In der vorliegenden Hausarbeit wird das Thema Transsexualität bei Kindern behandelt. Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf den Ursachen, der Entwicklung und dem gesellschaftlichen Umgang mit transidenten Kindern.
Julia T., 13 Jahre, verwaschene Jeans, bauchfreies Top, leichtes Makeup und zu einem Zopf gebundene dunkle braune Haare. In Gedanken versunken sitzt sie in ihrem Zimmer im Obergeschoss zwischen Zeitschriften, Nagellack und Boygroup – Postern und erzählt von ihren Zukunftswünschen als Modedesignerin in New York. Doch der erste Eindruck dieses normalen, pubertierenden Mädchens trügt. Julia ist vor 13 Jahren als Julian geboren worden. Ihre DNA ist rein männlich, doch ihr war von Anfang an klar, dass sie im falschen Körper geboren wurde. Schon mit 3 Jahren spielte Julian lieber mit Puppen und verkleidete sich mit den Sachen seiner größeren Schwester. Für die Eltern war es vorerst nur eine Phase, bis Julian mit 5 Jahren in sein Zimmer rannte und drohte, „das Ding“ abzuschneiden.Von da an trug Julian seinen Lieblingsnamen Julia. Mit Einsetzen der Pubertät wuchs die Angst, einer dieser testosterongeladenen, pubertierenden Teenager mit leichtem Bartwuchs und tiefer Stimme zu werden. Den Eltern wurde bewusst, dass sie helfen müssen. Sie ließen sich von mehreren unabhängigen Gutachtern die Transsexualität ihres Sohnes bestätigen. Heute wird Julia vom Berliner Diplom – Psychologen Jens Lückert behandelt. Durch diverse Hormontherapien wird versucht, die männliche Pubertät zu stoppen und weibliche Entwicklungen zu fördern. Auch seine Namensänderung ist längst amtlich: Aus Julian wurde ganz offiziell Julia. Aus rechtlichen Gründen sind geschlechtsangleichende Operationen erst ab 18 Jahren erlaubt, weshalb Julia den letzten Schritt von Mann zu Frau erst noch gehen wird.
Doch was ist Transsexualismus eigentlich und wodurch wird er bedingt? Besondere Bedeutung möchte ich daher den Ursachen und den Konsequenzen für Betroffene zuschreiben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Definition und begriffliche Abgrenzung
- 3. Inzidenz kindlicher Transsexualität
- 4. Kulturhistorische Entwicklungen
- 5. Mögliche Ursachen von kindlicher Transsexualität
- 5.1 Psychische Ursachen
- 5.2 Physische Ursachen
- 6. Gesellschaftliche Positionierung
- 7. Aktuelle Entwicklungen
- 8. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema kindlicher Transsexualität. Ziel ist es, das Phänomen zu definieren, seine Inzidenz zu beleuchten, kulturhistorische Entwicklungen aufzuzeigen und mögliche Ursachen zu diskutieren. Die gesellschaftliche Positionierung und aktuelle Entwicklungen werden ebenfalls betrachtet.
- Definition und Abgrenzung von Transsexualität
- Inzidenz und Häufigkeit kindlicher Transsexualität
- Historische und kulturelle Perspektiven auf Transsexualität
- Mögliche psychische und physische Ursachen
- Gesellschaftliche Wahrnehmung und Akzeptanz
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung präsentiert den Fall von Julia, einem 13-jährigen Mädchen, das als Junge geboren wurde, um den Leser in die Thematik einzuführen und die zentrale Frage nach den Ursachen und Konsequenzen von Transsexualität aufzuwerfen. Der Fall dient als anschauliches Beispiel für die komplexen Herausforderungen, mit denen transsexuelle Jugendliche und ihre Familien konfrontiert sind.
2. Definition und begriffliche Abgrenzung: Dieses Kapitel definiert Transsexualismus gemäß der WHO und dem ICD-10 als eine Geschlechtsidentitätsstörung, die sich durch ein starkes Unbehagen über das zugeteilte Geschlecht und den Wunsch, zum anderen Geschlecht zu gehören, auszeichnet. Es werden verschiedene Unterformen der Transidentität wie Zisidentität, Interidentität und Transvestitismus differenziert und deren Unterschiede erläutert. Die drei Kriterien für die Diagnose Transsexualität nach den „Standards der Betreuung und Begutachtung Transsexueller“ von 1997 werden detailliert beschrieben, wobei die unterschiedliche gesellschaftliche Wahrnehmung von Frau-zu-Mann und Mann-zu-Frau-Transsexuellen hervorgehoben wird.
3. Inzidenz kindlicher Transsexualität: Dieses Kapitel thematisiert die Schwierigkeit, die genaue Häufigkeit kindlicher Transsexualität zu bestimmen, aufgrund fehlender Statistiken und einer hohen Dunkelziffer. Es werden Schätzungen zur Inzidenz genannt und die Daten der Selbsthilfeorganisation Trans-Ident e.V. zur Anzahl der in Deutschland anerkannten Transsexuellen herangezogen, um einen Anhaltspunkt zu geben. Die gesellschaftliche Intoleranz wird als Grund für die ungenaue Datenlage genannt.
4. Kulturhistorische Entwicklungen: In diesem Kapitel wird die historische Perspektive auf Transsexualität beleuchtet. Es wird gezeigt, dass das Phänomen nicht neu ist, sondern in verschiedenen Kulturen und Epochen unterschiedlich wahrgenommen wurde. Beispiele aus der griechischen Mythologie (Teiresias) und die mythologische Geburt der Aphrodite werden gegenübergestellt mit der negativen Darstellung im römischen Reich, um die Bandbreite der historischen Sichtweisen zu illustrieren.
Schlüsselwörter
Transsexualität, Geschlechtsidentitätsstörung, ICD-10, Inzidenz, Kulturgeschichte, Ursachen, psychische Ursachen, physische Ursachen, Gesellschaftliche Akzeptanz, Transidentität, Transvestitismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Kindliche Transsexualität
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über das Thema kindliche Transsexualität. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter. Der Text beleuchtet die Definition und Abgrenzung von Transsexualität, die Inzidenz, kulturhistorische Entwicklungen, mögliche Ursachen (psychisch und physisch), die gesellschaftliche Positionierung und aktuelle Entwicklungen.
Wie ist das Dokument strukturiert?
Das Dokument ist in Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung, die einen Fallbeispiel vorstellt. Es folgen Kapitel zur Definition und begrifflichen Abgrenzung von Transsexualität, zur Inzidenz, zu kulturhistorischen Entwicklungen und möglichen Ursachen. Die gesellschaftliche Positionierung und aktuelle Entwicklungen werden ebenfalls behandelt. Abschließend gibt es eine Zusammenfassung und eine Liste mit Schlüsselbegriffen.
Was wird unter "kindlicher Transsexualität" verstanden?
Der Text definiert Transsexualität gemäß WHO und ICD-10 als eine Geschlechtsidentitätsstörung, die sich durch ein starkes Unbehagen über das zugeteilte Geschlecht und den Wunsch, zum anderen Geschlecht zu gehören, auszeichnet. Es werden verschiedene Formen der Transidentität differenziert, wie Zisidentität, Interidentität und Transvestitismus.
Wie hoch ist die Inzidenz kindlicher Transsexualität?
Die genaue Häufigkeit kindlicher Transsexualität ist schwer zu bestimmen, da es an umfassenden Statistiken mangelt und eine hohe Dunkelziffer besteht. Der Text nennt Schätzungen und bezieht Daten von Selbsthilfeorganisationen ein, um einen Anhaltspunkt zu liefern. Gesellschaftliche Intoleranz wird als ein Grund für die ungenaue Datenlage genannt.
Welche Ursachen für kindliche Transsexualität werden diskutiert?
Der Text untersucht sowohl psychische als auch physische Ursachen. Jedoch werden konkrete Ursachen nicht abschließend genannt, da die Forschung auf diesem Gebiet noch andauert.
Wie wird die gesellschaftliche Positionierung zum Thema Transsexualität dargestellt?
Das Dokument beleuchtet die gesellschaftliche Wahrnehmung und Akzeptanz von Transsexualität. Es wird auf die unterschiedliche gesellschaftliche Wahrnehmung von Frau-zu-Mann und Mann-zu-Frau-Transsexuellen hingewiesen und die gesellschaftliche Intoleranz als ein Problem im Zusammenhang mit der Datenerhebung erwähnt.
Welche kulturhistorischen Entwicklungen werden betrachtet?
Der Text zeigt, dass Transsexualität kein neues Phänomen ist, sondern in verschiedenen Kulturen und Epochen unterschiedlich wahrgenommen wurde. Es werden Beispiele aus der griechischen Mythologie (Teiresias) und der römischen Kultur gegenübergestellt, um die Bandbreite der historischen Sichtweisen zu illustrieren.
Welche Schlüsselwörter werden im Text verwendet?
Schlüsselwörter umfassen: Transsexualität, Geschlechtsidentitätsstörung, ICD-10, Inzidenz, Kulturgeschichte, Ursachen, psychische Ursachen, physische Ursachen, Gesellschaftliche Akzeptanz, Transidentität, Transvestitismus.
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- Niklas Albrecht (Author), 2016, Transsexualität bei Kindern. Ursachen, Entwicklung und gesellschaftlicher Umgang, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/336286