objektiven Hilfebedarf ohne passende Hilfsangebote zu nutzen?
Der Arbeit Liegt im Anhang selbstverständlich, dass ausführliche Transkript des Interviews zu eigenen Studienzwecken bei.
Inhaltsverzeichnis
1 EINLEITUNG … 3
1.1 Vorstellung des Forschungsfeldes und der Forschungsfragen … 3
1.2 Methoden der Arbeit … 5
1.3 Gliederung … 5
2 THEORETISCHER BEZUGSRAHMEN … 6
2.1 Schizophrenie … 6
2.2 Krankheitsbiografie … 7
2.3 Theoretische Grundlagen zur Lebenssituation des Klientel … 8
2.4 Coping, Inklusion und Einflussmöglichkeiten der Sozialen Arbeit … 10
3 METHODOLOGISCHER BEZUGSRAHMEN … 14
3.1 Erhebung … 14
3.2 Aufbereitung … 15
3.3 Auswertung … 17
4 DARSTELLUNG UND INTERPRETATION DER ERGEBNISSE … 17
4.1 Ergebnisse in Bezug auf den Bereich ‚Schizophrenie’ … 20
4.2 Ergebnisse in Bezug auf den Bereich ‚Krankheitsbiografie’ … 20
4.3 Ergebnisse in Bezug auf Lebenssituation des Klientel … 23
4.4 Ergebnisse in Bezug auf Coping, Inklusion und Einflussmöglichkeiten der sozialen Arbeit … 23
4.4.1 Einfluss auf das Coping der Erkrankten … 23
4.4.2 Einfluss auf die Inklusion der Erkrankten … 25
5 FAZIT … 29
6 LITERATURVERZEICHNIS … 32
7 ANHANG … 35
7.1 Interviewleitfaden … 35
7.2 Interviewtranskripte … 39
1 Einleitung
Obwohl der Anteil psychischer Erkrankungen an den Frühberentungen seit 1985 gravierend zugenommen hat1, ist für die Betroffenen noch lange keine Gleichstellung mit körperlich Kranken in Sicht. Wenn auch bekannt ist, welch positiven Einfluss stabile soziale Bindungen auf psychisch Kranke haben, sind Stigmatisierung und Tabuisierung doch nach wie vor Alltag. Dabei ist das Wort „Inklusion“ doch gerade in aller Munde.2
Die Sicht Betroffener zu beleuchten, scheint in diesem Zusammenhang äußerst spannend und verspricht Erkenntnisse zum tatsächlichen Stand der Inklusion, zu Möglichkeiten und Grenzen Sozialer Arbeit.
1.1 Vorstellung des Forschungsfeldes und der Forschungsfragen
Martin Hambrecht schreibt in der Psychiatrischen Praxis, dass trotz der grundlegenden Verbesserungen des Schicksals psychisch Kranker durch die Reformen nach der Psychiatrie-Enquête des Bundestages der 70er Jahre nicht alle Ziele der Reform erreicht wurden. Dabei bemerkt er u.a. das, dass Ziel der Reform die Gleichstellung der psychisch Kranken mit den körperlich Kranken bisher ausgeblieben ist. Die Bevölkerung sei zwar besser informiert, die soziale Distanz zu den psychisch Kranken habe aber eher zugenommen.3 Das Ärzteblatt geht in einem Artikel vom Mai 2005 auf einen vom britischen Premierminister in Auftrag gegebener Bericht mit dem Titel „Mental health and social exclusion“ ein, in dem die soziale Situation arbeitsfähiger psychisch Kranker beschrieben wird. Nach diesem Bericht haben in Großbritannien Patienten, die in Kontakt mit gemeindepsychiatrischen Institutionen stehen bis zu 40 Prozent „ausschließlich Kontakt zu anderen Patienten und Betreuern“ und, so wird der Bericht weiter reflektiert, habe ein Viertel sich „fast jeglicher Aktivität in der Gemeinde“ entzogen. Dabei fühlten sich mehr als 80 Prozent der Betroffenen gleichzeitig isoliert. Durch Stigmatisierung und auch Diskriminierung zähle diese Gruppe daher zu den „am meisten ausgeschlossenen Gruppen der Gesellschaft“. Des Weiteren rezitieren die Autoren des Artikels „gängige soziologische Theorien“ welche ihnen neben der Stigmatisierung in der zunehmenden funktionalen beziehungsweise sozialen Differenzierung sowie der damit verbundenen sozialen Individualisierung die Ursachen für die Problem vieler Menschen mit psychischen Störungen liefern. Die zunehmenden Eigenlogik der Teilsysteme wie des Wirtschaftssystem, des politischen Systems und anderer Teilsysteme orientiert sich nach ihnen in erster Linie an internen Maßgaben und nicht an den Erfordernissen eines Gesamt- oder Teilinteresses der Gesellschaft, der Psychiatrie oder gar an den Bedürfnissen einzelner Individuen. 4 Dies steht im Wechselspiel zu Ute Franzen, die die Bedeutung aktueller sozialer Einflüsse, wie die soziale Integration und familiärer Kontakte, Partnerschaft oder Berufstätigkeit auf den Krankheitsverlauf der Klienten hervorhebt. Schizophrenie ist nach ihr ein weitgehend offener Lebensprozess, den eine Vielzahl persönlicher, situativer, sozialer, konstitutioneller und somatischer Variablen beeinflussen5 und in seiner Genesung eng mit der sozialen Inklusion der Erkrankten verknüpft.6 Im Bereich der Behandlung von Schizophrenie wird von Kurt Hahlweg und Matthias Dose in der Beschreibung möglicher Therapiemethoden daher zurecht übersichtshaft das Training sozialer Fertigkeiten, berufliche Rehabilitation und Familienbetreuung neben eine Kognitiv- und Neuroleptika Therapie gestellt.7 Aufgrund der schon angedeuteten Stigmatisierung psychisch Kranker kommt auch einem gewissen Stigma „Management“ des Betroffenen in Fragen sozialer Inklusion eine nicht unerhebliche Bedeutung zu.8
Die Bedeutung sozialer Inklusion für die Erkrankten scheint kaum übersehbar. Ziel der Auswertung ist es daher auch aus den lebensweltlichen Schilderungen des Befragten im Interview Erkenntnisse zur Bedeutung von und Einflussmöglichkeiten auf die soziale Inklusion schizophrener Menschen zu erhalten. Da die Schizophrenie jedoch eine Krankheit ist die von unterschiedlichsten Erlebensformen der Kranken geprägt ist kann in meiner Einzelfallanalyse selbstverständlich nur exemplarisch für andere Betroffene der Versuch unternommen werden, durch das Interview die subjektiv rekonstruierte Krankheitsbiografie eines schizophrenen Menschen zu erfassen. Hieraus müssen sich dann nicht zwingend allgemeinere Erkenntnisse über Aspekte sozialer Inklusion schizophrener Menschen ergeben. Nichts desto trotz soll ein Ansatz gefunden werden, die gewonnenen Erkenntnisse mit den theoretischen Erkenntnissen in der wissenschaftlichen Literatur zum konkreten Einzelfall von Herrn L gegenüberzustellen.
Es werden daher in der Auswertung des Interviews folgende Forschungsfragen im Vordergrund stehen:
– Was für ein Beispiel gibt uns Herr L. darüber wie ein an Schizophrenie erkrankter Mensch seine Biografie beschreiben kann?
– Inwiefern decken sich die lebensweltlichen Beschreibungen von Herrn L. bzgl. seiner Erkrankung und Lebenssituation mit den Beschreibungen und Annahmen zur Schizophrenie in den Diagnosekriterien und der wissenschaftlichen Literatur?
– Welche Coping-Strategien hat Herr L. bisher zur Krankheitsbewältigung für sich gefunden und wie sind diese Ansätze unter Zugrundelegung der wissenschaftlichen Theorien zu bewerten?
– Nutzt Herr L. bereits (sozialarbeiterische) Hilfsangebote und welche Erfahrungen hat er damit gemacht? Hat er insbesondere in Bezug auf den Aspekt sozialer Inklusion einen objektiven Hilfebedarf ohne passende Hilfsangebote zu nutzen?
1.2 Methoden der Arbeit
Um den oben angeführten Fragen nachgehen zu können, soll in dieser Arbeit ein Betroffeneninterview analysiert werden. Es wurde für den Forschungsbericht dabei ein Interview mit dem an Schizophrenie erkrankten Bernd L. geführt. Das Gespräch wurde unter der allgemeinen Frage „Wie rekonstruiert ein schizophrener Mensch seinen Lebenslauf?“ bereits im April 2012 durchgeführt, um einen Forschungsbericht im Sinne einer Einzelfallanalyse zur subjektiven Sicht eines an Schizophrenie Erkrankten auf seine eigene Krankheitsbiografie zu schreiben. Außerdem sollen daraus mögliche resultierende Erkenntnisse zu praktischen sozialarbeiterischen Einflussmöglichkeiten auf die Inklusion des Klientel entwickelt werden.
Als Materialgrundlage für die Untersuchung dient also in erster Linie das leitfadengestützte Betroffeneninterview. Auf der Grundlage der vorher gewonnen Einblicke in den wissenschaftlichen Diskurs wurden Fragen entwickelt, die als Leitfaden dienen. Das Interview wird untersucht und unter verschiedenen Aspekten mit Rückbezug zur Theorie analysiert um Antworten auf die zuvor entwickelten Forschungsfragen zu finden.
1.3 Gliederung
Zunächst sollen hier einzelne Begrifflichkeiten für die weitere Einzelfallanalyse brauchbar gemacht werden. Daher wird die Krankheit Schizophrenie definiert und die für das Forschungsprojekt relevanten und typischen schizophrenen Phänomene benannt. Auch auf die Theorie zur Ätiologie der Erkrankung wird eingegangen. Im Anschluss wird der Begriff Krankheitsbiografie theoretisch erfasst und definiert.
Zur Veranschaulichung soll dem Leser danach ein Eindruck vermittelt werden, wie in der wissenschaftlichen Literatur die Lebenssituation der Schizophrenen Klientel beschrieben wird. Darauf folgend wird das Kapitel mit der Darstellung der gängigen theoretischen Ansätze zur Krankheitsbewältigung (Coping) und Inklusion sowie professioneller Einflussmöglichkeiten abgeschlossen.
Auf dieser Grundlage werden dann das Untersuchungsinstrument des Interviews und der Fragenleitfaden, sowie das methodisches Vorgehen bei der Aufbereitung und Auswertung erläutert. Dabei soll auch auf die forschungsmethodischen Stärken und Schwächen der gesamten Herangehensweise eingegangen werden. Anschließend wird das Interview mit Rückbezug zur Theorie ausgewertet.
Im abschließenden Fazit werden die gewonnenen Erkenntnisse zusammengefasst.
2 Theoretischer Bezugsrahmen
Im Folgenden soll zunächst ein theoretischer Rahmen für diesen Forschungsbericht entwickelt und festgelegt werden und die zentralen theoretischen Begriffe expliziert und präzisiert werden. Es werden die zentralen Begriffe Schizophrenie und Krankheitsbiografie geklärt, um dann auf die theoretischen Grundlagen zur Lebenssituation des Klientel einzugehen. Abgeschlossen wir dieser Abschnitt dann mit Theorien zu Coping und Inklusion, sowie exemplarischen Einflussmöglichkeiten auf diese Aspekte im Rahmen der Arbeit mit schizophrenen Menschen. Am Ende soll dann eine begründete Arbeitsdefinition stehen auf der die weiteren Schritte dieser Einzelfallanalyse aufbauen können.9
2.1 Schizophrenie
Seitdem Eugen Bleuler 1911 die Erkrankung zum ersten Mal im modernen Sinne beschrieb und die Bezeichnung „Gruppe der Schizophrenien“ vorschlug wird unter Schizophrenie im medizinischen Sinne eine Zersplitterung und Aufspaltung des Denkens, Fühlens und Wollens sowie des subjektiven Gefühls der Persönlichkeit verstanden.10 Die einzelnen Symptome der Schizophrenie werden in der Theorie dabei wie folgt erfasst: Zu den positiven Symptomen gehören formale und inhaltliche Denkstörungen (Wahn), Wahrnehmungsstörungen/Halluzinationen, Affektstörungen, Störungen des Selbstgefühls und psychomotorische Störungen. Zur negativen Symptomatik gehören sozialer Rückzug, affektive Verflachung, Antriebsarmut, Interessenverlust und sprachliche Verarmung. Dabei folgt der akuten Phase, mit positiver Symptomatik, häufig eine Residualphase mit negativer Symptomatik. Die Negativsymptomatik stellt nach Hahlweg und Dose dabei das eigentliche Problem in der Behandlung der Schizophrenie dar, da sie dazu führen könne, das Patienten langfristig „hospitalisiert“ werden müssten oder die angestrebten Berufs- und Lebensziele nicht erreichten.11
Es ist zu bedenken, dass die „Ursache“ der Schizophrenie heute noch unbekannt ist. Es wird allerdings vermutet, dass die Krankheit multifaktoriell bedingt ist. Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell von Zubin und Spring hat sich dabei in der akademischen Psychiatrie als theoretischer Ansatz zur Erklärung der Entstehung dieser Krankheit durchgesetzt. Nach ihm wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass „konstitutionelle Faktoren“ mit "umweltbzw. milieubedingten Faktoren“ zusammenwirken und so eine schizophrene Erkrankung auslösen. Die Umwelt bestehe dabei zum einen aus Schutzfaktoren und zum Anderen aus potenzierenden oder belastenden Faktoren. Zu den Schutzfaktoren zählen z.B. „familiäres Problemlösen“ und „unterstützende psychosoziale Interventionen“. Als potenzierende oder belastende Umweltfaktoren werden hingegen ein „kritisches oder emotional überinvolviertes Familienklima“, eine „überstimulierende soziale Umwelt“ und „belastende Lebensereignisse“12 angesehen. Nach Zubin und Spring sind in der Regel weder die Erbanlage noch die Umweltfaktoren alleine dazu imstande eine Schizophrene Erkrankung auszulösen.13
Unter dem für diese Arbeit wichtigen Fachbegriff Vulnerabilität wird nach W. Gaebel "die subklinisch angeborene und/oder erworbene, d.h. ihrerseits multifaktoriell vermittelte Krankheitsdisposition“ verstanden. Sie kann „interindividuell und möglicherweise auch intraindividuell variierender Ausprägung“ sein und erst durch das „hinzutreten zusätzlicher Faktoren die Störung über die Manifestationsschwelle treten“ lassen. Gaebel nimmt dabei eine „kontinuierlich abgestufte Disposition“, die durch eine „Kombination von Indikatoren psychophysiologischer, kognitiver und sozialer Auffälligkeiten definiert wird“ an.14 Es kommt insgesamt bei der Suche nach der Ursache von Schizophrenie sowohl auf biologische als auch auf psychosoziale Faktoren an.
Abschließend sei noch auf die Studien von Häfner zum Langzeitverlauf der Erkrankung hingewiesen. Er vergleicht verschiedene Studien zum Verlauf der Schizophrenie mit relativ guter Übereinstimmung. Nach seinem eigenen Ergebnis kommt es in 22,5 % der Fälle zu einem eher günstigen Ausgang. 45 % der Fälle bleiben nach ihm nicht gebessert und 32,5 % haben einen eher ungünstigen Ausgang.15
2.2 Krankheitsbiografie
Für die allermeisten Betroffenen sind die Auffälligkeiten in der Prodromal Phase, die Schizophrene Ersterkrankung, mögliche Residuale und Rückfälle sowie psycho-soziale Folgeproblematiken akute Lebenskrisen.16 Die Krise ist dabei sozialisationstheoretisch die zentrale Instanz der Sozialisation. Sowohl krisenhafte Übergänge im Lebensverlauf als auch die Infragestellung von Lebenspraxis können nach diesem Verständnis beim Betroffenen Veränderung und die Entstehung von Neuem bewirken.17 Ein theoretischer Rahmen für die vorliegende Arbeit findet sich daher speziell in einer sozialisationstheoretischen Betrachtung von Krankheit. Als Arbeitsdefinition wird hier unter Krankheitsbiografie die speziell auf das Thema Krankheit und deren Bedeutung und Überwindung konzentrierte Lebensgeschichte einer Person verstanden.18
2.3 Theoretische Grundlagen zur Lebenssituation des Klientel
Da der Bereich Lebenssituation viele verschiedene Themenbereiche anschneidet soll hier nur auf wenige im Sinne der Fragestellung sehr prägnante Beschreibungen eingegangen werden. Der Begriff Lebenssituation soll für diese Arbeit dabei wie folgt expliziert und präzisiert werden: Er ist die aktuelle materielle, soziale, emotionale, physische und psychische Situation des Betroffenen mit allen diesen beeinflussenden und relevanten Aspekten sowohl aus objektiver als auch subjektiver Perspektive (des Individuums).19 Einen theoretischen Rahmen liefern hierzu unter anderem Bottlender und Möller mit ihren Beschreibungen der Lebenssituation der schizophrenen Klientel in der Fachliteratur. Schizophrene Menschen leiden nach ihnen in besonders hohem Maß unter den psychosozialen Konsequenzen ihrer Erkrankung welches unter anderem die Lebensbereiche Beruf und Familienleben negativ beeinflusse. Im Übrigen bestehe oft ein stark erhöhtes Risiko von Obdachlosigkeit. Die Autoren greifen die auch für diesen Forschungsbericht spannende Frage auf, inwieweit die psychosozialen Konsequenzen unmittelbare Folge der Erkrankung selbst oder Resultat gesamtgesellschaftlicher Strukturen und Prozesse sind. In ihren weiteren Ausführungen verweisen sie dabei auf verschiedene Studien, die zeigten das schizophrene Patienten vor Einsetzen der ersten Krankheitssymptome hinsichtlich ihres sozialen Status nicht wesentlich von vergleichbaren gesunden Kontrollpersonen zu unterscheiden seien. Die bei schizophrenen Patienten nach einer gewissen Dauer der Erkrankung feststellbaren sozialen Defizite sind für sie als Resultat eines krankheitsbedingten sozialen Abstiegs im Sinne der „social drift hypothese“ zu verstehen bzw. im Sinne der „social stagnation hypothese“ einer krankheitsbedingt ausbleibenden sozialen Weiterentwicklung der Patienten.20
Das Disability Assesment Shedule (DAS-M) bietet für diesen Forschungsbericht weitere interessante Informationen über die Lebenssituation der Klientel. Das Instrument versucht unter anderem die „soziale Behinderung“ Schizophrener in einer Skala von 0 bis 4 abzubilden. Im Vergleich zu anderen psychischen Erkrankungen fällt hier auf, dass nach der 15 Jahresuntersuchung die durchschnittliche Beeinträchtigung schizophrener Menschen unter anderen in den DAS-M Bereichen „Freizeitaktivität“, „Kommunikation“ und „sozialer Rückzug“, „Ehe und analoge Lebensverhältnisse“, „Arbeitsverhalten“ und „Gesamteinschätzung der sozialen Anpassung“ besonders hoch ist.21
Speziell auf die Bedeutung von Diskriminierungserlebnissen und sozialem Stigma wird von Zäske, Baumann und Gaebel in einem gemeinsamen Aufsatz eingegangen. Ihnen zufolge stellt gerade das Wissen um das soziale Stigma in der Gesellschaft eine zusätzliche Belastung der Betroffenen und ihrer Angehörigen dar. Sie schließen sich den Studien von B. G. Link und Mitarbeitern22 an, in denen festgestellt wird, dass sich das Ausmaß der Wahrnehmung des sozialen Stigmas nicht zwischen der Allgemeinbevölkerung und psychisch erkrankten Patienten unterscheidet. Außerdem befürworten sie den modifizierten Etikettierungsansatz.23 Vertreter des modifizierten Ettiketierungsansatz schlussfolgern aus den erwähnten Studien, dass im Falle der Erstmanifestation einer psychischen Erkrankung das soziale Stigma der Klientel dem Betroffenen in der Regel bereits bekannt ist und von ihm daher besonders internalisiert werde. Dem neu Erkrankten wird nach Zäske, Baumann und Gaebel bewusst, dass er nun zu denjenigen gehöre, die in der Gesellschaft stigmatisiert seien, was ihn zusätzlich belaste.24
Laut Peter Rüsch, bestehe das soziale Netzwerk von psychisch Kranken vorwiegend aus Beziehungen zur Herkunftsfamilie und zu professionellen Helfern. Nach ihm pflegen die Klienten alle weiteren Kontakte überwiegend zu anderen Personen mit Psychiatrieerfahrung. Daraus erkläre sich eine große Belastung der Angehörigen und ein spannungsgeladenes Familienklima. Es gebe insgesamt einen Mangel an unterstützenden sozialen Beziehungen welcher das psychische Befinden der Betroffenen weiter verschlechtere. Das soziale Netzwerk des psychisch kranken Menschen berge somit ein „Stresspotential im sozialen Nahraum des psychisch kranken Menschen“ welches das Risiko für weitere Krankheitsschube vergrößere. Die soziale Behinderung in der Form von „Abwendung und Rückzug“ sei daher die „zweite Krankheit“ die das Leben des betroffenen Menschen in seiner „Ganzheit“ erfasse, eine Beeinträchtigung sowohl der subjektiven als auch der objektiven Lebensqualität bedeute und „Ausdruck einer schwierigen, in vielen Fällen gescheiterten zwischenmenschlichen Interaktion“ sei.25
2.4 Coping, Inklusion und Einflussmöglichkeiten der sozialen Arbeit
Unter Coping versteht man nach Lazarus Transaktionalem Stressmodell eine Stresstheorie die komplexe Wechselwirkungsprozesse zwischen den Anforderungen der Situation und der handelnden Person in Stresssituationen zu erklären versucht. Die Aussagekraft dieser Theorie soll dabei in meiner Einzelfallauswertung mit analysiert werden. Nach Lazarus ist nicht die objektive Beschaffenheit des Reizes oder der Situation für die Stressreaktion von Bedeutung, sondern die subjektive Bewertung dieser durch den Empfänger. Die Betroffenen seien dabei unterschiedlich anfällig für einen bestimmten Stressor. Die Transaktionalität beziehe sich dabei auf den Bewertungsprozess zwischen dem Stressor und der Stressreaktion. Lazarus bietet mit seinem Modell drei Bewertungsstufen an. Die Primary Appraisal26 (Primäre Bewertung), die Secondary Appraisal27 (Sekundäre Bewertung) und die Reappraisal 28 (Neubewertung). Die mit dem Reiz verbundenen Situationen könnten dabei in der primary appraisal als positiv, irrelevant oder stressend d.h. potenziell gefährlich bewertet werden. Werden sie als stressend bewertet, so erfolge eine Bewertung entweder als challenge (Herausforderung), als threat (Bedrohung) oder als harm bzw. loss (Schädigung bzw. Verlust). In der secondary appraisal werde darauf folgend durch den Betroffenen eine Überprüfung vorgenommen ob die Situation mit den verfügbaren Ressourcen bewältigt werden könne. Eine Stressreaktion würde dann ausgelöst wenn die Ressourcen als nicht ausreichend bewertet würden. Darauf folgend werde dann eine Bewältigungsstrategie entworfen. Dieses sogenannte Coping sei abhängig von der Situation sowie Persönlichkeitseigenschaften und kognitiven Strukturen des Betroffenen. An Erfolg oder Misserfolg lerne die Person Bewältigungsstrategien selektiv einzusetzen.
In der Reappraisal Phase werde dann der Erfolg der Bewältigungsstrategie bewertet.
Dies ermögliche eine dynamische Anpassung an neue Situationen. Die Bewertungen unterlägen einem potentiellen Wandel. Was lange als Bedrohung bewertet würde könne sich z.B. in eine Herausforderung wandeln, wenn eine Bewältigung durchgeführt werden konnte. Dies sei dann die Veränderung der Erstbewertung und nenne sich Reappraisal. Lazarus´ Modell kennt drei Arten der Stressbewältigung. Dies sind das problemorientierte, das emotionsorientierte und das bewertungsorientierte Coping.
Problemorientiertes Coping ist nach ihm auf Informationssuche, direkte Handlungen oder auch auf Unterlassen von Handlungen fixiert. Beim emotionsorientierten Coping hingegen werde versucht die durch die Situation entstandene emotionale Erregung abzubauen. Das bewertungsorientierte Coping hingegen sei wie die Reappraisal eine Neubewertung der Lage allerdings in der Form einer eigenen Copingstrategie. Dies heiße, dass die gestresste Person eine kognitive Neubewertung ihres Verhältnisses zur Umwelt durchführe, um so geeigneter damit umgehen zu können. Eine Belastung würde dann beispielsweise als Herausforderung uminterpretiert. Dies gelingt nach Lazarus jedoch nur wenn vom Betroffenen gleichzeitig weitere konkrete Problemlösungsansätze gefunden werden.29 In der Auswertung soll auf diesen Ansatz noch ein Mal ausführlicher eingegangen werden.
Der Begriff Inklusion gilt als Weiterentwicklung des Begriffs Integration und ist mit der Salamanca-Erklärung der UNESCO von 1994 in Deutschland populär geworden. Während Integration die Rückführung bestimmter Ausgesonderter, beispielsweise Menschen mit geistiger, körperlicher oder psychischer Behinderung, meint, ist das Ziel von Inklusion, erst niemanden auszusondern. Inklusion geht daher von einer unteilbaren Gruppe von Menschen aus. D.h. das gruppenspezifische Aussonderungsdenken soll aufhören. Ein wertschätzender Umgang mit Heterogenität und der Abbau von Benachteiligungen ist daher Ziel inklusionspädagogischer Bemühungen.30 Inklusion ist also ein umsetzungsbedürftiges Ideal einer Gesellschaft der Teilhabe aller Menschen.
Besonders interessant ist nun ein Blick auf die Einflussmöglichkeiten der sozialen Arbeit auf Coping. Zum Beispiel kann mit einer Verhaltenstherapeutischen Familienbetreuung durch Soziale Arbeit die Ressource Familiäres Netzwerk des Kranken gestärkt und positiver Einfluss auf den Prozess der Krankheitsbewältigung genommen werden. Unter Umständen wird dadurch auch insgesamt die Symptomatik verbessert und damit das Stigma welches möglicherweise auf dem Betroffenen liegt reduziert. Eventuell trägt dies dann wie oben angedeutet zur individuellen Inklusion bei. Im Vordergrund der Familienbetreuung stehen jedenfalls nach Hahlweg und Dose neben der Informationsvermittlung (z.B. Krankheitsentwicklung, Infos über Schizophrenie und Neuroleptika sowie Frühwarnzeichen) ein gezieltes Training von Kommunikationsfertigkeiten und effektiver Problemlösegespräche welche sich auf eine umfassende Diagnostik der beteiligten Familienmitglieder stützen. Dieses Vorgehen biete sich vor allem in der psychiatrischen Nachbetreuung an. Dabei wird von ihnen jedoch die Symptomfreiheit und Konzentrationsfähigkeit des Betroffenen vorausgesetzt.
Kommunikationstraining könne der Familie vor allem bei der Bewältigung länger andauernder tiefergehender Konflikte oder überraschend eintretender, streßreicher Lebensereignisse zusätzliche Fertigkeiten verschaffen, damit es in solchen Situationen nicht zum Scheitern und in der Folge zu Belastungen für alle Beteiligten komme. Damit könne dann möglicherweise auch die Zunahme des Rezidivrisikos verhindert werden.31
Nach Hahlweg und Dose bieten sich auch Gruppenprogramme für spezifische Funktionsbeeinträchtigungen, vor allem das Training sozialer Fertigkeiten an, um den Betroffenen zu unterstützen. In diesem verhaltenstherapeutischen Ansatz gehe es um die Verbesserung der sozialen Kompetenz, also die Fähigkeit, mit anderen Menschen umgehen zu können und zwischenmenschliche Probleme zu lösen. Sie werde in Gruppen durchgeführt und beinhalte Rollenspiel-Übungen zur Verbesserung der sozialen Wahrnehmung und des sozialen Verhaltens. Zu üben seien dabei Empfänger- Fertigkeiten, Einleiten, Aufrechterhalten und Beenden von kurzen Gesprächen, Ausdrücken positiver und negativer Gefühle, Einstehen für die eigenen Rechte und Zurückweisen ungerechtfertigter Forderungen sowie ein Problemlösetraining. Sie verweisen im Anschluss auf deutliche Effektivitätsnachweise für dieses Vorgehen.32
Prinzipiell ist nach der Theorie natürlich jedes Vorgehen, was die Ressourcenlage der schizophrenen Menschen verbessert oder bei der Suche nach alternativen Bewältigungsstrategien hilft potenziell in der Lage, positiven Einfluss auf das Coping der erkrankten nehmen zu können. Es wäre daher wünschenswert, wenn als Ergebnis der späteren Auswertung weitere Einflussmöglichkeiten zu Tage treten würden.
Nun soll auf Einflussmöglichkeiten der Sozialen Arbeit und verwandter Professionen auf Inklusion eingegangen werden. Der bekannte Soziologe E. Goffman stellte in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts zum Thema Stigma zusammenfasst fest, dass die Stigmatisierung in unserer Gesellschaft nicht einfach von einer Profession aufgehoben werden kann und im gesamtgesellschaftlichen Rahmen vermutlich nicht einmal beeinflussbar ist. Für ihn ist daher die einzige Lösung im Umgang mit Stigma das Bewusst- und Verständlichmachen des Stigmatisierungsprozesses. Nur so könne man den Kranken und ihren Angehörigen tatsächlich helfen. In diesem Zusammenhang benutzt er auch den Begriff Stigma-Management.33 Nach Angermeyer und Schulze beginnt dabei der Stigmatisierungsprozess indem „bei jemandem ein unterscheidendes Merkmal festgestellt und dieses mit einem Label versehen wird“. Unterschieden würden Schizophrene dabei an den akuten psychotischen Symptomen, durch die die Kranken die Aufmerksamkeit ihrer Umwelt auf sich zögen. Hinzu kämen die auf den ersten Blick weniger auffallenden Negativsymptome und „krankheitsbedingten Behinderungen“. Des Weiteren machten die unerwünschten extrapyramidal-motorischen Nebeneffekte der psychopharmakologischen Behandlung, vor allem durch die konventionellen Neuroleptika aufmerksam. Sie betonen aber auch, dass nicht nur diese „sichtbaren Unterschiede“ von Bedeutung seien. Allein durch das Bekanntwerden der Diagnose „Schizophrenie“ oder das jemand in psychiatrischer Behandlung ist bzw. war werde der Stigmatisierungsprozess in Gang gesetzt.34 Angermeyer und Schulze fordern daher im Bereich der psychischen Versorgung, dass der Einrichtung von psychiatrischen Abteilungen an Allgemeinkrankenhäusern der Vorzug gegeben werden solle und Einrichtungen des Maßregelvollzuges lokal separiert werden müssten von denen der Allgemeinpsychiatrie. Die Mehrzahl der Studien käme des Weiteren zum Ergebnis, dass persönliche Kontakte mit psychisch Kranken wichtig seien, um das Bild auf psychisch Kranke positiv zu beeinflussen. Vieles spräche daher dafür, dass Kindern und Jugendlichen möglichst frühzeitig die Gelegenheit geboten werden sollte, persönlich Erfahrung im Umgang mit psychisch Kranken zu sammeln. In wieweit die gemeindepsychatrischen Reformen dazu beigetragen haben das Bild auf psychisch Kranke positiv zu beeinflussen bleibe dabei offen. Der Effekt der persönlichen Erfahrung werde jedenfalls vorrangig emotional vermittelt. Ein Abbau struktureller Diskriminierung hingegen erfordere eine breite öffentliche Diskussion über diese sowie die Zusammenarbeit mit Entscheidungsträgern in Politik und Gesundheitswesen. Patienten und Angehörigenverbänden könnten dabei durch Lobbying zum Abbau der Ungleichbehandlung psychischer und körperlicher Erkrankungen im Gesundheitssystem beitragen. Aber so warnen Angermeyer und Schulze „die Tendenz zur Selbststigmatisierung können alle Strategien entgegenwirken, die dem Empowerment der Kranken dienen“. Psychoedukation und Diskussionsgruppen für Kranke sowie kognitivverhaltenstherapeutische Programme, die speziell auf die Verbesserung des Stigmacopings abzielten sowie den im Bereich Stigmabekämpfung besonders wichtigen Selbsthilfegruppen kommt hier eine große Bedeutung zu.35
Auch ein modernen Begriff aus den Wirtschaftswissenschaften wird in jüngster Zeit mit Inklusion in Verbindung gesetzt. Es handelt sich um das sogenannte Diversity Management als Teil des Human Resources Management. Hubertus Schröer wirbt in seinem Aufsatz „Diversity Management (D. M.) und Soziale Arbeit“ darum beides miteinander zu verbinden. Er definiert D. M. dabei verkürzt im Sinne von „soziale Vielfalt konstruktiv nutzen“. Im Personalmanagement, woher der Begriff stammt, toleriere Diversity Management dabei nicht nur die „individuelle Verschiedenheit der Mitarbeiter, sondern heb(e) diese im Sinne einer positiven Wertschätzung besonders hervor und versuche sie für den Unternehmenserfolg nutzbar zu machen“. Die Ziele von Diversity Management seien dabei eine „produktive Gesamtatmosphäre im Unternehmen zu erreichen, soziale Diskriminierungen von Minderheiten zu verhindern und die Chancengleichheit zu verbessern“. Dabei komme es darauf an, dass nicht die Minderheit selbst im Fokus stehe sondern die „Gesamtheit der Mitarbeiter in ihren Unterschieden und Gemeinsamkeiten“.36
3 Methodologischer Bezugsrahmen
Um den Weg zu den Ergebnissen des Forschungsberichts transparent zu machen, wird in diesem Abschnitt auf die Gestaltung der Einzelfallanalyse eingegangen. Es sollen die Entwicklung des Interviewleitfadens, das Vorgehen bei der Durchführung des Betroffeneninterviews und bei der Aufbereitung der gewonnenen Informationen sowie die Analysekriterien und das Vorgehen bei der Auswertung erläutert werden, um anschließend die Ergebnisse vorzustellen.37
Dabei will ich in meinen Ausführungen auch auf die forschungsmethodischen Stärken und Schwächen meiner gewählten Herangehensweise eingehen.
3.1 Erhebung
Am Anfang stand wie schon erwähnt die Erhebung der Informationen durch die mündliche Befragung anhand des Fragenleitfadens. Auf Kosten der Objektivität wurde bei der Entwicklung der Fragen auf einen geringen Grad an Standardisierung geachtet, um dem Befragten ein großes Maß an Freiheit in der Beantwortung der Fragen zu geben und individuelle lebensweltliche Antworten zu erhalten. Erhebungsmethodisch mussten daher offene Fragen formuliert werden und dabei mögliche Abschweife des Befragten grundsätzlich gestattet werden.
[…]
1 Eikelmann B./ Zacharias-Eikelmann, B./ Richter, D./ Reker, T.: Integration psychisch Kranker – Ziel ist
2 Vgl. ebd.
3 http://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin/psychische-erkrankung-ausgegrenzt-trotz-gemeindenaehe-1489087.html (aufgerufen am 28.08.2012)
4 Eikelmann B./ Zacharias-Eikelmann, B./ Richter, D./ Reker, T.: Integration psychisch Kranker – Ziel ist Teilnahme am „wirklichen“ Leben. In: Deutsches Ärzteblatt 2005; 102: A 1104–1110, Heft 16. (aufzurufen unter http://www.aerzteblatt.de/archiv/46432 28.08.2012)
5 Franzen, U.: Rehabilitation chronisch Schizophrener – Prädiktorstudie mit besonderer Berücksichtigung der Geschlechtszugehörigkeit und protektiver Einstellungen. Münster; New York 1994, S. 71.
6 Vgl. http://www.springerlink.com/content/1011-0070/?MUD=MP (aufgerufen am 28.08.2012)
7 Hahlweg, K./ Dose, M.: Schizophrenie. Göttingen, Bern, Toronto, Seattle 1998, S. 45.
8 Goffman, E.: Asyle – Über die soziale Situation psychiatrischer Patienten und anderer Insassen. Frankfurt a. M. 1972
9 Vgl. König, E./ Bentler, A.: Konzepte und Arbeitsschritte im qualitativen Forschungsprozess. In: Friebertshäuser, B. u.a.: Handbuch Qualitative Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft. Weinheim München 2010, S. 177-178
10 Vgl. Hahlweg, K./ Dose, M.: Schizophrenie. Göttingen, Bern, Toronto, Seattle 1998, S. 1; Im Einzelnen werden die Diagnosekriterien für Ärzte im ICD-10: F20 aufgeführt. Vgl. ebd. S.5.
11 Vgl. ebd. S. 1-4.
12 Hahlweg, K./ Dose, M.: Schizophrenie. Göttingen, Bern, Toronto, Seattle 1998, S.28.
13 Vgl. http://www.psychiatriegespraech.de zu Ursachen der Schizophrenie. (aufgerufen am 28.08.2012).
14 Möller, H.-J./ Laux,G./ Kapfhammer, H.-P.: Psychiatrie und Psychotherapie, Heidelberg 2000, 2. Aufl. S.26ff.
15 Vgl. Häfner, H.: Das Rätsel Schizophrenie. München 2005, 3. Aufl., S. 151f.
16 Vgl. Gaebel, W./ Wölwer, W.: Schizophrenie. Heft 50 - der Reihe „Gesundheitsberichterstattung des Bundes“. Mai 2010. (aufzurufen unter http://www.gbebund.de/gbe10/abrechnung.prc_abr_test_logon?p_uid=gastg&p_aid=&p_knoten=FID&p_sprache=D&p_suchstring=13064 - 28.08.2012)
17 Vgl. Oevermann, U.: Sozialisation als Prozess der Krisenbewältigung. In: Geulen, D./ Veith, H. (Hg.): Sozialisationstheorie interdisziplinär. Aktuelle Perspektiven. Stuttgart 2004, S. 155-182.
18 Vgl. http://www.enzyklo.de/Begriff/Biografie
19 Vgl. http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/projekte/slex/seitendvd/konzepte/l52/l5277.htm (aufgerufen am 28.08.2012
20 Vgl. Bottlender, R./ Möller, H. J.: Psychische Störungen und ihre sozialen Folgen. In: Gaebel, W./ Möller, H.-J./ Rössler, W. (Hg.): Stigma: Diskriminierung und Bewältigung – Der Umgang mit sozialer Ausgrenzung psychisch Kranker. Stuttgart 2005, S. 7f.
21 Vgl. Jung E./ Krum B./ Biehl H./ Maurer, K./ Bauer-Schubart C. Mannheimer Skala zur Einschätzung sozialer Behinderung. Weinheim 1989.
22 Vgl. Link, BG/ Cullen FT/ Struening, E./ Shrout, PE/ Dohrenwend BP: A modified labeling theory approach to mental disorders: an empirical assessment. American Sociological Review 1989, 54: 400-423.
23 Ebd.
24 Vgl. Zäske, H./ Baumann, A./ Gaebel, W.: Das Bild des psychisch Kranken und psychiatrischer Behandlung in der Bevölkerung. In Gaebel, W./ Möller, H.-J./ Rössler, W. (Hg.): Stigma: Diskriminierung und Bewältigung – Der Umgang mit sozialer Ausgrenzung psychisch Kranker. Stuttgart 2005, S. 66f.
25 Rüsch, P.: Soziale Netzwerke und Lebensqualität. In: Gaebel, W./ Möller, H.-J./ Rössler, W. (Hg.): Stigma: Diskriminierung und Bewältigung – Der Umgang mit sozialer Ausgrenzung psychisch Kranker. Stuttgart 2005, S.210.
26 Lazarus, R. L.: Stress and Emotion. A new Synthesis. London 1999, S 75f.
27 Ebd. S.76ff
28 Ebd.
29 Vgl. Lazarus, R. L.: Stress and Emotion. A new Synthesis. London 1999, S.76ff.
30 Vgl. Sander, Alfred (2004): Konzepte einer Inklusiven Pädagogik. In: Zeitschrift für Heilpädagogik. 55. Jg. Heft 5. 240-244.
31 Vgl. Hahlweg, K./ Dose, M.: Schizophrenie. Göttingen, Bern, Toronto, Seattle 1998,S. 82-97
32 Vgl. ebd.
33 Vgl. Goffman, E.: Stigma. Über Techniken der Bewältigung beschädigter Identität. Frankfurt/Main 1975, S.68
34 Angermeyer, M. C./ Schulze, B.: Interventionen zur Reduzierung des Stigmas der Schizophrenie: Konzeptuelle Überlegungen. In: Neuropsychiatrie, Band 16, Nr. 1 und 2/2002, S. 39 – 45, S. 38.
35 Ebd. S. 38-43.
36 Vgl. http://www.jugendsozialarbeit.de/media/raw/SCHROeER_diversity_managment_und_soziale_arbeit.pdf, Dr. Hubertus Schröer, BBE-Newsletter 20/2007, Diversity Management und Soziale Arbeit (aufgerufen am 28.08.2012)
37 Hüg, T. Poscheschmitz, G.: Empirisch Forschen – Studieren aber richtig, Wien 2010, S. 81.
- Quote paper
- Bernhard Thielen (Author), 2012, Nutzbarbarmachung subjektiver Krankheitsnarration für die Sozialarbeitswissenschaft. Biografische Fallanalyse eines an Schizophrenie erkrankten Menschen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337980
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