Jemand stellt die Frage: »Was heißt Glauben?« und bekommt als Antwort den Satz zu hören: »Glauben heißt: nicht wissen!« Etwas nicht genau belegen zu können, einen Sachverhalt nur vage zu kennen, bringt uns immer wieder dazu, von »glauben« zu sprechen. Glauben ist dann gleichbedeutend mit »vermuten«. Was bedeutet es aber nun, wenn ein Christ sagt, er glaube an Gott, den Vater, Jesus Christus als seinen eingeborenen Sohn und den Heiligen Geist? Er scheint nicht aussagen zu wollen, dass er um Gott, Jesus Christus und den Geist nicht genug weiß, um von »Wissen« sprechen zu können. Sicher sind es keine bloßen Vermutungen, die ein Christ in bekennender Form bezüglich der chr istlichen Botscha ft äußern will, schließlich erscheint es widersinnig, sich zu Vermutungen zu bekennen. Der Begriff des »Glaubens« muss also eine gänzlich andere Dimension haben, als »vermuten« oder »nicht wissen«. Welche diese ist, soll im Folgenden aufgezeigt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Glaube als Geschenk Gottes oder Entscheidung des Menschen?
- Vertrauen, Erkennen, Bekennen
- Das „Wissen“ im Glauben und die Gewissheit des Glaubens
- Stärke uns den Glauben (Lk 17,5)
- Was aber heißt nun Glauben?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Begriff des Glaubens im christlichen Kontext. Sie beleuchtet die Frage, was Glauben bedeutet und welche Dimensionen er umfasst. Die Arbeit geht dabei der Frage nach, ob Glaube ein Geschenk Gottes oder eine menschliche Entscheidung ist, und analysiert die Komponenten Vertrauen, Erkennen und Bekennen im Glaubensakt.
- Der Glaube als Geschenk Gottes und menschliche Entscheidung
- Die Rolle von Vertrauen, Erkennen und Bekennen im Glauben
- Das Verhältnis von Wissen und Gewissheit im Glauben
- Die Natur der Gewissheit im christlichen Glauben
- Die Definition von Glauben im christlichen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Bedeutung des Glaubens und problematisiert die oberflächliche Gleichsetzung von Glauben mit „Nicht-Wissen“ oder „Vermuten“. Sie deutet an, dass der christliche Glaube eine tiefere Dimension besitzt, die im weiteren Verlauf der Arbeit untersucht werden soll. Die Einleitung legt den Grundstein für die nachfolgende Auseinandersetzung mit dem komplexen Thema des Glaubens.
Glaube als Geschenk Gottes oder Entscheidung des Menschen?: Dieses Kapitel erörtert die Frage, ob Glaube ein göttliches Geschenk oder eine menschliche Entscheidung darstellt. Es wird argumentiert, dass ein rein rationaler Ansatz zu oberflächlich ist, um den christlichen Glauben zu verstehen. Stattdessen wird der Glaube als ein dynamischer Prozess beschrieben, der sowohl göttliche Zuwendung als auch menschliche Entscheidungen umfasst. Der Glaube wird als ein kontinuierlicher Prozess des Vertrauens in Gottes Wort verstanden, der eine Entscheidung aus Vertrauen impliziert und eine Antwort auf Gottes Selbstmitteilung darstellt. Das Kapitel verdeutlicht, dass sowohl die Möglichkeit als auch die Entscheidung zum Glauben letztlich Gottes Geschenk sind.
Vertrauen, Erkennen, Bekennen: Dieses Kapitel beleuchtet den Glauben als Zusammenspiel von Vertrauen, Erkennen und Bekennen nach Karl Barth. Es beschreibt den Glauben als Begegnung mit Gott, die durch Vertrauen in Gottes Wort in Jesus Christus vermittelt wird. Der Glaube wird als Akt der Erkenntnis dargestellt, der jedoch nicht allein durch menschliche Vernunft erreicht werden kann, sondern durch göttliche Erleuchtung. Das Kapitel betont die Bedeutung des öffentlichen Bekenntnisses des Glaubens als Ausdruck des Vertrauens, der Erkenntnis und der Verantwortungsübernahme.
Das „Wissen“ im Glauben und die Gewissheit des Glaubens: Dieses Kapitel widerlegt die Gleichsetzung des christlichen Glaubens mit bloßer Vermutung. Es argumentiert, dass der Glaube eine besondere Art von Wissen darstellt, ein „geoffenbartes“ Wissen, das sich in der Gewissheit des Glaubenden manifestiert. Es werden verschiedene Arten von Gewissheit vorgestellt und im Kontext des christlichen Glaubens diskutiert. Schließlich wird deutlich gemacht, dass die Gewissheit des Glaubens nicht auf rationalen Beweisen basiert, sondern auf Vertrauen und einer Erfahrung, die über das rein rationale hinausgeht.
Schlüsselwörter
Glaube, Christlicher Glaube, Geschenk Gottes, Entscheidung, Vertrauen, Erkennen, Bekennen, Wissen, Gewissheit, Gottes Wort, Jesus Christus, Karl Barth.
Häufig gestellte Fragen zu: Seminararbeit über den christlichen Glauben
Was ist der zentrale Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht den Begriff des Glaubens im christlichen Kontext. Sie beleuchtet die Frage nach der Bedeutung des Glaubens und analysiert seine verschiedenen Dimensionen.
Welche Fragen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit folgenden zentralen Fragen: Ist Glaube ein Geschenk Gottes oder eine menschliche Entscheidung? Welche Rolle spielen Vertrauen, Erkennen und Bekennen im Glaubensakt? Welches Verhältnis besteht zwischen Wissen und Gewissheit im Glauben? Wie lässt sich der christliche Glaube definieren?
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel: Einleitung, Glaube als Geschenk Gottes oder Entscheidung des Menschen?, Vertrauen, Erkennen, Bekennen, Das „Wissen“ im Glauben und die Gewissheit des Glaubens, sowie eine Zusammenfassung der Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter.
Wie wird der Glaube in der Einleitung charakterisiert?
Die Einleitung problematisiert die oberflächliche Gleichsetzung von Glauben mit „Nicht-Wissen“ oder „Vermuten“ und deutet auf eine tiefere Dimension des christlichen Glaubens hin, die im weiteren Verlauf untersucht wird.
Wie wird die Frage nach Glaube als Geschenk oder Entscheidung behandelt?
Dieses Kapitel argumentiert, dass ein rein rationaler Ansatz unzureichend ist, um den christlichen Glauben zu verstehen. Der Glaube wird als dynamischer Prozess beschrieben, der sowohl göttliche Zuwendung als auch menschliche Entscheidungen umfasst. Es wird betont, dass sowohl die Möglichkeit als auch die Entscheidung zum Glauben letztlich Gottes Geschenk sind.
Welche Rolle spielen Vertrauen, Erkennen und Bekennen im Glauben?
Dieses Kapitel beleuchtet den Glauben als Zusammenspiel von Vertrauen, Erkennen und Bekennen nach Karl Barth. Es beschreibt den Glauben als Begegnung mit Gott, vermittelt durch Vertrauen in Gottes Wort in Jesus Christus. Das öffentliche Bekenntnis wird als Ausdruck des Vertrauens, der Erkenntnis und der Verantwortungsübernahme hervorgehoben.
Wie wird das Verhältnis von Wissen und Gewissheit im Glauben dargestellt?
Dieses Kapitel widerlegt die Gleichsetzung des christlichen Glaubens mit bloßer Vermutung. Es argumentiert, dass der Glaube eine besondere Art von Wissen darstellt – ein „geoffenbartes“ Wissen – das sich in der Gewissheit des Glaubenden manifestiert. Die Gewissheit des Glaubens basiert nicht auf rationalen Beweisen, sondern auf Vertrauen und einer Erfahrung, die über das rein Rationale hinausgeht.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Die Schlüsselwörter sind: Glaube, Christlicher Glaube, Geschenk Gottes, Entscheidung, Vertrauen, Erkennen, Bekennen, Wissen, Gewissheit, Gottes Wort, Jesus Christus, Karl Barth.
Für wen ist diese Seminararbeit gedacht?
Die Arbeit ist für ein akademisches Publikum gedacht und dient der Analyse des Themas Glaube im christlichen Kontext.
- Quote paper
- Dipl.Rel.Paed./Diakon Florian Elsner (Author), 2004, Was heißt Glauben?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33647