Diese Arbeit ist eine Analyse der Übersetzung von Voltaires Mahomet durch Goethe. Sie spiegelt die gegensäztlichen Einstellungen der beiden Schriftsteller ( Voltaire und Goethe) im Hinblick auf das Bild von dem Propheten Mohammed wider.
Inhaltsverzeichnis
- Warum hat Goethe Mahomet übersetzt?
- Abweichungen vom Original beim Übersetzen
- I. Was ist Voltaires Mahomet?
- II. Warum hat Goethe Mahomet übersetzt?
- III. Abweichungen vom Original beim Übersetzen
- IV. Reaktionen auf die Übersetzung
- V. Die von Voltaire kritisierte Seite
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Goethes Übersetzung von Voltaires "Mahomet" (1799) und beleuchtet die Hintergründe dieser Entscheidung, die Abweichungen vom Original und die Reaktionen auf die Übersetzung. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit Goethes Verhältnis zu Voltaire und seinem eigenen Verständnis des Propheten Mohammed, im Kontrast zu Voltaires Darstellung.
- Goethes Motivation zur Übersetzung von Voltaires "Mahomet"
- Vergleich der Darstellung Mohammeds bei Voltaire und Goethe
- Analyse der Abweichungen zwischen Goethes Übersetzung und Voltaires Original
- Die Reaktionen auf Goethes Übersetzung und deren Interpretation
- Voltaires Zielgruppe und die Kritikpunkte seines Werkes
Zusammenfassung der Kapitel
I. Was ist Voltaires Mahomet?: Dieses Kapitel beschreibt Voltaires "Mahomet" als eine in Dramenform gefasste Schmähschrift gegen religiösen Fanatismus, verkörpert durch den Propheten Mohammed. Voltaire präsentiert Mohammed negativ als Betrüger und Tyrann. Das Stück, 1740 geschrieben und 1741 uraufgeführt, wurde aufgrund seiner anti-katholischen Interpretation zunächst verboten, fand aber später, unterstützt vom Papst, Verbreitung und wurde zum Symbol der Meinungsfreiheit.
II. Warum hat Goethe Mahomet übersetzt?: Dieses Kapitel untersucht die Hintergründe von Goethes Übersetzung. Goethe unternahm die Übersetzung auf Wunsch des Herzogs von Weimar, Carl August, nicht aus eigenem Antrieb. Goethe widerstrebte die negative Darstellung Mohammeds bei Voltaire, die seiner eigenen Auffassung widersprach. Die Abhängigkeit des Weimarer Hoftheaters von den finanziellen Mitteln des Herzogs sowie Goethes Dankbarkeit gegenüber dem Herzog spielten eine entscheidende Rolle bei seiner Entscheidung. Das Kapitel beleuchtet auch die historischen Ungenauigkeiten in Voltaires Darstellung Mohammeds, die im Widerspruch zu Goethes Verständnis des Propheten stehen.
III. Abweichungen vom Original beim Übersetzen: Dieses Kapitel analysiert Goethes Bearbeitung von Voltaires "Mahomet". Aufgrund seiner Ablehnung von Voltaires negativer Darstellung Mohammeds konzentrierte Goethe sich in seiner Übersetzung auf die tragische Liebeshandlung zwischen Seide und Palmire, inspiriert von "Tausend und eine Nacht". Er milderte das negative Bild Mohammeds durch Bearbeitung, Abänderung und Tilgung von Versen. Goethe versuchte, den Koran nicht als Instrument der Einschüchterung, sondern als frohe Botschaft darzustellen, doch eine vollständige Umkehrung des Bildes Mohammeds blieb ihm verwehrt.
IV. Reaktionen auf die Übersetzung: Dieses Kapitel beschreibt die unterschiedlichen Reaktionen auf Goethes Übersetzung. Während Herder die Sprache und den Rhythmus bewunderte, kritisierte er den Inhalt scharf als "Versündigung gegen die Menschheit". Andere reagierten differenzierter und erkannten die Unterschiede zwischen Voltaires Original und Goethes Bearbeitung. Goethe selbst betonte die Möglichkeit eines Vergleichs zwischen beiden Versionen, um das Verhältnis der Kunst beider Nationen zu reflektieren. Er veröffentlichte später nur Auszüge, die Mohammed positiv darstellen.
V. Die von Voltaire kritisierte Seite: Dieses Kapitel diskutiert die Frage, wen Voltaire mit seinem "Mahomet" kritisieren wollte. Es werden zwei Interpretationen vorgestellt: die Kritik am Islam als versteckte Kritik am Christentum und die Interpretation als Angriff sowohl gegen den Islam als auch gegen die Kirche, wobei letztere erst später das Stück unterstützte. Das Kapitel unterstreicht die Vielschichtigkeit der Interpretation von Voltaires Werk.
Schlüsselwörter
Goethe, Voltaire, Mahomet, Übersetzung, Islam, Christentum, religiöser Fanatismus, Hoftheater, Weimar, Darstellung Mohammeds, historische Ungenauigkeiten, Bearbeitung, Reaktionen, Meinungsfreiheit.
Goethes Übersetzung von Voltaires "Mahomet": Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Goethes Übersetzung von Voltaires Drama "Mahomet" (1799). Sie untersucht die Beweggründe Goethes für die Übersetzung, vergleicht die Darstellung Mohammeds bei Voltaire und Goethe, analysiert Abweichungen zwischen Original und Übersetzung und beleuchtet die Reaktionen auf Goethes Arbeit. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Voltaires Kritikpunkten und seiner Zielgruppe.
Warum hat Goethe Voltaires "Mahomet" übersetzt?
Goethe übersetzte Voltaires "Mahomet" nicht aus eigenem Antrieb, sondern auf Wunsch des Herzogs Carl August von Weimar. Goethe war der negativen Darstellung Mohammeds bei Voltaire abgeneigt, die seiner eigenen Auffassung widersprach. Seine Abhängigkeit vom Herzog und seine Dankbarkeit spielten eine entscheidende Rolle bei seiner Entscheidung.
Welche Abweichungen gibt es zwischen Goethes Übersetzung und Voltaires Original?
Aufgrund seiner Ablehnung von Voltaires negativer Darstellung Mohammeds, konzentrierte sich Goethe in seiner Übersetzung auf die tragische Liebeshandlung. Er milderte das negative Bild Mohammeds durch Bearbeitung, Abänderung und Tilgung von Versen. Er versuchte, den Koran positiver darzustellen, konnte aber eine vollständige Umkehrung des Bildes Mohammeds nicht erreichen.
Wie wurden Goethes Übersetzung und Voltaires Original aufgenommen?
Die Reaktionen auf Goethes Übersetzung waren unterschiedlich. Herder lobte zwar Sprache und Rhythmus, kritisierte aber den Inhalt scharf. Andere Reaktionen waren differenzierter und erkannten die Unterschiede zwischen Original und Übersetzung. Goethe selbst betonte die Möglichkeit eines Vergleichs beider Versionen und veröffentlichte später nur Auszüge, die Mohammed positiv darstellen.
Wen kritisiert Voltaire mit seinem "Mahomet"?
Es gibt zwei Interpretationen von Voltaires Kritik: eine versteckte Kritik am Christentum unter dem Deckmantel der Kritik am Islam, und eine Kritik sowohl am Islam als auch am Christentum. Die Kirche unterstützte das Stück erst später.
Welche Schlüsselthemen werden in der Analyse behandelt?
Schlüsselthemen sind Goethes Motivation, der Vergleich der Darstellung Mohammeds bei Voltaire und Goethe, die Analyse der Übersetzungsunterschiede, die Reaktionen auf die Übersetzung, Voltaires Zielgruppe und die Kritikpunkte seines Werkes, sowie die historische Einordnung und die Frage nach der Meinungsfreiheit.
Was ist das zentrale Thema der Arbeit?
Das zentrale Thema ist die Auseinandersetzung mit Goethes Verhältnis zu Voltaire und seinem eigenen Verständnis des Propheten Mohammed, im Kontrast zu Voltaires Darstellung. Die Arbeit beleuchtet den kulturellen und politischen Kontext der Übersetzung und die unterschiedlichen Interpretationen des Werkes von Voltaire und Goethe.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst fünf Kapitel: 1. Was ist Voltaires Mahomet?, 2. Warum hat Goethe Mahomet übersetzt?, 3. Abweichungen vom Original beim Übersetzen, 4. Reaktionen auf die Übersetzung, und 5. Die von Voltaire kritisierte Seite.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind Goethe, Voltaire, Mahomet, Übersetzung, Islam, Christentum, religiöser Fanatismus, Hoftheater, Weimar, Darstellung Mohammeds, historische Ungenauigkeiten, Bearbeitung, Reaktionen, Meinungsfreiheit.
- Quote paper
- M.A. Mohammed Lakehal (Author), 2013, Goethe und der Islam. Übersetzung von Voltaires Mahomet (1799), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337780