In der heutigen Zeit, welche unter anderem von Globalisierung, steigender Geschwindigkeit der Veränderungen in nahezu allen technologischen Bereichen und verschärften Wettbewerbsbedingungen geprägt ist, wird es für Unternehmen immer wichtiger betriebswirtschaftlich optimal zu wirtschaften, Rationalisierungspotentiale auszuschöpfen und Kosten zu minimieren. Untersuchungen zeigen, dass 50 und mehr Prozent der gesamten Lagerhaltungskosten durch den Kommissionierungsvorgang verursacht werden1. Im Sinne der Just-in-Time Philosophie sind Kunden verstärkt darum bemüht die eigene Lagerhaltung zu minimieren, aber dennoch über die richtige Ware, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, in der richtigen Menge und Qualität zu verfügen. Kunden benötigen immer häufiger Sendungen mit kleineren Warenmengen pro Artikel, in sehr kurzer Zeit. Dies erfordert sehr schnelle Reaktionszeiten mit kurzen Auftragsdurchlaufzeiten und bedarfsgerechten Lieferungen. Der so entstehende Kosten- und Leistungsdruck zwingt Produzenten und Verteiler zu einer permanent kritischen Betrachtung der gesamten Abläufe im Lager.
Im Rahmen dieser Seminararbeit, soll zunächst nach einer Begriffsbestimmung, als ein Einstieg in die Thematik, die aktuelle Entwicklung und daraus resultierende Forderungen an moderne Kommissionierungssysteme betrachtet werden. Sodann wird auf die Grundfunktionen des Materialflusses innerhalb des Kommissionierungsvorganges eingegangen. Im Anschluss daran werden konkrete Kommissionierungsprinzipien klassifiziert und unterschieden sowie betriebswirtschaftliche Vor- und Nachteile aufgezeigt. Eine Betrachtung von Kriterien zur betriebswirtschaftlich optimalen Entscheidungsfindung bezüglich des zu wählenden Kommissionierungssystems schließt diese Seminararbeit ab.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmung
- 2.1 Der Begriff des Kommissionierens
- 2.2 Weitere zentrale Begriffe des Kommissionierens
- 3. Aktuelle Entwicklung und sich ergebende Forderungen an Kommissionierungssysteme
- 4. Grundfunktionen des Materialflusses innerhalb des Kommissionierungsvorganges
- 4.1 Klassische Betrachtungsweise
- 4.2 Aktuelle Betrachtungsweise
- 5. Unterscheidung wichtiger Klassifikationen von Kommissionierungsprinzipien
- 5.1 Unterscheidung verschiedener Kommissionierprinzipien
- 5.2 Darstellung betriebswirtschaftlicher Vor- und Nachteile der verschiedenen Kommissionierungsprinzipien
- 5.2.1 Vor- und Nachteile statischer, dezentraler Systeme (Mann zur Ware Prinzip)
- 5.2.2 Vor- und Nachteile statischer, zentraler Systeme
- 5.2.3 Vor- und Nachteile dynamischer, dezentraler Systeme
- 5.2.4 Vor- und Nachteile dynamischer, zentraler Systeme (Ware zum Mann Prinzip)
- 5.2.5 Vor- und Nachteile einhundert prozentig automatischer Kommissionierung
- 5.3 Betriebswirtschaftliche Vor- und Nachteile belegloser Kommissionierung
- 6. Kriterien zur betriebswirtschaftlich optimalen Entscheidungsfindung, bezüglich des zu wählenden Kommissionierungssystems
- 7. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht verschiedene Kommissionierungsprinzipien und deren betriebswirtschaftliche Vor- und Nachteile. Ziel ist es, Kriterien für eine optimale Entscheidungsfindung bei der Auswahl eines Kommissionierungssystems zu entwickeln. Die Arbeit berücksichtigt den Einfluss der aktuellen Entwicklungen im Bereich der Logistik.
- Begriffsbestimmung und zentrale Begriffe des Kommissionierens
- Aktuelle Entwicklungen und Anforderungen an Kommissionierungssysteme
- Klassifizierung und Vergleich verschiedener Kommissionierungsprinzipien
- Betriebswirtschaftliche Bewertung der Kommissionierungsprinzipien
- Kriterien für die optimale Auswahl eines Kommissionierungssystems
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung betont die wachsende Bedeutung betriebswirtschaftlicher Optimierung, Rationalisierung und Kostenminimierung in Unternehmen aufgrund von Globalisierung und verschärftem Wettbewerb. Sie hebt hervor, dass ein erheblicher Teil der Lagerhaltungskosten auf den Kommissionierungsprozess entfällt und dass die Just-in-Time-Philosophie die Notwendigkeit schneller Reaktionszeiten und bedarfsgerechter Lieferungen unterstreicht. Die Arbeit skizziert ihren Aufbau, beginnend mit Begriffsbestimmungen, über die Analyse aktueller Entwicklungen und verschiedener Kommissionierungsprinzipien bis hin zur Ableitung von Kriterien für die optimale Systemwahl.
2. Begriffsbestimmung: Dieses Kapitel liefert eine präzise Definition des Begriffs „Kommissionieren“ und beleuchtet verschiedene, in der Fachliteratur gebräuchliche Definitionen. Es klärt darüber hinaus zentrale Begriffe wie Sortiment, Auftrag, Artikel und Bereitstelleinheit, um ein gemeinsames Verständnis der im weiteren Verlauf verwendeten Terminologie zu schaffen und mögliche Missverständnisse aufgrund unterschiedlicher Definitionen zu vermeiden. Die Verbindung dieser Begriffe wird detailliert erläutert, um ein klares Verständnis des Kommissionierungsprozesses zu ermöglichen.
3. Aktuelle Entwicklung und sich ergebende Forderungen an Kommissionierungssysteme: Kapitel 3 analysiert die aktuellen Entwicklungen im Logistikbereich und deren Einfluss auf die Anforderungen an moderne Kommissionierungssysteme. Es beleuchtet die Herausforderungen, die durch Globalisierung, schnellere technologische Veränderungen und verschärfte Wettbewerbsbedingungen entstehen und zeigt auf, wie diese Entwicklungen zu veränderten Anforderungen an Effizienz, Geschwindigkeit und Flexibilität von Kommissionierungssystemen führen. Das Kapitel bereitet den Weg für die Analyse spezifischer Kommissionierungsprinzipien im weiteren Verlauf der Arbeit.
4. Grundfunktionen des Materialflusses innerhalb des Kommissionierungsvorganges: Dieses Kapitel beschreibt die Grundfunktionen des Materialflusses innerhalb des Kommissionierungsprozesses. Es vergleicht klassische und aktuelle Betrachtungsweisen, wobei die Unterschiede in Bezug auf Effizienz und Anpassungsfähigkeit an moderne Anforderungen hervorgehoben werden. Die Analyse liefert die Grundlage für ein tiefergehendes Verständnis der verschiedenen Kommissionierungsprinzipien und deren jeweiliger Eignung für unterschiedliche Anforderungen.
5. Unterscheidung wichtiger Klassifikationen von Kommissionierungsprinzipien: Kapitel 5 bietet eine umfassende Klassifizierung und Unterscheidung verschiedener Kommissionierungsprinzipien. Es analysiert sowohl statische als auch dynamische Systeme, sowohl zentral als auch dezentral, und beleuchtet die Vor- und Nachteile jedes Ansatzes. Die Diskussion umfasst auch die betriebswirtschaftlichen Aspekte und die Auswirkungen auf die Effizienz, Kosten und Flexibilität. Die Einbeziehung von vollautomatisierten Kommissionierungssystemen rundet die Analyse ab.
6. Kriterien zur betriebswirtschaftlich optimalen Entscheidungsfindung, bezüglich des zu wählenden Kommissionierungssystems: Dieses Kapitel fasst die Ergebnisse der vorhergehenden Kapitel zusammen und leitet daraus Kriterien für die optimale Auswahl eines Kommissionierungssystems ab. Es integriert die betriebswirtschaftlichen Aspekte, die Effizienzüberlegungen und die Anpassungsfähigkeit an die aktuellen Anforderungen. Ziel dieses Abschnitts ist es, ein Entscheidungshilfesystem zu entwickeln, das Unternehmen bei der Wahl des optimalen Kommissionierungssystems unterstützt.
Schlüsselwörter
Kommissionierung, Kommissionierungsprinzipien, Lagerhaltungskosten, Materialfluss, Just-in-Time, Betriebswirtschaft, Kostenoptimierung, Effizienz, Automatisierung, statische Systeme, dynamische Systeme, dezentrale Systeme, zentrale Systeme, Entscheidungsfindung.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Kommissionierungsprinzipien
Was ist der Gegenstand der Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich mit verschiedenen Kommissionierungsprinzipien und deren betriebswirtschaftlichen Vor- und Nachteilen. Ziel ist die Entwicklung von Kriterien für die optimale Auswahl eines Kommissionierungssystems unter Berücksichtigung aktueller logistischer Entwicklungen.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Begriffsbestimmung und zentrale Begriffe des Kommissionierens, aktuelle Entwicklungen und Anforderungen an Kommissionierungssysteme, Klassifizierung und Vergleich verschiedener Kommissionierungsprinzipien (einschließlich statischer, dynamischer, zentraler und dezentraler Systeme sowie vollautomatisierter Systeme), betriebswirtschaftliche Bewertung der Kommissionierungsprinzipien und Kriterien für die optimale Auswahl eines Kommissionierungssystems.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Einleitung, Begriffsbestimmung, Aktuelle Entwicklungen und Anforderungen, Grundfunktionen des Materialflusses, Klassifizierung von Kommissionierungsprinzipien (mit detaillierter Analyse der Vor- und Nachteile verschiedener Systeme), Kriterien für die optimale Entscheidungsfindung und Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Welche Kommissionierungsprinzipien werden verglichen?
Die Arbeit vergleicht verschiedene Kommissionierungsprinzipien, darunter statische und dynamische Systeme, sowohl in zentraler als auch dezentraler Ausgestaltung. Der Vergleich umfasst auch vollautomatisierte Kommissionierungssysteme. Für jedes Prinzip werden die betriebswirtschaftlichen Vor- und Nachteile analysiert.
Welche Kriterien werden für die optimale Auswahl eines Kommissionierungssystems genannt?
Die Arbeit leitet aus der Analyse der verschiedenen Kommissionierungsprinzipien und deren Vor- und Nachteile Kriterien für die optimale Auswahl eines Systems ab. Diese Kriterien berücksichtigen betriebswirtschaftliche Aspekte, Effizienzüberlegungen und die Anpassungsfähigkeit an aktuelle Anforderungen.
Welche Rolle spielen aktuelle Entwicklungen in der Logistik?
Die Arbeit berücksichtigt den Einfluss aktueller Entwicklungen im Logistikbereich, wie Globalisierung, technologischer Wandel und verschärfter Wettbewerb, auf die Anforderungen an moderne Kommissionierungssysteme. Diese Entwicklungen führen zu veränderten Anforderungen an Effizienz, Geschwindigkeit und Flexibilität.
Was sind die zentralen Begriffe der Seminararbeit?
Zentrale Begriffe sind: Kommissionierung, Kommissionierungsprinzipien, Lagerhaltungskosten, Materialfluss, Just-in-Time, Betriebswirtschaft, Kostenoptimierung, Effizienz, Automatisierung, statische Systeme, dynamische Systeme, dezentrale Systeme, zentrale Systeme, Entscheidungsfindung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Seminararbeit?
Ziel der Seminararbeit ist es, Kriterien für eine optimale Entscheidungsfindung bei der Auswahl eines Kommissionierungssystems zu entwickeln. Die Arbeit soll Unternehmen bei der Wahl des für ihre Bedürfnisse am besten geeigneten Systems unterstützen.
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- Daniel Lehnert (Author), 2004, Vor- und Nachteile unterschiedlicher Kommissionierungsprinzipien aus betriebswirtschaftlicher Sicht., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33725