Was können Kinder im Alter von zwei bis elf Jahren? Welche auftretenden Probleme können sie bereits lösen und welche bereiten ihnen noch Schwierigkeiten? Wie flexibel ist ihr Denken? Wie sehen sie die Welt? Inwiefern unterscheidet sich ihre Art zu Denken von der Denkweise erwachsener Menschen?
Auf diese und noch viele weitere Fragen zum Thema „kognitive Entwicklung von Kindern“ suchte der schweizer Biologie Jean-Piaget in den Jahren zwischen 1920 und 1980 mögliche Antworten. Einige seiner Ideen und Ergebnisse möchte ich auf den folgenden Seiten erläutern und kritisch betrachten. Ich habe mich hierbei auf Piagets Stadienmodell der kognitiven Entwicklung und insbesondere auf das zweite, prä-operationale und das dritte Stadium der konkreten Operationen beschränkt. Diese beiden Entwicklungsstadien werde ich unter den besonderer Berücksichtigung der Aspekte Klassifikation, Zahlbegriff und Relationen miteinander vergleichen.
Es ist schwierig, zwei Entwicklungsstadien zu betrachten, ohne die beiden anderen, nämlich das sensumotorische und das formal-operationale Stadium, zu kennen, da die verschiedenen Entwicklungsstadien laut Piagets Theorie aufeinander aufbauen. Aus diesem Grund werde ich auch das erste und das vierte Stadium kurz zusammenfassen, um einen besseren Überblick über Piagets Grundideen zu geben.
Bevor ich aber zum Vergleich der beiden Stadien komme, muss Piagets Forschungsmethode erläutert werden. Sie unterscheidet sich wesentlich von den sonst üblichen Methoden in der Psychologie und bedarf deshalb besonderer Aufmerksamkeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung.
- 2. Jean Piagets Theorie der geistigen Entwicklung von Kindern.
- Tests, Beobachtungen, klinische Untersuchungsmethode: Vorteile und Nachteile.....
- Die vier Phasen der geistigen Entwicklung.
- 3. Klassifikation ...........\n
- Was ist eine Klasse?
- Stadium 1: „figürliche Sammlungen“
- Stadium 2: Klassifizierung ohne Lösen des Klasseninklusionsproblems
- Stadium 3: Dezentrierung der Aufmerksamkeit und Lösen des Klasseninklusionsproblems.........
- 4. Relationen
- Stadium 1: Keine Reihenbildung
- Stadium 2: Teilweise Reihenbildungen ohne systematische Vergleiche .......
- Stadium 3: Reihenbildung durch Dezentrierung der Aufmerksamkeit..\n
- 5. Zahlbegriff .\n.......
- Stadium 1: Globaler Vergleich ohne Stück-für-Stück-Korrespondenz und dauernde Äquivalenz.
- Stadium 2: Anschauliche Stück-für-Stück-Korrespondenz ohne dauernde Äquivalenz...\n
- Stadium 3: Fehlerfreie Korrespondenz mit dauernder Äquivalenz.......
- 6. Schlussfolgerung..\n
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Referatsausarbeitung setzt sich zum Ziel, Jean Piagets Theorie der kognitiven Entwicklung von Kindern zu erläutern und zu analysieren, indem sie den Vergleich zwischen dem prä-operationalen und dem konkret-operationalen Stadium im Hinblick auf die Bereiche Klassifikation, Relationen und Zahlbegriff vornimmt.
- Die Entwicklung des Denkens in den verschiedenen Stadien nach Piaget.
- Die Besonderheiten des prä-operationalen und des konkret-operationalen Stadiums.
- Die Bedeutung von Klassifikation, Relationen und Zahlbegriff für die kognitive Entwicklung.
- Der Vergleich der beiden Stadien anhand von Piagets Forschungsmethoden und seinen Beobachtungen.
- Die Kritik an Piagets Theorien und Methoden.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der kognitiven Entwicklung von Kindern ein und stellt die zentrale Frage nach den Fähigkeiten und Denkweisen von Kindern im Alter von zwei bis elf Jahren. Anschließend wird Jean Piagets Theorie der geistigen Entwicklung und seine Forschungsmethode vorgestellt.
Kapitel 2 stellt die vier Phasen der geistigen Entwicklung nach Piaget vor und beschreibt Piagets Forschungsmethoden: Tests, Beobachtungen und die klinische Untersuchungsmethode. Es werden die Vor- und Nachteile der verschiedenen Methoden diskutiert.
Kapitel 3 befasst sich mit dem Konzept der Klassifikation und beschreibt die drei Stadien, die Kinder in dieser Entwicklung durchlaufen.
Kapitel 4 untersucht die Entwicklung des relationalen Denkens bei Kindern und beschreibt die drei Stadien der Reihenbildung.
Kapitel 5 analysiert die Entwicklung des Zahlbegriffs bei Kindern und beschreibt die drei Stadien der Korrespondenz und Äquivalenz.
Schlüsselwörter
Jean Piaget, kognitive Entwicklung, prä-operationales Stadium, konkret-operationales Stadium, Klassifikation, Relationen, Zahlbegriff, Entwicklungsstadien, Forschungsmethoden, Beobachtungen, klinische Untersuchungsmethode.
- Quote paper
- Annika Fleischmann (Author), 2010, Jean Piagets Theorie der geistigen Entwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/337019