Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Schuld der "Alte Moor" an der Katastrophe in Schillers Erstlingswerk "Die Räuber" trägt. Es wird untersucht, inwiefern er in seiner Rolle als Landesvater und Familienvater versagt hat.
„Der alte Moor, ein allzu schwacher nachgebender Vater, Verzärteler und Stifter vom Verderben und Elend seiner Kinder“ schrieb der Theaterzettel zur Uraufführung der Räuber in Mannheim im Januar 1782 und wagte damit eine erste, kurz umrissene Charakterisierung des Vaters im Hinblick auf dessen Schuldigkeit an dem Leid und Elend seiner Söhne. Umso verwunderlicher scheint es, dass seither der überwiegende Teil der Forschungsliteratur bei der Bearbeitung der Schuldfrage nicht den Vater ins Zentrum seines Gedankenganges rückt, sondern die Söhne des Grafen in den Mittelpunkt der Untersuchung stellt.
Betrachtet man die hier vorgestellte kurze Charakterisierung aber einmal mit der Ernsthaftigkeit, die diesem Dokument als damaliges Werbe- und Informationsmittel der Uraufführung zusteht, so kommt zwangsläufig die dringende Frage auf, welchen Anteil der Vater an der Katastrophe eigentlich wirklich hat und inwieweit die Katstrophe Folge seines Charakters und Verhaltens darstellt. Diese Arbeit soll daher der Versuch sein, auf diese Fragen eine Antwort zu finden.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Schuldigkeit des „Alten Moors“
2.1. Karl – „Verbrecher aus verlorener Liebe“
2.2. Franz – „Selbsthelfer als Verbrecher“
3. Fazit
4. Literaturverzeichnis
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