Es tobt ein Kampf im Gesundheitswesen in Deutschland. Die Auseinandersetzungen zentrieren sich um die Allokation von begrenzten Ressourcen, aber auch um die Verteilung von Kompetenzen und den Zuschnitt von Berufsfeldern. Die verschiedenen Parteien dieses Kampfes sind die politischen Entscheidungsträger, die Selbstverwaltung des Gesundheitswesens und der Sozialversicherung, Expertengremien und die unterschiedlichen Interessenvertretungen der betroffenen Berufe, wie zum Beispiel der Pflege. Der Deutsche Pflegerat e. V. vertritt die Interessen der professionellen Pflege und des Hebammenwesens.
Der Deutsche Pflegerat e. V. liefert als Interessenvertretung der Pflege eine zielgerichtete Performance und erfüllt in zentralen Bereichen die Aufgabe einer Vertretung der Pflegenden und fungiert als berufspolitischer Akteur mit einer eigenen Agenda.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 These
1.2 Forschungsinteresse
1.3 Relevanz der vorliegenden Arbeit
1.4 Methoden
1.5 Theoretische Eingrenzung
2 Wer ist „Die Pflege“?
2.1 Das Gesundheitswesen, als Umgebungsvariable der Pflege
2.2 Berufs- und Interessenvertretung der Pflege
2.3 Geschichte der pflegerischen Berufsverbände
2.4 Entwicklung und Ziele des Deutschen Pflegerates e. V
2.5 Struktur des Deutschen Pflegerates e. V
2.6 Einordnung des DPR
3 Ausgewählte Aktivitäten des DPR
3.1 Öffentlichkeitsarbeit: Die Kampagne „Ich will Pflege“
3.1.1 Gestaltung der Kampagne „Ich will Pflege“
3.1.1.1 Inhalt der Kampagne
3.1.1.2 Virale Mobilisation und Grassroots-Campaigning
3.1.1.3 Auftritt in den neuen Medien: Die Homepage „Ich will Pflege“ und der Auftritt bei Facebook, Twitter, Google+ und auf Youtube
3.1.1.4 Aktionen und Veranstaltungen
3.1.1.5 Pressearbeit, Medienbeiträge, Rezeption der Kampagne
3.1.2 Anschlusshandlungen
3.1.3 Konkurrenz der Kampagnen: Weitere Kampagnen und veranschlagte Kosten
3.1.4 Zusammenfassung Kampagne
3.2 Die Arbeit im Gemeinsamen Bundesausschuss
3.2.1 Die Struktur, Funktion und Arbeitsweise des G-BA
3.2.2 Rolle des DPR und Mitarbeit im G-BA
3.2.2.1 Mitarbeit bei Richtlinien, Darstellung der Leistung des DPR
3.2.2.1.1 Richtlinie Qualitätssicherungsvereinbarung zum Bauchaortenaneurysma
3.2.2.1.2 Qualitätssicherungs-Richtlinie Früh-und Reifgeborene
3.2.2.1.3 Richtlinie zur Kinderherzchirurgie
3.2.2.1.4 Richtlinie Kinderonkologie
3.2.3 Zusammenfassung: Der DPR im G-BA
3.3 Berufspolitische Entwicklung: Selbstverwaltung
3.3.1 Grundlagen Selbstverwaltung, Profession Pflege, europäische und internationale Beispiele
3.3.2 Aufgaben einer Pflegekammer
3.3.3 Aktivitäten der Pflegevertretungen für eine Verkammerung
3.3.4 Die Kritiker: Argumentationen und Streitpunkte
3.3.5 Verkammerung in den Bundesländern
3.3.5.1 Rheinland-Pfalz
3.3.5.2 Schleswig-Holstein
3.3.5.3 Niedersachsen
3.3.5.4 Befragungen und Planungen in weiteren Bundesländern
3.3.6 Zusammenfassung Professionalisierung
3.4 Methodenkritik
4 Schlussbetrachtung und Ausblick
4.1 Empfehlung für die politischen Entscheidungsträger
4.2 Abschließende Würdigung
5 Literaturangaben:
6 Anhang und Anlagen:
6.1 Experteninterviews
6.1.1 Experteninterview Lothar Ullrich
6.1.2 Experteninterview Birgit Pätzmann-Sietas
6.1.3 Experteninterviews Andreas Westerfellhaus
6.2 Weitere Materialien
6.2.1 Konzeption der Kampagne „Ich will Pflege“
6.2.2 Eidesstattliche Versicherung
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:Wandel des Internetauftrittes des DPR seit 2002. Quelle: Eigene Darstellung, nach http://web.archive.org/web/20140208035435/http://deutscher-pflegerat.de/ (abgerufen am 9.2.2014).
Abbildung 2: Struktur des DPR e. V. Quelle: www.deutscher-pflegerat.de/struktur.html. (abgerufen am 11.12.2013)
Abbildung 3: Die Reaktion der Parteien auf die Wahlprüfsteine. Quelle: Eigene Darstellung nach http://www.ichwillpflege.de/kampagne/wahlprüfsteine.php (Abgerufen am 20.11.2013)
Abbildung 4: Übereinstimmung zu Wahlprüfsteinen und Statements der Parteien im Durchschnitt. Quelle: Eigene Darstellung nach http://www.ichwillpflege.de/kampagne/wahlprüfsteine.php (Abgerufen am 20.11.2013)
Abbildung 5: Umfang der Statements. Quelle: Eigene Darstellung Http://www.ichwillpflege.de/kampagne/wahlprüfsteine.php (Abgerufen am 20.11.2013)
Abbildung 6: Was kommt in den Meldungen auf der Facebook-Seite vor? Stand November 2013, Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 7: Worauf verweisen die Tweets von „Ich will Pflege“? November 2013, Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 8: Die neue Homepage des DPR e. V. Quelle: www.deutscher-pflegerat.de (abgerufen am 1.2.2014)
Abbildung 9: Homepage des DPR e. V. Quelle: www.deutscher-pflegerat.de/dpr.nsf. (abgerufen am 12.1.2014)
Abbildung 10: Erfolg der Kampagne, Zahlen aus Pressemeldungen, Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 11: Funktion Richtlinien-Entwicklung im G-BA,Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 12: Entwicklung zu berücksichtigender pflege-relevanter Punkte der Qualitätssicherungs-Richtlinie Früh-und Reifgeborene, Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 13: Wörter pro Berufsgruppe in verschiedenen Versionen der Qualitätssicherungs-Richtlinie Früh-und Reifgeborene , Bereich Perinatal Zentrum Level 1, Quelle: Eigene Darstellung
Abbildung 14: Länder in Europa mit Selbstverwaltung der Pflegenden. Quelle: Eigene Darstellung, nach: Büscher, Andreas; Sivertsen, Bente; White, Jean (2010): Nurses and Midwives: A force for health Survey on the situation of nursing and midwifery in the Member States of the European Region of the World Health Organization 2009. S.10. Online-Quelle: http://www.euro.who.int/__data/assets/pdf_file/0019/114157/E93980.pdf (abgerufen am 1.2.2014). & Hanika, Heinrich (2013): Pflegekammern in Deutschland und Europa. 10. Fachtagung des Hamburger Pflegerates 25.4.2013. Albertinen-Akademie Hamburg. Online-Quelle: http://www.pflegekammer-niedersachsen.de/attachments/article/141/Hanika%202013%20-%20Pflegekammern%20in%20Deutschland%20und%20Europa%20-%20Pr%C3%A4sentationsfolien.pdf (abgerufen am 1.11.2013). Europa-Karte: http://www.weltkarte.com/europa/europakarte/hauptstadt-europa.htm (abgerufen am 2.2.2014)
Abbildung 15: Aufbau Pflegekammer, Quelle: Hanilka, Heinrich (2011): Erfolgsmodell Pflegekammer in Europa und Deutschland – Gesamtgesellschaftliches Erfordernis und Zukunftspotentiale / Demokratische Partizipationsrechte für die Profession Pflege durch berufsständische Selbstverwaltung / Verfassungsrechtlich verbürgtes Gleichbehandlungsgebot/ Aufgaben, Strategien und Ziele. Tagung der Pflegedienstleitungen 2011, Bildungszentrum Irsee. Online- Quelle: http://www.dpo-rlp.de/geschaeftsbericht2012.pdf (abgerufen am 2.1.2014)
Abbildung 16: Anzahl gefundener Veröffentlichungen mit Thema Pflegekammer. Quelle: Eigene Darstellung nach gesammelten Literaturangaben
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Strukturenbaum der Linkebenen www.ichwillpflege.de, Quelle: Eigene Darstellung
Tabelle 2: Die Entwicklung pflege-relevanter Inhalte der Qualitätssicherungs-Richtlinie Früh-und Reifgeborene für das Perinatal Zentrum Level 1, Quelle: Eigene Darstellung nach G-BA Richtlinien
Tabelle 3: Die Entwicklung pflege-relevanter Inhalte der Qualitätssicherungs-Richtlinie Früh-und Reifgeborene für das Perinatal Zentrum Level 2, Quelle: Eigene Darstellung nach G-BA Richtlinien
Tabelle 4: Die Entwicklung pflege-relevanter Inhalte der Richtlinie Kinder-Onkologie, Quelle: Eigene Darstellung nach G-BA Richtlinien
Tabelle 5: Verkammerung, ausgewählte internationale Übersicht, nach Aufgaben und Aufbau. Quelle: Hessisches Sozialministerium (2007): Positionspapier des Fachbeirates Pflege zur Errichtung einer Kammer für Pflegeberufe in Hessen. Online-Quelle: http://www.landespflegerat-hessen.de/downloads/Positionspapier%20Fachbeirat-Gesundheitsministerium.pdf (abgerufen am 11.1.2014)
Tabelle 6: Aufgaben einer Pflegekammer. Quelle: Eigene Darstellung, nach: de.wikipedia.org/wiki/Pflegekammer (abgerufen am 15.1.2014)
Tabelle 7: Aktivitäten bezüglich Pflegekammern in ausgewählten Bundesländern, Stand Januar 2014. Quelle: Eigene Darstellung nach Internetquellen.
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung
Es tobt ein Kampf im Gesundheitswesen in Deutschland. Die Auseinandersetzungen zentrieren sich um die Allokation von begrenzten Ressourcen, um die Verteilung von Kompetenzen und den Zuschnitt von Berufsfeldern. Die verschiedenen Parteien dieses Kampfes sind die politischen Entscheidungsträger, die Selbstverwaltung des Gesundheitswesens und der Sozialversicherung, Expertengremien und die unterschiedlichen Interessenvertretungen der betroffenen Berufe, wie zum Beispiel der Pflege. Der Deutsche Pflegerat e. V. vertritt die Interessen der professionellen Pflege und des Hebammenwesens.
1.1 These
Der Deutsche Pflegerat e. V. liefert als Interessenvertretung der Pflege eine zielgerichtete Performance und erfüllt in zentralen Bereichen die Aufgabe einer Vertretung der Pflegenden und fungiert als berufspolitischer Akteur mit einer eigenen Agenda. Dies beinhaltet die Nutzung von Öffentlichkeitsarbeit, die Beteiligung an Politikentscheidungen, durch eine Mitarbeit in der politischen Arena, und die Bildung von Entwicklungsmöglichkeiten des vertretenden Berufsstands, als berufspolitische Agenda.
1.2 Forschungsinteresse
Die vorliegende Arbeit soll den Fokus auf eine Interessenvertretung im Gesundheitswesen richten, auf den Deutschen Pflegerat e. V.. Dargestellt werden, anhand von drei ausgewählten Feldern, die Handlungen des Deutschen Pflegerates. Behandelt werden die Öffentlichkeitsarbeit, hierbei explizit die aktuelle Kampagne des Deutschen Pflegerates „Ich will Pflege“[1], die Beteiligung an Entscheidungen in der politischen Arena, dabei handelt es sich um die Mitarbeit im Gemeinsamen Bundesausschuss als beschlussfassendes Gremium der Selbstverwaltung des Gesundheitswesens und die berufspolitische Agenda, beispielhaft die Professionalisierung des Pflegeberufes, mit dem Ziel der Selbstverwaltung durch die Schaffung von Pflegekammern.
1.3 Relevanz der vorliegenden Arbeit
Die Rezeption der Interessenvertretungen der Pflege findet in der Politikwissenschaft bislang nicht statt. Ihre Bedeutung in dem Gesundheitswesen steigt aber seit Jahren. Gründe sind die Größe der repräsentierten Gruppe und Entwicklungen im Gesundheitswesen. Hinzu kommt eine stärkere Einigung der polyphonen Stimmen der zahlreichen pflegerischen Berufsvertretungen, diese mündet 1998 in die Gründung des Deutschen Pflegerates e. V. (DPR).
Die Erwähnung der Vertretungen der Pflege in einschlägigen Fachbüchern, die sich explizit mit dem Politikfeld Gesundheitspolitik beschäftigen, ist selten. So kommt die 2012 erschienene Doktorarbeit von Sylvia Pannowitsch „Vetospieler in der deutschen Gesundheitspolitik“[2] ohne Erwähnung des DPR und der Pflegelobby aus, es werden vorrangig die Entscheidungsträger im deutschen parlamentarischen System behandelt, dazu die organisierte Ärzteschaft, Krankenkassen und Krankenhäuser, es wird hierbei der Fokus auf die großen Reformgesetze seit 1992 des Feldes Gesundheitspolitik gelegt.[3]
In dem 2011 erschienenen Werken „Die gesunde Gesellschaft. Sozioökonomische Perspektiven und sozialethische Herausforderungen“ herausgegeben von Peter Hensen und Chrisitian Kölzer, findet die Pflegelobby keine Erwähnung.[4] Es werden in mehreren Texten Interessenvertretungen im Gesundheitswesen behandelt, jedoch liegt der Fokus auf Pharmafirmen und deren Handeln.[5]
Das Werk „Gesundheit, Gesundheitspolitik und soziale Gerechtigkeit“ von Thomas König liefert eine Begründung für diesen Zustand: „Zu den auf der gesundheitspolitischen Bühne kaum wahrgenommenen Akteuren zählen alle „Heilhilfsberufe“: Sie sind in Deutschland (…) nur Zuarbeiter für die dominante Profession der Ärzteschaft.“[6] König führt als Vertretung der Pflege den Deutschen Berufsverband für Krankenpflege an, der ein Mitglied im DPR ist.[7] Beispielhaft steht auch die Auswahl für das Werk „Gesundheit 2030. Qualitätsorientierung im Fokus von Politik, Wirtschaft, Selbstverwaltung und Wissenschaft“ der Herausgeber Bandelows, Eckerts und Rüsenbergs.[8] Es kommen die verschiedensten Akteure zu Wort, Parteien, Vertreter der organisierten Ärzteschaft, Lobby-Verbände der Pharmaindustrie und Gewerkschaften[9]. Eine pflegerische Perspektive nimmt ausschließlich der Beitrag der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Ver.di) ein und kein pflegerischer Berufsverband kommt zur Sprache.[10]
Aus Sicht der Verbändeforschung beschäftigt sich Thomas Gerlinger mit seinem Beitrag „Der Wandel der Interessenvermittlung in der Gesundheitspolitik“[11], in dem Werk „Interessenvermittlung in Politikfeldern. Vergleichende Befunde der Policy - und Verbändeforschung“ herausgegeben von Britta Rehder, Thomas von Winter und Ulrich Willems, mit dem Politikfeld. Es wird auf Veränderungen der Interessenvertretung, im Spannungsfeld von Korporatismus und Lobbyismus, eingegangen, besonders werden Ärztevertretungen, Krankenkassen und Pharmalobby behandelt, die Pflege und ihre Vertretungen werden nicht erwähnt.[12]
Eine Begründung für den Umstand kann der erst relativ junge Ursprung einer geeinten Vertretung der Pflege sein. Der Deutsche Pflegerat wird 1998 gegründet, bis zu diesem Zeitpunkt sprachen polyphon unzählige kleinere Verbände für die Pflege.[13]
1.4 Methoden
Es wird eine pragmatische Herangehensweise genutzt, um die Breite des Politikfeldes darzustellen. Die Darstellungsweise ist in weiten Teilen deskriptiver Natur, für eine analytische Tiefe werden, für die jeweiligen Teile, unterschiedliche Untersuchungsmethoden verwendet.
Es werden Dokumente aus persönlicher Kommunikation, aus Expertenbefragungen, E-Mail Kontakten und frei verfügbare Quellen genutzt. Frei verfügbare Quellen sind Veröffentlichungen im Internet und Presseverlautbarungen. Theoretische Werke und Sekundärliteratur werden zum Verorten des Politikfeldes genutzt und zur Verwendung von politikwissenschaftlichen Theorien. Ziel ist die Betrachtung der ausgewählten Bereiche unter dem Fokus der Agenda-Setzung, Politikformulierung und Zielerreichung. Es werden dafür Anteile der Politikfeldanalyse, der Vetospielertheorie nach Tsebelis und des Multiple-Streams-Ansatz (MSA) genutzt. Der MSA wird in einer Weise genutzt, dass keine abgeschlossenen Handlung grundlegend ist, sondern eine Entwicklung zu Veränderungen aufgezeigt werden soll. Damit wird versucht, die Fragestellung der These, über eine Untersuchung der Handlungen des DPR, rückführend auf die einzelnen Bestandteile des MSA, die unterschiedlichen Ströme, das Policy-Window und den Policy-Entrepreneur, theoretisch geleitet zu beantworten. Des Weiteren werden Theoreme und Modelle der Verbändeforschung eingesetzt. Analyserahmen der Public Relations, bezüglich der Öffentlichkeitsarbeit, wie Kampagnen und Grassroots-Campaigning, werden zur Bewertung der Außenwirkung berücksichtigt.
Die Methoden sind qualitativer Natur, es werden Experteninterviews und die Inhaltsanalyse genutzt. Der Inhalt der Experteninterviews, wird, neben dem Verorten des Feldes, zum Gewinnen von Informationen für die untersuchten Bereiche genutzt.
Die Experteninterviews werden durchgeführt als offene Befragungen, im Sinne eines Forschungs- und Feldgespräches, also einer nicht-standardisierten, offenen, qualitativen Befragung, die Gespräche werden als Audioaufnahmen gesichert und transkribiert. Es werden die Interviews mit einem Rahmen von offenen Fragen vorbereitet, dieser „Leitfaden dient als Orientierung bzw. Gerüst und soll sicherstellen, dass nicht wesentliche Aspekte der Forschungsfrage im Interview übersehen werden.[14] In den Gesprächen aber hat der „Interviewer (...) nicht die Rolle des distanzierten "Befragers", sondern eher die eines engagierten, wohlwollenden und emotional beteiligten Gesprächspartners, der flexibel auf den "Befragten" eingeht (...)“[15]. Der Leitfaden ist durch ein Systematisieren eines offenen Brain-Stormings entstanden und wird nur rudimentär als Gedächtnisstütze eingesetzt. Die Auswertung der Interviews folgt den Modellen, die von Mayer[16] und Meuser und Nagel[17] vorgestellt werden. Allerdings werden die Phasen nicht exakt, sondern sammelnd und zusammenführend aufgebaut. Die Stufen beinhalten die Verschriftlichung, eine Einordnung in ein Kategoriensystem, das Finden von Verbindungen innerhalb, ein wiederholtes Abgleichen mit der Transkription und eine Auswertung oder die Verwendung als Zitate.[18]
Die Inhaltsanalyse wird als Online-Inhaltsanalyse verwendet. „Unter Online-Inhaltsanalyse wird die Untersuchung von Inhalten des Internets verstanden (...) Online-Inhalte sind Hypertexte. Die Informationen verteilen sich dabei auf verschiedene Webseiten, die untereinander und oft über ein Navigationssystem verlinkt sind.“[19] Es wird von einem „Hürdenlauf durch Linkebenen (…)“[20] gesprochen, daraus ergibt sich zum Beispiel im Kapitel 3.1 die Darstellung eines möglichen Klickpfades, beziehungsweise der Link-Ebenen der Kampagnen-Homepage des DPR.[21] Die Analyseeinheiten der einzelnen Online-Inhaltsanalysen werden in den dargestellten Abbildungen oder im Text beschrieben, es handelt sich häufig um eine numerische Sammlung nach einem bestimmten Kategoriensystem oder nach bestimmter Charakteristika.
Es werden im weiteren Text die eingeführten Abkürzungen für Verbände und Organisationen benutzt und im Sinne einer besseren Lesbarkeit, wird entweder eine geschlechtsneutrale Bezeichnung, die Darstellung beider Geschlechter in einem Wort, wie bei Gesundheits- und KrankenpflegerInnen oder, stellvertretend für die Gesamtheit aller möglichen Geschlechter, die männliche Version gewählt.
1.5 Theoretische Eingrenzung
Die theoretische Grundlagen die das Politikfeld erklären können, werden in dem folgenden Kapitel behandelt. Die theoretischen Modelle der Verbändeforschung und die verschiedenen Formen der Policy-Analyse geben beide einen Rahmen für die Auswertung des Verhaltens eines Verbandes in einem Politikfeld und sollen in Grundzügen dargestellt werden. Des Weiteren werden Kampagnen und Grassroot-Campaigning nach den Ansätzen der Public Relations beschrieben.
Verbände werden dem dritten Sektor, neben den Sektoren Markt und Staat, zugerechnet und, nach ihren Aufgaben, Zielen, Mitgliedern und weiteren Eigenschaften, in verschiedene Gruppen unterteilt, ihre „konstituierenden Eigenschaften (...) sind, dass sie (…) Interessen vertreten und (...) versuchen, dauerhaft auf politische Entscheidungen Einfluss zu nehmen“[22]. In Deutschland sind Verbände rechtlich im Grundgesetz[23] verankert und werden ihrer Rechtsform nach im Bürgerlichen Gesetzbuch behandelt. Es handelt sich bei dem Verband, der Thema dieser Arbeit ist, um einen im Wirtschafts- und Arbeitsleben verankerten Verband, nämlich einen Berufsverband im Gesundheitswesen.
Die Verbändeforschung beschäftigt sich in ihren Grundzügen mit der Art, den Aufgaben und den Wirkungen von Verbänden in politischen Systemen, wichtige Richtungen sind der Pluralismus, Korporatismus, systemtheoretische oder netzwerktheoretische und ökonomische Ansätze.[24] Sebaldt schreibt, dass der in den 1980er postulierte Aspekt von Alemanns Gültigkeit behält, dass jede dieser Richtungen nicht die gesamte Komplexität abbildet, sondern sie „greifen immer nur Teilaspekte heraus. Keine kann für sich eine Gesamtbegründung und Deutung des Wandels organisierter Interessen bieten.“[25] Dies bedeutet im Folgenden, dass für eine umfassende Beleuchtung der Handlungen eines Verbandes mehrere verschiedene Modelle und theoretische Konzeptionen berücksichtigt werden sollten.
„Die pluralistische Wirklichkeit existiert (…) „förderativ“, „vernetzt“ und eröffnet ein „Multiversum“ an Optionen und Möglichkeiten“[26]. Für die pluralistische Verbändeforschung bedeutet dies, die Annahme gleichberechtigter Partizipationsmöglichkeiten aller Interessen am politischen Prozess, damit ist eine „Beteiligung der Verbände am demokratischen Willensbildungsprozess nicht nur legitim, sondern geradezu erforderlich, um alle gesellschaftlichen Interessen zu integrieren und politische Entscheidungen zu legitimieren“[27]. Interessen und Positionen werden nach Maßgabe der eigenen Überzeugung vertreten, so wird ein positiver Wettstreit der Meinungen entfacht.[28]
Der Korporatismus legt einen stärkeren Fokus auf die Bedingungen und Folgen einer gouvernementalen Inklusion bestimmter Akteure, er sei, so Wehlau „mit der pluralistischen Konzeption verwandt bzw. ihr untergeordnet“[29]. Dabei handelt es sich um, „die Eingliederung von Großverbänden bei der förmlichen Setzung, Ausführung und verbindlichen Auslegung von staatlichem Recht“[30], es geht um eine Beziehung zu beider Seiten Nutzen, kritisch gesehen können dadurch Transparenz und Beteiligungsmöglichkeiten der Allgemeinheit sinken.[31]
Der ökonomische Ansatz der Neuen Politischen Ökonomie führt die Handlungsentscheidungen, auch in komplexen gesellschaftlichen Systemen, auf rationale Gründe und nutzenmaximierende Ziele von Individuen. Es werden wirtschaftswissenschaftliche Modelle verwandt und spieltheoretische Annahmen aufgegriffen, um Handlungsentscheidungen zu erklären.
Die Möglichkeit einer Betrachtung der Verbände, mit Hilfe einer Verbindung korporatistischer und politikfeldlicher Modelle, wird in dem Werk von Rehder, von Winter und Willems dargestellt, so sind „(...) Interessengruppen wesentlicher Bestandteil des Policyprozesses.“[32] Winter und Willems konstatieren, „Fragen der Interessenvermittlung, der politischen Steuerung, der Produktion und Implementierung von Politik bilden traditionell eine Schnittmenge zwischen der Verbände- und der Policy-Forschung.“[33] Die Besonderheiten des Ergebnisses von zeitlichen und akteursspezifischen Komponenten fassen sie zusammen:
„Insgesamt führen wiederkehrende Interaktionen zur Herausbildung von politischen Beziehungsstrukturen, die den Charakter von Netzwerken annehmen, in denen staatliche und nichtstaatliche Akteure sozusagen quer zur institutionellen Struktur parlamentarisch-demokratischer Willensbildungsprozesse soziale Einheiten bilden.“[34]
Es wird ein Wechsel von dem starren tripartistischen Korporatismus gesehen, es „beruhen die neuen Formen eines schlanken Korporatismus auf einer netzwerkartigen Steuerung (..)“[35]. Gründe werden hier in verschiedenen Entwicklungen und Veränderungen gesehen, so „beobachten wir eine Erosion korporatistischer Verbandsstrukturen, die sich in Mitgliederverlusten, abnehmenden Loyalitätsbindungen und Interessendifferenzierung äußert.“[36] Diese Entwicklungen können sich bedrohlich auf die Position der Verbände auswirken, so gehen „korporatistischen Großverbänden (...) jene Eigenschaften zunehmend verloren, auf die (...) sich traditionell ihre privilegierten Beziehungen zu den staatlichen Akteuren gründen, nämlich hohe Repräsentativität, Verpflichtungsfähigkeit gegenüber den Mitgliedern und Verfügung über exklusives Expertenwissen (...)“[37]
Gerlinger schreibt, im Gesundheitswesen ist ein „Mischungsverhältnis aus staatlichen, korporatistischen und marktlichen Elementen anzutreffen.“[38] Formen des Korporatismus und Lobbyismus seien elementar, aber es vollzieht sich ein Paradigmenwechsel,[39] „als Wandel in Richtung auf einen staatlich domestizierten Wettbewerbskorporatismus (…).“[40] Dieser führe, durch eine Fragmentierung und Diversifizierung, zu einer Änderung der korporatistischen und lobbyistischen Strategien der Akteure.[41] Grundsätzlich repräsentiert der „Lobbyismus – so könnte man sagen – (…) gleichsam die informelle Seite der Interessenvertretung, Korporatismus die formelle.“[42]
Die oben schon angesprochene Politikfeldanalyse analysiert die Handlungen politischer Akteure, ihre Ursachen und Ergebnisse.[43] Zentrale Begriffe sind Policy, für Politikinhalte, Politics, für die Art und Weise der Gestaltung des Prozesses und Polity für die Struktur, den institutionellen Rahmen.[44] Während in frühen Jahren die Entscheidungsfindung als Black-Box skizziert wurde, so in Eastons Model des politischen Systems, ermöglicht der Policy-Cycle die Beschäftigung, mit den einzelnen Schritten der Politikentwicklung, von der Problemdefinition, über Agenda-Setting und Politikformulierung, bis zur Implementierung und Evaluierung.[45] Dadurch kann der Fokus auf die einzelnen Phasen des politischen Entscheidungsprozesses gelegt werden. Durch die Phasenheuristik[46] werden aber „parallele Interaktionen zahlreicher Zyklen, Politikfelder und Akteure ignoriert.“[47] Weitergehende Ansätze wurden entwickelt, so zum Beispiel der Multiple-Stream Ansatz.
Es soll hier die Vetospielertheorie nach Tsebelis[48] anhand ihrer theoretischen Übertragung für die Position des DPR im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), dem Selbstverwaltungsorgan des Gesundheitswesens, mit dem Ziel ihrer Darstellung, skizziert werden. Das Plenum des G-BA entscheidet mit einfacher Mehrheit, mindestens mit sieben Stimmen, über Richtlinien. Der Charakter der stimmberechtigten Trägerorganisationen des G-BA können mit den parteilichen Vetospielern in der Theorie Georg Tsebelis verglichen werden. Die Vetospielertheorie wurde in den 1995er Jahren entwickelt „mit dem Ziel (...), die Handlungs- , Innovations- bzw. Reformfähigkeit von politischen Sytemen oder institutionellen Strukturen in Politikfeldern zu erklären.“[49] Hierbei geht es um die Eingruppierung von Akteuren nach deren Machtpotentialen, die als unabhängige Variable gewisse politische Ergebnisse wahrscheinlicher machen, zumeist als die Möglichkeit aufgeführt, einen Status Quo gegen Veränderungen mit ihrem Einspruch zu verteidigen. Es soll die Vergleichbarkeit unterschiedlicher politischer Systeme, nach Kategorisierung der Akteure und ihrer Polity erreicht werden.[50] Wichtige Begriffe sind die Kongruenz der Veto-Spieler untereinander, ihre ideologische Differenz und die Kohäsion des einzelnen Vetospielers, als dessen interne Entscheidungswahrscheinlichkeit.[51] Der Anspruch ist, Handlungen auf der Makro-Ebene vorauszusagen, Tsebelis untersucht Regierungen und staatliche Strukturen, die Grundlagen können aber auch auf tiefere Ebenen angewandt werden.[52] Die Art und Weise dieser Gruppierung ist für die vorliegende Arbeit nicht relevant, da es nicht um die Struktur und das politische Ergebnis des G-BA geht, sondern um die Handlungsfähigkeit des DPR und dessen Zielerreichung. Festgehalten werden kann, das der DPR nicht zu den Vetospielern Tsebelischer Prägung zu zählen ist, da er kein Stimmrecht im Plenum des G-BA besitzt. Er nimmt aber in den Verhandlungen eine Funktion war, bezieht Positionen und auf der Ebene der Arbeitsgruppen des Unterauschusses Qualitätssicherung wirkt der DPR bei der Erstellung der Richtlinien mit. Gerd Strohmeier bezeichnet daher das Verhalten von Interessenverbänden als eines indirekt-nichtständigen Vetospielers[53], diese „haben keine faktische Vetomacht (…) können allenfalls das Vetoverhalten direkter Vetospieler beeinflussen und dabei eine mittelbare Vetomacht ausüben.“[54]
Ein tiefer gehendes Bild über den Verlauf der Arbeit des DPR, und der ihn vertretenden Personen, kann mit dem Multiple-Streams Ansatz gewonnen werden. Der Multiple-Streams Ansatz (MSA), John W. Kingdons, „ist ein (...) Ansatz zur Erfassung zeitlicher Eigendynamiken von Politikprozessen, die von hoher Dynamik und vielschichtigen Entscheidungssituationen gekennzeichnet sind.“[55] Die Person des einzelnen Akteurs, im MSA Policy-Entrepreneur genannt, bekommt ein größeres Gewicht. Es wird der Blick auf mehrere Ebenen gelenkt die nebeneinander laufend durch gewisse Personen zu einem passenden Zeitpunkt verknüpft werden können um eine Agenda zu setzen. Diese Ebenen werden als Ströme bezeichnet, das spiegelt die „prozesshafte Struktur“ [56] wieder. Das zugrunde liegende System wird als „konflikthafte Organisation (…) als organisierte Anarchien“[57] gesehen. Viele unterschiedliche Handlungen passieren unabhängig und gleichzeitig, „Organisationen können parallel prozessieren, (…) ihre Aufmerksamkeit auf viele Sachverhalte gleichzeitig lenken.“[58] Diese Abläufe werden durch die Metapher mehrerer unabhängiger Ströme abgebildet.[59] Es werden der Problem-Strom, als Wahrnehmung eines problematischen oder interessanten Themas, ein Politics-Strom, die Art und Weise der Konfliktaustragung und ein Policy-Strom, der Lösungsansätze für das Thema beinhaltet, benannt.[60] Diese Ströme verlaufen relativ unabhängig voneinander, da sie unterschiedliche Dynamiken aufweisen. Es kann durch die Verbindung eines günstigen Zeitpunktes, des Policy-Windows, ein politischer Akteur, der Policy-Entrepreneur, eine bestimmte Agenda setzen und inhaltliche Entscheidungen erreichen.[61] Bei den Policy-Entrepreneuren handelt es sich um „Individuen oder korporative Akteure die ein Zeitfenster erkennen und Elemente aus dem Problem- und Policy-Strom miteinander zu koppeln versuchen.“[62] Es werden verschiedene Charaktereigenschaften und Qualitäten benötigt, so nennt Nagel „Ausdauer, Verhandlungsgeschick und Beharrlichkeit bei der Zielverfolgung.“[63] Hierbei wird auch die persönliche Leistung, als individuelle Besonderheit und Außerordentlichkeit, berücksichtigt und gewürdigt, „Politische Entrepreneure agieren im Kontext eines als drängend wahrgenommenen Problems mit der Vorstellung eines politisch akzeptablen Lösungsvorschlags“[64].
Dieses Modell berücksichtigt die Zufälligkeit von Situationen und Friedbert Rüb beschreibt den zugrundeliegenden Organisationszustand als „organisierte Anarchien“[65]. Kritisch wird, sowohl von Rüb als auch von Nagel, eine Vernachlässigung der Polity konstatiert.[66]
„Das Verkoppeln findet in der jeweiligen institutionellen Struktur (Politiy) statt; entsprechende Systemspezifika berücksichtigt der MSA jedoch konzeptionell nicht. (…) Als Konsequenz leitet sich daraus die Forderung ab, den Politikrahmen (politiy) überhaupt bzw. stärker als bislang üblich im MSA als eine unabhängige Variable zu berücksichtigen.“[67]
Weitere wichtige Begriffe des MSA sind die Ambiguität, eine Unwägbarkeit, durch verschiedene Sichtweisen, für die Akteure und die Kontingenz, die den weitreichenden Möglichkeitsrahmen darstellt.[68]
Weiter interessant ist der Analyserahmen der Governance-Forschung den Benz in dem Lehrbuch zur Politik im Mehrebenensystem für Governance-Formen darstellt, die Ausgestaltungen der Koordination sind als Hierarchie, Netzwerk, Verhandlung und Wettbewerb beschrieben.[69] Bezogen sind die Formen auf Aushandlungssysteme innerhalb oder zwischen politischen Körperschaften. Die nicht-staatlichen, organisierten privaten Akteure werden in das System der Multilevel-Governance inkludiert.[70] Verbände verhalten sich im politischen Mehrebenensystem als private oder korporative Akteure, es „finden (…) die Phasen des politischen Prozesses, auf die Verbände Einfluss nehmen, nämlich die Agendadefinition und das Aushandeln von Entscheidungsvorschlägen, in intergouvernementalen Arenen statt.“[71] Benz sieht einen Vorteil für Verbände in Mehrebenensystemen darin, eine Entscheidung des Einsatzes ihrer verbandlichen Ressourcen strategischer zu planen, so kann eine „zentralisierte oder vertikal differenzierte Interessenvermittlung“[72] gewählt werden.[73]
Kommunikationswissenschaftliche, soziologische und politikwissenschaftliche Ansätze beschäftigen sich mit Öffentlichkeitsarbeit und Interessenvertretung als Arten öffentlicher Kommunikation. Der Begriff Public Relations steht für die Verbindung von einer kommunikativen Beziehung zwischen Personen, Organisationen und Institutionen mit einem Ziel. Es geht um das wie und warum der Handlungen. Bei der Bewertung von Handlungen der Akteure zählen, neben theoretischen Grundannahmen auf der Makro-Ebene, Modelle und Analyserahmen auf der Meso- und Mikro-Ebene um die einzelnen Ausformungen zu behandeln. Des Weiteren können Analyserahmen mit langen, mittleren und kurzen Reichweiten unterschieden werden. Es soll hier die Aufmerksamkeit auf eine Art von Kommunikation auf der Meso- oder Mikro-Ebene, nämlich auf die Forschung zu Kampagnen und die Durchführung dieser, nach Art des Grassroots-Campaigning, gelegt werden.
Kampagnen sind „dramaturgisch angelegte, thematisch begrenzte, zeitlich befristete kommunikative Strategien zur Erregung öffentlicher Aufmerksamkeit“[74] Es werden in diesem Zitat in Kurzform die wichtigsten Punkte zusammengeführt. Eine Kampagne hat einen thematischen, eingegrenzten Bereich, dieser Inhalt kann einem bestimmten Politikfeld zugeordnet werden, es wird durch die Art der Darstellung eine kurze prägnante Formulierung benötigt, das heißt eine Fokussierung auf ein Kernthema findet durch die Art der Kommunikationsform statt. Es kann meist ein Start und Endzeitpunkt eingegrenzt werden. Die Methoden der Kommunikation können erfasst werden, so können technische Details, die Nutzung von Kommunikationskanälen, wie z. B. dem Internet, Fernsehbeiträgen oder Anzeigen, untersucht werden oder die Art von Kommunikation, zum Beispiel durch Aktionen. Die Öffentlichkeitswirkung hängt von der erreichten Aufmerksamkeit ab, die Dramaturgie, steht für Spannungsbögen und Höhepunkte im Kampagnenverlauf. „Kampagnen verfolgen (…) eine kommunikative Doppelstrategie: Einerseits Medienorientierung (…). Andererseits (…) Publikumsorientierung. Sie wollen die Aufmerksamkeit, das Vertrauen der relevanten Teilöffentlichkeit erreichen und zielen auf die Mobilisierung einzelner Zielgruppen ab.“[75] Des Weiteren ist „Ziel (…) Vertrauen in die Glaubwürdigkeit der Organisation und Zustimmung zu den eigenen Intentionen oder aber Anschlusshandeln zu erzeugen (...)“.[76] Dies bedeutet noch eine weitere Leistung, neben dem eingrenzbaren zeitlichen Ablauf einer Kampagne, die in die Zukunft gerichtet ist und über das Kampagnenende hinausgeht.
Kampagnen werden von gewinnorientierten Unternehmen ebenso wie von sozialen Organisationen, den sogenannten Nonprofit-Organisationen (NGO), durchgeführt.[77] Die Konkurrenz im öffentlichen Aufmerksamkeitsraum ist groß, daraus folgende Probleme werden mit einem „Verschleiß von Themen und Aufmerksamkeit“[78] diskutiert. Andererseits werden auch die Chancen betont. „Gerade für Nonprofit-Organisationen, die über keinen direkten Zugang zum politisch-administrativen System verfügen, bieten professionelle PR-Kampagnen die Möglichkeit, in die öffentliche Diskussion zu kommen und Entscheidungsprozesse zu beeinflussen.“[79]
Die Nutzung individueller Möglichkeiten und der neuen Medien, angepasst auf die durchführende Interessenorganisation, befördert neue Kampagnenarten.
„Grassroots-Campaigning ist eine Kommunikations- und Aktionsform, in der zwei gegensätzliche Richtungen der Kommunikation und des Handelns zusammenkommen. Auf der einen Seite ist es die Graswurzel-Aktion, (…) auf der anderen Seite die zentralisierte Kampagnenführung von oben. Bei Grassroots-Campaigning werden nun beide Richtungen – von unten und von oben – miteinander verbunden.“[80]
Das bedeutet die Zusammenführung von professionellem, gewerblichem Know-How mit basis-bezogenen und nichtgewerblichen Elementen. Die Verknüpfung dieser Komponenten kann die Kommunikation effektiver und effizienter gestalten, das heißt mehr Aufmerksamkeit mit geringeren Mitteln erreichen. „Grassroots-Campaigning ist eine Form der Mobilisierung der Basis, der Betroffenen sowie der Bürgerinnen und Bürger mithilfe zentralisierter strategischer Kommunikation.“[81] Wobei die Aktivierung und Mobilisation von Dritten, als Generierung von weiteren Ressourcen für die Kampagne ohne eine zusätzliche Entstehung von Kosten für die Initiatoren, zentrale Punkte darstellen.
2 Wer ist „Die Pflege“?
Die 700.000 Gesundheits- und KrankenpflegerInnen stellen die größte Gruppe von Beschäftigten im Gesundheitswesen. Zusammen mit den AltenpflegerInnen arbeiten über 1,1 Millionen Menschen in Pflegeberufen.[82] Insgesamt arbeiten in Deutschland im Gesundheitswesen über vier Millionen Menschen, davon zwei Millionen in Gesundheitsdienstberufen.[83]
Die berufliche Pflege unterscheidet sich von der Laienpflege, zum einen durch eine dreijährige theoretische und praktische Ausbildung mit einer staatlichen Prüfung und zum anderen durch ihren professionellen Charakter. Ausgebildet werden in Deutschland Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Altenpflege und Heilerziehungspflege und Kranken- und AltenpflegehelferInnen. Des Weiteren werden in der Geburtshilfe Hebammen und Entbindungspfleger ausgebildet. Als Pflegefachkräfte werden laut SGB XI § 71 ausgebildete Pflegekräfte verstanden mit zweijähriger praktischer Berufserfahrung in den vergangenen fünf Jahren.[84] Ab 1990 wurden verstärkt Weiterbildungsmöglichkeiten an Universitäten und Fachhochschulen ausgebaut. Hierzu zählen die Studiengänge für Pflegewissenschaft, Pflegepädagogik und Pflegemanagement, daneben gibt es die klassischen Weiterbildungen der Fachkrankenpflege, für die Bereiche Onkologie, OP, Psychatrie, Intensiv und Anästhesie und Fortbildungen zur Stations- oder Pflegdienstleitung. Die Studiengänge sind auf über hundert verschiedene Angebote angewachsen[85]. Hier zeigt sich eine nachholende Entwicklung einer Professionalisierung und Akademisierung der Pflege.
2.1 Das Gesundheitswesen, als Umgebungsvariable der Pflege
Das Gesundheitswesen steht seit den 1970er Jahren unter einem steigenden Kostendruck. Die Ausgaben im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt stiegen von 6,2 % (1970) auf 11,1 % (2003)[86], diese Steigerung konnte allerdings weltweit beobachtet werden.[87]
Eine andere Sichtweise geht von einem unterproportionalen Anstieg der Einnahmen der Krankenkassen aus.[88] Die Länder senkten ihren jährlichen Anteil, vor allem bei der dualen Finanzierung von Investitionen in Krankenhäusern von 1992 bis 2004 um eine Milliarde (1992: 3,8Mrd. €, 2004: 2,8 Mrd. €) Euro oder von 8 % auf 4,4 % der gesamten Ausgaben, Professor Dr. Simon von der Fachhochschule Hannover geht hier von einer „Förderlücke in Höhe von ca. 100 Mrd. Euro“[89] aus. Um die Beiträge stabil zu halten, wurden in der Vergangenheit verschiedene Gesetzesänderungen beschlossen, um die Kosten zu senken.
So hatten, zum Beispiel, die Budgetierung der Ausgabenseite und die geringere Erstattung von Kosten, Auswirkungen auf die Personalstrukturen in den behandelnden Einheiten. Die Pflege hat in besonderem Ausmaß die Kürzungen und Kosteneinsparungen mitgetragen, es wurden in den vergangenen zehn Jahren in deutschen Krankenhäusern 48.000 Vollzeitstellen in der Krankenpflege abgebaut.[90]
In dem gleichen Zeitraum wurden auch 80.000 Betten in Krankenhäusern abgebaut, aber die Fallzahlen und Pflegetage, und damit die Arbeitsbelastung, stiegen an.[91] Die Veränderungen des deutschen Gesundheitswesens wirken sich auf die Entwicklung der Pflege aus, so haben die Gesetze der Gesundheitssystemreformen unter anderem der Pflege eine neue Ausrichtung gegeben und neue Handlungspotentiale geschaffen.[92]
2.2 Berufs- und Interessenvertretung der Pflege
Die Beschäftigten in den Pflegeberufen sind keine homogene oder gut organisierte gesellschaftliche Gruppe, die verbandliche oder interessenorientierte Bindung war und ist gering, über 26 verschiedene Organisationen und Verbände vertreten die Pflegekräfte[93].
Hinzu kommen verschiedene Foren[94] oder Arbeitsgemeinschaften in Parteien[95], Berufsgenossenschaften[96] und Gewerkschaften[97].
Als Zusammenschluss auf Bundesebene hat sich der Deutsche Pflegerat e.V. (DPR), die Bundesarbeitsgemeinschaft der Pflegeorganisationen und des Hebammenwesens in Deutschland, etabliert. Der 1998 gegründete DPR versteht sich als „Partner der Spitzenorganisationen der Selbstverwaltung und (…) hat das Ziel, die Positionen der Pflegeorganisationen zu koordinieren und deren politische Durchsetzung zu steuern.“[98]. Sechzehn eigenständige Verbände sind Mitglieder des DPR, zusammen repräsentieren sie zwischen 80.000 und 100.000 Mitglieder[99]. Die aktivsten Mitgliedsverbände sind der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe e. V. (DBfK, 25.000 Mitglieder[100] ), die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e. V. (ADS, 40.000 Mitglieder), der Deutsche Pflegeverband e. V. (DPV), der Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e. V. (VdS, 22.000 Mitglieder), der Bund Deutscher Hebammen e. V. (BDH, 16.000 Mitglieder), der Berufsverband Kinderkrankenpflege e. V. (BeKD, 2300 Mitglieder), die Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste (DGF, 2000 Mitglieder) und die Bundesarbeitsgemeinschaft Leitender Pflegepersonen e. V. (BALK, 953).[101] Es kann eine Verbindung von persönlichem Engagement in verschiedenen Verbänden und dem Pflegerat beobachtet werden[102].
Aus dem Mainstream der im DPR repräsentierten Verbände brechen der Deutsche Berufsverband für Altenpflege e. V. (DBVA, 400 Mitglieder[103] ) und der Deutscher Verband der Leitungskräfte von Alten- und Behinderteneinrichtungen e. V. (DVLAB, 700 Mitglieder[104] ) aus, sie vertreten teilweise konträre Meinungen, zum Beispiel gegen eine Verkammerung[105] oder eine Veränderung der Ausbildung[106]. Der DBVA ist 2005 aus dem DPR ausgetreten[107] und der DVLAB [2013]. Der Arbeitgeberverband Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa, [8000] Unternehmen Mitglieder)[108] ist kein Mitglied des DPR und arbeitet inhaltlich mit DBVA und DVLAB gegen Positionen des DPR.[109] Im Jahr [2009] hat der bpa mit anderen privaten Pflegeunternehmen den Arbeitgeberverband Pflege (AGVP, [30] Mitglieder) gegründet.[110] Es existieren weitere Arbeitgeberverbände oder kleinere Pflegeverbände.
Alle Verbände bieten ihren Mitgliedern verschiedene Leistungen an, zum Beispiel eine Berufshaftpflicht oder regelmäßig erscheinende Fachzeitschriften und Informationen, sowie Weiterbildungsangebote und Vergünstigungen. Die Interessen- und Berufsverbände haben als Ziel, die Einwirkung auf die Vertreter und Entscheidungsträger der Selbstverwaltung der Sozialversicherung, der Politik und die Aktivierung und Mobilisierung der pflegerischen Basis.
2.3 Geschichte der pflegerischen Berufsverbände
Die Entwicklungen einer beruflichen Vertretung der Pflegenden gehen zurück auf die Zeit um 1900, es bildet sich ein eigenständiges Berufsbild Pflege heraus. Es können drei verschiedene Ströme der verbandlichen Organisation beobachtet werden. Die längste Tradition haben konfessionelle Schwesternverbände, ihre Entwicklung begann ab dem 16. Jahrhundert, sie begründen sich ursprünglich auf die Laienpflege und die christliche Barmherzigkeit und bestehen anfänglich aus den verschiedenen Orden und deren Nonnen.[111] Die Entwicklung einer Ausbildung zur Krankenpflege, wird durch Friedericke und Theodor Fliedner 1836 in der Diakonissenanstalt Kaiserwerth begründet, und die Weiterentwicklungen im angelsächsischen Raum, durch Florence Nightingale ab 1860 führen zu berufspolitischen Veränderungen.[112] Bis dahin werden die meisten Pflegenden von Schwesternschaften beschäftigt, sie „organisierten die Pflege in Anlehnung an die frühere in Klöstern erbrachte Fürsorge, indem sie eine Art säkularisierten Orden aufbauten. In diesen „Mutterhäusern“ lebten die jungen Frauen, (...) und wurden kirchlichen und öffentlichen Krankenhäusern für die Pflege zur Verfügung gestellt“.[113]
Unter die sogenannten weltlichen Schwestern die an ein Mutterhaus angebunden pflegerische Aufgaben übernehmen, fallen die Rote Kreuz Schwestern, mit ihrem Verband der Schwesternschaften vom DRK e. V., das erste Mutterhaus wird 1859 in Baden gegründet, „um den unverheirateten Pflegerinnen des Roten Kreuzes Halt in einer Gemeinschaft zu geben und sie den gesellschaftlichen Moralvorstellungen gemäß abzusichern.“[114] Ziele war die Versorgung der Bevölkerung, insbesondere bei Epidemien oder im Kriegsfalle, einschränkend schreibt Schweikardt, „die Rot-Kreuz-Schwesten blieben gegenüber dem konfessionellen und dem „freien“ Krankenpflegepersonal eine kleine Minderheit.“[115] Er sieht aber als Folge, „die Rot-Kreuz-Schwesternschaften dürften durch ihr Angebot (…), dazu beigetragen haben, daß [sic!] sich die Konkurrenz einer „freien“ Schwesternschaft erst nach der Jahrhundertwende herausbildete.“[116]
Die freien Schwestern, auch als 'wilde Schwestern' bezeichnet, da sie weder einem Mutterhaus noch einem Orden angehören, bekommen ab 1900 eine stärkere Position.[117] Eine ihrer Lichtgestalten, Agnes Karll, gründete 1903 die Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen Deutschlands (B.O.K.D.), ihre Forderungen nach einer Professionalisierung, akademischen Ausbildung und Selbstverwaltung behalten bis heute ihre Aktualität, neben ihrem Engagement in Deutschland ist Agnes Karll Mitglied im International Council of Nurses, zu dessen Präsidentin sie 1909 gewählt wird.[118] Durch den 1. Weltkrieg lassen sich aber die weitreichenden Forderungen nicht realisieren, aber die B.O.K.D hat eine positive Mitgliederentwicklung und erreicht teilweise politischen Einfluss. Es stehen aber andere Pflegeverbände den Positionen der B.O.K.D. entgegen, „die B.O.K.D. war der Mutterhausdiakonie und dem Roten Kreuz ein Dorn im Auge.“[119]
So fällt die Bewertung der berufliche Interessenvertretung durch die konfessionellen Pflegeverbände, laut Krampe, eher negativ aus, die „Schwesternschaften behindern die organisierte Interessenvertretung“[120], dazu kommt, dass insbesondere „(...) die konfessionellen Verbände alle Versuche, den Pflegeberuf zu modernisieren und zu akademisieren, unterliefen“[121]
Als eine fachspezifische Berufsvertretung, im Rahmen einer weiteren Spezialisierung und Entwicklung des Gesundheitswesens, gründet Antonie Zerwer 1927 den Reichsverband der Säuglings- und Kleinkinderschwestern.[122]
In der Zeit nach 1933 wird die Pflege gleich geschaltet, 1938 wird die B.O.K.D. „aufgelöst und in den Reichsbund der freien Schwestern und Pflegerinnen überführt.“[123] Es „führten der Nationalsozialismus und seine Folgen für die deutsche Pflege zu einem Rückstand in der internationalen Weiterentwicklung der Pflege hin zu einer Profession“[124]. Nach dem Krieg „kam es zur Entnazifizierung der Pflegekräfte, besonders der „braunen Schwestern““[125] und es bilden sich die Berufsverbände neu. Der Berufsverband der Krankenpflegerinnen wird nach 1945, um sie zu Ehren, in Agnes-Karl Verband umbenannt, und geht 1973 im neu gegründeten DBfK auf, in Ostdeutschland wird eine Neugründung des B.O.K.D. nicht zugelassen und die Mitgliedschaft im Agnes-Karll Verband ist verboten.[126] Es bildet sich in Westdeutschland, in den Jahren nach 1947 zunächst eine 'Arbeitsgemeinschaft der anerkannten Schwesternverbände der britischen Zone', dann 1948 die Deutsche Schwesterngemeinschaft e.V. (DSG) und 1951 die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände (ADS), Mitglieder sind der Deutscher Caritasverband, die Innere Mission (Diakonisches Werk der EKD), das DRK und die DSG, 1957 tritt die DSG aus der ADS aus, die im weiteren Verlauf nur noch die konfessionellen Verbände vertritt.[127] Die Vertretung der männlichen Krankenpflege tritt 1967 als Fachverband der Krankenpfleger dem Agnes-Karll Verband bei, der ein Mitglied der DSG ist.[128] Aufgelöst wird die DSG 1973, nach dem Austritt der ÖTV und der AWO, und es entsteht aus den Pflegeverbänden der DBfK.[129] Als Berufsvertretung der Altenpflege gründet sich 1974 der DBVA.[130]
Der Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e. V. (BeKD) basiert auf Entwicklungen des 1980 gegründeten Arbeitskreises Kinderkrankenpflege, dessen Name bis zum Jahr 2000 Berufsverband für Kinderkrankenschwestern und Kinderkrankenpfleger e.V. (BKK) ist.[131]
In den 1990er Jahren kommt es dann zu engeren Kontakten und Verbindungen zwischen den verschiedenen Organisationen, die dann in die Gründung des DPR münden.
2.4 Entwicklung und Ziele des Deutschen Pflegerates e. V.
Der Deutscher Pflegerat e. V. (DPR) ist eine Organisation mit einer jungen Geschichte. Der Gründung voraus gehen Kontakte der großen Pflegeorganisationen ADS und DBfK, sie kooperieren ab 1996 in der Bundeskonferenz der Pflegeorganisationen.[132] Die veränderten Bedingungen im Gesundheitswesen führen in den 1990er Jahren zu einer Beteiligung der organisierten Pflegenden an der Konzertierten Aktion im Gesundheitswesen, es bildet sich ein pflegerischer Beirat aus Vertretern verschiedener Pflegeverbände.[133] Um die im Gesundheitsstrukturgesetz eröffnete Möglichkeit, einen pflegerischen Vertreter für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen zu benennen nutzen zu können, gründen die Berufsverbände ADS, BA, BALK, BKK und DBfK 1993 einen Beirat der Pflegeorganisationen für die Konzertierte Aktion.[134]
In diesem Rahmen wird aus den informellen Kooperationen, 1998 der DPR, als die Bundesarbeitsgemeinschaft der Pflegeorganisationen von den fünf Berufsorganisationen gegründet.[135] Erste Vorsitzende wird Ute Herbst aus dem Verband ADS, 1999 treten der Bund Deutscher Hebammen e.V. (BDH), der DBVA, der DPV und 2000 die BFLK, die DGF und der VPU dem DPR bei, Vorsitzende wird 1999 Gertrud Stöcker und 2000 Marie-Luise Müller von der BALK.[136] 2003 wird die Rechtsform eingetragener Verein gewählt und eine eigene Geschäftsstelle im Haus der Gesundheit im Berlin im Jahr 2006 eingeweiht.[137] 2009 wird Andreas Westerfellhaus aus dem Verband DGF neuer Vorsitzender, er wird 2013 einstimmig wiedergewählt.[138]
Durch sechs weitere Eintritte und einen Austritt 2005, kommt der DPR im Jahr 2013 auf 16 Mitgliedsverbände. Ein Austritt zum Jahreswechsel 2013 wird voraussichtlich durch eine Aufnahme im Jahr 2014 ausgeglichen, so dass der DPR weiterhin aus 16 Mitgliedsverbänden besteht.[139] Andreas Westerfellhaus, der amtierende Präsident des DPR, betont die gemeinsame Zielrichtung in der Heterogenität des Verbandes, „der deutsche Pflegerat ist (...) ein sehr heterogener Verband, mit seinen Mitgliedsverbänden, Fachgesellschaften, Generalistenverbänden und Lehrern, Managern der unterschiedlichen Einrichtungen und Bereiche. Da liegt es in der Natur der Sache, dass es auch unterschiedliche Auffassungen gibt und unterschiedliche politische Ziele und auch individuelle Verbandsziele. Das wichtige ist nur, das man die in irgendeiner Form, im Rahmen einer Innenpolitik, zusammenführt und in einer gemeinsamen Sprachregelung nach außen denn dann verfolgt.“[140]
Die Heterogenität bildet sich ab, in der Aufgabendefinition und Zielrichtung der Verbände, in ihrer Größe, in ihren grundlegenden Werten und ihrer weltanschaulichen Position, in der Art der Umsetzung, ob mehr Ehren- oder Hauptamtlichkeit und auch in Unterschieden nach finanziellen Ressourcen und Reserven.[141] Die Entwicklung der Form des DPR entsteht aus mehreren Visionen und unterschiedlichen Positionen, „es gab die ganze Spannbreite, (…) die Individualität und Autonomie der Verbände bleibt (...) erhalten, bis hin zur Vorstellung alle Verbände lösen sich auf.“ Diese unterschiedlichen Ansätze und Lösungsstrategien der Verbesserung einer Interessenvertretung der Pflegenden enthielten einen gemeinsamen Nenner, „Wir brauchen ein politisches Schwergewicht, wir müssen verhindern, dass Pflegeverbände in ihrer politischen Wahrnehmung auseinanderdividiert werden, sondern gemeinsame Positionen beziehen. Innenpolitik und Außenpolitik regeln.“[142]
Es gibt, mit der ersten Eintrittswelle im Jahr 2000, Diskussionen, „wie groß will man als Deutscher Pflegerat letztendlich werden und wo geht die Zielrichtung hin.“[143] Als Folge werden Bedingungen für eine Mitgliedschaft eines Verbandes definiert und erweitert, es handelt sich um „Verbände die Bundesweit vertreten sind, die gemäß ihrer Satzung auch kein Arbeitgeberverband sind, sondern die Pflegende vertreten (...) ,(...) der Verband soll eine gewisse Zeit schon existieren.“[144]
Erste Öffentlichkeitswirkung entsteht 1998 durch eine „Anfrage des Sachverständigenrates im Gesundheitswesen (...) sich an einem Gutachten mit einem eigenständigen Teilbereich Pflege (...) zu beteiligen (...), in dem der DPR zur Qualitäts-, Bildungs- und Bedarfssituation der Pflege relevante Aussagen treffen konnte.“[145] Auf Anfrage der Bundesärztekammer und des Verbandes der Angestelltenkrankenkassen wird der DPR Mitglied in einer Arbeitsgemeinschaft zur Zertifizierung von Gesundheitsdienstleistungen und damit zum Mitgesellschafter der KTQ-gGmbH.[146] Seit 2002 ist der Internetauftritt des DPR dokumentiert, es handelt sich um ein umfassendes Informationsangebot zu Themen, Zielen und Mitgliedern des DPR.[147]
Marie-Luise Müller streicht besonders die Entwicklungen im Rahmen der gesetzlichen Beteiligung an der Qualitätssicherung, im SGB V §137, heraus:
„Die Berufsorganisationen der Pflege und des Hebammenwesens, vertreten durch den DPR, erschienen so zum ersten Mal als eigenständige Vertragsbeteiligte in einem der Sozialgesetzbücher (...). Ohne Verbandsideologie, aufgaben- und sachorientiert, bahnten wir also unseren Weg zum "ersten großen Durchbruch": durch konstruktive und offensive Gespräche. “ [148]
Der DPR ist am Aufbau der Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung (BQS) beteiligt, wenn auch nur durch personelle Ressourcen, da aufgrund der begrenzten finanziellen Möglichkeiten der DPR keinen Gesellschafteranteil zur Gründung der BQS gGmbH zahlen konnte.[149] Die stabile Entwicklung im inneren und die Reaktionen auf die äußeren Einflussfaktoren machen den DPR „innerhalb weniger Jahre zu einem wichtigen Akteur im Gesundheitswesen.“[150]
Wobei in einer historischen Betrachtung nicht von einem inkrementellen Kontinuum an öffentlicher Bekanntheit und politischer Beteiligung ausgegangen werden kann,
„Die Entwicklung ist sicherlich nicht gleichmäßig verlaufen, alleine schon deswegen, weil Pflegepolitik, auch in der Außenwahrnehmung und in der Außendiskussion, eine, in den Phasen sehr unterschiedliche Rolle spielte, man musste erst mal den Deutschen Pflegerat bekannt machen. Meine Vorgängerinnen, (…) haben sehr viel Augenmerk darauf gelegt, gerade in der politischen Landschaft, das heißt also auf der Bundesebene dem Deutschen Pflegerat Gewicht zu verleihen, ihn bekannt zu machen, sich in den politischen Gremien einzumischen, Präsenz zu zeigen, was damals schon im Ehrenamt weit über die Einsatzmöglichkeiten hinaus ging.“[151]
Während die Beteiligung an den Gremien und die Wahrnehmung in der politischen Arena des Gesundheitswesens ansteigt, verharrt der Bekanntheitsgrad in der Berufsgruppe auf einem gleichbleibenden Niveau, so dass ein wichtiges Ziel von Westerfellhaus mit Beginn seiner Präsidentschaft 2009 ist, die Wahrnehmung des DPR in der Berufsgruppe zu steigern,
„meine Einstellung, damals, mit Beginn, so habe ich das auch artikuliert, im Präsidium, war (...), dass neben der in großen Teilen gelungenen politischen Wahrnehmung, es (...) wichtig ist, die Wahrnehmung innerhalb der Berufsgruppe zu schärfen (…). Das ist natürlich wahnsinnig aufwendig, (...), was mich gerade in den ersten Jahren schon, (...) auch negativ beeindruckt hat, das war, das trotz der großen Beteiligung, ob das jetzt am Gemeinsamen Bundesausschuss ist , als Gesellschafter an der KTQ-GmbH, zu vielen Positionierungen und Veröffentlichungen in den Fachzeitschriften usw., in der Berufsgruppe selber, der Deutsche Pflegerat aber in hohem Teil unbekannt war. Also dieses erleben müssen, irgendwo hinzukommen und zu sagen Deutscher Pflegerat habe ich noch nie gehört, (...) das war dann schon sehr ernüchternd, das heißt, wenn man das ändern will, kann man das auch nicht über Anzeigen in Fachzeitschriften das es uns gibt, dann muss man einfach dahin wo die Pflege ist.“[152]
Die Zielrichtung einer größeren Binnenwirkung wird durch viele Veranstaltungen, „in allen Regionen Deutschlands, in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, auf Kongressen, Symposien, vor Ort auf der Intensivstation, in Mitgliederversammlungen (…) in den Verbänden“[153] unterstützt. Ein weiterer Bereich und eine Zielsetzung der Verantwortlichen des DPR, um über eine Fachöffentlichkeit hinaus zu wirken, ist die Wahrnehmung und die Verbreitung durch die Medien. Eine Grundbedingung der Konnektivität zu dem Mediensystem besteht in einer medialen Verwertbarkeit und in dem Aufbau von persönlichen Kanälen zu Verantwortlichen, damit soll, neben einer starken berufspolitischen Wahrnehmung, die Identifikation der Berufsgruppe gefördert werden.[154] Die Zielrichtung weist über die Fachzeitschriften hinaus, es geht um den Transfer,
„über die großen Printmedien, über die Tagesmedien, (...), diese Botschaft dann auch so zu verkaufen, das dann Print-, TV- und Radio-Medien auch bereit und in der Lage sind so etwas zu senden, (...), denn die sagen, die Botschaft muss auch für unseren Leser, Hörer, Fernsehzuschauer interessant sein und nicht einfach nur für Pflegekräfte Ärzte oder für Politiker.“
Diese Ziele werden insbesondere mit der Kampagne „Ich will Pflege“ umgesetzt, die ab Mitte 2013 bis Anfang 2014 stattfindet.
Eine besondere Auszeichnung erfährt der amtierende Präsident Andreas Westerfellhaus, als er 2013 in den Senat der Wirtschaft[155] als Senator berufen wird.[156] Westerfellhaus führt als Geschäftsführer die DGF 2000 in den DPR und ist von 2003 bis 2009 Vizepräsident des DPR. Als gelernter Gesundheits- und Krankenpfleger, mit Fachweiterbildung Anästhesie und Intensivpflege, Lehrer für Gesundheitsberufe und Betriebswirt mit Fachrichtung Sozialwesen, steht er Beispielhaft für die fortlaufenden Bemühungen der Professionalisierung und Qualifizierung der Pflege und ihrer Vertretungen. Sein Engagement für die Interessenvertretung der Pflegenden ist hoch, die Arbeitsbelastung, „im Schnitt von 52 Wochen im Jahr beträgt für den Deutschen Pflegerat 60 – 70 Stunden.“[157]
Wichtigstes Thema ist für Westerfellhaus, „Wie können Lösungsvorschläge für die nächsten 10 oder 15 Jahre aussehen. Weil ich persönlich glaube, dass der Umbau, die Anforderungen an die professionelle pflegerische Versorgung in allen Sektoren, die gesundheits- und sozialpolitischen Herausforderung in den nächsten Jahren überhaupt darstellt.“[158]
2.5 Struktur des Deutschen Pflegerates e. V.
Der Deutsche Pflegerat e. V. (DPR) hat die Rechtsform eingetragener Verein mit Sitz Gütersloh. Die Geschäftsstelle ist in dem Haus der Gesundheit in Berlin und verfügt über ein Sekretariat mit hauptamtlichen Angestellten. Der DPR verfügt über eine Satzung, diese regelt Ziel, Zweck, Verfahrensweisen und Aufbau. Der Verein besteht aus juristischen Mitgliedern, bei denen es sich um Verbände der Pflege und des Hebammenwesens, als ordentliche, stimmberechtigte Mitglieder handelt, andere Organisationen können als Fördermitglied ohne Stimmrecht fungieren, eine Aufnahme neuer Mitglieder ist möglich und in der Satzung geregelt, des Weiteren geregelt sind Austritt und Verfahrensweise eines Ausschlusses.[159]
In der Präambel seiner Satzung sind grundlegend die Aufgaben, das Selbstverständnis und die innere Architektur beschrieben:
„Der Deutsche Pflegerat e.V. (DPR e.V.) als Bundesarbeitsgemeinschaft der Pflegeorganisationen und des Hebammenwesens ist Partner der Spitzenorganisationen der Selbstverwaltung im Gesundheits- und Sozialwesen und vertritt im Rahmen seiner in § 2 festgelegten gemeinnützigen Ziele und Zwecke die Belange des Pflege- und Hebammenwesens in Deutschland. Der Zusammenschluss koordiniert die Positionen seiner Mitgliedsorganisationen, stärkt deren politische Durchsetzung und fördert eine berufliche Selbstverwaltung.“[160]
Festgelegt ist hier schon eine generelle Verpflichtung gegenüber der Pflege und Geburtshilfe, über Einzelinteressen der Mitgliedsverbände hinausweisend.
Das oberste Gremium ist das Präsidium, ihm gehören sieben Personen an, der Präsident oder die Präsidentin sowie zwei VizepräsidentInnen, diese sind der Vorstand nach BGB, dazu weitere vier Präsidiumsmitglieder. Sie werden durch
„(...)in geheimer Wahl für vier Jahre von der Ratsversammlung aus dem Kreis der Delegierten der Mitgliedsorganisationen und ihrer Stellvertreter oder Stellvertreterinnen (i.S. d § 8 Nr. 1 S. 3 der Satzung) und der Mitglieder des Präsidiums gewählt. Eine Wiederwahl ist möglich, im Fall der Präsidentin/des Präsidenten aber nur einmal. Das Präsidium bleibt bis zur Neuwahl im Amt.“[161]
Die Begrenzung der Wiederwahl des Präsidenten wird in der ersten Legislatur von Andreas Westerfellhaus, auf seine Initiative, eingeführt, um „Klebeeffekte zu verhindern“[162] und ein Bewusstsein für eine innerverbandliche Erneuerungsfähigkeit zu stärken.[163] Das Präsidium hat die Aufgaben, die Beschlüsse der Ratsversammlung umzusetzen, den DPR nach außen zu vertreten und es obliegt ihm die Geschäftsführung.[164] Eine Vergütung der Präsidiumsmitglieder ist möglich.
Die Ratsversammlung, mindestens 3 mal jährlich tagend, ist das oberste Organ des DPR e. V., gebildet aus jeweils zwei Delegierten und einem Stellvertreter, benannt durch die Mitglieder und dem Präsidium, die ordentlichen Mitgliedsverbände haben bei Abstimmungen nach Mitgliederzahl eine bis drei Stimmen, die Beschlussfähigkeit verlangt die Anwesenheit von 2/3 der Mitglieder und es wird mit 80% Mehrheit entschieden.[165] Die Aufgaben der Ratsversammlung sind in §8 Absatz 7 geregelt, neben vereinsrechtlichen Belangen, wie Finanz- und Geschäftsbericht, Entlastung, Beitragsfestsetzung, Satzung, Geschäftsordnungen, Aufnahme oder Ausschluss neuer Mitglieder, geht es um „(...) Entscheidung über politische Positionen und Strategien (...) Entscheidung über den Einsatz von Arbeitsgruppen und Ausschüssen (...) Entscheidung über Mandate im Auftrag des DPRs in Gremien auf Vorschlag des Präsidiums (...).“[166]
Die Ziele des DPR e. V. sind Gemeinwohl-orientiert und in dem Bereich des öffentlichen Gesundheitswesens angesiedelt. In dem §2 Ziel und Zweck Absatz 2 ist ausformuliert, um welche Handlungen und Ziele es sich handelt:
„Zweck der Körperschaft ist:
- die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens und der öffentlichen Gesundheitspflege, insbesondere eine nachhaltige, qualitätsorientierte Gesundheitsversorgung der Bevölkerung
- die Förderung von Wissenschaft und Forschung,
- die Förderung der beruflichen Bildung im Bereich des Gesundheitswesens“[167]
Handlungen, die das Erreichen dieser Ziele unterstützen, werden in den folgenden Abschnitten der Satzung dargestellt. Diese dargestellten Maßnahmen und Handlungen sind damit zwingende Bedingungen, ihre Ausführung dokumentiert, dass der DPR e. V. satzungsgemäß und Allgemeinwohl-gerichtet handelt. Der DPR gibt sich damit einen überprüfbaren und kontrollierbaren Rahmen, indem in der Satzung klar formuliert wird, in welchen Bereichen Aktivitäten vorgehalten werden müssen. Ein hoher Anspruch an die eigene Position und die zu erbringenden Leistungen wird damit deutlich. In §2 Absatz 3 ist beschrieben, wodurch die in der Zielformulierung festgelegten Zwecke erreicht werden:
„Öffentlichkeitsarbeit, Informationsveranstaltungen, Mitarbeit in Arbeitsgemeinschaften, Gremien, Ausschüssen und durch die Bündelung von Kompetenzen (...) Beratung der politischen Gremien (...) Initiierung und Förderung von Qualitätsentwicklung in allen berufsrelevanten Feldern des Gesundheits-, Sozial-und Bildungswesen, beispielsweise durch Schulungen, unentgeltliche Beratung, Konzepterstellung (...) Fachtagungen, Umfragen, Analysen, wissenschaftliche Untersuchungen/Gutachten, (...) Konzeptionierung und Umsetzung von Bildungsangeboten, insbesondere durch Durchführung von Kursen, Schulungen (...) sowie die Herausgabe von Publikationen.“[168]
Aktivitäten die diese Zwecke erreichen sollen sind mannigfaltig und der DPR nimmt viele verschiedene Aufgaben im Gesundheitswesen und Pflegebereich wahr. Neben den oben genannten Zielen in der Satzung, werden weitere politische, pflege-relevante oder gesellschaftliche Themen auf der Homepage aufgeführt, so diese:
„Darstellung der Bedeutung und des Nutzens professioneller Pflege und des Hebammenwesens (…) Politische Durchsetzung von pflegeberuflichen Zielen auf Landes- und Bundesebene sowie innerhalb der Europäischen Union (EU) (...)Mitgestaltung bei Strukturveränderungen, Entwicklungen und Anpassungsprozessen(...) Positionierung zu Lohn- und Tariffragen sowie zur entgeltlichen Vergütung professioneller Pflegeleistungen (…) Förderung und Weiterentwicklung der Pflegewissenschaft (…) Wahrnehmung von Selbstverwaltungsaufgaben (…) Initiierung und Förderung von Qualitätsentwicklung (...) Qualitätssicherung (…) Stellungnahmen zu aktuellen gesundheitspolitischen Fragen.“[169]
Die Umsetzung der Ziele verlangt einen hohen Arbeitsaufwand und großen Einsatz in vielen Bereichen, es geht um die Teilhabe an verschiedenen Strukturen und die Beteiligung in verschiedenen Institutionen. Es wird auf der Homepage die Beteiligung an Gremien und Institutionen aufgeführt:
„Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Qualität in der Medizin (AQS) Mitgliedschaft im Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) (…) Gesellschafter der Kooperation für Transparenz und Qualität im Krankenhaus (KTQ), (…) Beteiligung an der Arbeitsgruppe der Gesundheitsministerkonferenz der Länder "Strategische Ziele der Qualitätssicherung" (…) Mitwirkung in der Arbeitsgruppe "Patientenrechte" des Bundesministeriums für Gesundheit (…) Mitgliedschaft im Bundeskuratorium SQS/DKI – Qualitätssicherung bei Fallpauschalen und Sonderentgelten (…) Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (…) Deutsches Netzwerk für Qualitätssicherung – Lenkungsauschuss: Konsensuskonferenz "Dekubitusprophylaxe" (…) Stellungnahmen und Anhörungen zur GKV-Reform und Beteiligung am Bündnis Gesundheit 2000 (…) Gespräche mit Ministerien und der Bundesärztekammer zur Förderung der Selbstverwaltung der Pflege (…) Gespräche und Stellungnahmen zur Reform der beruflichen Bildung (…) Kontakte zu den Parteien im Deutschen Bundestag zu gesundheitspolitischen Fragen.“[170]
Der finanzielle Rahmen des eingetragenen Vereins ist begrenzt, zusammen mit den Beiträgen der Mitgliederverbände und Geldern, von Sponsoren und Unterstützern aus der Gesundheitswirtschaft, ergibt sich ein Budget von 200.000€..[171]
Neben der Struktur auf Bundesebene haben sich in vielen Bundesländern, vom DPR rechtlich und satzungsgemäß unabhängige Landespflegeräte (LPR) konstituiert.[172] Die Verbindungen zu dem DPR auf Bundesebene sind eng, es werden regelmäßige Treffen, Konferenzen und ein enger Austausch berichtet, ein weiterer Faktor ist, dass ein großer Teil der Mitgliedsverbände der LPR aus den regionalen Sektionen der Mitgliedsverbände des DPR besteht.[173]
2.6 Einordnung des DPR
Zu einer Betrachtung der Entwicklung des DPR in einer Retrospektive, sagt Andreas Westerfellhaus,
„das konnte man sicher 1998 nicht glauben. Man muss das auch nochmal so sehen, wir haben in der Vergangenheit eine Landschaft vorgefunden, von einzelnen Verbänden und Partikularinteressen und eine langsam wachsende Erkenntnis von einzelnen Personen, dass man Politik nur in abgestimmter Form, wie auch in anderen Berufsgruppen, umsetzen kann.“[174]
Während die anfänglichen Entwicklungen in der Landschaft der pflegerischen Berufsvertretungen große Überschneidungen zu den Grundannahmen der pluralistischen Theorien aufweisen, es existiert ein hoher Anteil an konkurrierenden einzelnen Interessenverbänden mit einer hohen Übereinstimmung der Überzeugungen und Positionen ihrer Mitglieder, kann mit Entstehen des DPR eine Veränderung zu einem korporatistischen Korpus beobachtet werden. Dafür steht die frühe Einbindung in Aufgaben staatlicher Genese, die Sichtweise, dass der gesamte Verband ein mehr als die Summe der einzelnen Mitgliederverbände darstellt und damit die Unterordnung unter eine Einbettungslogik und den Zwängen der strukturellen Zugehörigkeit zu dem gouvernementalen System als Leistungserbringer quasi staatlicher Leistungen. Der Austritt des DBVA, aufgrund seiner ablehnenden Haltung gegenüber einer pflegerischen Selbstverwaltung, oder des DVLAB, wegen seiner entgegengesetzten Position bezüglich der generalistischen Ausbildung[175], im Gegensatz zur Mehrheit der DPR Verbände, entspricht jeweils einem differenten Punkt in ihrer Grundüberzeugung. Nach ökonomischen Kautelen kann nach Nutzen und Kosten des Verhaltens gefragt werden, da es sich um kleine Verbände handelt ist eine Durchsetzung ihrer Positionen erschwert und sie verlieren damit den starken Rahmen des Verbandes. Dazu gegensätzlich kann die Position zur Generalistik des Berufsverbandes der Kinderkrankenpflege gesehen werden, der Verband trägt die Linie des DPR in diesen Punkt mit, obwohl eine ähnlich kritische Haltung vermutet werden kann. Hier sieht man die Inklusionskraft des korporatistischen Akteurs. Dazu äußert sich Pätzmann-Sietas, im Experteninterview, mit Blick auf ihre Mitgliedschaft im BeKD, dass die Ausgestaltung der generalistischen Ausbildung mit Schwerpunktbildung für die Kinderkrankenpflege die zielgerichtete Diskussionsgrundlage darstellt.[176]
Es kann ein Nutzen konstatiert werden für das Gesundheitswesen als System, das nach Gerlinger sich in Richtung eines Wettbewerbskorporatismus verändert, durch die Existenz eines korporatistischen Pflegeakteurs. Dieser Nutzen besteht neben der, von Marie-Luise Müller benannten sachorientierten Herangehensweise, auch in der Fähigkeit intern Positionen und Entscheidungen durchzusetzen.
3 Ausgewählte Aktivitäten des DPR
Dargestellt werden anhand von drei ausgewählten Feldern die Handlungen des Deutschen Pflegerates. Die untersuchten Bereiche sind die Öffentlichkeitsarbeit, die Beteiligung an Politikentscheidungen in der politischen Arena und die berufspolitische Agenda. Die Öffentlichkeitsarbeit wird anhand der aktuellen Kampagne des Deutschen Pflegerates „Ich will Pflege“[177] betrachtet. Die Mitarbeit im Gemeinsamen Bundesausschuss, als beschlussfassendes Gremium der Selbstverwaltung des Gesundheitswesens, steht für die Beteiligung an Politikentscheidung und der Mitarbeit in der politischen Arena. Das Feld der Weiterentwicklung des Pflegeberufes, die berufspolitische Agenda, wird anhand der vorangetriebenen Professionalisierung des Pflegeberufs, mit dem Ziel der Verkammerung, und der Umsetzung in den einzelnen Bundesländern behandelt.
3.1 Öffentlichkeitsarbeit: Die Kampagne „Ich will Pflege“
Neben der Mitarbeit in den Entscheidungsgremien und der Entwicklung des eigenen Berufsbildes ist die Kommunikation mit den Mitgliedern und Unterstützern wichtiger Bereich der Arbeit des Interessenverbandes der Pflegenden. Die Kommunikation wird in Kampagnen in besonders eindrücklicher Form geleistet, es haben die Ergebnisse von Kampagnen in verschiedenen Bereichen positive Auswirkungen, so werden durch sie in mehrfacher Hinsicht Erfolge erzeugt.[178] Es wird die Bindung der Mitglieder, durch die Ansprache und Mitarbeit in der Kampagne, gefestigt, es findet eine Ansprache und Motivation von Unterstützern oder Interessierten statt und schlussendlich kommt es, durch eine hohe Beteiligung und die öffentliche Wirkung, zu einer gesteigerten Legitimation der Interessenvertretung im politischen Prozess.[179] Die Kampagne „Ich will Pflege“ beinhaltet genau diese Funktionen. Die Hintergründe um theoretische und praktische Grundlagen von PR-Kampagnen und die Möglichkeiten der Kampagnenführung, hier insbesondere die Möglichkeit des Grassroots-Campaiging, sind im Theorie Kapitel dargestellt. Es wird die Kampagne des DPR dargestellt und teilweise, da noch nicht abgeschlossen, bewertet werden.
3.1.1 Gestaltung der Kampagne „Ich will Pflege“
Die Kampagne „Ich will Pflege“ wird vom DPR mit seinen Mitgliederverbänden in Zusammenarbeit mit der we care communications GmbH initiiert. Die we care communications GmbH ist eine 2004 gegründete Hamburger Agentur für Kommunikationsmanagement und Kommunikationsdesign und spezialisiert auf die Gesundheitswirtschaft, es werden große Medizintechnik-Hersteller, die Ärztekammer Schleswig-Holstein, Krankenhäuser und verschiedene Unternehmen vertreten.[180]
Die Kampagne „Ich will Pflege“ ist offiziell am siebten Mai 2013 gestartet worden und läuft bis Ende Januar 2014.
Der zentrale Satz der Kampagne ist „Ich will Pflege... für mich! für dich! für alle!“, die persönliche Ansprache mit einem positiven, aber irritierenden Inhalt soll Aufmerksamkeit erzeugen und die Aussage „Ich will Pflege“ ist kurz und knapp und in der unterschiedlichen Ausgestaltung „für mich!“ „für dich!“ „für alle!“ facettenreich und gut medial übertragbar.[181]
Visuell werden vier Abbildungen, von einem jüngeren und einem älteren Mann und einer jüngeren und einer älteren Frau, durchgehend benutzt und stehen für die Kampagne, auf diesen Fotos lächeln und schauen die Personen den Betrachter an. Die Darstellung der vier Personen wird, sowohl im Internet, als auch in den Kampagnen-Materialien, benutzt. Die Entwicklung der Konzeption der Kampagne ist mit Entscheidungen zwischen unterschiedlichen Postionen und verschiedenen Möglichkeiten der Darstellung verbunden. So legt Westerfellhaus dar:
„Wofür ich sehr gekämpft habe und sehr kämpfen musste, war für die Art der Kampagne, (...), nun bin ich von meinem Naturell her, nicht geprägt, dass ich klagend und jammernd durch die Gegend laufe, und die Pflege mit Särgen zu Grabe trage, (…) sondern mein Ziel war, zwar bei aller Beschreibung der Fehlentwicklung, aber auch die Attraktivität und die Vielfalt, und das Moderne, (…) das Positive von Pflege zu formulieren, deswegen auch ganz gezielt diese positiven, sympathischen Ansprachen von jungen Menschen, von Gesichtern, von Farben und einer Ausdrucksweise, die positive Aussagen formulieren und nicht negativ. Und dann natürlich wird man aus der Berufsgruppe gefragt, gerade diejenigen die eher ein tradiertes Verhalten gewohnt sind, ist es denn unbedingt notwendig einen jungen Mann mit Dreitagebart abzubilden, aber ja, ich denke schon. Man muss auch Darstellungen verwenden auch aus der Zeit in der man lebt, und nicht aus der Zeit die man sich vielleicht gerne malen würde.“[182]
Es werden die positive Aussagen und die aufmerksamkeitswirksame Gestaltung Grundlage und Verbindungslinie für die Kampagne und ihre Anschlusshandlungen. Die Kampagne findet in einem größeren Kontext und Planungsrahmen der Verantwortlichen der pflegerischen Berufsverbände statt. Die Öffentlichkeitsarbeit wird von Andreas Westerfellhaus seit Beginn seiner ersten Amtszeit als ein zentraler Baustein für den Erfolg der pflegerischen Interessenvertretung gesehen:
„Und deswegen war mir das so wichtig etwas aufzubauen, einen Medienbezug, ein Netzwerk in den Medien, das ist wahnsinnig aufwendig, sie können das nicht machen, sie stellen sich irgendwo auf den Marktplatz und rufen 'hier bin ich – nun macht mal etwas', Medienarbeit läuft eigentlich nur über persönliche Beziehungen, sie müssen die Journalisten bedienen, sie müssen sie namentlich kennenlernen, das gilt für die großen Printmedien genauso für die Fernseh- und Rundfunkanstalten, und nur dann wenn sie sagen, ich biete mich an, ich habe etwas zu sagen, und ich habe auch eine Botschaft, und ich kann auch beweisen, dass das auch einen Unterhaltungswert hat, den sie durchaus senden können, nur dann gelingt ihnen das. Und das war eine sehr sehr mühsame Arbeit, die sich aber schon auszahlt, wenn ich dann mal so die Medienfrequenz, gerade die im Fernsehen und Rundfunk anschaue, so in den letzten zwei Jahren, in den letzten zwei bis drei Jahren ist die um 200 – 300 % gewachsen.“[183]
Der zeitliche Rahmen spricht für eine abgewägte Einbettung in die Abläufe der politischen Landschaft, so „war eine Kampagne auch deswegen notwendig, um (...) in der Zeit des Bundestagswahlkampfes, Profil zu schärfen, nicht einfach ohne Substanz, Versäumnisse zu kritisieren, sondern klare Erwartungen zu formulieren.“[184]
3.1.1.1 Inhalt der Kampagne
Inhaltlich benennt die Kampagne Fakten über die negativen Bedingungen unter denen Pflege geleistet wird, diesen werden Forderungen zur Entwicklung, Veränderung und Verbesserung der Situation gegenüber gestellt.
Den Fakten und Forderungen vorangestellt ist die deutliche Postulierung, „Wir wollen Veränderung! Es ist 5 vor 12 für die Pflege in Deutschland. Höchste Zeit, dass sich endlich etwas ändert!“[185] auf der Homepage der Kampagne „Ich will Pflege“.[186]
Es wird der Pflegenotstand thematisiert, die künftig fehlenden Stellen in der Pflege und der Anstieg der Pflegebedürftigen werden mit Zahlen des Statistischen Bundesamtes, einer Studie der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers, des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung und des Bundesministeriums für Gesundheit, für die Jahre 2020, 2025 und 2050, belegt.[187]
Dem Gegenüber sind auf der Kampagnen-Homepage drei Forderungen des DPR als Überschriften mit ausklappbaren Erläuterung abgebildet. Es handelt sich um Forderungen zur Verbesserung der Ausbildungs-, Arbeits- und Vergütungsbedingungen für Pflegende.
Für die Verbesserung der Ausbildung werden eine Reform der Pflegeausbildung gefordert, die „Pflegeausbildung muss sich an den Anforderungen der Menschen orientieren, (…) an modernen pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen ausrichten (...) auf eine lebenslange Karriere im Beruf vorbereiten (...) an Hochschulen und Universitäten angeboten werden (...) braucht für die Praxis-Anteile verbindliche Ausbildungsstandards (...) eine sichere Finanzierung.“[188]
Die Arbeitsbedingungen möchte der DPR, durch „mehr Personalstellen (…) die Einhaltung von Arbeitsschutzbestimmungen (...) betriebliches Gesundheitsmanagement (…) klare berufsrechtliche Regelungen“[189], bessere Qualifizierungsmöglichkeiten und eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, verändern. Die Entlohnung der Pflegenden will der DPR erhöhen, begründet wird die Forderung mit der hohen Kompetenz und Arbeitsleistung der Pflegenden, außerdem fordert der DPR mit, einer „Vergütung (...) entsprechend (...) Qualifikation und (…) Aufgabenprofils“[190] mehr Leistungsbestandteile.
Der innerste thematische Baustein der Kampagne sind 13 zentrale Aussagen des DPR zur Pflegesituation und ihrer Entwicklung, diese greifen die Forderungen auf und präzisieren sie. Für diese zentralen Aussagen sind von verschiedenen als relevant erachteten Parteien[191] Stellungnahmen abgebildet. Diese Stellungnahmen werden „Wahlprüfsteine“[192] genannt. Der Fokus ist auf die Bundestagswahl im September 2013 gerichtet, durch die Stellungnahmen können Interessierte die Positionen der Parteien mit der des DPR vergleichen und sich darüber ein eigenes Bild machen. Wahlprüfsteine sind, seit den 1950er Jahren, ein Mittel der indirekten Wahlempfehlung durch Verbände und Interessengruppen, sie machen die Positionen der Parteien, die in umfangreichen Wahlprogramme formuliert sind, zu bestimmten Punkte transparent.[193]
Die 13 Wahlprüfsteine thematisieren in kurzer pointierter Form die Forderungen des DPR. Auf die einzelnen Aussagen folgen die Logos der sechs Parteien, werden diese angewählt erscheint die Antwort der angewählten Partei zu der Aussage. Überschrieben sind die einzelnen Punkte mit „Farbe bekennen [dann in kleinerer Formatierung, Anmerk. d. Verf.] Bundestagswahl ist Pflegewahl! Wir haben den Parteien 13 Wahlprüfsteine vorgelegt. Lesen sie hier, welche Parteien unsere Forderungen unterstützen!“[194] In den Antworten der Parteien lassen sich deutlich die
Positionen zu den Aussagen des DPR erkennen, so werden häufig die Antwort „Dieser Antwort stimmen wir zu (…) Wir stimmen der Forderung nur teilweise zu (…) Dieser Forderung stimmen wir nicht zu“[195] gegeben. Außerdem werden diese Formulierungen mit längere Erklärungen versehen oder es wird die Formulierung der eigenen Postion im Fließtext vorgenommen. Neben einer numerischen und visuellen Übersetzung der Positionen der Parteien für die einzelnen Wahlprüfsteine (siehe Abbildung 3), die zum einen die allgemeine Zustimmung zu den einzelnen Themen generell und Partei-individuell zeigt, kann zum anderen die generelle Haltung als Durchschnittswert festgestellt werden (siehe Abbildung 4). Damit kann eine Tendenz abgebildet werden, welche Parteien den generellen Anliegen des DPR und den Pflegenden besonders nahe stehen und besonders häufig Unterstützung für die Forderungen des DPR signalisieren.
Neben der grundsätzlichen Haltung zu den Positionen des DPR, ist der Umfang der Antworten interessant, da sie weitere Handlungsempfehlungen und teilweise eine intensive Beschäftigung mit den Themen der Pflege beinhalten. Diese reichen von einer kurzen Zustimmung bis zu längeren Erklärungen und Handlungsvorschlägen oder der Dokumentation von erreichten Grundlagen. Längere Ausführungen können als Indikator für ein großes Interesse am Politikfeld Gesundheit und einem eigenständigen Profil der Parteien gedeutet werden. Hier zeigen wiederum andere Parteien hohe Werte durch differenzierte Antworten (siehe Abbildung 5).
Problematisch gesehen werden kann die qualitative Gewichtung der einzelnen Wahlprüfsteine in Bezug auf die Positionen des DPR. Diese werden in der Darstellung der Wahlprüfsteine nicht abgebildet und sind für einen nicht-informierten Online-Nutzer deshalb nicht erkennbar. So äußert sich der DPR klar für eine Selbstverwaltung der Pflege, also die Bildung von Pflegekammern, diese wird aber in dem Text zum Berufsgesetz von der Partei Die Linke vehement abgelehnt.[196]
3.1.1.2 Virale Mobilisation und Grassroots-Campaigning
Die Kampagne findet im Internet, durch Aktionen im öffentlichen Raum und die Berichterstattung über die Aktionen in den Medien und in Fernsehbeiträgen statt.
Ein wichtiges Kampagnenziel ist die Mobilisation von gesellschaftlichen Gruppen für die Interessen der Pflege. So heißt es in der Konzeption: „Die Kampagne „Ich will Pflege“ will nicht aufklären, nicht belehren, nicht betroffen machen. Sie will mobilisieren. Menschen aller Altersgruppen sollen sich aktiv für die Pflege einsetzen.“[197] Die Stärke und damit Wirkung der Kampagne wird an der Aktivierung gemessen, „Die Kampagne ist so stark, wie die Zahl derer, die mitmachen!“[198]
Es werden Unterschriften bei den verschiedenen Aktionen gesammelt und auf der Kampagnen-Homepage kann man den Text „Ja, ich unterstütze die Kampagne "Ich will Pflege!" Mit meiner Unterschrift setze ich mich für die Forderungen der Kampagne ein (..)“[199], online unterzeichnen. Die gesammelten Unterschriften sollen „nach der Bundestagswahl 2013 an die neuen Verantwortlichen des Bundesgesundheitsministeriums“[200] übergeben werden .
Die Kampagne arbeitet mit Methoden des Grassroots-Campaigning, es gibt sowohl zentral gesteuert Anteile, als auch die Nutzung von autonomen Aktivitäten aus den unteren Organisationseinheiten. Die unteren Organisationseinheiten des DPR, die Landespflegeräte, und die verschiedenen Mitgliederorganisationen erhalten Materialien der zentralen Steuerungsstelle.
„Mitglieder und Landespflegeräte des DPR tragen die Forderungen nach draußen. Dazu erhalten sie: Umfassende Hintergrundinformationen zu den Forderungen der Kampagne Tipps und Ideen für eigene Aktionen Tools zur Nutzung in der eigenen Kommunikation (Webbanner, Anzeigen, Texte) Poster, Flyer und Kampagnentools zum Selbsteinsatz Vorlagen und Hinweise für die eigene Öffentlichkeitsarbeit“[201]
Grundlage und zentrale Basis ist eine eigene Homepage www.ichwillpflege.de. Hier werden alle Informationen zur Kampagne online zur Verfügung gestellt. Außerdem findet die Kampagne in den sozialen Netzwerken Facebook[202], Twitter[203], Google+[204], und youtube[205] mit einem eigenen Auftritt statt, es werden Materialien angeboten die mit kampagnen-fremden Onlineangeboten verknüpft werden können, so Banner, Motive und Textangebote, diese können kostenfrei heruntergeladen werden. Neben den Online-Medien sind verschiedene, kostenpflichtige Hardware-Materialien im Angebot, es sind Flyer, Postkarten, Aufkleber, Plakate, Fahnen und ein Kampagnen-Handbuch erwerbbar.
Es werden zentral geplante Aktionen im öffentlichen Raum durchgeführt, dezentral können Aktionen gemeldet werden und werden dann auf der Homepage dokumentiert. Es wird aufgefordert: „Senden Sie uns Fotos und Filme von Ihren Aktionen, damit wir sie auf diese Website stellen können.“[206] Die zentral geplanten Aktionen werden vom DPR und von den verschiedenen Mitgliedsverbänden initiiert. Es handelt sich bei den zentralen Aktionen um Meilensteine im Kampagnenverlauf, zum Start und Ende der Kampagne, zu großen Kongressen oder dem Tag der Pflege. Es besteht weiterhin die Möglichkeit von nicht verbandlich angebundenen Organisation und Einzelpersonen Aktionen zu planen und durchzuführen und diese dann auf der Homepage „Ich will Pflege“ darzustellen, „Jede demokratische Aktion, die auf die Anliegen der Pflege aufmerksam macht, ist willkommen!“[207] Auf der Homepage wird aufgefordert, „Kreieren Sie eigene Aktionen!“[208] Mehrere Aktionsmöglichkeiten werden aufgeführt. Es wird vorgeschlagen was man unternehmen kann, zum Beispiel die Verbreitung von Kampagnenmaterial, die Durchführung von Veranstaltungen, wie Podiumsdiskussionen, Infoständen, Vorträgen, Demonstrationen, und an welchen Orten „am Arbeitsplatz, beim Sport, in der Freizeit (…) im Freundeskreis (…) auf Ihrem lokalen Markt (…) bei Sommerfesten, Tagen der offenen Tür (...)“[209].
Besonders häufig durchgeführt werden Flashmobs[210], zum Beispiel „Die Pflege ist am Boden“[211], dabei wird online ein Ort und Datum mit Uhrzeit und eine gemeinsame Aktionshandlung gepostet und es findet zu dem Termin ein spontanes Treffen ohne weitergehende vorherige Absprachen statt und es werden dann die verabredeten Handlungen durchgeführt. Diese Aktionen werden auf der Facebookseite angekündigt und dokumentiert, teilweise haben die Veranstalter der dezentralen Aktionen eigene Facebook-Auftritte für die Aktionen kreiert[212].
Ein weiteres Feld unabhängiger Aktionen sind Petitionen über das Internet. Die Rezeption von Petitionen ist geregelt im
„(...)Art. 17 des Grundgesetzes (...): „Jedermann hat das Recht, sich einzeln oder in Gemeinschaft mit anderen schriftlich mit Bitten oder Beschwerden an die zuständigen Stellen und an die Volksvertretung zu wenden.“ (...)Unter Berücksichtigung der (...) häufigsten Varianten elektronischer Petitionen sind (...) die folgenden Fälle zu unterscheiden:(...) intern verarbeitete elektronische Petitionen; (…) elektronisch eingereichte Petitionen; (...) öffentliche elektronische Petitionen (...); öffentliche elektronische Petitionen mit erweiterten kommunikativen und partizipativen Elementen.“[213]
Die e-Petitionen im Rahmen der Kampagne finden über inoffizielle Petitions-Plattformen, wie Change.org oder openPetition und weitere Internetseiten statt.[214] Es wird auf der Facebook-Seite der Kampagne, mit einem Link, die Petition „Mindestpflegepersonalbesetzung in deutschen Krankenhäusern“[215] von Heide Schneider unterstützt. Weitere verlinkte Petitionen sind „Ich bin keine Fallpauschale“[216] und „Gesetzlicher Schutz von Whistleblowern“[217]. Auch auf andere Kampagnen wird verwiesen, so auf die Bremer „Aktion – Pflege steh auf!“[218] mit der Kampagne „Pflege am Limit“[219], die mit dem Bremer Landespflegerat initiiert wird.
Die Kampagne weist verschiedene Höhepunkte und einen dramaturgischen Verlauf auf. Der Start ist als Medienereignis ausgeführt, dann folgen mehrere öffentlichkeits-wirksame Aktionen, wie eine Demonstration vor dem Bundestag, mit Fokus auf die Bundestagswahl, dann werden nach der Bundestagswahl der Spannungsbogen wieder aufgebaut, mit der „ Aktion „Last Call“ ruft der DPR (…) zum Kampagnen-Endspurt auf“[220] und als Höhe- und Schlusspunkt fungiert die Übergabe der gesammelten Unterschriften „im Januar 2014 an die neuen Verantwortlichen des Bundesgesundheitsministeriums“[221].
[...]
[1] Kampagne „Ich will Pflege“ http://www.ichwillpflege.de (abgerufen am 9.11.2013).
[2] Pannowitsch, Sylvia (2012): Vetospieler in der deutschen Gesundheitspolitik. Ertrag und Erweiterung der Vetospielertheorie für qualitative Fallstudien. Baden-Baden. Nomos Verlagsgesellschaft. S. 175 ff.
[3] Pannowitsch, Sylvia (2012): S. 21
[4] Hensen, Peter; Kölzer, Christian [Hrsg.] (2011): Die gesunde Gesellschaft. Sozioökonomische Perspektiven und sozialethische Herausforderungen. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften.
[5] Hensen, Peter; Kölzer, Christian [Hrsg.] (2011): S. 149ff.
[6] König, Thomas (2011): Gesundheit, Gesundheitspolitik und soziale Gerechtigkeit. Überlegungen zu einer gesundheitszentrierten Gesundheitspolitik. Hamburg. Verlag Dr. Kovac. S. 154.
[7] Vgl. König, Thomas (2011): S. 153.
[8] Bandelow, Nils C.; Eckert, Florian; Rüsenberg, Robin (Hrsg.) (2009): Gesundheit 2030. Qualitätsorientierung im Fokus von Politik, Wirtschaft, Selbstverwaltung und Wissenschaft. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften.
[9] Bandelow, Nils C.; Eckert, Florian; Rüsenberg, Robin (Hrsg.) (2009): S. 13 ff.
[10] Bandelow, Nils C.; Eckert, Florian; Rüsenberg, Robin (Hrsg.) (2009): S.247ff.
[11] Rehder. Britta; von Winter, Thomas; Willems, Ullrich [Hrsg.] (2009): Interessenvermittlung in Politikfeldern. Vergleichende Befunde der Policy- und Verbändeforschung. Wiesbaden. Verlag für Sozialwissenschaften. S. 33 ff.
[12] Vgl. Rehder. Britta; von Winter, Thomas; Willems, Ullrich [Hrsg.] (2009): S. 33 ff.
[13] siehe dazu Kapitel 2.
[14] Mayer, Horst Otto (2013): Interview und schriftliche Befragung. Grundlagen und Methoden empirischer Sozialforschung. München. Oldenbourg Verlag. S. 37.
[15] Bortz, Jürgen; Döring, Nicola (2006): Forschungsmethoden und Evaluation für Human- und Sozialwissenschaftler, 4., überarbeitete Auflage. Heidelberg. Springer Medizin Verlag. S. 308.
[16] Vgl. Mayer, Horst Otto (2013): Interview und schriftliche Befragung. Grundlagen und Methoden empirischer Sozialforschung. München. Oldenbourg Verlag. S. 48.
[17] Vgl. Meuser, Michael: Nagel, Ulrike (2009): Experteninterview und der Wandel der Wissensproduktion. In: Bogner, Alexander; Littig, Beate; Menz, Wolfgang [Hrsg.] (2009): Experteninterviews. Theorien, Methoden, Anwendungsfelder. Wiesbaden. Verlag für Sozialwissenschaften. S. 57.
[18] Vgl. Meuser, Michael: Nagel, Ulrike (2009): S. 57. Vgl. Mayer, Horst Otto (2013): S. 48 ff.
[19] Seibold, Balthasar (2002): Die flüchtigen Web-Informationen einfangen. Lösungsansätze für die Online-Inhaltsanalyse bei dynamischen Inhalten im Internet. In: Publizistik, Heft 1 47. Jahrg. S. 45 f.
[20] Seibold, Balthasar (2002): S. 46.
[21] Vgl. Seibold, Balthasar (2002).
[22] Wehlau, Diana (2009): Lobbyismus und Rentenreform. Der Einfluss der Finanzdienstleistungsbranche auf die Teil-Privatiserung der Alterssicherung. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 29.
[23] Verbände werden im GG nicht wörtlich erwähnt, aber Verein, Gesellschaft und Vereinigung. Vgl. §9 GG. Vgl. http://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_9.html (abgerufen am 12.2.2014).
[24] Vgl . Wehlau, Diana (2009): S. 30 ff.
[25] Sebaldt, Martin; Straßner, Alexander (2006): Klassiker der Verbändeforschung. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 9.
[26] Schubert, Klaus (2009): Pragmatismus, Pluralismus und Politikfelanalyse. In: Schubert, Klaus; Bandelow, Nils C. [Hrsg.] (2009): Lehrbuch der Politikfeldanalyse 2.0. München. Oldenbourg. S. 44.
[27] Wehlau, Diana (2009): S. 31.
[28] Vgl. Wehlau, Diana (2009): S. 30.
[29] Wehlau, Diana (2009): S. 32.
[30] Wehlau, Diana (2009): S 32.
[31] Vgl. Wehlau, Diana (2009): S. 33.
[32] von Winter, Thomas; Willems, Ullrich (2009): Zum Wandel der Interessenvermittlung in Politikfeldern. In: Rehder, Britta; von Winter, Thomas; Willems, Ullrich [Hrsg.] (2009): Interessenvermittlung in Politikfeldern. Vergleichende Befunde der Policy- und Verbändeforschung. Wiesbaden. Verlag für Sozialwissenschaften.S. 9.
[33] von Winter, Thomas; Willems, Ullrich (2009): S. 9.
[34] von Winter, Thomas; Willems, Ullrich (2009): S. 9.
[35] von Winter, Thomas; Willems, Ullrich (2009): S. 13.
[36] von Winter, Thomas; Willems, Ullrich (2009): S.17f.
[37] von Winter, Thomas; Willems, Ullrich (2009): S. 18.
[38] Gerlinger, Thomas (2009): Der Wandel der Interessenvermittlung in der Gesundheitspolitik. In: Rehder, Britta; von Winter, Thomas; Willems, Ullrich [Hrsg.] (2009): Interessenvermittlung in Politikfeldern. Vergleichende Befunde der Policy- und Verbändeforschung. Wiesbaden. Verlag für Sozialwissenschaften. S. 33.
[39] Vgl. Gerlinger, Thomas (2009): S. 33.
[40] Gerlinger, Thomas (2009): S. 39.
[41] Vgl. Gerlinger, Thomas (2009): S. 49.
[42] Gerlinger, Thomas (2009): S. 34.
[43] Vgl. Blum, Sonja; Schubert, Klaus (2009): Politikfeldanalyse. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften.S.2ff.
[44] Vgl. Schubert, Klaus; Bandelow, Nils C. [Hrsg.] (2009): Lehrbuch der Politikfeldanalyse 2.0. München. Oldenbourg Verlag. S. 4f.
[45] Vgl. Schubert, Klaus; Bandelow, Nils C. [Hrsg.] (2009): S.84 ff.
[46] Vgl.Schubert, Klaus; Bandelow, Nils C. [Hrsg.] (2009): S. 103.
[47] Schubert, Klaus; Bandelow, Nils C. [Hrsg.] (2009): S.103.
[48] Dies entspricht nicht der ursprünglichen gouvernementalen Zielrichtung der Theorie von Tsebelis.
[49] Benz, Arthur [Hrsg.](2009): Politik im Mehrebenensystemen. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 53.
[50] Vgl. Strohmeier, Gerd (2005): Vetospieler – Garanten des Gemeinwohls und Ursachen des Reformstaus. Baden-Baden. Nomos. S. 13.
[51] Vgl. Strohmeier, Gerd (2005): S. 15 f.
[52] Vgl. Strohmeier, Gerd (2005): S. 20 ff.
[53] Vgl. Strohmeier, Gerd (2005): S.25.
[54] Strohmeier, Gerd (2005): S.24.
[55] Nagel, Andreas (2009):Politische Entrepreneure als Reformmotor im Gesundheitswesen? Eine Fallstudie zur Einführung eines neuen Steuerungsinstrumentes im Politikfeld Psychotherapie. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. S.85.
[56] Rüb, Friedbert W. (2009): Multiple-Streams-Ansatz: Grundlagen, Probleme und Kritik. (S.349 - 376) In: Schubert, Klaus; Bandelow, Nils C. [Hrsg.] (2009): Lehrbuch der Politikfeldanalyse 2.0. München. Oldenbourg Verlag. S. 350.
[57] Rüb, Friedbert W. (2009): 349 f.
[58] Rüb, Friedbert W. (2009): 351.
[59] Rüb, Friedbert W. (2009): 350 f.
[60] Vgl. Rüb, Friedbert W. (2009):S. 366.
[61] Vgl. Rüb, Friedbert W. (2009): 349 ff.
[62] Nagel, Andreas (2009): S. 100.
[63] Nagel, Andreas (2009): S. 101.
[64] Nagel, Andreas (2009): S. 101.
[65] Rüb, Friedbert W. (2009): S. 350.
[66] Vgl. Nagel, Andreas (2009): S. 106. & Vgl. Rüb, Friedbert W. (2009): S. 367.
[67] Nagel, Andreas (2009): S. 106.
[68] Vgl. Nagel, Andreas (2009): S. 101. Vgl. Rüb, Friedbert W. (2009): 352 ff.
[69] Vgl. Benz, Arthur (2009): Politik in Mehrebenensystemen. Wiesbaden. VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 86.
[70] Benz, Arthur (2009): S. 18.
[71] Benz, Arthur (2009): S. 193.
[72] Benz, Arthur (2009): S. 194.
[73] Vgl. Benz, Arthur (2009): S. 194.
[74] Röttger, Ulrike [Hrsg.] (2009): PR-Kampagnen. Über die Inszenierung von Öffentlichkeit. Wiesbaden. Verlag für Sozialwissenschaften. S. 9.
[75] Röttger, Ulrike [Hrsg.] (2009): S. 10.
[76] Röttger, Ulrike [Hrsg.] (2009): S.9.
[77] Vgl. Röttger, Ulrike [Hrsg.] (2009): S. 12.
[78] Röttger, Ulrike [Hrsg.] (2009): S.15.
[79] Röttger, Ulrike [Hrsg.] (2009): S. 14.
[80] Speth, Rudolf [Hrsg.] (2013): Grassroots-Campaigning. Wiesbaden. Springer VS. S. 8.
[81] Speth, Rudolf [Hrsg.] (2013): S. 8.
[82] Vgl. Gesundheitsberichterstattung des Bundes: http://www.gbe-bund.de (abgerufen am 1.10.2013).
[83] „Zu den Gesundheitsdienstberufen zählen all diejenigen Beschäftigten, die in der unmittelbaren Patientenversorgung tätig sind.“ http://www.gbe-bund.de (abgerufen am 1.10.2013).
[84] Vgl. http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_11/__71.html (abgerufen am 21.2.2014).
[85] Krause, Karin (2007): Studienführer Pflege- und Gesundheitswissenschaften. Hannover. Schlütersche. S.12.
[86] Simon, Michael (2008): Das Gesundheitssystem in Deutschland. Eine Einführung in Struktur und Funktionsweise. Bern. Verlag Hans Huber. S. 115.
[87] Vgl. Simon, Michael (2008): S. 115.
[88] Vgl. Simon, Michael (2008): S. 115.
[89] Simon, Michael (2008): S. 282.
[90] Pflegethermometer 2007: http://www.dip-home.de/material/downloads/Pflege-Thermometer2007.pdf (abgerufen am 12.2.2009).
[91] Simon, Michael (2008): S.257f.
[92] Bock-Rosenthal, Erika (1999): Professionalisierung zwischen Praxis und Politik. Der Modellstudiengang Pflegemanagement an der Fachhochschule Münster. Bern. Verlag Hans Huber. S. 18f.
[93] Baur Georg et al(2008): Jetzt oder nie – von der Notwendigkeit der Solidarisierung in der Pflege. In: Kinderkrankenschwester 27. Jg. 2008 Nr. 1. S. 14 f.
[94] Vgl. Online-Foren, z. B. www.pflege-deutschland.de www.pflegeboard.de www.krankenschwester.de www.pflege-online.de. (abgerufen am 9.10.2013).
[95] Arbeitsgemeinschaften über Themen des Gesundheitswesens.
[96] Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege: http://www.bgw-online.de/.(abgerufen am 4.2.2008).
[97] Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft: Vgl. http://gesundheit-soziales.verdi.de/ (abgerufen am 1.10.2013).
[98] http://www.deutscher-pflegerat.de. (abgerufen am 1.9.2013).
[99] Vgl. Baur Georg et al (2008).
[100] Vgl. Ständig aktualisierte Fassung der öffentlichen Liste über die Registrierung von Verbänden und deren Vertretern. (Stand 1.11.2013) http://www.bundestag.de/dokumente/lobbyliste/lobbylisteaktuell.pdf
(abgerufen am 11.11.2013).
[101] Weitere Verbände: Bundesausschuss für Lehrerinnen & Lehrer für Pflegeberufe e. V.(BA, 700 Mitgl.), Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e. V. (BFLK, 380 Mitgl.), Verband anthroposophisch orientierter Pflegeberufe e. V. (VfAP, 400 Mitgl.), Vereinigung der Hygienefachkräfte der Bundesrepublik Deutschland e. V. (VHD), Verband der Pflegedirektorinnen der Universitätsklinika e. V. (VPU, 29 Mitgl.). Vgl. Baur Georg et al (2008).
[102] So z.B. das Expertengremium der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (besteht unter anderen aus Funktionären der Verbände): Vgl. http://www.bgw-online.de/ (abgerufen am 4.2.2008).
[103] Ständig aktualisierte Fassung der öffentlichen Liste über die Registrierung von Verbänden und deren
Vertretern. (Stand 1.11.2013) http://www.bundestag.de/dokumente/lobbyliste/lobbylisteaktuell.pdf
(abgerufen am 11.11.2013).
[104] Vgl. Ebd.
[105] Beispielhaft: Vgl. http://www.dbva.de/docs/stellungnahme/2012_11_01_STN_Pflegekammer.pdf. (abgerufen am 13.12.2013).
[106] Vgl. Bündnis für Altenpflege: http://www.buendnis-für-altenpflege.de (abgerufen am 14.12.2013).
[107] DBVA. Vgl. http://www.dbva.de/ (abgerufen am 14.12.2013).
[108] bpa e. V. Vgl. http://www.bpa.de (abgerufen am 14.12.2013).
[109] Zum Beispiel Positionen gegen die Verkammerung: Vgl. www.bpa.de/uploads/media/PM_SH_Pflegekammer_16_12-13.pdf (abgerufen am 20.12.2013).
[110] Vgl. www.arbeitgeberverband-pflege.de/das-sind-wir.php (abgerufen am 30.12.2013).
[111] Mettrop, Susanne; Charlier, Siegfried (2007): Profession Altenpflege, in Charlier, Siegfried [Hrsg.] (2007): Soziale Gerontologie. Stuttgart. Thieme Verlag. S. 336 f.
[112] Mettrop, Susanne; Charlier, Siegfried (2007). S. 337.
[113] Krampe, Eva-Maria (2013): Missglückte Emanzipation? Professionalisierung der Pflege aus historischer Sicht. In: CNE.fortbildung 3.2013, Lerneinheit 12. S. 5. Online-Quelle:
https://www.thieme.de/cne/inhalte/pdf/le12_313.pdf (abgerufen am 28.12.2013).
[114] Vgl. http://www.rotkreuzschwestern.de/historie.html (abgerufen am 22.2.2014).
[115] Schweikardt, Christoph (2008): Die Entwicklung der Krankenpflege zur staatlich anerkannten Tätigkeit im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Das Zusammenwirken von Modernisierungsbestrebungen, ärztlicher Dominanz, konfessioneller Selbstbehauptung und Vorgaben preußischer Regierungspolitik. München. Verlagsbuchhandlung. S. 158.
[116] Schweikardt, Christop (2008): S. 154.
[117] Vgl. Mettrop, Susanne; Charlier, Siegfried (2007). S. 337f.
[118] Mettrop, Susanne; Charlier, Siegfried (2007). S. 337.
[119] Schweikardt, Christoph (2008): S. 159.
[120] Krampe, Eva-Maria (2013): S. 5.
[121] Krampe, Eva-Maria (2013). S. 5.
[122] Vgl. http://www.bekd.de/der-bekd-ev/geschichte-des-berufes-und-des-berufsverbandes/ (abgerufen am 22.2.2014).
[123] http://www.bzg-mathildenhoehe.de/de/agnes_karll_verband/ (abgerufen am 22.2.2014).
[124] Mettrop, Susanne; Charlier, Siegfried (2007). S. 338.
[125] Mettrop, Susanne; Charlier, Siegfried (2007). S. 338.
[126] Vgl. Mettrop, Susanne; Charlier, Siegfried (2007). S. 337.
[127] Vgl. http://www.ads-pflege.de/chronik.shtml (abgerufen am 16.1.2014).
[128] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Berufsverband_f%C3%BCr_Pflegeberufe (abgerufen am 22.2.2014).
[129] Vgl. http://www.ads-pflege.de/chronik.shtml (abgerufen am 16.1.2014).
[130] Vgl. https://www.thieme.de/cne/inhalte/ebooks/ebooks/3131272430/pdf/docnr3131272430_1010.pdf (abgerufen am 22.2.2014).
[131] Vgl. http://www.bekd.de/der-bekd-ev/geschichte-des-berufes-und-des-berufsverbandes/ (abgerufen am 22.2.2014).
[132] Vgl. http://www.ads-pflege.de/chronik.shtml (abgerufen am 16.1.2014).
[133] Vgl. Müller, Marie-Luise (2008): Der deutsche Pflegerat. Pflegerischer Akteur. In: Thieme CNE_1 2008. Reihe: Gesundheitspolitik verstehen (Teil 2). Das deutsche Gesundheitssystem – Institutionen und Akteure. Online-Quelle: https://www.thieme.de/cne/inhalte/fortbildung/108/dpr.html (abgerufen am 2.1.2014).
[134] Vgl. http://www.ads-pflege.de/chronik.shtml (abgerufen am 16.1.2014).
[135] ADS, BA, BALK, BKK, DBfK: Vgl. Ebd.
[136] Vgl. http://www.ads-pflege.de/chronik.shtml (abgerufen am 16.1.2014).
[137] Vgl. Müller, Marie-Luise (2008).
[138] Vgl. Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[139] Vgl. Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[140] Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[141] Vgl. Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[142] Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[143] Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[144] Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[145] Vgl. Müller, Marie-Luise (2008). S. 14.
[146] Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen.
[147] Vgl. http://web.archive.org/web/20140208035435/http://deutscher-pflegerat.de/ (9.2.2014).
[148] Vgl. Müller, Marie-Luise (2008). S. 14.
[149] Vgl. Müller, Marie-Luise (2008). S. 15.
[150] Ebd. S. 14.
[151] Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[152] Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[153] Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[154] Vgl. Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[155] „Der Senat der Wirtschaft setzt sich aus Persönlichkeiten der Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zusammen, die sich ihrer Verantwortung gegenüber Staat und Gesellschaft besonders bewusst sind.“ Vgl. http://www.senat-der-wirtschaft.de/ (abgerufen am 25.2.2014).
[156] Vgl. http://www.deutscher-pflegerat.de/Downloads/Presse/Kurz-Vita-Andreas-Westerfellhaus.pdf (abgerufen am 25.2.2014).
[157] Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[158] Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[159] Vgl. DPR e. V. (2013): Satzung des Deutschen Pflegerates e.V. - DPR e.V. Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen. Online-Quelle: http://www.deutscher-pflegerat.de/satzung.html (abgerufen am 11.12.2013).
[160] DPR e. V. (2013): Satzung des Deutschen Pflegerates e.V. - DPR e.V. Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen. Online-Quelle: http://www.deutscher-pflegerat.de/satzung.html (abgerufen am 11.12.2013).
[161] Ebd. §9 Abs. 2.
[162] Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[163] Vgl. Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[164] Vgl. Ebd. §9 Abs. 6.
[165] Vgl. Ebd. §8. Unter 1000 ( 1 Stimme), 1001-5000 (2 Stimmen) über 5001 Mitglieder (3 Stimmen).
[166] Ebd. §8 Abs. 7.
[167] DPR e. V. (2013): Satzung des Deutschen Pflegerates e.V. - DPR e.V. Bundesarbeitsgemeinschaft Pflege- und Hebammenwesen. §2 Abs. 2. Online-Quelle: http://www.deutscher-pflegerat.de/satzung.html (abgerufen am 11.12.2013).
[168] Ebd. §2 Abs. 3.
[169] http://www.deutscher-pflegerat.de/struktur.html (abgerufen am 11.12.2013).
[170] http://www.deutscher-pflegerat.de/struktur.html (abgerufen am 11.12.2013).
[171] Vgl. Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[172] Vgl. http://www.deutscher-pflegerat.de/pflegepolitik/landespflegeraete.php (abgerufen am 8.2.2014).
[173] Beispielhaft: Vgl. www.dpo-rlp.de/geschäftsbericht2011.pdf (abgerufen am 30.12.2013).
[174] Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[175] Gemeint ist die Zusammenführung von Altenpflege-, Gesundheits- & Kinderkrankenpflege- und Gesundheits- & Krankenpflegeausbildung. Dies unterstützt der DPR und ist politisch, z. B. von der großen Koalition, gewollt und geplant.
[176] Vgl. Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Frau Pätzmann-Sietas. Siehe Anhang.
[177] DPR Kampagne „Ich will Pflege“ http://www.ichwillpflege.de (abgerufen am 23.11.2013).
[178] Vgl. Röttger, Ulrike (2009): S. 9 ff.
[179] Vgl. Röttger, Ulrike (2009): S. 9 ff.
[180] http://www.wecare-communications.com (abgerufen am 17.11.2013).
[181] Konzeption „Ich will Pflege“, persönliche Kommunikation 14. November 2013: siehe Anlage A.
[182] Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[183] Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[184] Persönliche Kommunikation: Experteninterview mit Andreas Westerfellhaus. Siehe Anhang.
[185] http://www.ichwillpflege.de/kampagne/fakten-forderungen.php (abgerufen am 22.11.2013).
[186] http://www.ichwillpflege.de (abgerufen am 22.11.2013).
[187] http://www.ichwillpflege.de/kampagne/fakten-forderungen.php (abgerufen am 23.11.2013).
[188] Http://www.ichwillpflege.de/kampagne/fakten-forderungen.php (abgerufen am 23.11.2013).
[189] Http://www.ichwillpflege.de/kampagne/fakten-forderungen.php (abgerufen am 23.11.2013).
[190] Http://www.ichwillpflege.de/kampagne/fakten-forderungen.php (abgerufen am 23.11.2013).
[191] SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/ Die Grünen, FDP, Die Linke, Piratenpartei.
[192].Http://www.ichwillpflege.de/kampagne/wahlprüfsteine.php (abgerufen am 20.11.2013).
[193] Vgl. Hochwind, Helga (2009): Wahlprüfsteine: Lobby-Verbände bitten Parteien zum Themen-Check. In: Spiegel-Online 2.9.92009. Online-Quelle: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wahlpruefsteine-lobby-verbaende-bitten-parteien-zum-themen-check-a-643679.html (abgerufen am 3.1.2014).
[194] Http://www.ichwillpflege.de/kampagne/wahlprüfsteine.php (abgerufen am 20.11.2013).
[195] http://www.deutscher-pflegerat.de/pflegepolitik/wahlpruefsteine.php (abgerufen am 20.11.2013).
[196] Vgl. http://www.deutscher-pflegerat.de/pflegepolitik/wahlpruefsteine.php (abgerufen am 20.11.2013).
[197] Konzeption „Ich will Pflege“, persönliche Kommunikation 14. November 2013: siehe Anlage A.
[198] Konzeption „Ich will Pflege“, persönliche Kommunikation 14. November 2013: siehe Anlage A.
[199] http://www.ichwillpflege.de/mitmachen/unterschreiben.php (abgerufen am 23.11.2013).
[200] http://www.ichwillpflege.de/mitmachen/unterschreiben.php (abgerufen am 23.11.2013).
[201] Konzeption „Ich will Pflege“, persönliche Kommunikation 14. November 2013: siehe Anlage A.
[202] „Ein soziales Netzwerk (…) ist eine lose Verbindung von Menschen in einer Netzgemeinschaft. (…) Das weltweit größte soziale Netzwerk (…) ist Facebook.“ de.wikipedia.org/wiki/Soziales_Netzwerk_(Internet) (Abgerufen am 27.11.2013).
[203] „Twitter (…) ist eine digitale Echtzeit-Anwendung zum Mikroblogging (…). Es wird zudem als Kommunikationsplattform, soziales Netzwerk oder ein meist öffentlich einsehbares Online-Tagebuch definiert“ de.wikipedia.org/wiki/Twitter (Abgerufen am 27.11.2013).
[204] „Google+ ist ein soziales Netzwerk von Google Inc. Es ist das weltweit zweitgrößte soziale Netzwerk, seitdem es Twiter im Januar 2013 mit der Anzahl der aktiven Nutzer überholt hat.“ de.wikipedia.org/wiki/Google%2B (Abgerufen am 27.11.2013).
[205] „YouTube (…) ist ein Internet-Videoportal der Google Inc. (...)“ de.wikipedia.org/wiki/Youtube (Abgerufen am 27.11.2013).
[206] Www.ichwillpflege.de/mitmachen/mitmachen.php (Abgerufen am 6.12.2013).
[207] Www.ichwillpflege.de/mitmachen/mitmachen.php (Abgerufen am 6.12.2013).
[208] Www.ichwillpflege.de/mitmachen/mitmachen.php (Abgerufen am 6.12.2013).
[209] Www.ichwillpflege.de/mitmachen/mitmachen.php (Abgerufen am 6.12.2013).
[210] „Der Begriff Flashmob (...) bezeichnet einen kurzen, scheinbar spontanen Menschenauflauf auf öffentlichen oder halböffentlichen Plätzen, bei denen sich die Teilnehmer persönlich nicht kennen und ungewöhnliche Dinge tun.“ Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/flashmob (Abgerufen am 20.11.2013).
[211] Sehr umfassend dokumentiert auf der Facebook-Seite: https://www.facebook.com/events/223142021186070/223142127852726/?undefined= (Abgerufen am 20.11.2013).
[212] So zum Beispiel: Flashmob Licht für die Pflege, Von Robert Gruber, Tania Zimmer, Florian Schlund und Ja La veröffentlicht. https://www.facebook.com/events/221281624662392/?ref=22. (Abgerufen am 5.12.2013).
[213] Riehm, Ulrich (2009): Bürgerbeteiligung durch E-Petitionen. Analysen von Kontinuität und Wandel im Petitionswesen. Berlin. Edition Sigma. S. 37 ff.
[214] „Eine nicht-offizielle Online-Petition ist nicht an einen Petitionsausschuss gerichtet. Wie der offene Brief (...)ist sie ein Instrument der Öffentlichkeitsarbeit. (…) Zu den inoffiziellen Plattformen zählen unter anderem: (…) change.org (…) openPetition (...)“ de.wikipedia.org/wiki/Online-Petition (abgerufen am 8.12.2013).
[215] https://www.openpetition.de/petition/online/mindestpflegepersonalbesetzung-in-deutschen-krankenhäusern (abgerufen am 7.12.2013).
[216] „Eine Initiative von Eltern und Klinikpersonal für kranke Kinder an Universitäts-Kinderkliniken“ https://www.ichbinkeinefallpauschale.de (abgerufen am 9.12.2013).
[217] https://www.openpetition.de/petition/online/gesetzlicher-schutz-von-whistleblowern (abgerufen am 9.12.2013).
[218] „Pflege steht auf wurde (...) 2011 in Bremen Nord von 12 Einrichtungen aus der ambulanten und stationären Pflege gegründet. (…) [Die aktuelle, A.d. V.]Kampagne „Pflege am Limit“ wird 2013 gemeinsam mit dem Bremer Pflegerat ins Leben gerufen“ https://www.facebook.com/Pflegestehauf (abgferufen am 9.12.2013).
[219] Http://pflege-steh-auf.de (abgerufen am 9.12.2013).
[220] „Mit der Aktion „Last Call“ ruft der DPR jetzt zum Kampagnen-Endspurt auf“ vom 1. November https://www.facebook.com/pages/Ich-will-Pflege/581832061850733?fref=ts (abgerufen am 9.12.2013).
[221] https://www.facebook.com/pages/Ich-will-Pflege/581832061850733?fref=ts (abgerufen am 9.12.2013).
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