Georg Simmel behauptet, der Mensch sei als ganzer sozusagen ein noch ungeformter Komplex von Inhalten, Kräften, Möglichkeiten und je nach den Motivierungen und Beziehungen des wechselnden Daseins gestalte er sich daraus zu einem differenzierten, grenzbestimmten Gebilde. Diese Ansicht Simmels scheint zunächst sehr gewöhnungsbedürftig. Ist der Mensch nicht einfach das, was er ist? Werden wir nicht geboren und sind dann einfach das, was uns durch unsere Gene mitgegeben wurde und wozu uns unsere Eltern erzogen haben? Aber genau da ist der Punkt: wir werden dazu erzogen, an einer Gesellschaft teilzuhaben, die nach eigenen Gesetzen funktioniert und in der es nicht ausreicht, einfach „man selbst“ zu sein.
Zunächst ist der Mensch Baby, Kind, irgendwann Schüler, dann ggf. auch Student und dann Teilnehmer in der Arbeitswelt, aber auch andere Funktionen wie Tochter, Sohn und später vielleicht selbst Vater oder Mutter. Jede dieser Rollen bringt ein gewisses Spektrum an Rechten und Pflichten mit sich, die es zu erfüllen gilt. Sozioprudenz, sozial klug handeln, knüpft hier an. Jeder Mensch versucht das instinktiv zu tun und bedient sich so nicht nur konventioneller Rollenvorstellungen, sondern auch anderer Maxime, die im nächsten Kapitel dieser Arbeit vorgestellt werden sollen.
Als praktischer Untersuchungsgegenstand dient die Serie „Desperate Housewives“, in der es um insbesondere vier Hausfrauen geht, die das perfekte Leben im Vorort leben. Oder zumindest scheint es so. Sie werden mit vielerlei Problemen konfrontiert, die sie sozial klug zu lösen suchen. Dabei scheuen sie nicht vor List und Tücke zurück. Beispiele für ihr Rollendenken und strategisches Handeln werden in Kapitel 3, die verzweifelten Hausfrauen und die Sozioprudenz, vorgestellt. Als letztes soll ein Fazit über den Anschein der Rolle gezogen werden. Im Anhang befindet sich das Literaturverzeichnis.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. ROLLEN UND STRATEGISCHES HANDELN
- 3. DIE VERZWEIFELTEN HAUSFRAUEN UND DIE SOZIOPRUDENZ
- 4. FAZIT: DER ANSCHEIN DER ROLLE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die sozioprudenten Handlungen in der Fernsehserie „Desperate Housewives“. Ziel ist es, die Strategien der Hauptfiguren im Umgang mit sozialen Rollen und Konflikten zu analysieren und im Kontext soziologischer Theorien zu interpretieren. Die Analyse konzentriert sich auf die Präsentation von Rollen, die Inszenierung von Identität und die Auswirkungen strategischen Handelns auf soziale Beziehungen innerhalb der Serie.
- Sozioprudenz und strategisches Handeln in sozialen Interaktionen
- Rollenkonzepte und deren Darstellung in der Serie „Desperate Housewives“
- Die Inszenierung von Identität und der Schein des perfekten Lebens
- Konflikte und deren Bewältigung mittels sozioprudenter Strategien
- Die Auswirkungen von Rollenkonformität und -abweichung
Zusammenfassung der Kapitel
1. EINLEITUNG: Dieses Kapitel führt in die Thematik der Sozioprudenz ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Darstellung sozioprudenten Handelns in der Serie „Desperate Housewives“ vor. Es verwendet Simmels Konzept des Menschen als „ungeformten Komplex“ um die Bedeutung sozialer Rollen und deren Auswirkungen auf das individuelle Handeln zu unterstreichen. Die Serie dient als empirischer Untersuchungsgegenstand, um die theoretischen Überlegungen zu illustrieren. Das Kapitel skizziert die Struktur der Arbeit und benennt die einzelnen Kapitel.
2. ROLLEN UND STRATEGISCHES HANDELN: Dieses Kapitel beleuchtet Goffmans Theorie des „Dramaturgischen Handelns“ und erklärt die Konzepte der aufrichtigen und zynischen Darstellung. Es analysiert die Bedeutung von Fassade, Inszenierung und Ausdruckskontrolle für die Präsentation von Rollen im sozialen Alltag. Die Arbeit von La Rochefoucauld wird herangezogen um die Ambivalenz und Komplexität des menschlichen Handelns zu verdeutlichen. Der Fokus liegt darauf, wie Individuen Strategien entwickeln um ihre Rollen glaubhaft zu präsentieren und Widersprüche zu vermeiden. Die Kapitel beschreibt die Komponenten der Fassade und erläutert deren Bedeutung für die soziale Interaktion.
3. DIE VERZWEIFELTEN HAUSFRAUEN UND DIE SOZIOPRUDENZ: (Anmerkung: Da der bereitgestellte Text keinen konkreten Inhalt zu diesem Kapitel bietet, kann hier keine Zusammenfassung erstellt werden. Dieser Abschnitt müsste mit dem vollständigen Text ergänzt werden.)
4. FAZIT: DER ANSCHEIN DER ROLLE: (Anmerkung: Da der bereitgestellte Text keinen konkreten Inhalt zu diesem Kapitel bietet, kann hier keine Zusammenfassung erstellt werden. Dieser Abschnitt müsste mit dem vollständigen Text ergänzt werden.)
Schlüsselwörter
Sozioprudenz, strategisches Handeln, soziale Rollen, Goffman, Simmel, „Desperate Housewives“, Rolleninszenierung, Identität, soziale Interaktion, Ausdruckskontrolle, Fassade.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zur Analyse von "Desperate Housewives"
Was ist der Gegenstand der Analyse?
Die Analyse untersucht die sozioprudenten Handlungen der Hauptfiguren in der Fernsehserie „Desperate Housewives“. Im Mittelpunkt steht die Analyse ihrer Strategien im Umgang mit sozialen Rollen und Konflikten im Kontext soziologischer Theorien. Die Arbeit konzentriert sich auf die Präsentation von Rollen, die Inszenierung von Identität und die Auswirkungen strategischen Handelns auf soziale Beziehungen innerhalb der Serie.
Welche Theorien werden angewendet?
Die Analyse bezieht sich auf die Theorien von Simmel (Konzept des Menschen als „ungeformten Komplex“) und Goffman („Dramaturgisches Handeln“, aufrichtige und zynische Darstellung, Fassade, Inszenierung und Ausdruckskontrolle). Zusätzlich wird die Arbeit von La Rochefoucauld zur Verdeutlichung der Ambivalenz und Komplexität menschlichen Handelns herangezogen.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Sozioprudenz und strategisches Handeln in sozialen Interaktionen; Rollenkonzepte und deren Darstellung in „Desperate Housewives“; die Inszenierung von Identität und den Schein des perfekten Lebens; Konflikte und deren Bewältigung mittels sozioprudenter Strategien; und die Auswirkungen von Rollenkonformität und -abweichung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Einleitung, Rollen und strategisches Handeln, Die verzweifelten Hausfrauen und die Sozioprudenz, und Fazit: Der Schein der Rolle. Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage vor. Kapitel zwei beleuchtet Goffmans Theorie und analysiert die Bedeutung von Fassade und Inszenierung. Kapitel drei (und vier) analysieren die Serie „Desperate Housewives“ im Hinblick auf die vorherigen theoretischen Ausführungen (der bereitgestellte Text enthält keine Zusammenfassung dieser Kapitel).
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Schlüsselwörter sind: Sozioprudenz, strategisches Handeln, soziale Rollen, Goffman, Simmel, „Desperate Housewives“, Rolleninszenierung, Identität, soziale Interaktion, Ausdruckskontrolle, Fassade.
Welche Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie wird sozioprudentes Handeln in der Serie „Desperate Housewives“ dargestellt?
Was ist der Zweck der Analyse?
Ziel der Analyse ist es, die Strategien der Hauptfiguren im Umgang mit sozialen Rollen und Konflikten zu analysieren und im Kontext soziologischer Theorien zu interpretieren.
- Citar trabajo
- Eva Heuft (Autor), 2016, Sozioprudente Handlungen in der Serie „Desperate Housewives“. Die Sozioprudenz der verzweifelten Hausfrauen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337471