Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Lesemotivation der SuS anhand eines Fragebogens festzustellen und durch das szenische Vorlesen literarischer Texte zu fördern. Lesen und damit der Umgang mit Texten und Medien ist ein Aufgabenbereich aus dem Rahmenlehrplan des Faches Deutsch. In diesem heißt es: „Lesen bedeutet, Vorstellungen und Wissen zu erweitern. Es bereitet Vergnügen, regt die Fantasie an und fordert zur Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit heraus. Es ermöglicht den Zugang zu den Erfahrungen und Gefühlswelten anderer. Damit trägt Lesen zur Identitätsentwicklung der Schülerinnen und Schüler (im Folgendem SuS) bei.
Eine zentrale Aufgabe der Grundschule ist es, Leseinteresse und Lesefreude auszubilden und immer wieder neu anzuregen.“ Aufgrund dieser Aussage bekommt die Förderung der Lesemotivation eine hohe Gewichtung. Nur wenn die SuS motiviert sind Texte und Bücher zu lesen, können diese Anforderungen erreicht werden. Ein weiterer Auftrag der Grundschule ist es den SuS einen Zugang zu Büchern und Texten zu ermöglichen. Nicht in jedem Elternhaus bekommen sie die Möglichkeit sich mit solchen zu beschäftigen. Bartnitzky schreibt hierzu: „Kinder aus Familien, in denen Lesen geschätzt und im Alltag praktiziert wird, haben gute Chancen, dauerhaft zu Lesern zu werden. […] Kinder aus buchfernen Familien bleiben dagegen in der Regel und langfristig gesehen buchfern.“
Gerade Kinder aus buchfernen Familien müssen deshalb in der Schule zum Lesen motiviert werden. Sie müssen ganz besonders und durch besondere Leseanregungen an Bücher und Texte herangeführt werden. Dazu sollte nicht nur eine angenehme Leseumgebung geschaffen werden, sondern auch den SuS die Möglichkeit gegeben sein frei, kreativ und selbsthandelnd mit verschiedenster Literatur umzugehen. Dieser aktive Umgang mit Texten wird den SuS im Rahmen der vorliegenden Ausarbeitung mit der Durchführung eines Lesetheaters ermöglicht. Gleichzeitig wird ihre Arbeit auch dem handlungsorientierten Unterricht gerecht, der seit längerer Zeit stark diskutiert wird. So werden die SuS nicht nur motiviert, sondern: „Durch Impulse, die zum kreativen, spielerischen, produktiven und handelnden Umgang mit Texten herausfordern, bilden die Schülerinnen und Schüler eigene Wege zu Texten aus.“
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretische Grundlagen zur Lesemotivation und Lesekompetenz
- 2.1 Zu den Begrifflichkeiten Lesemotivation und Lesekompetenz
- 2.2 Wechselseitige Wirkungen von Lesemotivation und Lesekompetenz
- 2.3 Geschlechter-Differenzen bei der Lesemotivation
- 3 Lesemotivation im Bezug auf Schule und Unterricht
- 3.1 Die Bedeutung des Deutschunterrichtes hinsichtlich der Lesemotivation
- 3.2 Möglichkeiten zur Förderung der Lesemotivation
- 4 Die Prozessgestaltung des Lesetheaters in einer dritten Klasse
- 4.1 Allgemeine Klassensituation und Lernvoraussetzungen der SuS
- 4.2 Darstellung und Begründung didaktisch-methodischer Entscheidungen
- 4.2.1 Tabellarische Planung der Unterrichtssequenz
- 4.2.3 Didaktisch-methodisches Konzept der Unterrichtsstunden
- 4.2.3.1 Didaktische Schwerpunktsetzung
- 4.2.3.2 Geplanter Lehr- und Lernprozess
- 4.2.3.3 Ziele der Unterrichtsstunden
- 5 Reflexion zur Durchführung des Lesetheaters bezüglich der Lesemotivation
- 5.1 Vergleichende Auswertung der Fragebogenerhebung
- 5.2 Persönliche Reflektion
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Förderung der Lesemotivation bei Grundschulkindern der dritten Klasse mittels eines Lesetheaters. Das Hauptziel ist die Feststellung des Einflusses szenischen Vorlesens auf das Leseinteresse der Schüler. Die Arbeit evaluiert die Wirksamkeit des gewählten Ansatzes anhand von Fragebögen.
- Lesemotivation und Lesekompetenz: Definitionen und Zusammenhang
- Einfluss des Deutschunterrichts auf die Lesemotivation
- Methoden zur Förderung der Lesemotivation im Grundschulunterricht
- Didaktisch-methodische Gestaltung eines Lesetheaters
- Evaluation der Wirksamkeit des Lesetheaters zur Steigerung der Lesemotivation
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung betont die Bedeutung von Lesekompetenz und Lesemotivation für die gesellschaftliche Teilhabe und verweist auf die PISA-Ergebnisse von 2012, die zeigen, dass ein erheblicher Teil der Schüler*innen ein unzureichendes Leseverständnis aufweist. Die Arbeit argumentiert, dass die frühzeitige Förderung von Lesemotivation in der Grundschule entscheidend ist, um langfristiges Leseinteresse zu entwickeln und den Umgang mit Texten als Bereicherung zu vermitteln. Sie beschreibt den Fokus der Arbeit auf die Förderung der Lesemotivation durch ein Lesetheater in einer dritten Klasse.
2 Theoretische Grundlagen zur Lesemotivation und Lesekompetenz: Dieses Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen von Lesemotivation und Lesekompetenz. Es definiert beide Begriffe und erläutert ihren engen Zusammenhang. Die Wechselwirkungen zwischen Motivation und Kompetenz werden dargestellt, sowie geschlechterspezifische Unterschiede in der Lesemotivation. Der Abschnitt legt die Basis für das Verständnis der folgenden Kapitel, in denen die praktische Umsetzung und Evaluation des Lesetheaterprojektes beschrieben wird.
3 Lesemotivation im Bezug auf Schule und Unterricht: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Rolle des Deutschunterrichts bei der Förderung der Lesemotivation. Es unterstreicht die Bedeutung des Deutschunterrichts für die Entwicklung von Lesefreude und präsentiert verschiedene Methoden und Strategien zur effektiven Förderung der Lesemotivation bei Grundschulkindern. Der Fokus liegt darauf, wie der Unterricht gestaltet werden kann, um positive Leseerfahrungen zu ermöglichen und intrinsische Motivation zu wecken.
4 Die Prozessgestaltung des Lesetheaters in einer dritten Klasse: Dieses Kapitel beschreibt die konkrete Planung und Durchführung des Lesetheaters in der dritten Klasse. Es beinhaltet eine detaillierte Darstellung der Klassensituation, der Lernvoraussetzungen der Schüler*innen, und eine Begründung der didaktisch-methodischen Entscheidungen. Die tabellarische Planung der Unterrichtseinheit und das didaktisch-methodische Konzept werden erläutert. Ziel ist es, den gesamten Prozess der Umsetzung des Lesetheaters transparent und nachvollziehbar darzustellen.
5 Reflexion zur Durchführung des Lesetheaters bezüglich der Lesemotivation: Dieses Kapitel reflektiert die Durchführung des Lesetheaters und dessen Auswirkungen auf die Lesemotivation der Schüler*innen. Es werden die Ergebnisse der Fragebogenerhebung (Pre- und Posttest) verglichen und eine persönliche Reflexion der Lehrkraft zu den Stärken und Schwächen der Methode und des gesamten Prozesses gegeben. Die Reflexion dient der Evaluation der Wirksamkeit des eingesetzten Ansatzes.
Schlüsselwörter
Lesemotivation, Lesekompetenz, Grundschule, Deutschunterricht, Lesetheater, handlungsorientierter Unterricht, Fragebogenerhebung, PISA-Studie, Leseinteresse, Leseerfahrungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Förderung der Lesemotivation durch Lesetheater in der dritten Klasse
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Förderung der Lesemotivation bei Grundschulkindern der dritten Klasse mithilfe eines Lesetheaters. Das Hauptziel ist es, den Einfluss des szenischen Vorlesens auf das Leseinteresse der Schüler zu ermitteln und die Wirksamkeit dieses Ansatzes anhand von Fragebögen zu evaluieren.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Theoretische Grundlagen zur Lesemotivation und Lesekompetenz, Lesemotivation im Bezug auf Schule und Unterricht, Die Prozessgestaltung des Lesetheaters in einer dritten Klasse, Reflexion zur Durchführung des Lesetheaters bezüglich der Lesemotivation und Fazit und Ausblick. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Forschungsfrage.
Welche theoretischen Grundlagen werden behandelt?
Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen von Lesemotivation und Lesekompetenz. Es definiert beide Begriffe, erläutert ihren Zusammenhang, die Wechselwirkungen zwischen Motivation und Kompetenz und geht auf geschlechterspezifische Unterschiede in der Lesemotivation ein.
Wie wird die Lesemotivation im Unterricht gefördert?
Kapitel 3 konzentriert sich auf die Rolle des Deutschunterrichts bei der Förderung der Lesemotivation. Es werden Methoden und Strategien zur effektiven Förderung der Lesemotivation bei Grundschulkindern vorgestellt, mit dem Fokus auf die Gestaltung des Unterrichts für positive Leseerfahrungen und intrinsische Motivation.
Wie wurde das Lesetheater in der dritten Klasse gestaltet?
Kapitel 4 beschreibt die Planung und Durchführung des Lesetheaters. Es beinhaltet die Klassensituation, die Lernvoraussetzungen der Schüler, die didaktisch-methodischen Entscheidungen, eine tabellarische Planung der Unterrichtseinheit und das didaktisch-methodische Konzept.
Wie wurde die Wirksamkeit des Lesetheaters evaluiert?
Kapitel 5 reflektiert die Durchführung des Lesetheaters und dessen Auswirkungen auf die Lesemotivation. Es werden die Ergebnisse der Fragebogenerhebung (Pre- und Posttest) verglichen und eine persönliche Reflexion der Lehrkraft zu Stärken und Schwächen der Methode gegeben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Lesemotivation, Lesekompetenz, Grundschule, Deutschunterricht, Lesetheater, handlungsorientierter Unterricht, Fragebogenerhebung, PISA-Studie, Leseinteresse, Leseerfahrungen.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse der Fragebogenerhebung (Pre- und Posttest), um den Einfluss des Lesetheaters auf die Lesemotivation der Schüler zu belegen. Die Ergebnisse werden sowohl quantitativ als auch qualitativ (durch die persönliche Reflexion der Lehrkraft) ausgewertet.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Das Fazit und der Ausblick fassen die Ergebnisse zusammen und diskutieren die Implikationen für die Praxis des Deutschunterrichts. Es werden mögliche Verbesserungen und weitere Forschungsansätze aufgezeigt.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Lehrer*innen der Grundschule, Deutschdidaktiker*innen, Studierende der Pädagogik und alle, die sich für die Förderung der Lesemotivation und Lesekompetenz bei Kindern interessieren.
- Quote paper
- Anika Glimm (Author), 2016, Lesemotivation und Lesekompetenz. Durchführung eines Lesetheaters mit Grundschülern im Deutschunterricht einer dritten Klasse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337422