Die vorliegende Einsendeaufgabe befasst sich mit dem Thema Stress im Beruf, möglichen Auslösern sowie Gegenmaßnahmen.
Aus dem Inhalt:
- mögliche Belastungen für Mitarbeiter
- Befragung zur Stressbewältigung
- Konzeption einer Maßnahme zur Stressbewältigung
- Überprüfung der Wirksamkeit
Inhaltsverzeichnis
1 Unternehmen & Belastungen: Georg Utz AG
1.1 Beschreibung des Unternehmens
1.2 Mögliche Belastungen für die Mitarbeiter der Abteilung „Werkzeugbau“ in Bezug auf fünf Belastungsbereiche
1.2.1 Arbeitsprozess: Zeitdruck
1.2.2 Arbeitsbedingungen: Überforderung durch Komplexität und Eigenverantwortung
1.2.3 Arbeitsumgebung: Lärm, Schmutz und unsaubere Luft
1.2.4 Arbeitsmaterialien: Mögliche Gesundheitsgefährdung durch Schwermetalle
1.2.5 Arbeitsressourcen: Hoher Wert der CNC-Maschinen
2 Befragung zur Stressbelastung
2.1 Verfahren und Durchführung
2.2 Auswertung
3 Konzeption der Maßnahme
3.1.1 Arbeitsprozess: Zeitdruck
3.1.2 Arbeitsbedingungen: Überforderung durch Komplexität und Eigenverantwortung
3.1.3 Arbeitsumgebung: Lärm, Schmutz und unsaubere Luft
3.1.4 Arbeitsmaterialien: Mögliche Gesundheitsgefährdung durch Schwermetalle
3.1.5 Arbeitsressourcen: Hoher Wert der CNC-Maschinen
3.1.6 Allgemein
3.1.7 Zusammenfassung
4 Überprüfung der Wirksamkeit
4.1 Forschungsfrage
4.2 Hypothesen
4.3 Forschungsdesign
4.4 Untersuchungseinheiten
4.5 Datenerhebung
4.6 Datenanalyse
4.7 Bewertung der Befunde
5 Literaturverzeichnis
6 Abbildungs- und Tabellenverzeichnis
6.1 Tabellenverzeichnis
1 Unternehmen & Belastungen: Georg Utz AG
1.1 Beschreibung des Unternehmens
Die Georg Utz AG ist ein weltweit tätiger, auf die Herstellung von Behältern, Paletten und Werkstückträgern aus Kunststoff spezialisierter Industriebetrieb mit Hauptsitz in Bremgarten AG, Schweiz. Zur Herstellung der Produkte werden dabei die beiden Verfahren „Thermoformen“ und „Spritzguss“ angewendet. Nebst einem großen Sortiment an Standardprodukten werden auch individuelle Kundenaufträge ausgeführt. Das bekannteste Standardprodukt des Unternehmens stellen zweifellos die grauen Kunststoffboxen (RAKO-Behälter) dar:
Der konsolidierte Umsatz betrug im Jahr 2013 220 Millionen Schweizer Franken, erarbeitet von 880 Mitarbeitern (Grether, 2014). Am Schweizer Standort in Bremgarten AG sind rund 200 Mitarbeiter beschäftigt.
Die zur Produktherstellung notwendigen Maschinen werden im Grundgerüst eingekauft. Für den Produktionsbetrieb werden dann individuelle Werkzeuge in die Maschinen eingesetzt. Diese werden von der betriebseigenen Abteilung „Werkzeugbau" hergestellt sowie laufend an die Herstellung der unterschiedlichen Produkte angepasst. Das Hauptarbeitsgerät im Werkzeugbau stellen so genannte CNC-Maschinen dar:
Der Werkzeugbau umfasst 11 Facharbeiter sowie 9 Lehrlinge (Auszubildende) und soll im Zentrum dieser Einsendeaufgabe stehen.
1.2 Mögliche Belastungen für die Mitarbeiter der Abteilung „Werkzeugbau“ in Bezug auf fünf Belastungsbereiche
1.2.1 Arbeitsprozess: Zeitdruck
Im Bereich des Arbeitsprozesses können viele Faktoren einen Einfluss auf den möglichen Stressor „Zeitdruck" haben. So ist die Produktionsabteilung auf eine termingerechte Fertigstellung der Werkzeuge angewiesen. Eine verspätete Fertigung im Werkzeugbau wirkt sich somit negativ auf den ganzen Produktionsprozess aus, was bei einer verzögerten Ablieferung des Produktes zu einem hohen Preisnachlass führen kann. Zeitdruck kann insbesondere dann entstehen, wenn sehr kurzfristig Aufträge angenommen werden, der Terminplan eines Produktionsauftrages an und für sich sehr ambitioniert gesteckt wurde oder es im Werkzeugbau zu einem Maschinenausfall und damit einhergehenden Verzögerungen kommt. Überstunden und unplanmäßige Wochenendeinsätze sind dann keine Seltenheit.
Ein weiterer Einflussfaktor auf den Stressor „Zeitdruck“ ist die Tatsache, dass beinahe die Hälfte der Belegschaft der Abteilung aus Lehrlingen besteht. Die Facharbeiter und insbesondere die Lehrlingsbetreuer sind somit einer Doppelbelastung ausgesetzt: Nebst ihrer eigentlichen produzierenden Tätigkeit kümmern sie sich zusätzlich um die Ausbildung der Lehrlinge und müssen sich so auf mehrere Dinge gleichzeitig konzentrieren. Vor allem in Phasen, in welchen die Lehrlinge mehr Aufmerksamkeit brauchen, kann somit durch die Vernachlässigung der eigentlichen Tätigkeit Zeitdruck entstehen.
1.2.2 Arbeitsbedingungen: Überforderung durch Komplexität und Eigenverantwortung
Die meisten Facharbeiter arbeiten an einer für sie zugewiesenen, „eigenen“ Maschine und gehen ihrer komplexen Arbeit mit einem hohen Grad an Selbstständigkeit und Eigenverantwortung nach. Die Beurteilung dieser Tatsache kann individuell unterschiedlich erfolgen: Wird das hohe Maß an Eigenverantwortung von den einen äußerst geschätzt, werden die Komplexität und der hohe Grad an Selbstständigkeit für andere, vielleicht etwas unerfahrenere Mitarbeiter zum Stressor und führen zu einer Überforderung. Die individuelle Beurteilung der Arbeitsbedingung stellt somit, nebst der Erfahrung und dem Fachwissen, den entscheidenden Einflussfaktor auf den konkreten Stressauslöser „Überforderung durch hohe Komplexität und Eigenverantwortung“ dar.
1.2.3 Arbeitsumgebung: Lärm, Schmutz und unsaubere Luft
Die CNC-Maschinen führen zu einer sehr hohen Lärmemission und können so Stress auslösen. Entscheidender Einflussfaktor ist die Lautstärke, denn eine zu hohe Lärmbelastung kann eine Gesundheitsgefährdung in Form von Konzentrationsstörungen und Hörschädigungen auslösen.
Eine hohe Schmutzbelastung und dadurch unsaubere Luft können aufgrund der unangenehmen oder sogar gesundheitsschädigenden Wirkung zu Stress führen. Einflussfaktoren stellen die Art der Arbeit und die damit verbundene Schmutzentwicklung sowie die Räumlichkeiten des Werkzeugbaus dar: Diese sind sehr klein, alt und schlecht durchlüftet und begünstigen somit die unsaubere Luft.
1.2.4 Arbeitsmaterialien: Mögliche Gesundheitsgefährdung durch Schwermetalle
Gewisse Aufträge erfordern die Verwendung von Schwermetallen, deren Bearbeitung aufgrund ihrer Giftigkeit gesonderte Vorkehrungen und Arbeitsschritte benötigt. Das Wissen um eine mögliche Gesundheitsgefährdung könnte ein Stressor darstellen.
Einflussfaktoren stellen der Grad der Giftigkeit des bearbeiteten Materials, das Fachwissen bezüglich des Umgangs mit Schwermetallen sowie mögliche Schutzmaßnahmen dar.
1.2.5 Arbeitsressourcen: Hoher Wert der CNC-Maschinen
Die zur Werkzeugherstellung benötigten Maschinen sind sehr teuer und können leicht beschädigt werden. Dass Wissen um die Tatsache, dass der kleinste Fehler schnell einmal Kosten im sechsstelligen Bereich verursachen kann, kann ein möglicher Stressor sein.
Einflussfaktoren stellen der Wert der Maschine sowie die allgemeine Arbeitserfahrung und das für die jeweilige Maschine spezifische Fachwissen dar.
2 Befragung zur Stressbelastung
2.1 Verfahren und Durchführung
Zur Stressanalyse von Beschäftigten stellt die Befragung das geeignetste Instrument dar, wobei an dieser Stelle die schriftliche Variante mithilfe eines Fragebogens gewählt wird, da somit die Anonymität gewahrt wird. Der Fragebogen wird von den Beschäftigten der Abteilung "Werkzeugbau" einzeln ausgefüllt. Bei der Erstellung ebendieses soll sich dabei am von Schaarschmidt (1997) konzipierten Verfahren AVEM (Arbeitsbezogenes Verhaltens- und Erlebnismuster) orientiert werden. Dieses Verfahren eignet sich als Basis für die Erstellung des Fragebogens deshalb sehr gut, weil es im deutschsprachigen Raum das am häufigsten verwendete Messinstrument zur Erfassung von beruflichem Bewältigungsverhalten darstellt (Pieter, 2014, S. 160ff.) und die Hauptgütekriterien Reliabilität, Validität und Objektivität gegeben sind (Testzentrale der Schweizer Psychologen AG, 2009). Da durch die ursprüngliche Version des Fragebogens aber keine spezifischen Stressoren verifiziert werden können, wird dieser zur Messung der Stressbelastungen der Mitarbeiter der Abteilung „Werkzeugbau“ entsprechend modifiziert. Mit dem ursprünglichen, 66 Items umfassenden Fragebogen lässt sich ausschließlich die Ausprägung von Verhalten und Erleben vier verschiedenen Grundmustern zuordnen. Deshalb wird der Fragebogen mit 9 weiteren Items (offenen Fragen) ergänzt, um zusätzlich konkrete Stressoren verifizieren zu können. Die Zusatzfragen beziehen sich immer auf die vorhergehende Frage und sollen beantwortet werden, wenn diese mit "trifft manchmal zu", "trifft oft zu" oder "trifft vollkommen zu" beantwortet wurde. Zur Kennzeichnung wurden die zusätzlich eingebauten Fragen in nachfolgender Tabelle mit einem Stern (*) markiert.
Tab. 1: Modifizierter Fragebogen des AVEM-Verfahrens (nach Schaarschmidt und Fischer, 1997)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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