„Kurz, jedes Volk hat gewisse Gewohnheiten und Gebräuche,
die den anderen nicht allein unbekannt sind,
sondern auch wild und wunderbar vorkommen.“1
Die Normen und Riten der eigenen Kultur werden als selbstverständlich angesehen und oftmals vergisst man darüber, dass andere Kulturen auch andere Umgangsformen besitzen, deren Verletzung gravierende Folgen nach sich ziehen kann. Damit eine Völkerverständigung – ob im großen oder kleinen Rahmen – nicht bereits im Keim erstickt wird, ist es notwendig, dass bereits bei der ersten vorsichtigen Annäherung eine gemeinsame Sprache gesprochen wird. Nicht unbedingt ist dabei die tatsächliche Kenntnis und Fertigkeit der jeweiligen Landessprache von Nöten – wichtiger erscheint mir hierbei die Einhaltung landestypischer Verhaltensregeln, insbesondere der Begrüßungsrituale. Das korrekte Verhalten der Grußpartner kann dabei entscheidend für den weiteren Verlauf der Begegnung sein, besonders wenn sich Personen aus unterschiedlichen Kulturkreisen gegenüberstehen. Der Respekt vor der fremden Kultur stellt dabei den Ausgangspunkt für ein interkulturelles Miteinander dar und spiegelt sich beim Knüpfen erster Kontakte in der Art und Weise der Begrüßung.
1 Montaigne, Michel de: Essais. Ins Deutsche übersetzt von Johann Daniel Tietz. Band 3, Zürich 1992, S. 369.
Inhaltsverzeichnis
- I) Einführung
- II) Ziele und Absichten
- III) Formen der Begrüßung
- III1) Wer grüßt wen, wann und wieso?
- III2) Gruß ist nicht gleich Gruß
- III3) Funktionen des Grußes
- III4) Gruß-Geschenke
- IV) Was ist Kultur?
- IV1) Der Kultur-Begriff
- IV2) Kontakt- und Distanzkulturen
- V) Die Welt lässt grüßen
- V1) Die Westliche Welt
- V1.1) Europa: Zwischen Händedruck, Umarmung und Bruderkuss
- V1.2) Amerika: Grußriten einer Großmacht
- V2) Asiatische Kulturen
- V2.1) Japan und China: Begrüßung mit Ab- und Anstand
- V2.2) Indien und Thailand: Kommunikation über Hände und Augen
- V3) Arabische Kulturen in Nordafrika
- V1) Die Westliche Welt
- VI) Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, warum es verschiedene Begrüßungsarten auf der Welt gibt. Sie untersucht, ob eine einheitliche Begrüßungsform den Umgang zwischen Menschen vereinfachen könnte und welche moralischen, gesellschaftlichen, kulturellen oder religiösen Gründe für das unterschiedliche Begrüßungsverhalten verantwortlich sind.
- Unterscheidung verschiedener Grußarten und Funktionen von Begrüßung
- Analyse von spezifischen westlichen, asiatischen und arabischen Begrüßungsarten
- Erläuterung des religiösen und kulturgeschichtlichen Hintergrundes
- Bedeutung des Respekts vor der fremden Kultur für ein interkulturelles Miteinander
- Einfluss von sozialer Stellung und Alter auf die Wahl der Grußform
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung stellt die Relevanz von Grußriten für das interkulturelle Verständnis heraus und betont die Notwendigkeit, landestypische Verhaltensregeln zu beachten, um ein harmonisches Miteinander zu gewährleisten.
Die Kapitel "Ziele und Absichten" erläutern die Motivation für die Erstellung der Arbeit und definieren die wichtigsten Themenbereiche, die im weiteren Verlauf behandelt werden.
Das Kapitel "Formen der Begrüßung" beleuchtet die Bedeutung der Begrüßung als soziales Ritual, das von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird, wie z.B. der Zeit, dem Ort, der Beziehung der Grußpartner und deren sozialer Stellung.
Das Kapitel "Was ist Kultur?" beschäftigt sich mit dem Kulturbegriff und der Unterscheidung zwischen Kontakt- und Distanzkulturen.
Im Kapitel "Die Welt lässt grüßen" werden Begrüßungsriten in verschiedenen Kulturkreisen, insbesondere in Europa, Amerika, Asien und Nordafrika, analysiert.
Schlüsselwörter
Begrüßung, Grußrituale, Kulturvergleich, interkulturelles Miteinander, soziale Normen, religiöse Traditionen, Kontakt- und Distanzkulturen, westliche Kultur, asiatische Kultur, arabische Kultur.
- Quote paper
- Amely Braunger (Author), 2004, Grußriten und ihre Funktion im kulturellen Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/33612